Sehr interessantes Thema - Brauchen / Abhängigkeit...
Ich bin klar für das "brauchen" in einer partnerschaftlichen Beziehung... Nur bei der Abhängigkeit wäre ich vorsichtiger...
Bin ich nicht auch an meine Mutter gebunden, weil ich sie liebe? Sie wird irgendwann sterben. Sterbe ich dann auch, weil ich sie brauche? Nein! Das harte Faktum ist, ich brauche sie nicht. Ich liebe sie sehr. Sie wird mir sehr fehlen. Aber ich BRAUCHE sie nicht.
Ab einem gewissen Alter, sollte man diese Bindung gelößt haben
Könnte man so erklären, ich zitiere mal wieder...:
"Kinder sind schon als Babys auf Beziehung angelegt. Das Gehirn braucht Beziehung", sagt der Klinikdirektor für Psychotherapie und Psychiatrie des Kindes- und Jugendalters an der Polyklinik HH-Eppendorf, Peter Riedesser. "Wir wissen, dass es ganz früh schon zwischen den Pflegepersonen und dem Baby zu einem emotionalen Austausch kommt..."
Sagen wir es so: Du hast sie
gebraucht... Und in gewisser Weise warst du sogar
abhängig Natürlich kann man das jetzt auseinander nehmen, da kommen wir dann zu "Was wäre wenn" und ich denke, dass muss man nicht so nahe erklären - Bei einem Mangel bleiben psychische und soziale Störungen nicht aus.
Bringt uns zu dem Punkt... Okay, man braucht nicht unbedingt... Wenn man "
Defizite" in Kauf nimmt.
Ich brauche einen Partner keineswegs, sonst wäre ich jetzt tot.
Bin ja allein. ;o) Ich bin sogar relativ glücklich, und zufrieden auf jeden Fall. Und ich würde das gern mit jemandem teilen beizeiten.
Du bist nicht allein
Du hast deine Kinder, sicherlich Freunde / Bekannte, ein soziales Umfeld. Ein wichtiges Kriterium, aus dem man Glück und Zufriedenheit schöpfen kann, manchmal auch über einen langen Zeitraum und manchen reicht sowas auch völlig. Wärst du völlig allein, also isoliert von jeglicher Beziehung welcher Art auch immer, würde dies wieder ein Defizit hervorrufen (Einsamkeit, Depressionen...)
Bringt mich kurz zum Thema Mönch:
Ein Mönch kann allein als Einsiedler (Eremit), als Anachoret leben, entweder abgeschlossen für sich in der Nähe der menschlichen Siedlungen oder weit weg in der Wildnis der Wälder oder in der Einsamkeit der Wüste. Die irischen und gallischen Mönche des 5. und 6. Jahrhunderts sind sogar auf entlegene Inseln geflüchtet oder überließen sich auf kleinen Booten den Gefahren des Meeres. (
<<< Suizidale Absichten?! ) Strengster Anachorese unterwerfen sich auch heute noch buddhistische Mönche in Tibet, die sich allein in dunkle Höhlen einmauern lassen, nur mit einer Durchreiche für Essen mit der Außenwelt verbunden.
(<<< Wenig, aber dennoch eine Art Kontakt - daraus kann man auch schöpfen)Andere Mönche, die sogenannten Koinobiten, führen ein mehr oder weniger zurückgezogenes "gemeinsames Leben" in Klöstern.
Mönche brauchen und sind ebenso abhängig - Und sei es von ihrem Glauben von dem sie zerren. Und sie sind auch nicht von Defiziten geschützt:
".."Acedia", beschreibt in den Erfahrungen der ersten christlichen Einsiedler die Auswirkungen von trübsinnigen Gedanken, die als persönlichkeitsgefährdend gelten und depressiv machen. Der Schriftsteller Pontikos sah in der Depressionein Übermaß an Verstimmtheit, Ekel und Überdruss. Er schrieb von einer gefährlichen Erschlaffung der Seelenkräfte, die den Mönch dem Wahnsinn und dem Scheitern seiner Bemühungen ausliefern."
Zurück zur Partnerschaft:
Man braucht nicht unbedingt eine. Jedoch hat der Mensch
Bedürfnisse die gestillt werden möchten, darum deine... Ich weiß nicht, ob "Sehnsucht" das richtige Wort ist, Windpöckchen... Man könnte auch sagen "Wunsch", der Wunsch sein Leben mit einem Partner zu teilen. Momentan bist du glücklich, aber dir ist irgendwo schon bewußt, dass dir etwas "fehlt" um deine Bedürfnisse zu stillen.
Du sagtest, du möchtest nur noch etwas geben, schützen, achten... Das ist auch eine Form von "brauchen". Das Gefühl, einem anderen, nahestehenden Menschen etwas Gutes zu tun. Bestätigung. Alles einhergehende.
Manche Bedürfnisse können die meisten Menschen nur mit einem Partner stillen und damit meine ich nicht auschließlich das Sexuelle (Je nach eigener Vorstellung natürlich)
Ich bin mir nicht so sicher, hier vermischt sich auch ein wenig "Brauche ich einen Partner" und "Brauche ich in der Beziehung", das sind 2 völlig verschiedene Paar Schuhe...
"Ich werde nie wieder jemanden brauchen und schon gar nicht mich selbst in eine Abhängigkeit begeben."
Fällt unter Ersteres.
Meistens bedeutet eine Liebesbeziehung auch Bindung.Bindung schließt Brauchen mit ein.
Brauchen ist dann wieder so was wie Abhängigkeit..............
Und deshalb bin ich gegen BRAUCHEN in Liebesbeziehungen.
Fällt unter Punkt 2 ^^
Aus meiner Sicht "braucht" man ganz klar in einer Beziehung. Man braucht z.B. Respekt... Bzw. jeder definiert selbst, was ihm in einer Beziehung wichtig ist und was es
braucht um sie überhaupt erst führen zu können.
Abhängigkeit in der Beziehung lehne ich für mich ab, auch wenn ich mich davon nicht 100% freisprechen kann. Ich würde sagen, man muss unter "gesunder" und "ungesunder" Abhängigkeit differenzieren.
Kann man so definieren:
"Ich kann ohne dich nicht leben" -> Ungesund.
"Die Beziehung ist von unserer gegenseitigen Liebe abhängig" (Wieder je nach eigener moralischer Auffassung / Vorstellung einer Beziehung) -> Gesund.
Ich weiß nicht, ob man mir da folgen kann...
Letztendlich liegt die Verantwortung, in wie weit man sich abhängig macht (Machen lassen mag) bei einem selbst, wobei ich nur betonen kann das Abhängigkeit in meinen Ohren abschreckend klingt und wenn, maßvoll verwendet werden sollte.
Soweit mein Senf
LG
