Hallo an alle,
ich habe Eure Beiträge und Berichte gelesen und dachte mir, ich schreib auch mal etwas dazu.
Ich kenne die Situation, daß man verlassen wird und selbst noch liebt nur zu genau. Ist mir vor 1,5 Jahren auch passiert. Ich war völlig am Ende und habe sogar mit dem Gedanken gespielt, mir das Leben zu nehmen. So geliebt hatte ich noch nie in meinem Leben. Und dann Schluß. Wir waren nicht mal lange zusammen, ca. 8 Monate. Ich hatte viel Schuld an der negativen Entwicklung und habe mir auch lange die alleinige Schuld an der Trennung gegeben.
Was mich besonders fertig gemacht hat, war die eisige Gefühlskälte ihrerseits von einem Moment zum anderen. 3 Tage vorher sagt sie noch, sie liebe und brauche mich, und dann Schluss.
Ich habe alles versucht, Blumen, mit ihr reden, Briefe schreiben. Mir schlug aber nur noch Eiseskälte ins Gesicht. Ich habe geheult und geschrien. Aber niemend hat es gehört. Mit der Hilfe von Angehörigen bin ich nach einigere Zeit aus dem tiefen Tal herausgekommen. Die Freunde waren sich nicht zu schade, sich die Geschichte auch zum 20. und 30. Mal anzuhören. Dafür bin ich sehr dankbar.
Mir hat sehr geholfen, den Kontakt völlig abzubrechen. In meinem Fall bestand auch die Möglichkeit dazu, da sie recht weit weg wohnte. Das war aber aus Selbstschutz. Da ihre Gefühle, wenn wirklich echte Gefühle da waren, was ich aus heutiger Sicht nicht mal bejahen kann (schlimm nicht, wenn man nach einer Beziehung nicht mal weiß, ob echte Gefühle des Partners da waren), warscheinlich schon lange vor dem Ende weg waren wußte mein Verstand recht schnell, daß es keinen Sinn hat, noch zu kämpfen. Das Herz mußte es erst lernen. Deshalb hat es auch lange gedauert, wieder ins Leben zurückzufinden.
Natürlich habe auch ich den Spruch gehört "Wir könne ja Freunde bleiben". Aber mal ehrlich, wollt ihr mitansehen, wenn der Mensch, den ihr liebt und mit dem ihr eine Beziehung hattet, plötzlich mit jemand anders zusammen ist? Würdet ihr als "guter Freund" daneben stehen? Gut, das muß jeder selbst wissen und für sich entscheiden. Ich kann es nicht und ich bin auch kein Anhänger der Weisheit "Wer liebt, muß auch loslassen können". Ist Euch schon mal aufgefallen, daß dieser Satz meist von demjenigen gebraucht wird, der den anderen loswerden will?
Mir hat wie gesagt, geholfen, den Kontakt völlig abzubrechen. Ich habe alles weggeworfen, was mich in irgenteiner Form an sie erinnert hat. Das war sehr schwer, aber ich lief so nicht mehr Gefahr, plötzlich etwas in der Hand zu halten, was mich an sie erinnert.
Leider konnte ich meine Erinnerungen nicht löschen. Die Bilder von ihr und uns standen mir immer vor Augen. Aber die Zeit hat Abstand gebracht. Und als ich nach einigen Monaten wieder klarer denken konnte, ist mir aufgefallen, daß nicht nur ich allein Schuld an der Trennung trage. Ich habe Fehler gemacht, aber ich habe aus diesen Fehlern gelernt! Hilft für die alte Beziehung nichts mehr, aber wenn vielleicht irgentwann jemand Neues in mein Leben tritt, wird es helfen.
Jetzt inzwischen kann ich wieder aufrecht gehen und habe die Freude am Leben wiedergefunden. Ich habe wieder meine Mitte gefunden. Manchmal nachts kommen die Erinnerungen, aber sie tun lange nicht mehr so weh. Nur ich will sie nie wiedersehen.
Viele Grüsse
Euer fossy