Das könnte durchaus wieder einmal einer meiner langen Beiträge werden hier... geht mir gar nicht gut im Moment und muss mir das von der Seele schreiben.
Der Tag heute war eigentlich ganz gut, ich habe sehr viel und recht gut gearbeitet, war ziemlich ausgefüllt von den Dingen, die ich tun musste und auch wollte. Kam auch entsprechend gut voran und bin insofern - was Arbeit angeht - zufrieden mit mir.
Auf dem Heimweg hat mich dann aber diese Leere wieder erfasst, die mich seit Tagen begleitet und die mir so weh tut. Nach 11 Stunden Arbeit, Computer, Computer, Computer bin ich ausgelaugt und müde, aber nicht so, dass ich jetzt ins Bett liegen könnte und schlafen, dazu arbeitet mein Hirn noch zu sehr... habe letzthin irgendwo hier gelesen, dass wir oft zu viel denken...nun, ich gehöre definitiv zu den Zuvieldenkern. Da schwirrt so vieles in meinen grauen Zellen umher, das mich beschäftigt und berührt, als dass ich es einfach lassen könnte, so gerne ich das manchmal auch tun würde. Wenn ich's dann kann, das Nichtdenken, dann kommt's wie alles Verdrängte irgendwann umso heftiger zurück auf mich und wirft mich aus der Bahn. Und so denke und denke und denke ich fast unentwegt... Sch***
Also, nach der Arbeit nach Hause, zuerst noch was einkaufen zum Essen, dann kochen für Girls und mich, Nachtessen, ein wenig vom Tag erzählen und jetzt sitze ich hier bei Espresso und Zigarettten (ja, ich weiss, immer noch nicht aufgehört... :tongue: )
Und denke.
Ich sehe mich nur noch arbeiten und tun und organisieren und unternehmen. Komme dabei selber zu kurz und kann mich gar nicht richtig entspannen.
Natürlich ist es immer noch und wieder diese Frau, die mir so viele Gedanken abringt und mich so sehr beschäftigt...
Mit meinen Gedanken und Gefühlen komme ich mir langsam aber sicher wie ein Wahnsinniger vor! Dabei weiss ich gar nicht, wo ich mit Erzählen anfangen soll. Alles ist so wirr und kompliziert, so vieles ist passiert und ich blicke bald selber nicht mehr durch. Ich will's trotzdem versuchen zu beschreiben, was mich bewegt, denn das ist es, was mir weh tut und mich aushöhlt.
Ihr kennt ja die Geschichte eingermassen, zumindest von meiner Seite und dem, was ich erzählt habe:
Wir sehen uns nach wie vor, ein, vielleicht zwei Mal die Woche und es ist eigentlich immer sehr gut und schön, wenn wir zusammen was unternehmen. Mich stört ein wenig, dass ich es immer bin, der die Initiative ergreift, etwas zu unternehmen, sei's ein Konzert, ein Essen, Kino, irgendwas, immer bin ich es, der's organisiert und einfädelt. Meistens lade ich sie zu irgendetwas ein. Nicht dass sie es nicht geniessen würde, nein, sie ist voll dabei und wir haben's wirklich gut miteinander. Wir lassen auch viel Nähe zu und kommen uns oft sehr nahe, verbringen auch mal ein paar schöne Stunden ganz alleine miteinander...
Was mich aber sehr irritiert - und da würde ich gerne Eure Meinung hören - ist, dass sie sich ausserhalb der gemeinsamen Zeiten scheinbar überhaupt nicht um das Gemeinsame kümmert, dass sie sich seltenst von sich aus meldet, dass sie mir überhaupt keine Aufmerksamkeit und keine Liebenswürdigkeiten zukommen lässt. Da kommt nie eine SMS oder eine Mail, dass sie es schön gefunden hat am Konzert, dass sie den Abend genossen hat, ach, Ihr wisst schon, die kleinen Dinge, die die Beziehungen zwischen Menschen so schön und interessant machen, die einander das spüren lassen, was zwischen einander ist, die - zumindest mich - so liebevoll an das Erlebte erinnern.
Komm ich 'rüber?
Für mich ist es so schön, ihr am nächsten Morgen einen guten Tag zu wünschen, ihr danke zu sagen für den Abend (auch wenn ich ihn organisert habe...), ihr ein kleines Geschenk zu basteln und in den Briefkasten zu legen, sie mit ein paar lieben Worten aufzuheitern (hoffe ich wenigstens), einfach die kleinen Dinge im Leben, die es erst besonders machen, die mich Freude erleben lassen, die mir Gefühle geben und vermitteln, die meine Liebe ausdrücken eben.
Dabei möchte ich gerade jetzt so gerne anlehnen, ausruhen, erwartet werden, gehalten werden, erzählen und zuhören, einfach sein in einer angenehmen und liebevollen Umgebung. Mich dürstet so nach Nähe und Geborgenheit und je mahr ich es mir herbeisehne, desto weniger bekomme ich es und desto weiter rückt es weg. ja, ich weiss, ich sollte loslassen können von meinen Wünschen, sollte gelassen sein und das Leben fliessen lassen. ABER ICH KANN NICHT! Im Gegentiel, ich verrenne mich in meinen Emotionen, verliere mich inmir selber und in meinen Gedanken, tue mir selber weh, indem ich wünsche und sehne.
Fühle mich einsam und so als Alleinkämpfer in meiner Welt.
Da ich nicht sehr kontkatfreudig bin und wahrscheinlich auf die Menschen um mich einen eher zurückhaltenden und manchmal fast schon reservierten Eindruck mache, komme ich sehr selten zu neuen Kontakten, lerne wenige Menschen kennen und erlebe es eigentlich nie, dass jemand auf mich zukommt. Ich weiss nicht, woran das liegt, aber es ist so, schon seit ich denken kann und das macht mir auch schon so lange Schwierigkeiten.
Dabei geht es in mir drin ganz anders zu und her, da überschlagen sich die Gefühle oft, da wüten Wirbelstürme der Emotionen, da kämpfen Lüste und Sehnsüchte miteinander um die Wette. Viele kleine Kobolde lassen mir oft keine Ruhe und bedrängen mich, schüren die Unruhe in mir und die Sehnsüchte. Und werfen mich oft in die tiefsten Löcher hinein.
Das ist natürlich alles Gift für das Sozialleben, denn in solchen Stimmungen sende ich keine positiven Signale aus, sondern schrecke wahrscheinlich andere Menschen ab, mich kennen lernen zu wollen.
Merkst Du, wie ich weg von IHR, hin zu anderen Menschen gerutscht bin?
Wenn ich meine Situation anschaue, dann ist mir im Grunde klar, dass ich die «Beziehung» mit IHR abbrechen und mich mehr um mich selber kümmern sollte, mehr auf mich hören und in mich hineinschauen sollte, statt mich in einer Scheinbeziehung zu verlieren, die keine wirkliche Berechtigung hat.
Was mich sehr irritiert hat in den letzten Tagen ist die Tatsache, dass sie vor niemandem zu mir stehen kann. Weder ihre Familie, die ich sehr gut gekannt habe und mit der ich sehr viel zeit verbracht hatte, noch ihre Freundinnen und Freunde wissen davon, dass wir uns wieder sehen, dass wir wieder miteinander Zeit verbringen und uns sehr gern haben. Auch mir gegenüber kann sie nicht ausdrücken, was sie empfindet und wie es ihr dabei geht, selbst dann nicht, wenn ich meine Befindlichkeit ausdrücke kann sie sich nicht «outen». Klar, sie sagt, dass es ihr gefällt, dass sie es schön findet mit mir, sie hat auch schon «Liebe» in den Mund genommen, aber sie scheut soch offensichtlich davor, etwas fest zu machen und darüber zu reden, es mich spüren zu lassen.
Ach, ich komme mir gerade so blöd vor, mit dem was ich hier alles schreibe, habe das Gefühl, gar nicht ausdrücken zu können, was mich si beschöftigt und wie's mir geht.... lasse es trotzdem stehen und hoffe, dass Du mir irgendetwas dazu sagen kannst, mir einen Spiegel vorhalten kannst, mich etwas fragen oder auf etwas herumreiten kannst, so dass ich irgendwie wieder einen Silberstreifen am Horizont sehen kann.
Bitte, sag was Du von meinen Beschrebungen hältst, frage mich, wenn ich unklar war, schüttle mich, wenn ich spinne, haue mich, wenn ich's nötig habe, aber bitte, bitte gib mir ein feeback, irgendwas, denn ich spüre mich selber nicht mehr, kann nicht mehr abschätzen, ob ich noch «im Rahmen» bin oder schon hinüber, ob ich mich im Kreis drehe oder ob meine Gedanken nachvollziehbar sind.
Ich fühle mich einfach nur noch alleine und einsam, ausgetrocknet und ausgesaugt (les sucettes d'énergie!)... ?(
Bin verwirrt und wirr, verstört und gestört, verletzt und schwach ;(
Xoff