Zwischen Liebe und Freundschaft

Natürlich würde ich am liebsten zu ihm hingehen einfach nur um ihm nah zu sein, natürlich hoffe ich einerseits ihn zu sehen während ich auf der anderen Seite wiederum froh bin wenn ich ihm nicht begegne! Und er fehlt mir, ja das tut er wirklich. In welcher Form auch immer...ob es nur die Gespräche sind oder die Nähe oder sie Spannung...ich kann es nicht sagen!

Das alles fühlt sich an wie ein kalter Entzug und ich habe Angst vor dem Ergebnis.

So lauf ich vielleicht weg, verstecke mich hinter meiner Aussage ( oder meiner Bitte an ihn mich in Ruhe zu lassen ) und versuche mit Abstand zu ihm auch Abstand in meine Gefühle zu bringen.

Wenn ich könnte wie ich wollte, dann würde ich ihm all das was ich hier schreibe am liebsten einfach sagen...nur was passiert dann? Wo soll ich hin mit meinem Herz, das voll ist von Liebe und Zuneigung und doch so zerbrechlich, dass ich denke es ist besser den Schmerz jetzt zu ertragen als in ein paar Wochen noch viel jämmerlicher daran zu Grunde zu gehen!

Ich denke du hast sehr recht mit dem was du sagst über die Sicherheit die ein Mensch benötigt. Und ich bin so ein Mensch, ich will und wollte immer ganze Sachen, keine halben. Einen direkten Weg, keine Umwege. Eine schnelle Entscheidung, keine zögerliche....und mag sein ich falle über meine eigenen Beine!

Auch dir eine gute und erholsame Nacht und tausend Dank

 
Liebe Jessy1985,

ja, er fehlt Dir. Vor allem der aufmerksame Teil von ihm. Der Teil, welcher Dich sieht und in seinem Herzen aufnimmt. Es sind die Gespräche, die Nähe und auch die Spannung. Es sind mit großer Wahrscheinlichkeit alle drei Gebiete, welche Du nanntest und die Dir fehlen.

Kalter Entzug trifft es ganz gut in der Beschreibung. Es ist wie eine Sucht und doch weiß man, dass der Konsum nicht gut für einen ist. Ja, und mit diesem Wissen geht man auf Abstand, und entzieht seinem Herzen gleichzeit das, was ihm eins gut tat und jetzt Schmerz verursacht.

Weißt Du, ich glaube Dir wenn Du sagst, dass Du positive Gefühle für ihn hast. Nur lass mich bitte die Frage stellen -, erzeugt er diese Gefühle auch heute noch oder ist dies ein anhaften an Erinnerungen längst vergangener Tage. Deine Worte der vergangenen Tage hinterlassen bei mir das Gefühl, dass Du momentan kaum neue positive Gefühle und Gedanken hinzukommen. Nur weiß ich nicht, ob meine Wahrnehmung richtig ist!

Du schreibst, wenn Du könntest wie Du wolltest, dann würdest Du (...). Aber sag, was hält Dich davon ab, zu können wie Du wolltest. Welche Angst lehmt Dich zu tun, was Du willst? Welche negative Konsequenz aus deiner Handlung erwartest Du?

Ja, das kann tatsächlich sein, dass Du manchmal über deine eigenen Beine fällst. Auch wenn dies weh tut, eine recht lustige Vorstellung. (Ich erinnere mich gerade, wie mir dies tatsächlich mal passiert ist. Da bin ich beim losgehen aus dem Stand über eine eigenen Beine gefallen. Dies muss tatsächlich ein echt lustiger Anblick gewesen sein.) Eile ist nicht alles. Vor allem dann, wenn man mit einem Menschen gemeinsam gehen möchte. Eilt man dabei, so kann es sein, dass man eine immer größere Entfernung zwischen sich und dem anderen aufbaut. .... Allerdings lohnt es auch nicht immer, auf jemanden zu warten. Es gehört auch dazu, Menschen dort zu lassen, wo diese sind, wenn diese nicht wollen. Es gibt da ein schönen Spruch: Man sollte die Menschen dort abholen, wo diese gerade sind. Aber manchmal muss man die Menschen auch dort lassen wo diese gerade sind. .... Sich gegenseitig bereichern. Miteinander gehen - einen Abschnitt des Lebens. Manchmal dauert dieser Abschnitt nur eine ganz kurze Zeit, manchmal ein ganzes Leben. ...

Jessy1985, lass Dich nicht entmutigen.

Liebe Grüße und bis bald!

 
Nun ja die letzte Woche war schwer und natürlich kamen keine neuen postiven Gefühle hinzu, einfach deswegen weil es keinen Kontakt gab. Aber die Gefühle die am Wochenende vorher geherrscht haben, machen das um Millionen wieder wett! Ich hab mich ihm noch nie so nahe gefühlt wie in dieser Nacht! Und ich meine damit nicht den Sex, sondern schlicht und ergreifend den ganzen Abend...wir waren ein Team, es war völlig blindes Verständnis zwischen uns. Und auch die Minuten ( oder Stunden ) die wir einfach nur so da gelegen sind am See, das war wie wenn man nach vielen Monaten des Zerrens und Ziehens endlich an selben Ende ankommt. Ich weiß nicht ob du weißt was ich meine, aber es ist der einzige Weg wie ich es dir erklären kann....

Was hält mich davon ab so zu Handeln wie ich wollen würde....tja, das ist vermutlich schlicht und ergreifend die Angst, dass ich so brilliant scheitern werde ( könnte ), dass der Schmerz dann noch um ein vielfaches größer ist als momentan ohnehin schon. Und anderer Seits habe ich ihm im Grunde mein Herz offen vor die Füße gelegt, er lässt es wie sich die Sache im Moment darstellt einfach dort liegen, oder tritt noch ein wenig darauf herum. Und schlussendlich bin ich zu stolz, zu stark, zu verletzt um wieder mit großen Anlauf gegen eine Wand zu rennen ohne die Aussicht auf Erfolg.

Er hat die Karten in der Hand und spielt sie nicht aus, aus welchen Gründen auch immer. Es geht letztlich gar nicht so sehr darum, ob er wirkliche und ehrliche Gefühle für mich hat ( so wie ich für ihn ), sondern darum was er daraus macht. Ich kann ihn nicht zu seinem Glück zwingen, man kann niemanden dazu zwingen. Und wenn er dort wo er steht im Moment, irgendwo zwischen zwei Welten und seinen eigenen Gefühlen, bleiben möchte dann muss ich das akzeptieren. Ich kann ihm anbieten mit mir mitzufahren aber wenn er nicht abgeholt werden will....dann muss ich meine Fahrt wohl oder übel alleine fortsetzen....

Ich versuche mit Abzulenken und jetzt am Wochenende wenn ich weiß ich sehe ihn nicht dann geht es auch ganz gut. Ich bin beschäftigt und möglichst wenig alleine. Das tut mir gut und ich denke es ist wichtig für mich. Mit der Zeit wächst eine neue Haut über deine Wunden und ich hoffe es wird letztlich einen Sinn ergeben!

Einen wunderschönen Abend wünsche ich dir, meine liebe Grinsebacke

 
Ich verstehe ganz gut, was Du meinst, wenn Du über das eine Wochenende schreibst. Nur macht ein Wochenende nicht glücklich, wenn man 10 Wochenenden sich wünscht. Statt dessen hast Du das Gefühl, als lies er vorher und auch danach dein Herz vor seinem Füßen liegen, hebt es nicht auf. Sogar das Gefühl, dass er darauf herumtritt, beschleicht dich. Und so schreibst Du weiter:

Es geht letztlich gar nicht so sehr darum, ob er wirkliche und ehrliche Gefühle für mich hat ( so wie ich für ihn ), sondern darum was er daraus macht.
Was meinst Du mit diesem Satz genau? Auf was willst Du hinaus, wenn Du scheibst, dass es nicht darum geht, ob er wirkliche und ehrliche Gefühle für Dich hat, sondern was er daraus macht? .... Richtig spannend wird die Aussage allerdings erst dann, wenn man diese auf Dich umformuliert - Es geht letztlich gar nicht so sehr darum, ob sie wirkliche und ehrliche Gefühle für mich [ihn] hat, sondern darum was sie daraus macht. ... Und nun meine Frage - Was machst Du aus deinen Gefühlen für ihn?

Du kannst ihm nicht zu seinem Glück zwingen
Da hast Du absolut recht. Das musst Du auch nicht. Es ist ja zum Glück sein Glück. ;) Aber wie sieht es denn mit Dir und deinem Glück aus? Bist Du dabei, Dich glücklich zu machen? ...

Vergiss deine Sorgen mal am Wochenende. Das ist gut, dass Du Dich ablenkst. Genieß das WE und wir hören uns!

Ich werde jetzt mal zum Sport gehen. Grinsebacke :D

 
Naja das mit den Gefühlen ist einfach so: er sagt ja er hat Gefühle für mich und er weiß, dass das Alles nicht einfach so passiert ist sondern weil seine Gefühle mit ihm Achterbahn fahren. Aber gleichzeitig ist er nicht fähig dazu sich zu entscheiden. Er weiß einfach nicht was er will! Und das meine ich damit, wenn ich sage er macht nicht´s daraus! Er akzeptiert einfach was ich ihm gesagt habe und lebt so weiter, er unternimmt ja nichtmal im Ansatz den Versuch mich zu überzeugen oder wehrt sich dagegen, dass ich mich von ihm distanziere. Nichts dergleichen! Es passiert einfach nichts! Und das zeigt mir, dass es mit den angeblichen Gefühlen, doch nicht so weit her sein kann....

Was ich aus meinen Gefühlen mache? Ich unterdrücke sie im Moment und warte darauf dass sie eines Tages so plötzlich verschwinden wie sie aufgetaucht sind....weil ich einfach glaube, dass ich nicht mehr diejenige bin, die am Zug ist sondern er! Schon beim letzten Mal, nach dem Kuss war ich diejenige die wieder auf ihn zugegangen ist, die die Sache wieder eingeränkt hat. Er hingegen tut nichts, akzeptiert, nimmt hin, erträgt...

Natürlich hast du Recht, im Moment bin ich sicher unglücklich und was ihn betrifft ist das auch sicher kein Weg um mich glücklich zu machen wie es aktuell läuft. Anderer Seits, wenn ich jetzt die Segel streiche dann ermögliche ich mir damit vielleicht wenigstens die Chance eines Tages wieder glücklich zu sein, wenn ich all das hinter mir gelassen habe....und mir erscheint das immer noch besser, als noch Wochen oder weitere Monate einen Menschen zu meiner Priorität zu machen für den ich nichts weiter als eine Option bin...

Das mit dem Sport ist im Übrigen eine sehr gute Idee, ich denke ich werde auch wieder damit anfangen. Ich war früher eine sehr engagierte Läuferin aber das ist leider alles auf der Strecke geblieben! Ich glaube wieder damit anzufangen würde mir gut tun :)

 
Eine gute Idee, wieder mit dem Sport anfangen zu wollen. Der Kopf ist wieder frei. Herrlich. :D

Er akzeptiert einfach was ich ihm gesagt habe und lebt so weiter, er unternimmt ja nichtmal im Ansatz den Versuch mich zu überzeugen oder wehrt sich dagegen, dass ich mich von ihm distanziere.
Nun, dass er akzeptiert, was Du von ihm verlangst, ist doch eher erfreulich. Nur in diesem speziellen Moment, hast Du etwas gesagt, was Du so nicht gemeint hast. Vielmehr wolltest Du ihm etwas androhen und hast die Drohung dann doch gleich ausgesprochen, indem Du sagtest, er solle sich von Dir fern halten. Und nun macht er dies. Er nimmt dich und deine Wünsche ernst. Zumindestens in diesem speziellen Fall. ... Und vielleicht sieht er es auch ein wenig anders, als du glaubst, spürt er vielleicht sogar, dass Dir diese Zeit einfach so nicht gut tut, für Dich sich etwas verändern muss. Und da er nichts ändern kann, weil er nicht weiß ob er das will, lässt er Dir zumindestens das, was Du Dir wünscht - Abstand und Distanz.

weil ich einfach glaube, dass ich nicht mehr diejenige bin, die am Zug ist sondern er! Schon beim letzten Mal, nach dem Kuss war ich diejenige die wieder auf ihn zugegangen ist, die die Sache wieder eingeränkt hat. Er hingegen tut nichts, akzeptiert, nimmt hin, erträgt...
Ich verstehe was Du meinst. Und ja, ich kann durchaus nachvollziehen, dass Du dies so siehst. Man will nicht immer nur die Saat auftragen, sondern auch mal ernten. Doch wenn die Saat nicht aufgeht und man dennoch etewas ernten möchte, dann muss man wieder säen. Entweder auf dem selben Feld oder auf einem anderen. Wir sind so gesehen immer am Zug. Unser ganzes Leben lang. Und manchmal erntet man etwas, obwohl man die Saat nicht ausgetragen hat. Dann hat dies jemand für uns getan, teilt seine Ernte mit uns. Dies ist toll.

Jessy, es geht um dein Leben. Wenn Du mit ihm nicht glücklich werdne kannst oder glaubst, dass dies nichts wird, so biege ab, gehe einen neuen Weg. Der Weg zum Sportstudio wäre sicherlich eine gute Wahl. :D

Liebe Grüße und einen schönen Sonntag!

 
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Ja natürlich er akzeptiert was ich ihm gesagt habe. Aber genau das ist doch der springende Punkt.

Ach Grinsebacke, stell dir vor du wärst in der Situation in der er ist: da ist eine Frau, von der du weißt dass sie Gefühle für dich hat und setzen wir doch mal voraus du hättest auch welche für sie. Leider ist die Situation aber schwierig, denn du weißt nicht was du willst. Das hat dazu geführt, dass ihr euch bereits 3 Mal darauf geeinigt habt nur eine platonische, freundschaftliche Beziehung zu führen. Nur meint es das Schicksal offenbar anders mit euch und ihr scheitert bei diesem Vorhaben jedes Mal. Die besagte Frau leidet unter der Situation und das weißt du. Und nun sagt sie dir, im Streit und unter Wut, dass du sie doch einfach in Ruhe lassen sollst. Du weißt dass sie wütend ist und behauptest sogar das verstehen zu können. Nur was tust du? Lässt du sie ziehen? Nur weil sie dir gesagt hat du sollst sie in Frieden lassen oder fängst du nicht erst Recht an zu kämpfen weil du weißt, dass du anderen Falls alles verlierst, du bist schließlich auf dem Weg alles zu verlieren!

Man sieht doch nicht einfach dabei zu, wie dieser Mensch Stück für Stück aus deinem Leben verschwindet, nicht wenn diese Person wichtig für dich ist!

Ja, ich muss wissen was mich glücklich macht und wie ich weitermachen will. Ich weiß es nur leider nicht. Ich weiß nur das ich mich im Moment in einer Situation befinde, in der ich nicht den leisesten Hauch einer Ahnung habe was richtig und was falsch ist. Und das schlimmste ist, wenn ich jetzt wieder nachgebe, was soll dann aus uns werden? Ich weiß genau wie es laufen wird, so wie es die letzten Monate lief, bis wieder ein Punkt kommt an dem er wieder an mir festhält und dann wieder einer an dem er nicht weiß was er will.....

Ich ertrage das nicht, nicht auf Dauer, nicht für immer! Dieses Mal ist einfach zu viel passiert, ich kann nicht wieder zurück in eine "Freundschaft", in ein Miteinander das nur daraus besteht, das wir nicht ohne- aber eben auch nicht miteinander können!

Auch dir einen schönen und hoffentlich erfreulichen Sonntag :)

 
Nur was tust du? Lässt du sie ziehen? Nur weil sie dir gesagt hat du sollst sie in Frieden lassen oder fängst du nicht erst Recht an zu kämpfen weil du weißt, dass du anderen Falls alles verlierst, du bist schließlich auf dem Weg alles zu verlieren!
Normalerweise kämpft man, aber er hat eben nicht nur dich als Option ...da gibt es eine Frau die lange Zeit eine Priorität war und in seinen Augen scheinbar immer noch eine Menge zu bieten hat. Denn ansonsten wäre er jetzt nicht bei ihr, sondern bei dir.

Das ist eben das Schicksal, dass einen ereilen kann, wenn man sich auf vergebene Männer einlässt. Nimms sportlich und steuer das nächste Fitnessstudio an. In Zukunft vielleicht ein bisschen drauf achten, wem du dein Herz schenkst. Alles Gute für dich. :)

 
Ja so bitter es ist das einzusehen aber es ist wohl die Wahrheit. Auch wenn diese Einsicht mir im Moment leider auch nicht den Schmerz von den Schultern nimmt....

 
Natürlich nimmt dir die Einsicht nicht den Schmerz ...so einfach geht's im Leben leider nicht zu. Bei solchen Geschichten hofft man ja immer irgendwie, dass der vergebene Mann sich von der Partnerin abwendet und sich einem selbst zuwendet. Es gibt viele Fälle wo es auch genauso abläuft, aber eben auch genug Fälle wo der Mann beim altbewährten bleibt. Man kann sowas vorher nie wissen, aber man sollte dieses Risiko immer einkalkulieren.

Weisst du woran viele solcher zustande gekommenen Beziehungen danach oft scheitern? Daran, dass die Frau plötzlich riesiges Misstrauen entwickelt und angst hat, dass es ihr irgendwann so ergeht wie ihrer Vorgängerin. Erspare dir so ein Chaos besser.

 
Liebe Jessy1985,

Du fragst mich, was ich an seiner Stelle tun würde. Ja, ich würde sicherlich nicht warten, bis Du komplett aus meinem Leben verschwunden wärst. Allerdings wüsste ich nicht, ob ich mich entscheiden könnte. Es ist halt doch eine schwierige Situation. Vielleicht ist es so, wie es sunshine_girl beschreibt.

Ich selbst hatte einmal eine ähnliche Situation. Zwei Frauen! Das war eine zuviel für mich und meinen Verstand. :D Ich wusste nicht so recht damit umzugehen. Und warum fühlte ich etwas für die neue Frau? Und warum hatte ich Angst vor diesen Gefühlen, gleichwohl diese doch so schön waren. ... Ein heiloses Chaos, welches da entstand. ...

Es ist nicht so einfach. Wichtig ist aber nicht, was er denkt und will, sondern wie es in Dir ausschaut und was Du willst. .... Wenn ich ihn in einem anderen Thread vor der Flinte habe, ist es genauso umgekehrt. Dann interessiert mich, was er denkt und fühlt und nicht seine Frau oder seine "Freundin". .... Wir sollten uns also auf deine Wünsche konzentrieren. Und dann sollten wir schauen, welche Möglichkeiten es gibt, sich diese Wünsche zu erfüllen.

Mach Dir nicht zuviel Gedanken um die Zukunft. Diese kommt früh genug. Jetzt gilt es erstmal die Gegenwart zu gestalten. Also, ob deine Beziehung scheitern könnte oder nicht, ist abolut offen. Es soll sogar Menschen geben, welche sich weiterentwickeln und nicht immer und immer wieder die selben Fehler machen. Immerhin gibt es ja ne ganze Menge an Fehlern, welche man in so einem Leben machen kann. :D

Grüße, Grinsebacke :D

 
Hallo Sunshine Girl,

es stimmt schon, was du sagst über das Risiko und glaub mir ich hab mir diese Gedanken zu Beginn sehr sehr oft gemacht. Nur ist dann so vieles passiert, das meine ganze geordnete Welt und meine ganzen Ansichten völlig auf den Kopf gestellt hat und so bin ich in diese ganze Geschichte reingeschlittert. Obwohl ich immer der Ansicht war ( und im Grunde nach wie vor bin ) dass solche Geschichten nur sehr selten ein versöhnliches Ende finden....

Hallo Grinsebacke,

naja was hast du denn in der Situation getan wenn ich so frei fragen darf?

Natürlich geht es in erster Linie um mich, nur wäre es eben für mich eine große Hilfe wenn ich ihn einfach verstehen könnte. Selbst wenn er mir sagen würde, dass er bei seiner Freundin bleibt es wäre eine Aussage mit der ich dann etwas anfangen kann. Aber nichtmal dazu ist er fähig, er hält mich hin und macht mir damit ( ob gewollt oder nicht ) wieder Hoffnungen. Und das ist das quälende an der Sache.

Nichts desto Trotz werde ich bei dem von mir eingeschlagenem Weg bleiben. Ich werde weiterhin den Kontakt zu ihm meiden und da wir in unterschiedlichen Abteilungen arbeiten, kommt es auch durchaus vor dass wir uns tagelang ( wenn nicht grade zufällig ) gar nicht sehen. Und häufig ist ja auch das was er mir nicht sagt, Aussage genug.

Mit der Zeit wird es gehen und ich werde mich an ein Leben ohne ihn gewöhnen.

Heute ist alles in Ordnung das ist meine Illusion, morgen wird alles gut sein das ist meine Hoffnung

 
Na klar darfst Du fragen. Ich hab mir den Kopf zermattert, warum ich mich diese neue Frau so faszinierte. Leider hatte ich das Gefühl, dass ich die Kontrolle über mein Leben verliere. Alles verlief in meinen Gedanken damals so, wie ich und meine Partnerin es wollten. Allerdings spürte ich, dass mir etwas fehlte, was ich in der neuen Frau sah. Leichtigkeit. Lebensfreude. .... Ich habe mich genauso verhalten wie Du. Ich habe mir meine Gedanken gemacht, wollte alles kontrollieren. .... Kurzfassung, ich beendete erst meine Beziehung. Allerdings hatte das ganze Gefühlschaos auch schon seine Schatten vorausgeworfen. Und als Sie es nicht mehr ertragen konnte oder wollte, beendete Sie den Kontakt zu mir. .... Erst war es schrecklich. Aber in jedem Ende steckt ein Neuanfang. Ich begann zu lesen, beschäftigte mich mit mir und der ganzen Situation, begann zu lesen, las Bücher über die Liebe und so weiter. ....

 
Das heißt also du hast dir zuerst den Kopf zermattert, warst überfordert mit deinen Gefühlen....hast dann deine Beziehung beendet und am Ende auch die andere Frau verloren?

Quasi alles riskiert und alles verspielt?

Das klingt tatsächlich nach einer harten Zeit! Aber auch ich glaube genauso wie du daran, dass jedes Ende solange es nur endgültig ist ( auch wenn es weh tut ) die Chance für einen ganz neuen Anfang bietet. Vielleicht findet man den finalen Weg zu sich selbst tatsächlich erst in der Niederlage....

Einen schönen Abend bis bald :)

 
Guten Morgen Jessy1985,

nach zwei Tagen Pause melde ich mich zurück. Ich hoffe, Du hast nicht ungeduldig gewartet. .... Ja, es ist tatsächlich so, wie Du meine Siutation beschreibst. Auch deine Schlussfolgerung, dass es eine harte Zeit war, stimmt. Anfänglich war es das Gefühl, wie Du es beschrieben hast - "alles" riskiert und alles verspielt. Nun, ich hatte nicht wirklich alles riskiert. Die neue Frau faszinierte mich und anstatt aufzubrechen, ging ich auf die Suche nach den Gründen. Aus welchem Grund verliebte ich mich so urplötzlich in eine mir unbekannte Frau? Aus welchem Grund hatte ich soviel vertrauen zu ihr? Kann man zwei Frauen gleichzeitig lieben? Was ist Liebe überhaupt? ... Hätte ich stattdessen alles riskiert, wäre ich nun mit der neuen Frau zusammen. Aber ich hatte nicht alles riskiert. Ich hatte Angst vor dem Unbekannten. Ich hatte Angst mich zu offenbaren. Ich hatte Angst vor den Kommentaren der "Anderen"!

Allerdings wurde meine Frau misstraurig und verständlicher Weise auch unruhig. Es war nicht leicht für Sie. Und so versuchte Sie die Dinge nachzuahmen, welche mich faszinierten. Vor allem das Lachen der neuen Frau begeisterte mich. Da war soviel Lebensfreude, soviel Engerie. Alles, was ich selbst nicht spüren konnte, obwohl ich alles hatte, was man sich vorstellen kann. Ich wohnte mit Ende 20 in einem neugebauten Haus, hatte eine Partnerin welche mich über alles liebte, einen guten Job und auch unser Wunschkind war auf dem Weg zu uns. ... Und so ahmte meine Frau die neue Frau nach und das machte es zur Qual für uns beide. Und so trennten wir uns.

Dann spürte ich erstmal Erleichterung. Aber leider oder sagen wir im nachgang betrachtet zum Glück, ging es weiter. Dadurch, dass sich die neue Frau von mir entzog, quälte ich mich erneut. Es war auch verständlich, hatte ich mich doch nicht wirklich für Sie entschieden. Aus Angst, dass mir dies nochmal passierte. Ich musste erstmal wissen, warum ich mich verliebte. ...

Das ganze jährt sich nun zum fünften Mal. In diesen fünf Jahren habe ich sehr viel über mich erfahren. Warum ich bin, wie ich bin. Warum mich gewisse Situationen ängstigen. Warum meine Umwelt nicht immer logisch agiert. Und so weiter. .... Und mir scheint, als bricht jetzt bald der nächste Abschnitt auf dieser Reise an. :)

Jessy1985, jetzt kennst Du ein Stückweit meine Geschichte. Ich habe diese hier noch nie öffentlich gepostet, sondern nur per pn. Jetzt ist die Zeit dafür reif und ich hoffe, ich kann Dir damit zeigen, dass alles anders sein und kommen kann, als man es sich selbst ausmalt.

Ich hatte zwei Frauen die mich liebten. Beide auf eine andere Art, aber sie liebten mich beide. Ich spüre dies erst jetzt so sehr, aber manchmal spürt man erst dann das man der Liebe begegnet ist, wenn diese weitergezogen ist. Dies klingt jetzt traurig, aber es ist auf keinen Fall traurig gemeint. Nur durch die Liebe dieser beiden Frauen konnte ich mich auf den Weg machen, auf den Weg zu mir selbst. Und dafür bin ich den beiden wirklich sehr, sehr dankbar. Ich liebe sie!

So, meine Kollegen warten auf Arbeit auf mich. Ich wünsch Dir einen schönen Tag. Liebe Grüße, Grinsebacke

 
Meine liebe Grinsebacke,

ich finde es bewunderswert, dass du so mutig bist auch deine Geschichte hier so frei und öffentlich nieder zu schreiben. Und es ist keine Schande, an einen Punkt zu kommen an dem man nicht weiß was richtig und was falsch ist. Schlussendlich sind es vor allem deine Erfahrungen und Erlebnisse, die dich zu dem Menschen machen der du heute bist. Wie man seinen Weg gestaltet und geht, ist letztlich gar nicht so wichtig, es zählt doch nur das wir hinter allem einen Sinn erkennen. Auch wenn uns der manchmal erst viele Jahre später klar wird. Und so wie du schreibst scheinst du heute eine sehr reflektierte Sicht auf die Geschehnisse zu haben, die dich doch damals so verwirrt und an so vielem zweifeln haben lassen. Ich finde es erstaunlich, dass du nach fünf Jahren noch immer an sie denkst ( an sie beide ) und ihnen letztlich sogar dankbar dafür bist. Auch wenn sie längst weitergezogen sind....

Du hast sehr recht mit dem was du über die Liebe schreibst, dass uns diese oft erst dann als Liebe klar wird wenn sie weitergezogen ist.

Deine Geschichte hilft mir tatsächlich sehr in meiner Situation auch eine neue, eine andere Sicht zu erlangen. Eine Sicht die mir zeigt, dass es zwischen "schwarz" und "weiß", zwischen "Liebe" und "nicht Liebe" vielleicht noch eine dritte Farbe gibt, ein leichtes grau. Etwas, das ein Stück weit beides und ein Stück weit keines von beidem ist.

Ich habe mein Lebtag lang alles nur in diese zwei Bereiche eingeteilt in "schwarz" und "weiß". Ich bin schrecklich ungeduldig, will die Dinge am besten sofort und ohne Umwege und gebe mir und auch anderen selten die Zeit sich wirklich zu entscheiden. Und wenn sie diese doch brauchen ( was für mich nur eine Form von "warm halten" ist ) dann entscheide ich sofort. Und das tue ich auch dann, wenn ich selbst möglicherweise daran leide und es mir vielleicht eines Tages leid tut. Aber ich denke ich tue es nur aus einem simplen Grund: ich lass sie los, aus der Angst heraus sie könnten sonst eines Tages mich loswerden wollen.

Frei nach einem Lied der Toten Hosen " es ist schön wenn du sagst, dass du mich liebst, auch wenn ich dabei denk: alles wird vorüber gehn, es wird alles mal vorüber gehn"

Ich wünsche dir einen wunderbaren Tag, bis bald

 
Guten Morgen liebe Jessy1985,

danke für deine liebe Antwort. Du hast für mich ein großes Verständnis. Und darüber freue ich mich sehr! ... Weiterhin spüre ich, wie du die Dinge neu zu betrachten beginnst. Mit einer großen Offenheit. Mit einer großen Ehrlichkeit. Ich weiß aus eigenem Erleben, wie schwer derartige Selbstreflektionen sind, wieviel Mut diese Art der Betrachtung benötigt. ....

Ich habe mir das Lied der Toten Hosen gerade angehört. Ich habe eine Live-Version gehört. Und ich war tief berührt. Es ist ein sehr trauriges Lied. Gerade die Massen im Publikum haben so aus dem Herzen mitgesungen. Und das spricht für die große Traurigkeit, welche in diesen vielen Herzen vergraben ist. Es ist genauso wie Du es mit deinen Worte beschreibst. Jemanden loszulassen, bevor er es tut. Ich verstehe dies ganz gut. Kannst Du doch so, zumindestens die Kontrolle über deinen Schmerz behalten. Der Schmerz ist dennoch da. Allerdings bist Du vorbereitet und wirst nicht unvorbereitet und mit voller Breitseite von den negativen Ereignissen überrollt. Es ist nachvollziehbar und absolut verständlich.

Und dennoch möchte ich Dich ermutigen, deine Sichtweise über "schwarz", "weiß" und "leichtem grau" weiter zu verfolgen. Ein "leichtes grau" ist natürlich nicht so leicht zu verarbeiten, wie ein klares "schwarz" oder "weiß". Aber bietet es doch auch Vorteile, bringt es Dich Menschen näher, weil Du diese aufgrund ihrer differrienden Sichtweise nicht mehr komplett ablehnen musst. Du öffnest Dich!

Ich bin ganz stolz auf Dich!

Alles Liebe und Gute, Grinsebacke

 
Ich denke jeder Mensch hat seine Geschichte, seine Erfahrungen sein eigenes Empfinden und deswegen sind wir alle so unterschiedlich. Und möglicherweise machen sich die Menschen einfach viel zu selten die Mühe, diese Geschichten zu hinterfragen. Wir sind viel zu voreilig damit, dieses oder jenes Verhalten abzulehnen ohne uns wirklich damit zu befassen wieso, weshalb, warum jemand handelt wie er es eben tut.

Naja ich arbeite an mir das ist richtig. Und ich tue das deswegen weil ich nach all den Enttäuschungen die ich erfahren habe, einfach glaube dass es anders werden muss. Ich habe ein tolles Zitat gelesen in dem es heißt:

" Ich weiß nicht ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber ich weiß, dass es anders werden muss, wenn es gut werden soll"

Es stimmt, dass das Lied der Toten Hosen auf eine gewisse Art ein wenig traurig ist aber auf eine andere Art ist es auch tröstlich. Es erinnert uns daran, dass nichts im Leben ewig dauert. Das Glück genauso wenig wie der Schmerz. Es ist alles ein ständiges Auf und Ab, das ganze Leben lang. Man kann nichts festhalten, deine Glücksmomente nicht und auch den Kummer nicht. Man kann das alles nur mit allem was man hat aufnehmen. Aber letztlich sind es doch jene Momente, vielleicht nur Augenblicke die dich daran erinnern das du lebst....

Ich habe neuen Mut gefasst und bin wieder auf einem guten Weg mein Leben in die Hand zu nehmen. Und was meine Geschichte hier angeht, so scheint er wohl oder übel verloren zu sein. Und doch bin ich nicht mehr wütend oder traurig darüber. Ich nehme all das als eine Erfahrung an, aus der ich ( selbst wenn sie schmerzlich ist ) etwas lernen kann. Über die Menschen an sich und über mich selbst. Und letztlich ist das möglicherweise der Sinn hinter all den Schmerzen der Vergangenheit.

Und außerdem genieße ich es sehr hier im Forum über so vieles zu senieren und so frei und offen von der Seele weg zu schreiben. Weil du mir das ermöglichst :)

Tausend Dank dafür und bis bald

 
Guten Morgen liebe Jessy1985,

deine Worte sind schön zu lesen und erfreuen mich. Ich lese, dass Du wieder neuen Mut gefasst hast und auf dem Wege bist, dein Leben wieder in die Hand zu nehmen. Du wirkst positiver und optimistischer und es ist schön zu hören, dass Du einen Platz hast, an dem Du Dich wohl fühlst, deine Seele öffnen und frei seien lassen kannst. Und die Worte an mich sind mit das schönste Kompliment, welches Du mir machen konntest. :]

Alles wird vorübergehen. Ja, das ist wohl wahr. :] Denke ich an die traurigen Momenten des Lebens ist dies ein Trost. Allerdings bei den Gedanken an die glücklichem Momente ist dies doch eher traurig, wenn nicht gar verängstigend. Alles wird vorübergehen. Ein durchaus realisitischer Gedanke, dass alles endlich anstatt ewig Andauert ...

Man kann das alles nur mit allem was man hat aufnehmen.
Ein wirklich schöner Gedanke. Wichtig dabei ist halt nur die Umsetzung. Wenn wir einem Gedanken eine übergroße Bedeutung beimessen, denn kann es mit dem "alles" schwierig werden. Stell Dir vor, Du bist gekränkt. Wie schwer ist es, die nächsten Momente aufzunehmen. .... Vielleicht ist es auch nicht sinnvoll alles aufzunehmen. Denn warum sollten wir böswillige Verletzungen von anderen aufnehmen? ... Allerdings ist der Grundzug des Gedankens sehr schön. :)

Ich weiß nicht ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber ich weiß, dass es anders werden muss, wenn es gut werden soll
Mir sind die Worte von Chrispoph Lichtenberg in meinem Leben auch schon begegnet. Und ich war genauso begeistert wie Du. ... Hier noch ein anderes Zitat für Dich, welches Dir vielleicht einen Gedankenanstoß geben kann

Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen
Es ist ein wenig verschachtelt. Aber genau dies fand ich reizend. Und auch die Essenz hinter dem Gedanken ist doch ganz schön. Vielleicht ist es etwas für Dich?

So, ich will mal meine Hütte ein wenig auf Vordermann bringen, dann Einkaufen, zum Sport und dann zum Geburtstag. Heute liegt noch einiges an.

Wir hören uns bestimmt bald wieder! Liebe Grüße, Grinsebacke :D

 
Hallo Grinsebacke,

das Zitat von Kurt Marti find ich grandios :D Es ist verschachtelt aber die Aussage trifft genau auf den Punkt. Ich mag es wahnsinnig gerne.

Oh ja, die letzte Woche war wirklich ganz gut. Ich habe neuen Mut gefasst, trage die Niederlage mit Fassung, sehe nach Vorne. Und am Wochenende war ich viel unterwegs mit Freunden, hab das Leben genossen und die letzten Sommertage dieses Jahr :)

Morgen gehts wieder in die Arbeit und da wird das Alles dann auf die Probe gestellt weil ich ihn wiedersehe. Und es wird bestimmt weh tun, so wie es noch eine Zeit lang weh tun wird. Aber die letzten zwei Wochen, seit dem Kontaktabbruch geht es mir Stückenweiße besser und ich bin zuversichtlich, das es so weitergehen kann.

Ich habe akzeptiert, das es ist wie es nunmal ist und ich lerne damit zu leben! Es wird gehen ich bin mir sicher.

Und mein Herz ist so voller Träume und so voller Hoffnung auf das Leben und all das was noch vor mir liegt, heute ist nur der erste Tag meiner Zukunft.

Alles Liebe wünsch ich dir