Hallo alle
entschuldigt wieder mal den langen Text, aber habe wieder mal sehr viel nachgedacht und auch sehr viel im Forum gelesen - leider... Und irgendwie komme ich immer mehr zu der festen Überzeugung, dass ich am Sonntag die definitive Antwort oder den ultimative Abschied einleiten werde/möchte/muss´, praktisch den Schlussstrich provizieren werde. Nebenbei, es geht mir einigermassen beschi**en...
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Janina, Venice, Sine, Zirto
Ihr habt leider wieder mal vollkommen recht. Ich hänge noch sehr in Gedanken an sie. Denn genau das ist das Problem - ich möchte einfach nicht mehr diesen Gedanken hinterher hängen. Am Sonntag werde ich mir ihr gegenüber so normal wie nur irgendmöglich verhalten. Ohne Szene oder Wutausbruch. Ganz normal... Und ich werde auch nicht über unsere Vergangeheit reden - die ist Vorbei. Für mich gibt es jetzt nur noch die Zukunft.
Für mich habe ich mich deswegen entschieden, wenn ich Sonntag keinerlei eindeutigen Zeichen oder Zusage von ihr bekomme (die bis jetzt absolut ausgeblieben sind und ich im Prinzip auch überhaupt nicht erwarte), das sie einen Schritt auf mich zugeht, ich den Kontakt zu ihr abbrechen werde - komplett!! Und sie soll aufhören, mir irgendwelche nichtssagenden sms zu schreiben oder mich anzurufen, um Smalltalk zu führen. Ich lege keine Wert mehr auf Mitleid. Nee, das habe ich ja bei ihrer ersten sms gemerkt nach der ersten Trennungswoche, oder dem Telefongespräch, wie mich so Kleinigkeiten wieder sofort nach unten ziehen - von Paris mal ganz abgesehen.
Die Sache mit dem Anbaggern ist eine Schnapsidee, denn, wer so verliebt ist wie sie im Moment, ist überhaupt nicht zugänglich für solche Dinge - zumal sie vom Expartner kommen und sie weiß, was ich für einen Hintergedanken habe. Klar, ich werde sie spüren lassen, dass sich auch bei mir schon so manche Dinge verändert haben - wenn es auch nur Kleinigkeiten sind - mh, na, die Jobsache ist natürlich keine Kleinigkeit, aber die werde ich erst mal für mich behalten. Vielleicht rutscht mir ja auch aus versehen mein Date am Montag raus. Ja, ein sehr böser, fieser Gedanke. Aber ich habe auch mal irgendwo gelesen, dass solche Sachen bei dem / der Ex auch ein Nachdenken auslösen kann.
Ich weiß, dass das egoistisch ist, aber es ist mein Schutz und warum soll ich sie nicht auch einmal mit einer MEINER Entscheidungen konfrontieren? Denn, andernfalls gehe ich daran kaputt. Anders bekomme ich die Gedanken an sie nicht aus dem kopf. Erst wenn ich weiß, dass sie sich bei mir nicht mehr melden wird und ich nicht mehr jeden Tag darauf hoffe und bange, warum sie sich heute schon wieder nicht gemeldet hat und was sie wohl gerade macht, erst dann kann ich anfangen, sie loszulassen. Was habe ich mich in der ganzen Zeit nach unserer Trennung gewunden wie ein Aal, war bereit Kompromisse einzugehen, die ich überhaupt nicht in der Lage bin einzugehen. Klar, ich kann manche charakterlichen Dinge an mir ändern und habe dies auch bereits getan, weil es Änderungen waren, die ich für mich persönlich wollte. Ich wäre absolut in der Lage, auf sie zuzugehen und ihr Zugeständnisse zu machen. Aber eine Drehung um 180° bekommt kein Mensch hin - auf jeden Fall nicht auf Dauer. Ich wollte mich für sie verbiegen, meine Selbstachtung aufgeben, um sie unter keine umständen zu verlieren. Habe mich zu einem Hampelmann gemacht, wollte mich verkaufen, wie ein Möbelstück, dass nur darauf wartet, dass es gekauft wird und ansonsten nur in der Ecke steht und vor sich hin lebt (ja, auch Holz lebt). Ich habe ihr dadurch eigentlich in ihrer Entscheidung nur geholfen, weil sie ja weiß, der andere ist ja da, wenn es mit dem Neuen nicht klappen sollte. Und wenn von ihrer Seite keine Bereitschaft da ist, auch mir entgegen zu kommen und genau so wie ich bereit ist, Kompromisse einzugehen, tja, dann haben wir uns in all den Jahren nur selber etwas vorgemacht und wir passen halt ganz einfach nicht zueinander und dann hätte auch eine 2.Chance keine Basis auf die man aufbauen könnte. Nein, entweder, sie akzeptiert mich so, wie ich bin, oder sie lässt es bleiben. Eine Sache, die sie mir vorwirft, ist mein mangelndes Verantwortungs- und Selbstachtungsgefühl. Aber da muss ich sie jetzt leider enttäuschen. Ich kann für etwas Verantwortung übernehmen, nämlich für mich selber und meine Selbstachtung bekomme ich auch langsam wieder, weil ich jetzt weiß, dass ich gebraucht werde. Nicht von ihr, sondern von anderen Menschen, die ich bisher noch überhaupt nicht kannte oder zumindest nicht so, wie ich es selber gedacht habe.
Wenn man das so liest, könnte man auf die Idee kommen, es handelt sich um eine Art Erpressung. Entweder sie nimmt mich JETZT oder überhaupt nie mehr. Mag sein, aber ich will nicht mehr kämpfen. Ich will ganz einfach nicht mehr, weil ich merke, wie mir das die letzten Kräfte raubt. Ich fühle mich wie ein flugzeug, das vor der Landung immer wieder vom Tower in die Warteschleife geschickt wird, weil ein anderer Flieger die Landebahn blockiert. Und ich merke, wie langsam meine Treibstoffreserven angezapft werden, um mich in der Luft zu halten und ich muss mich nach einem Alternativlandeplatz umsehen, um nicht abzustürzen. All die guten Gefühle durch den neuen Job, den Sport, neue Bekanntschaften sind in den letzten Tagen alle komplett aufgebraucht worden - durch ihre Äusserung mit der Paris-Sache und ihrem radikalen Schnitt mit unserer gemeinsamen Vergangenheit. Und das will ich nicht mehr, ich will die guten Gefühle für mich behalten. Ich will jetzt endlich aus dieser Sache raus und zwar mit erhobenem Kopf und mich nicht um mein letztes Stückchen Selbstachtung beraubt wissen. Irgendwo hier im Forum stand etwas von einer Entexungskur - ich glaube, da bin ich auch mitten drin, bzw. stehe da am Anfang. Aber ich stehe da und bin dabei, die ersten kleinen Schritte zu unternehmen.
Das ganze ist ein Spiel, aber bisher war ich nur eine Spielfigur in einem bizzaren Brettspiel, die beliebig von einem Punkt zum anderen geschoben werden konnte und ich in eine defensive Haltung gegen meinen Willen hineingedrückt wurde. Nein, ich wechsel die Seiten und werde zu einer aktiven Figur, die VOR dem Brett sitzt.
Mit ist klar, dass ich damit einiges riskiere und dass ich evtl. eine Freundschaft zu ihr auf's Spiel setze. Aber, verdammt, sie soll sich endlich bewusst werden, was sie da mit mir, mit uns angerichtet hat und dann soll sie auch ALLE Konsequenzen tragen - vollkommen für sich und alleine und ohne wenn und aber. Und sie soll sich auch der Möglichkeit bewusst werden, dass sie irgendwann evtl. ganz alleine da stehen wird - wenn ich ihr das auch nicht wünsche. Aber, dieser Zeitpunkt des bewusst werdens wird bei ihr kommen, mit Sicherheit. Ich werde das Gefühl nicht los, dass sie vor ihren eigenen Gefühlen und Ängsten flüchtet. Sie ist wirklich jeden Tag der Woche unterwegs - mal hier mal dort, sie gibt sich selber nicht die Chance, mal zur Ruhe zu kommen und nachzudenken. Sie schiebt die Sache vor sich her, um keine Entscheidung treffen zu müssen. Immer in der Hoffnung, dass ich mich meinem Schicksal ergebe und erfreut ihr Angebot annehme, sie als sehr gute Freundin weiter behalten zu dürfen und irgendwann ihr Entscheidung zusammen mit ihr trage und sie nicht weiter sich für irgendwas einsetzen zu müssen. Sie hätte dann alles, ein neues Leben, eine neue Liebe und einen Freund aus vergangenen gemeinsamen Tagen mit dem sie dann über alles und jeden sprechen kann. Sie ist ja diejenige, die mich nicht aus ihrem Leben streichen will. Vielleicht ist da auch bei ihr ein bisschen Angst dabei, dass ich ganz aus ihrem Leben verschwinde. Ihre Aussagen, Auto von mir leihen, bei der Technik in der neuen Wohnung helfen. Na, muss sie sich halt einen Freund zulegen, der auch ein schnelles Auto hat oder der Ahnung von HiFi und Telefon hat. Ich habe es nicht gewollt, dass es so kommt. Ich habe ihr sofort meine Bereitschaft erklärt, mit ihr zusammen an einem Neuanfang zu arbeiten. Aber das hat sie ja für einen längeren Zeitraum so ziemlich ausgeschlossen, bzw. vage umschrieben (soll bei frauen normal sein, habe ich gelesen), weil sie sich anders entschieden hat. Gut, dann ist das ihre Sache jetzt damit zu leben, wie ich mich zu etwas anderem entschieden habe, nämlich nict mehr auf sie zu warten - möge mir man auch bockigkeit und starrköpfigkeit vorwerfen. Ich wollte ja wirklich eine Freundschaft zu ihr aufbauen. Aber ich kann es nicht, weil jetzt immer noch genau so viele Gefühle für sie in mir drin sind, wie vor 5 Wochen (oh mann, schon fünf wochen ist das her??). Vermutlich werde ich auch nie in der Lage sein, mir ihre Probleme in ihrer Beziehung anhören zu können. Aber man soll ja niemals nie sagen. Nur zur Zeit kann ich es halt nicht.