Ich denke, das ist auch der Punkt. Wir hatten nie eine normale Beziehung, deswegen fällt es mir schwer, das einfach abzubrechen. Die Beziehung zu meinem Exfreund ist mit der Zeit langweilig geworden, ich wusste, ich bin nicht mehr glücklich, und hab es abgebrochen. Heute sind wir gute Freunde und alles ist gut.
Mit IHM ist das anders. Ich hab das Gefühl, etwas verpasst zu haben, was supertoll gewesen wäre..ich kann irgendwie nicht loslassen. Ich nehme mir vor, ich melde mich nicht. Das halte ich ein paar Tage aus. Bei unserem letzten Treffen sagte er, er fände es schlimm, wenn wir keinen Kontakt mehr hätten. Ich denke, er hält mich aber nur hin. Wenn ich ihn drauf anspreche, schweigt er. Es ist einfach traurig, dass ein Mensch, der einem so nah war, so dermassen dicht macht und gar nicht mehr mit einem ehrlich reden will. Manchmal hab ich das Gefühl, ich will ihm wehtun, damit er auch was spürt, so wie ich.
Und ich kann mit diesen Selbstvorwürfen nicht aufhören. Immer wieder denke ich, er will mich nicht, weil ich so und so bin...Ich weiss ja, Männer sind feige..dass sie sich trennen, aus ihrer Comfort-Zone rauskommen..das ist eher selten. Nur kapiere ich nicht, warum sie so locker jemand wehtun und sich dann aus dem Staub machen.
Ich sage ganz ehrlich, ich könnte viele Männer haben..ohne irgendwie eingebildet sein zu wollen, aber ich bin nicht der Typ. Bleibe lieber allein, als viele oberflächliche Liebschaften zu geniessen..und mittlerweile hat sich auch die Angst eingeschlichen: ich bleibe für immer allein, wenn es so weitergeht. Und es ist es nicht wert. Ein verdammter Teufelskreis. Ich hätte mich nie drauf einlassen sollen, aber wie das immer so ist: ich hab mich echt verliebt.
Ich ziehe mich auch zurück, komplett. Sitze oft zu Hause, obwohl ich eigentlich rausgehen sollte. Wenn ich dann rausgehe, erinnert mich so Vieles an ihn..und ich denke dann, warum konnte es nicht so werden, wie ich geträumt habe. Warum bin ich jetzt allein? Hab wirklich wirklich gespürt, er ist ES. Kann man sich so täuschen und so dumm sein?
Und verdammt, ich WEISS, dass ich den Kontakt abbrechen muss. Das sagt mir wirklich JEDE meiner vertrauten Freundinnen. Das ist auch der Punkt. Ich sehe, was falsch läuft, aber ich bin zu schwach, es zu ändern. Ich glaub, ich bin irgendwie von ihm abhängig.
Wir sehen uns so selten..Ich wünschte mir, genau deswegen würde er mir endlich sagen, verschwinde doch aus meinem Leben, ich will dich nicht. Aber das macht er nicht. Hab das Gefühl, er hält mich hin...wenn mal was ist, bin ich ja da. Ich wünschte so sehr, er würde einmal merken, ich bin weg, für immer.
Und das Schlimme ist: da wir uns so selten sehen, ist es für mich jedes Mal wie: ok, es ist das LETZTE Mal, ich verspreche es, nur noch dieses eine Mal in seinen Armen, und dann ist es vorbei. Aber es ist jedes Mal so schön, und so, als wären wir nie getrennt..und es bleibt natürlich nicht beim letzten Mal. Ich weiss auch, ICH, nur ICH mache es mir so schwer. Jede andere Frau, die was auf sich hält, hätte gesagt, komm, verschwinde...aber ich hänge daran. Und ich weiss nicht wieso. Er macht mich doch nicht glücklich, aber ich denke irgendwie, er hält den Schlüssel zu meinem Glücklichsein. Dabei bin ich doch selbst Diejenige, die das sein sollte.
Ich sag euch: es ist zum Verrücktwerden.Mir fehlt die Kraft, ich zu sein und mich durchzusetzen. Als ich mich in ihn verliebt hatte, hab ich mir manchmal vorgestellt, wie es wäre, ohne ihn zu sein, und das machte mir Angst. Ich dachte, das kann nicht passieren. Du kannst nicht ohne ihn sein, das wird schrecklich.
Und jetzt ist gerade DAS Wirklichkeit, und es ist schlimm. So schlimm, wie ich dachte. Er fehlt mir jeden Tag. Aber ich fehle ihm nicht. Ich spüre, wie er jeden Tag ohne mich geht, ohne darüber nachzudenken, und das tut weh. Ich will, dass es mir egal ist, aber das ist es nicht. Wenn mal sein Name faellt, schrecke ich hoch, ich merke die Emotionen...soll das denn ewig so weitergehen....
Bitte helft mir irgendwie..ich kann mit Niemand so ehrlich darüber reden...mit Fremden fällt es mir leicht. Es kommt mir vor, als würdet ihr mich verstehen, ohne mich zu beurteilen...danke dafür