Ach Amy.... das mit den Extrarunden fürcht ich auch.
Falls es Dich beruhigt, - der kommt schon wieder. Keine Sorge. Sie kommen immer wieder.
Auch wenn ich mir für Dich wünschen würde, dass er sich einfach ein anderes Opfer sucht.
Darf ich Dir vielleicht meine Geschichte erzählen? Wobei, das eine oder andere Detail ahb ich sicher schon verdrängt
Mir kommen ja kleinweise immer wieder mal Dinge hoch, da möcht ich dann vor Wut schreien. Wut auf mich selbst.... Nicht auf ihn. Denn ICH habs zugelassen.
Ich hab meinen Ex in der Firma kennengelernt. Ich konnte ihn nicht ausstehen und er hatte Mühe mich zu "überzeugen". Ich weiß bis heute nicht, warum ich ihn auf einmal mit anderen Augen sag.... Ich hatte plötzlich den Eindruck, dass er einen verletzten Kern hat, gar nicht der schreckliche Typ sei, den alle in ihm sahen.
Hab mich mit ihm getroffen, hab mit ihm geschlafen. Und leider bin ich damit in die Falle getappt, die uns Frauen ja so ein bißchen einprogrammiert ist.... Sex erzeugt Nähe, Nähe schwindelt uns die große Liebe vor.... Es war ein ständiges auf und ab, er wollte sich nicht binden, dabei gab es immer wieder Anspielungen, dass er sich verliebt hätte, es was ernstes sei. Ich hab mich nicht mehr ausgekannt. Hab nicht erkannt, dass ich eine Beziehung sehe, wo keine ist. Plötzlich, als ich alles hinwerfen wollte, - die Wendung. Er zog zu mir. Auch mit riesigem Theater, Kündigungsfrist seiner Wohnung betrug 3 Monate, in denen er noch dort wohnte, weil er nicht umsonst Miete zahlen wollte (sehr romantisch, nicht wahr?). Die Miete hab in Wahrheit ich gezahlt, wegen seiner Schulden rundherum.
Nebenbei immer wieder seine Exfrau, die er umhätschelt hat (sie brauchte ihn ja), sich Sorgen gemacht hat, ihren Ersatzpapa gespielt hat (sie hat ihn auch wirklich Papa genannt!!!!)
Als er bei mir gewohnt hat wurde es schlimmer statt besser. Die meiste Zeit bin ich allein daheim gesessen, und er war bei seinen Freunden zum kiffen und zocken. Ich hab das sogar normal gefunden, weil mirs so eingeredet wurde. Wenn einem ein Mann jeden Tag sagt, er wäre ganz anders, würde man nicht versuchen ihn so einzuengen.... ja dann sucht man irgendwann den Fehler bei sich selbst. Er war geschickt darin, er beherrschte Psychospielchen soooo gut. Vor allem, - es gab natürlich auch schöne Tage, für die hab ich dann halt einiges in Kauf genommen.
Ich hatte ein Auto, das aber er gefahren ist. Die meiste Zeit war ich selbst also autolos. Ich wollte ihn doch nicht einengen.... Von Dankbarkeit keine Spur.
Ganz ehrlich, - was ihm auch immer wieder den Arsch bei mir gerettet hat, war seine Tierliebe. Da hat er halt meinen Nerv getroffen. Aber seine Liebe zu mir ließ leider zu wünschen übrig....
vor 2 Jahren im Sommer hatten wir dann Urlaub gebucht. Eine Woche davor hat er Streit mit mir angezettelt, aus Gründen die ich nicht verstand. Erst viel später, nach Ende der Beziehung hab ich rausgefunden, - er mußte sich mit mir zerstreiten, denn er hatte gleichzeitig Urlaub mit seinen Kifferfreunden gebucht und wollte eben lieber da mit.
Die Urlaubswoche hab ich mit meiner Mutter verbracht, am Strand, Abends bei gutem Essen und guten Gesprächen. Und, - ich war so befreit und froh, da ist der Schalter gefallen. Als ich zurückkam, kam er angekrochen. Ich habs noch 2 Wochen versucht, aber gemerkt, ich kanns nicht mehr. Und wieviel glücklicher ich ohne ihn war.
Ich habs beendet, bei den ersten Selbstmorddrohungen meine nr. gewechselt. Als er vor meiner Wohnung stand Hilfe geholt, eine Freundin hat ihn "entfernt"
Darauf folgte die glücklichste Zeit meines Lebens. Ich kann gar nicht beschreiben, wie sehr ich meine kleine Wohnung für mich genossen habe. Ich ging nicht aus, ich war nie unterwegs, ich wollte keine Minute die ich für mich und meine Hunde hatte, verschwenden. Ich hab in vollen Zügen die Zeit daheim genossen, mich mehrmals am Tag gewundert, WIEVIEL Glück ich doch hab. Dieser ganze Druck, - das war alles weg. Da war keine Sorge, ob er heimkommt, ob er sich eh meldet, ob er mir wieder weh tun wird mit seinen Worten, ob ich enttäucht sein werde, ob ich Fehler mache und ob ich ganz anders sein sollte. Da war nur ich und mein Leben und das war so unbeschreiblich schön.
Ich bereu die Zeit damals nicht, denn ich habe gelernt. Ich kenn jetzt diesen Typ Mann und ich werde ihn auf immer und ewig meiden. EIN Psychospielchen und ich bin weg. Brauch ich nicht, tu ich mir nicht an.
Meine jetzige Beziehung ist ganz anders. Denn, - was ich vor allem gelernt hab, - großer Schmerz ist nicht gleich große Liebe. Große Gefühle brauchen keine großen Dramen. Nur weil man leidet, liebt man nicht....
Wirklich große Liebe ist, wenn Du vertrauen darfst, wenn Du Dich fallen lassen darfst, so sein kannst wie Du bist.