Original von Venicediese hölle hat mich mehr als einmal an grenzen gebracht von denen ich nicht wusste das ich sie habe ... das es sie überhaupt gibt ... eine erneute erfahrung in diesem bereich würde ich definitiv nicht überleben ...
hallo venice
naja... du streitest mit rationalen und mit sentimentalen argumente für die "ohne-partner-besser-dran-theorie"... 8o
)
aaabeeeerrr....
das leben ist einfach nicht dazu da, um sich aus ihm zurückzuziehen. jeder von uns wählt dinge aus, die er für gut hält, und er entscheidet ebenso - und sei es aus erfahrung -, was er für schlecht oder falsch hält.
ich selbst hab mich nicht mehr getraut, mich nochmals auf einen partner einzulassen, und zwar war das nach JEDER TRENNUNG bei mir so, also sozusagen seit etwa 15 jahren ist das so. und dann geht es einem wieder besser, man wünscht sich, im freundeskreis auch mal mit nem macker aufzutauchen und letztlich könnte man sich auch wieder vorstellen, etwas romantik und auch etwas sex im leben als schön und reizvoll empfinden zu können.
und so hat sich dg auch anscheinend schon an dieses auf und ab zwischen dem "nie wieder" eines liebeskummergeplagten und dem "wo-ist-mein-nächster-partner-dings" eines "normalen" singles gewöhnt und betrachtet es als eine art naturgesetz.
oder, dg?
aber das, was du geschrieben hast (siehe oben) von wegen "noch so ein supergau und ich überlebe es nicht" ist, wie ich einfach mal so vermuten möchte, keine entscheidung, sondern einfach angst.
eine folge einer traumatischen erfahrung vielleicht, venice? :]
ich habe anfangs in diesem forum auch überlegt, wie ich meinen ängsten begegnen könnte. ich hab es genau wie du jetzt gesehen: welches von zwei übeln ist das geringere? und wie richte ich mich darin bestmöglichst ein?
will sagen:
das eine übel ist das single-dasein, aber das andere übel ist das liiert-sein. vom liiert-sein hatte ich die schnautze gestrichen voll und dieser gedanke, dass noch so ein trulla mir mein nervenkostüm endgültig zugrunde richten würde, diesen gedanken hatte ich auch.
daher habe ich mich dem anderen "übel" gedanklich genauer und intensiver gewidmet, denn - ehrlich gesagt - ich hatte nicht mal den ansatz einer ahnung, wie man eigentlich WIRKLICH glücklich sein sollte, wenn man nicht einen partner hat.
ich dachte so in kategorien wie 'der mensch ist nicht zum alleinesein gemacht' und 'als kind hatten wir unmittelbare ansprechpartner und wegbegleiter, nämlich unsere eltern - als erwachsener sucht man sich einen partner...' und blablabla.
ich hab IMMER menschen bewundert, die mit sich selbst glücklich sind, aber ICH hatte keine ahnung, wie das gehen sollte. und kaum hab ich länger drüber nachgedacht, hab ich ja ne ganze menge erkannt und gelernt über mich, aber darauf will ich jetzt ja nicht hinaus.
worauf ich hinaus will, ist: weder das single-sein, noch das liiert-sein ist ein übel.
das ist genau das problem: wir können weder das eine noch das andere in so eine schublade reinquetschen, in die unsere erfahrungen "gut" und "schlecht" sonst so einsortieren. also als beispiel:
hand auf ne heiße herdplatte = schlecht
beziehung oder poppen = ?
klar, wir beide haben unsere meinung zu dem, was uns so geschehen ist im leben.
aber wie es dg auch so sehr treffend beschrieben hat: wir tun uns selbst nichts gutes, wenn wir einfach dinge auszublenden versuchen, die eben nicht dasselbe sind wie eine heiße herdplatte.
das leben mit dem anderen "geschlecht" ist halt komplizierter. und selbst wenn du eben noch 10 jahre lang null bock auf nen partner hättest, so würde es dir sicher besser tun, du würdest diese null-bock-phase nicht zur pflicht hochstilisieren oder als lebensmotto.
also, so in dem sinne, wie ich schon zu erklären versucht hab: lass es doch zu. lass zu, dass du jetzt keinen bock hast auf die männlichen menschen, ist halt so. aber mach es nicht zum prinzip.
ach so, und @ dg:
wir bekommen IMMER die altlasten unserer partner ab. wir stehen einfach zu dicht an ihnen dran. ich kenne deine geschichte leider nicht, aber ich denke, wir haben unseren partnern einen grund gegeben, dass sie uns seelenmüll abladen konnten. insbesondere denke ich mittlerweile, dass uns das ganze nicht ganz so zerstört hätte, wenn wir nur ein fünkchen mehr von uns selbst etwas gehalten hätten und wenn wir nur ein bisschen mehr in uns selbst geruht hätten.
wenn mir jemand blöde kommt, dann kann ich ihm doch mitteilen, dass er mir blöde kommt. anschließend kann ich ihn fragen, was los ist. oder ich schau es mir eine weile an. oder ich sag gleich, dass ich da jetzt keinen bock drauf habe und das ich mir wünsche, dass er damit aufhört, weil ich sonst abhaue.
klar
damit kann man gefühle nicht bändigen oder sonst irgendwas "retten", was mit unserem herzen passieren kann. aber wir können in uns selbst ruhen und wir werden den absprung schaffen können.
dann wird es vielleicht wirklich so sein, wie du es sagst, dg. dann werden wir vielleicht wirklich nur noch hin und wieder verletzt, heilen aber wieder unsere wunden, lernen dazu und stehen anschließend mit einer erfahrung reicher wieder voll im saft.
aber wir dreie, wir haben uns gegrämt bis an den rand unserer existenz. wegen was? o.k. unsere partner haben uns wehgetan (ich kann vielleicht bei dieser gelegenheit - sozusagen, um mit dir, venice, halbwegs "mithalten" zu können, meinen kandidaten 1 als verletzenden ex benennen; kand. 2 können wir wohl eher haken). aber es STIMMT EINFACH NICHT, unsere partner können uns nicht vernichten. das tun nur wir selbst.
versteht ihr, was ich andeuten will?
ich sag es ja: das leben ist ein fluss. und jeder versuch, sich dem, was kommt, entgegenzustellen, ist der kindliche glaube, etwas kontrollieren zu können, was nicht zu kontrollieren ist.
das einzige, was halbwegs homogen ist und immer bleibt, sind wir selbst. und wir können lernen, mit allem, was kommt, fertig zu werden.
um das zu können, gehört - meiner ansicht nach - dazu, dass wir uns selbst kennenlernen und die ängste, die wir in uns tragen, kennenlernen. dann wird uns auch die angst vor der zukunft nicht mehr so plagen und wir werden uns nicht verweigern, auch und eventuell nicht einem partner, der es gut mit uns meint und tatsächlich auch für uns gut IST.
*predigt*
gruß
sine