guten morgen venice!
Original von lostinmusic2wo liegt das Problem? Aber das weiß ich eben auch nicht richtig. Wahrscheinlich so eine Art perfektionismus
ich selbst betrachte mich auch oft als die "starke", und das wissen, schon vieles "geschafft" zu haben, vor allem - leider - auch viele rückschläge überstanden zu haben, lässt mich in meine probleme hineingehen und sie voll erleben und durchleben. es tut genauso weh bei uns, wie bei jedem anderen, vielleicht sogar noch mehr... es kommt ungefiltert rein und irgendwie ereilt uns "starke" das schicksal auch mehr (scheint mir manchmal) als diejenigen, die alles unternehmen, um bloß immer irgendwie nicht "abzurutschen"...
gleichzeitig stelle auch ich fest, dass ich von mir selbst erwarte, aus den dingen heraus zu kommen und wenn man ganz unten ist, dann hilft es einem eigentlich primär dann doch überhaupt nicht, dass man schon einiges "geschafft" hat im leben. im gegenteil, man hält ja auch rückschau auf das gesamte leben und zieht - dummerweise gerade im tief - bilanz, und der gedanke, dass man wirklich großes pech hatte bisher, ist dann so leicht gedacht...
in wahrheit kannst weder du noch kann ich das leben anders leben und wir wollen es ja auch gar nicht anders leben als mit emotionen. venice, hier im forum mag es oft anders klingen (und darüber freue ich mich ja), aber im real life versuchen viele menschen, emotionen nicht so groß werden zu lassen. sie begnügen sich - scheint es - auch mit dem schlichten kleinen glück, machen ihre erlebnisse an weniger großen gefühlen fest, entgehen dafür aber - wie diese menschen wohl hoffen - vielleicht auch dem großen break-down.
denk dran, was für glück du HATTEST.
es ist normal, wenn man gefühle zulässt, dass es einen zunächst unglücklich macht, wenn man sich daran erinnert. denn auch der verlust des großen glücks und auch die anstrengung, sich immer wieder völlig am boden wiederfinden zu müssen und aufrappeln zu sollen, ist groß und birgt letztlich zumindest einen teil des verlorenen gefühls in abgewandelter form (trauer, mitleid) in sich, ist also AUCH intensiv.
manchmal ist es dann wichtig - zumindest für mich - zu sehen, dass ich nicht superwoman bin und mich einfach still und leise als eine von vielen anzusehen. natürlich haben wir, nur weil wir ein emotional bewegtes leben führen, nicht auch automatisch den stein der weisen unterm kopfkissen zu finden und wir haben letztlich auch nicht mehr kraft als all die anderen menschen.
du lebst dein leben, venice, und das große unglück, dass du fühlst, zeigt nur einen kleinen ausschnitt aus der viel größeren liebe, die du in dir empfinden kannst.
du weißt es ja: deine liebe ist nicht nur für andere, also auch nicht nur für deinen mann / ex da. sie gehört DIR, mach sie nicht schlecht, glaube nicht, dass DU mit dir gescheitert bist nach diesem glück, sondern verwende sie sinnvoll. für dein leben und auch für dein ego und letztlich auch für deine kidz und deine freunde.
gruß
sine