Original von lostinmusic2(...) Hab mich gefragt, was das alles soll, als Single so vor sich hinzuleben, sich jeden Tag super anstrengen zu müssen, damit man sich ja auch was gutes tut (...) diese Freiheit und das Vergnügen des Singledaseins sind HARTE Arbeit, meine Lieben. Das muss man erst mal können. Ich selbst bin gerade dabei, das langsam zu kapieren und komme zu der Schlussfolgerung: nur wer ein guter Single ist, ist auch ein guter Partner. (...)
hey
ich versuch's mal mit kunst:
von naked lunch "the first man on the sun"
you fought my demons
showed me how to carry on
but now our love is gone how can i come
beyond this head
of my own
i feel like the first man on the sun...
i need to burn down for everyone...
ich sag's mal so:
irgendwie möchte man - insbesondere bei großem frust und damit verbundenem großen erschöpfungszustand - einfach nur, dass die grausame freiheit aufhört...
ich selbst hab sogar schon mal (in meiner "vor-forums-zeit") die these vertreten, dass früher (so im mittelalter vielleicht, die these war nicht allzu fundiert) alles "besser"war. dieses blöde streben nach glück, das war den menschen früher gar nicht möglich. oder glaubst du, der durchschnittliche mittelalterliche mensch hat sich dem gedanken hingegeben, seine "traumfrau" zu heiraten?
ich dachte dann auch, dass unser zeitalter einen fluch hat, und der heißt "emanzipation". nun sind durch die gleichstellung der geschlechter die rollen verloren gegangen, jeder muss sich in einer beziehung neu und originär definieren... es gibt nichts, woran wir vertrauen von vorneherein festmachen können, wenn ich mich verliebe, muss ich ertragen, festzustellen, dass dieser mensch mir nur teilweise von anfang an verständlich und bekannt vorkommen kann...
ich persönlich frage mich, ob paare vielleicht den ganzen individualismus, die FREIHEIT, die wir alle spüren und die verantwortung und eben auch aktiven willen zur freiheit fordert, einfach ablegen? ob sich viele paare genau DAS "abgeschminkt" haben: mit sich jemals in's reine zu kommen... jemals einen menschen lieben zu können...
und paare, die zusammen bleiben: sind es nicht irgendwann zweckbeziehungen? ist es liebe oder gar eher nur verlustangst, das beide aneinander kettet? unter leugnung ihrer persönlichkeiten, unter verlust ihres gefühlslebens...
das ist keine schöne weltsicht, die ich da habe.
und zum glück können mir alle anderen aber völlig egal sein. MIR macht niemand vorschriften, wie ICH glücklich werden kann und soll. niemand kann mir MEIN glück vorleben... was interessiert mich das beispiel anderer!
auch: wie oft habe ich festgestellt, dass begriffe wie "traumpaar" oder "traumpartner" nur unnötig den blick auf die realität verstellen...
ich weiß nicht, woher diese kindliche sehnsucht nach linderung der not, nach erleichterung und geborgenheit kommt...
denn wie alles im leben schenkt uns der zufall / das schicksal / wir uns selber entweder das glück oder es lässt es bleiben. ICH kann kein glück spielen... es nützt also leider nichts, neidisch zu sein auf andere. das glück empfinde ich oder nicht...
ich bin ein mönch, so lange das leben mich dazu verdammt und ich mich nicht befreien kann aus kummer und ängsten... alles, was ich HIER versuche, ist: wenigstens die last des kummers und der ängste abzulegen.
ich will mich hier nicht auf die nächste beziehung vorbereiten, so wie @ seepferdchen es in ihrem thread jüngst formuliert hat. ich will mich auf MEIN glück vorbereiten, und falls es schon da ist, will ich die fähigkeit erlangen, es auch wahr- und anzunehmen.
mehr verlange ich nicht.
ich würd sagen: es ist ein kompromiss zwischen dem glücklosen mittelalter (so, wie ich es mir vorstelle) und dem individuell nach glück lechzenden modernen menschen.
übrigens sind nur dann dinge klar und schön, wenn ich mich nicht versteckt habe vor ihnen, wenn ich mich nicht in gute-nacht-gesänge gelullt habe, dass doch alles so gemein ist und alles so schön sein KÖNNTE... leid gehört als voraussetzung leider dazu, um auch glück empfinden zu können.
ich will nicht leugnen, dass man manchmal schaut und sich denkt: wann bin ich denn nun endlich glücklich?
es ist ansichtssache, ob man auch als single glücklich sein kann.
aber allein die ungeduld, die frage: 'wann bin ich denn nun endlich glücklich', beides zerstört jedes glück, jede zufriedenheit.
eine definition des glücks lautet glaube ich ungefähr so: glücklich ist, wer mit sich und den dingen ZUFRIEDEN ist.
hat irgendwas mit frieden zu tun...
und ich vermute mal, die sehnsucht nach einem partner ist eigentlich nur die sehnsucht nach zufriedenheit, nach seelenfrieden. und diesen frieden gibt's aber auch ohne partner, also.... KÖNNTE es sein, dass man auch glücklich ist ohne partner.
ach
hätte ich das mal in meinen thread gepostet... (
).... passt zu der überschrift von meinem thread ("ohne partner besser dran, oder")! aber dein abendgedanke hat mich hier diese sätze posten lassen, also gehören sie dir, lost.
:schmatz:
:compi:
gruß
sine