Frau des Herzens vergeben?

Hi sine,

danke! Hm, ich fühl mich heute so, als würde ich nach Borna fahren müssen - oder Bitterfeld; sehr reizvoll :schief:

Hm, das Wetter: haste ja schön hingekriegt :) ) Dafür grünt und blüht jetzt alles doppelt so schnell vor meinem Fenster :) .

Liebe Grüße :schmatz:

Lostinmusic

 
Original von lostinmusic2(...) Hm, ich fühl mich heute so, als würde ich nach Borna fahren müssen - oder Bitterfeld; sehr reizvoll (...)
es gibt halt solche und solche reize... komisch, ich dachte, du würdest mehr auf paris stehen... :p

das wetter, tja. sorry. du darfst dir einfach was für morgen wünschen.

ach, und dass die bäume grünen und AUSSCHLAGEN, ähm DAS hatte ich mir auch gewünscht. die bäume, hatte ich herbeigewünscht, sollten dir farbe und neues leben einhämmern, wenn sie (nach dir!) ausschlagen...

tja wie gesagt, morgen stell ich mal meine hexerei kurz ein, damit du auch mal was wünschen darfst.

gruß

sine

 
oh neee... ich hab NICHT recht? forumsschreiber aller länder: ihr vereinigt euch gegen mich? hier, ihr anders-meinenden:




und dann noch in einer so wichtigen angelegenheit wie in der frage: wieviel input braucht eine beziehung und wie ist dieses input zu leisten?
Sine, nicht verzweifeln! Ihr habt beide Recht. Xoff liegt richtig damit, dass man in der Liebe nur geben kann und sollte, ohne auf das zu schielen, was man vielleicht zurückbekommt. Leider denken die meisten Menschen, sie bräuchten irgendwas von dem Anderen, um glücklich zu sein. Dabei können sie den "Reichtum" an Liebe in sich selbst finden, wie lost schon so schön festgestellt hat.

Wenn du aber von einer Beziehung = Partnerschaft zwischen zwei Menschen sprichst - da ist es schon wichtig, nicht vor lauter Träumerei die richtige Ausfahrt zu verpassen. An einer Beziehung muss "gearbeitet" werden, damit die alltäglichen Stolpersteine nicht zu Fallstricken für die Liebe werden.

 
genau. an einer beziehung muss man arbeiten, juhu.

aber: ein BISSCHEN nachdenklich hat mich xoff auch gemacht...

aber ein wenig schwierig, das alles in worte zu kleiden und sich darüber auch verständlich auszutauschen, ist es und vielleicht sagen wir alle ungefähr das gleiche, drücken uns aber unterschiedlich aus.

ich bevorzuge (sorry @ zitro :p ) die kühe auf dem weg nach paris, die lost vorgeschlagen hat

:D

grüßchen

sine

 
Hi ihr,

mit den ausschlagenden Bäumen isses nichts geworden. Schade.

Mist, immer wenn ich denke „jetzt weiß ich, wies geht“, kommt so ein Tag wie heute. Schon nach dem Aufstehen hab ich gemerkt, da ist heute absolut nichts da bei mir. Hab drei Stunden am Computer gesessen, zehn Zeilen geschrieben, und meine Zweifel, dass das alles Scheiße ist, sind nur noch gewachsen. Ich glaub, ich leg die Cameron mit ihrem „Sie können jederzeit schreiben, was und wie Sie wollen“ sofort ins hinterste Fach – DAS kann ich nämlich nicht. Ich kann nicht einfach ausblenden, wenn ich mich total schlecht fühle.

Vor ner halben Stunde dann, mit dem Mut der Verzweiflung, rief ich bei ihr an, um zu fragen, was sie eigentlich will. Und wenn sie was von freundschaft gefaselt hätte (sorry für den Ausdruck), dann hätt ich mir weiteren Kontakt mit ihr verbeten. Doch, ihr ahnt es, es war mal wieder ihr Mann dran und so wurde es mit ihr nur ein kleiner Small Talk über die Schwangerschaft von einer gemeinsamen Bekannten – super.

Morgen ruf ich wieder an. Irgendwann muss sie ja mal alleine sein. Und dann wird der Schlussstrich gezogen. Ich halt das nicht mehr aus. :mauer:

Lostinmusic

PS: Wenn man geben will, und nichts angenommen wird, das ist vielleicht erst ein Mist. Sorry, ich würd das gerne lockerer sehn, kann aber gerade nicht.

 
Original von sine

und träumen tu ich natürlich auch ein wenig, aber wenn ich mal nicht träume, schau ich mir eben zunächst auch sehr gerne die kühe bei leipzig an...

:]
Hi sine,

wie ist denn DAS jetzt wieder gemeint? ?( Ein Beispiel deines "gefürchteten" Humors?

cu

lostinmusic

 
Original von lostinmusic2(...) Hab drei Stunden am Computer gesessen, zehn Zeilen geschrieben, und meine Zweifel, dass das alles Scheiße ist, sind nur noch gewachsen. Ich glaub, ich leg die Cameron mit ihrem „Sie können jederzeit schreiben, was und wie Sie wollen“ sofort ins hinterste Fach – DAS kann ich nämlich nicht. Ich kann nicht einfach ausblenden, wenn ich mich total schlecht fühle. (...)
hi ho herr lost

was machen sie denn da???? ?(

also, es stimmt: IMMER, wenn man glaubt: jetzt bin ich besser drauf, so in dem sinne: 'jetzt bin ich sicher vor meinem kummer', dann schlägt er wieder unbekümmert drauf auf die stimmung.

ich erkläre mir das so: man arbeitet an sich, man denkt und macht, es stellen sich kleine erfolge, vielleicht auch ein paar größere erfolge ein, und man entspannt sich. und wie ein mann, der seinen bierbauch die ganze zeit eingezogen hat, macht es im moment der entspannung 'schwapp' und die ganze kunst war "umsonst".

aber nur scheinbar: wir ziehen unsere bäuche ja nicht (nur) ein, nein, wir machen ja richtiges "bauchmuskel-training".

und beim sport schlägt eben auch alles nicht gleich an. da muss man trainieren, trainieren, trainieren... und zudem wird man auch immer selbstkritischer. da darf dann kein quentchen fett mehr übrig bleiben am ende, schließlich entwickelt man vielleicht noch den ehrgeiz, ein bestimmtes bauchmuskel-muster (vielleicht das von frau jackson) zu bekommen, überhaupt, wieso ist man nur so "bleich" und wie wär's noch mit nem tattoo oder nem piercing, und halt mal: das ganze muss präsentiert werden, nur wo - disco, strand-urlaub, hautenge klamotten...

will sagen:

es bringt GAR NICHTS sich immer zu fragen: 'wieso bin ich immer noch nicht im "paradies", ich hab doch so viel dafür gearbeitet, dorthin zu gelangen'.

das leben oder der menschliche charakter selbst fordert uns immer neu heraus. und dann einfach zu fallen ist so, als würde man nur geschubst worden sein, dann aber so weit gequält zurückweichen, bis man ein paar meter weiter dann - meiner meinung nach auch aus einem eigenen verschulden - den abgrund runterfällt.

lass dich ruhig schubsen, du bist doch gut im training! aber lauf nicht hundert meter rückwärts und stoß dich selber in den abgrund.

kommst du wohl raus und bist wieder der tolle lost mit den höhen und tiefen? hallo? lost, ich will nicht, dass du dich da wieder einigelst. verlass uns nicht mental...

:schmatz:

übrigens ist mein faszinosum am schreiben gerade die tatsache, dass viele künstler ihre seelennot mit schreiben "abgetragen" haben. ich fürchte sogar, man kann kein wirklich großer künstler wie z.b. thomas mann oder so werden, wenn man psychisch noch halbwegs fit ist.

wenn man also not hat und ne schreibblockade, dann liegt es daran, dass du keinen weg kennst, deine seelennot in eine geschichte (in ein buch) umzusetzen.

vielleicht sollten wir darüber froh sein...

so ist frau cameron vielleicht zu verstehen: wenn du schlecht drauf bist, dann hopp den griffel in die hand und eine geschichte schreiben, vielleicht über einen menschen, der NOCH schlechter drauf ist oder eine horror-geschichte oder so ähnlich halt.

:schmatz:

so

und ich warte hier auf dich, dass du entweder aus deinem abgrund wieder was postest oder hier oben wieder beim "training" auftauchst.

cu

sine

 
Hallo sine,

ja, hast recht, in bin dabei, mich selbst in den Abgrund zurückfallen zu lassen. Und von den Alpträumen heute Nacht will ich gar nicht erst erzählen. Kann mich auch bloß daran erinnern, dasses irgendeine Mischung aus Horror und Hochzeitsfeier war. Mit Horror meine ich aber kein Blut, sondern ein diffuses gefühl, völlig danebenzustehen. Wahrscheinlich ein Zeichen darauf, dass ich mich für das schwarze Schaf der Familie halte.

Mit dem Schreiben hab ich im Winter genau aus den von dir genannten Gründen wieder angefangen. Allerdings hatte ich da schon die größte Seelennot hinter mir und konnte die dabei gewonnenen Einsichten festhalten, während ich jetzt gerade so rum schlittere, dass ich keinen klaren Gedanken fassen kann. Gestern wars jedenfalls so. Ich hatte das Gefühl, immer noch knietief in der Geschichte mit Frau Traumfrau zu stecken, hab die ganze Zeit wohl nur darauf gehofft, dass sie endlich mal anruft, damit ich endlich mal eine Antwort darauf bekomme, was sie eigentlich will. Das heißt, ich wollte sie auf den Kopf zu fragen, ob sie eine Affaire will oder aber Freundschaft – und hätte wohl in jedem Fall gesagt, dass ich das für aussichtslos halte und mich deswegen zurückziehe. Und dann hab ichs eben selbst versucht, aber dann doch nicht gefragt, weil sie mir wahrscheinlich sonst was erzählt hätte, da sie ja nicht allein war, aber bestimmt nicht das, was sie wirklich von der Sache hält.

Frau Cameron redet ja davon, man müsse sich fürs Schreiben psychologisch von allem trennen, was den Fluss der Gedanken behindert. Sozusagen die Tür hinter sich zumachen und sich selbst überlassen – aber das scheint ja das Problem zu sein: Ich überlasse mich nicht mir selbst, sondern bin von der völlig nebelhaften Meinung dieser Frau abhängig – nicht jeden Tag, aber doch viel zu oft.

Hm, und meiner Ex, an die ich die halbe Nacht gedacht hab, werde ich wohl auch gleich noch die telefonische Türe weisen, damit ich endlich wieder MEIN Leben führen kann. Mit ihr ist es ja fast das gleiche: sie ruft mal alle Jubeljahre an, plappert bisschen, fragt mich um Rat und scheint zu denken, für mich ist alles okay. Und wenn ich ihr das Gegenteil sage – so wie vor vier Wochen – stellt sie mich als bekloppt hin.

Naja, jetzt hab ich hier genug geheult. Tut aber gut.

Komisch – im Forum klappt das mit dem Schreiben gut. Wahrscheinlich weil es hier Dialoge sind.

Liebe Grüße nach Berlin

Lostinmusic

 
hi lost!

dann schreibe doch für dich auch in dialogen ...

aber ich weiss das das schreiben gut tut weil man das gefühl hat nicht alleine zu sein!

ich dachte eigentlich es geht dir besser muss aber zu meiner betroffenheit lesen das eher das gegenteil eingetreten ist!

einen rat zu geben ist echt schwer weil du dich wirklich im chaos befindest und sich das auch in deinen träumen schon wiederspiegelt!

ich wünsche dir viel kraft für diesen tag

alles liebe :trost:

venice

 
lost,

du wirst schon wieder aus der grube rauskrabbeln, in die du dich gestürzt hast. dann warten wir halt noch ne weile hier am rand auf dich und hören so lange, was aus dem dunkel noch von dir zu uns nach oben dringt....

:schmatz:

letz hack :compi:

gruß

sine

 
Hallo lost,

solche Tage, an denen man schon beim Aufwachen denkt "och nöööööö", die kenne ich. Heute war einer. Den Morgen mit einem Lächeln a la xoff begrüßen? Fehlanzeige. Halbherzige Entspannungsübung versucht und dann aufgestanden, obwohl ich zu gern im Bett geblieben wäre. Dann habe ich mir gesagt: "Ach, scheiß drauf, dann wird dieser Tag eben nicht so toll." Von da an war's eigentlich auszuhalten.

Wir Menschen scheinen die schlechte Angewohnheit zu haben, zu viel von uns zu erwarten. Wenn wir erst mal merken, dass wir uns in der Vorwärtsbewegung befinden, dann wollen wir auch gleich von Bitterfeld nach Paris. Und sind geknickt, wenn der Treibstoff nur bis Leipzig reicht. Dabei könnte man auch sagen, hey, wenigstens bin ich aus Bitterfeld raus! Aber nein, wir hatten ja gleich Paris erwartet...

Ich finde Venices Tipp richtig klasse: Wenn du mit dem Buch nicht weiter kommst, schreib doch solange Dialoge (ob nun hier oder in einem zweiten Buch), bis der rote Faden von selbst wieder in deiner Hand auftaucht.

 
Hallo, ihr da draußen,

nach dem Tief gestern wollte ich mir mal etwas Zeit für ne Antwort auf eure Postings nehmen. Das Wasser der Gedanken braucht nach so einem Tief eben sehr lange, um durch den Stein des Zweifels hindurchzukommen. Denn der Zweifel liegt eben schon manchmal schwer auf meiner Seele. Gerade so eine offensichtliche Ablehnung, wie kürzlich geschehen, stürzt mich dann doch in arge Krisen. Da frag ich mich, ob ich das alles nicht vielleicht doch verdient hab und ob ich nicht doch ein ganz schöner Versager bin. Und das Dumme ist, sowas erstreckt sich dann gleich auf alle Bereiche des Lebens, so dass ich überhaupt nicht weiß, was ich hier noch soll.

Dennoch denke ich, dass es mir zunehmend leichter fällt, ihre Ablehnung zu akzeptieren, ohne mich selbst deswegen beschuldigen zu müssen. Ich hab mich ja nicht deshalb in sie verliebt, weil sie mir etwas geben sollte, das ich selbst nicht hab, sondern weil ich in ihr ähnliches gesehen hab, wie in mir selbst, was ich mit ihr hätte teilen wollen. Durch die Unmöglichkeit oder Ablehnung einer Beziehung geht mir also nichts verloren (dankende Grüße an Monsieur Ibrahim von hier aus). Im Gegenteil: ich kann mich ja trotzdem freuen, dass ich etwas in ihr geweckt hab.

Venice, dein Tipp ist wirklich gut. Ich dachte ja immer, Dialoge sind das Schwierigste beim Schreiben, aber vielleicht komm ich jetzt ja gerade darauf, es zu versuchen. Und das Chaos möchte ich zwar nicht so schnell wiederhaben, aber es ist eben auch ein wichtiges Warnsignal, woran ich merke, dass ich grundsätzlich über etwas nachdenken muss. Das muss gar nicht immer was neues sein. Oft ist es eher ein Zeichen, um auf meinen eingeschlagenen Weg zurückzukommen, den ich irrtümlich verlassen hatte.

Sine, ich hoff mal, ich bin wieder halbwegs rausgekrabbelt aus der Grube - und du auch? :schmatz:

Zu hohe Erwartungen sind wirklich nicht immer gut, Zitronenfrau. Hab ich heute gemerkt, nachdem ich nicht ganz zwei Seiten für mich geschrieben hab – was ich seit zwei Wochen, oder so, nicht mehr hingekriegt hab – und mich dann doch fast noch ärgern musste, dass es nicht noch mehr geworden ist. Statt zufrieden zu sein mit dem Fortschritt gegenüber gestern. Da muss ich mich dann selbst daran erinnern, dass das schon ganz gut war. In dem Buch über Kreativitätstechniken steht so was änhliches. Da wird dieser Perfektionismus als regelrechter Kreativitätskiller ausgemacht, der dazu führt, dass man interessante Ideen gleich wieder fallen lässt, weil sie noch nicht bis ins kleinste Detail ausgefeilt sind.

So, ich werde mich jetzt hoffentlich noch aufraffen, zur Lesung einer gewissen Frau Stelling zu gehen. Bin ja mal gespannt. (Interessante Autorin übrigens: hat in Leipzig studiert ;-) )

Irgendwie merk ich aber trotzdem noch die alten Dämonen bei mir. Eine diffuse Furcht, das mein Optimismus nicht so lange reichen könnte. Aber ich lass mich davon jetzt nicht beeindrucken und geh mal los.

Liebe Grüße

Lostinmusic

 
Original von lostinmusic2(...) Und das Chaos möchte ich zwar nicht so schnell wiederhaben, aber es ist eben auch ein wichtiges Warnsignal, woran ich merke, dass ich grundsätzlich über etwas nachdenken muss. Das muss gar nicht immer was neues sein. Oft ist es eher ein Zeichen, um auf meinen eingeschlagenen Weg zurückzukommen, den ich irrtümlich verlassen hatte. (...)
hi ho

tja: genau mein gedanke, den ich auch habe. mein therapeut sagt: wir bewegen uns in unserer seelenentwicklung (wenn wir daran arbeiten und dazulernen) auf einer spirale. so kommen wir immer wieder an punkte, die einer seelischen situation, die wir bereits duchlebt hatten, sehr ähnlich sehen, wir sehen sozusagen das problem zum wiederholten male. das sollte uns jedoch nicht erschrecken, meint er. denn wir sind eben auf der spirale schon eine schleife höher gewandert. wir fallen eigentlich nicht mehr auf die probleme der unter uns liegenden stufe zurück, wir sehen sie eigentlich nur.

manche jedoch verwechseln den anblick des (alten) problems mit dem problem selbst und kapitulieren. dann müssen sie die spirale wieder erneut hochklettern, denn das problem hat sie "hinuntergezogen".

ich fand @ zitros gleichnis von dem untergehen und wiederauftauchen noch besser: zitro meinte, man geht immer wieder unter. aber inzwischen wissen wir, dass man nach oben an die luft schwimmen muss. und hat man einmal die oberfläche erreicht, dann fehlt beim nächsten untergehen immerhin die größte angst, nämlich die, nicht zu wissen, was man tun muss - den weg kennen wir dann und wir werden von mal zu mal besser im wieder-an-die-oberfläche-kommen. wir beginnen dann, auf den erfolg (luft holen an der oberfläche) zu vertrauen.

oder hab ich dich falsch verstanden, zitro? :) )

Original von lostinmusic2(...) Sine, ich hoff mal, ich bin wieder halbwegs rausgekrabbelt aus der Grube - und du auch? :schmatz:
tja, das war ja wirklich verrückt... noch am vormittag hab ich dir zugewunken vom grubenrand und großkotzig angegeben und gemeint, ich würde "hier oben" auf dich warten... und schwupps hat's mich auch in den abgrund gerissen...

Original von lostinmusic2(...) Irgendwie merk ich aber trotzdem noch die alten Dämonen bei mir. Eine diffuse Furcht, das mein Optimismus nicht so lange reichen könnte. (...)
ähm *räusper* ... auch, wenn ich schon auf xoff's lächel-trick nicht gehört habe und eigentlich genau weiß, dass JEDER seinen eigenen weg suchen und finden muss: wie wär's, wenn du deine dämonen einfach mitnimmst? so hab ich's mit meinen gemacht...

stell ich mir lustig vor, wie eine trampelnde herde dämonen mit dir auf die lesung geht. zum glück merkt's ja keiner ausser dir...

und vielleicht sind dein dämonen ja hübscher als meine. irgendwo muss doch die farbe in deinem leben geblieben sein, vielleicht haben deine dämonen sie alle aufgesogen und sehen lustig bunt aus...

nee, im ernst.

mit "bekämpfen" ist bei mir kein blumentopf gegen meine dämonen zu gewinnen gewesen. also hab ich sie einfach kennenlernen wollen, na ja, "wollen" ist zu viel gesagt. aber ihre anwesenheit hab ich halt akzeptiert. und dann haben sie sich in ihrer ruppigen und nervtötenden art ja immer mal wieder (fast) von alleine zu wort gemeldet. so lernt man sich kennen...

:) )

also lass sie nicht zu hause und brüll deinem kobold mal nicht "platz, sitz" zu, sondern sag doch mal "miezmiezmiez" und schau dir mal deren blöde gesichter an, wenn sie nicht mehr in ihrer gewohnten ecke, in der du sie gemästet und groß gezogen hast, bleiben sollen.

wieso müssen WIR uns immer verunsichern lassen von den dämonen? ich würd mal "zurück-verunsichern", so gut kennen die dämonen und wir uns schließlich mittlerweile schon und da kann man sich auch mal auf eine stufe mit den doofen dämonen stellen, finde ich.

hol die monster aus dem schrank.

oder saß in deiner kindheit das monster AUF dem kleiderschrank? oder unterm bett? klapp dann das bett weg und sag: hopp, heute gehen wir gemeinsam aus.

du und die bunten. macht die welt in leipzig wieder bunt, du und deine dämonen-herde.

*groar*

nächtle

sine

 
Super, sine, das ist ja fast Telepathie. Ich hab die ganze Rasselbande offenbar wirklich mitgenommen und es war ein sehr schöner Abend mit denen. :) )

Ich erzähl mal, sofern ich das jetzt noch kann :D

Also die Lesung war sehr schön und unterhaltsam. Zwei Moderatoren interviewen Anke Stelling nach Talkshow-Art (bissel wie bei Harald Schmidt früher :rolleyes: ).

Frau Stelling ebenso wie die Interviewer sehr schlagfertig. Und während die sich sich so unterhalten, spielt der DJ immer irgendwelche Samples aus Hörspielen ein: blöde Bemerkung, kleine Zoten etc. :) )

Dann liest Frau Stelling zwei Geschichten. Melancholisch-traurige, würd ich sagen.

Danach gibst ne Pause, wo alle Besucher aufgefordert sind, eine Liste aufzuschreiben, zum Stichwort : Wohin flüchten, wenn nichts mehr geht. Hihi, hab mich gleich an die Arbeit gemacht. Mit auf der Liste dieses Forum hier, außerdem ein kleiner Ententeich bei mir um die Ecke. Und Parties bei J. und A. - zwei Freunde, von denen ich wusste, das sie Frau Stelling kennen. Hab also schon spekuliert. Und dann den Zettel in nen gelben Kasten. Im zweiten Teil gabs noch mal gespräche und eine weitere Geschichte. Dann Kürung der Listen: Jeder der drei nimmt sich ein paar Zettel aus der Kiste und ich seh selbst von ganz hinten, dass mein Zettel bei der Autorin ganz oben liegt.Hihi. Und bei der Auswahl dann liest sie erst mal meinen Zettel vor, freut sich, weil sie ja A. und J. auch kennt - und schanzt mir prompt den dritten Preis zu: einen teller mit zwei riesigen Sahne-Fruchtteilen :D Eins hab ich mir schmecken lassen und das andere hab ich der Barfrau geschenkt. :) )

Nach der lesung war Tanzen angesagt. Eigentlich wollte ich mich bei Frau Autorin noch bedanken, hab mich aber nicht getraut. Dafür hab ich ne Bekannte vom Studium getroffen und sie noch zum Bleiben überredet. Sie war da mit nem Kollegen vom Buchladen, der die Bücher da verkaufte. Ham wa also noch ne weile getanzt. Irgendwann konnte sie aber nicht mehr und ist gegangen. Hab ich also richtig auf Marathon gemacht und alleine weitergetanzt. Tja, und plötzlich ist da eine sehr attraktive Frau in meiner Nähe aufgetaucht, hat mich angelächelt und hat getanzt. :eek: Hm, nach weiteren etwas verlegenen Lächeln beiderseits und viel Tanzen fragt sie mich nach Feuer, aber ich hatte keins dabei. Mach ich also mal ne Pause, die Tanzfläche völlig leer und sie tanzt weiter, ziemlich in meiner Nähe und bei mir schon etwas Erregung auslösend *räusper*. Dann tanz ich wieder ne Runde alleine, sonst keiner mehr auf der Tanzfläche, und frag sie schließlich nach ner Zigarette. Sehr originell ja nicht gerade, aber was solls. Sie gibt mir eine und wir tanzen noch mal zu zweit auf dem sonst verwaisten Dancefloor. Irgendwann gehen sie und ihre Freundin los - und, tja, da geh ich eben auch. Draußen bei den Rädern frag ich sie, ob sie bald mal wieder hier im Club sind. Na klar, woanders kann man hier ja nicht hingehen, lautet die Antwort. Na, vielleicht sehen wir uns ja, sag ich und dann verabschieden wir uns mit einem Tschüss und jeder fährt seinen Weg.

Hm, und jetzt sich ich hier und freu mich über so viele kleine schöne Dinge, die an einem Abend passieren können, wenn ich einfach mal aus dem Haus gehe.

Gute Nacht.

Ein sehr glücklicher Lost

PS: Weißte, was einer der letzten Titel war, die am Schluss gespielt wurden: Lost in Music, ehrlich :] Ick sag dir, es geschehen noch Zeichen und Wunder.

 
Original von lostinmusic2(...) Weißte, was einer der letzten Titel war, die am Schluss gespielt wurden: Lost in Music, ehrlich :] Ick sag dir, es geschehen noch Zeichen und Wunder.
guten morgen lost,

bei deinem letzten satz hab ich ne gänsehaut gekrieg und hab sie noch. :)

also entweder, DEINE dämonen sind wirklich ganz bunte und hübsche exemplare oder das leben war einfach endlich mal wieder spendabel zu dir und du hast auch tatsächlich die geschenke angenommen...

:super:

von wem ist den "lost in music"?

und dass gestern ein tag war, an dem ich auch an telepathie wieder zu glauben begonnen habe (ein bisschen), das hab ich gestern schon gedacht... :rolleyes:

dass du SO VIEL gutes erlebt und angenommen hast, halte ich für ein zeichen dafür, dass du "unproblematisch" wieder aus DEINER grube rausgekrabbelt gekommen bist - oder dass du in "wahrheit" gar nicht in der grube drin warst.

meine rede: man sieht die tiefen im leben, aber man fällt in wahrheit nicht mehr in sie hinein...

Original von lostinmusic2(...) Ich hab die ganze Rasselbande offenbar wirklich mitgenommen und es war ein sehr schöner Abend mit denen. :) ) (...)
da bin ich aber neugierig: haste deine "rasselbande", also deine dämonen, irgendwie visuell oder sonst irgendwie wahrnehmen können? wie sehen deine dämonen denn aus???

gruß

sine

 
ich fand @ zitros gleichnis von dem untergehen und wiederauftauchen noch besser: zitro meinte, man geht immer wieder unter. aber inzwischen wissen wir, dass man nach oben an die luft schwimmen muss. und hat man einmal die oberfläche erreicht, dann fehlt beim nächsten untergehen immerhin die größte angst, nämlich die, nicht zu wissen, was man tun muss - den weg kennen wir dann und wir werden von mal zu mal besser im wieder-an-die-oberfläche-kommen. wir beginnen dann, auf den erfolg (luft holen an der oberfläche) zu vertrauen.
oder hab ich dich falsch verstanden, zitro?
Das habe ich geschrieben? Davon weiß ich gar nichts mehr ?( Jedenfalls finde ich es gut, also kannst du es mir ruhig andichten :D

 
Original von Zitronenfrau(...) Das habe ich geschrieben? Davon weiß ich gar nichts mehr ?( Jedenfalls finde ich es gut, also kannst du es mir ruhig andichten :D
hihi

naja, so ähnlich jedenfalls haste dich ausgedrückt finde ich:

Original von Zitronenfrau(...) die Wahrheit ist nicht so watteweich, wie unser Ego sie gern hätte.

Zitat:

IMMER IMMER kommt sowas, wenn man gerade glaubt, langsam wieder an die oberfläche kommen zu dürfen!

Versuch's mal positiv zu sehen: Dadurch bekommst du Übung darin, schneller an die Oberfläche zu schwimmen. Merke ich bei mir auch. Die Tiefs werden von Mal zu Mal "flacher".
steht auf meiner seite 5 in meinem thread (http://www.liebeskummer.ch/thread.php?threadid=8440&sid=&threadview=0&hilight=&hilightuser=0&page=5) und haste am 7.4.04 gepostet...

:]

gruß

sine

 
Stimmt, die flacheren Tiefs sind von mir. Danke ür die Gedächtnisstütze, sine :schmatz:

 
Hallo sine,

Lost in Music ist ein Funk- oder Soul-Klassiker aus den 70ern, glaub ich. Ich hab das Lied aber zuerst bei Anita Lane gehört, die mit Nick Cave und den Einstürzenden Neubauten zusammengearbeitet hat. Sehr schön ist auch „Blume“ (eins der besten Teile von den EN). Gibt’s sogar auf japanisch ;-) .

Ich weiß nicht, ich bin ja nun weder offiziell religiös oder esoterisch – aber der Abend gestern lief schon unter dem Motto: „Lass dich einfach fallen und das Leben fängt dich auf.“

Glaub schon, dass ich in einer Grube war. Nur bin ich da im gegensatz zu früher wieder rausgeklettert. Früher hätte ich mich in solchen Phasen wochenlang eingesperrt, hätte Computer gespielt und andere diverse Süchte entwickelt. Aber stimmt schon, man ist irgendwie in einer anderen Situation, wenn man einmal angefangen hat, an sich zu arbeiten. Die Tiefs sind nicht mehr die gleichen, weil die Gewissheit größer geworden ist, da wieder raus zu kommen.

Mit den Dämonen bin ich mir wiederum gar nicht so sicher, weil ich sie kaum gesehen hab. Entweder ich hab sie doch zuhause gelassen oder sie haben sich beleidigt vor die Tür gesetzt. Ich weiß auch nicht, vielleicht gibt’s die Rasselbande auch gar nicht, sondern bloß ein verschüchtertes Kind in mir, das sich nicht traut, Spaß zu machen und zu haben. Und dem muss ich eben manchmal ganz lieb zureden, dass es alles gar nicht so schlimm ist, wie es gelegentlich aussieht.

Liebe Grüße

Lostinmusic