Hallo Phantomas
Ich hab mir vorbehalten Dir erst heute zu antworten weil ich gestern nicht genügend Konzentration hatte, sorry dafür. Nu gehts aber los. Deine Antworten sind sehr aufschlußreich und wertvoll für mich , da ich viele Parallelen entdecken konnte. Danke für Deine Mühen und die Zeit die Du Dir zum beantworten genommen hast.
Hab auch gesoffen zusammen mit der „gewaltliebenden“ frau.
Wärst Du bitte so freundlich und würdest Du das einmal begründen?
Ich geh gar nicht damit um, wenns kommt kommts, da kannst du nichts machen. In letzter zeit wo auch gutes kommt, z. B. weiss ich wenn meine „traumfrau“kommt oder in welcher kneipe sie gerade ist, dann warte ich bis sie kommt oder gehe dorthin wo sie ist, einfach um mich zu versichern das es wirklich so ist, obwohl ich ja weiss das es so ist. Ich fühle auch wenn sie an mich denkt, dann geniesse ich es nur, diese tiefe verbundenheit.
Das ist auch eine Art Umgang, es einfach geschehen zu lassen ohne Gegenwehr, wie z.B. sich selbst ablenken. Du sprichst von Deiner "Traumfrau" in einer distanzierten Art. Warum gehst Du nicht auf sie zu um sie für Dich zu gewinnen?
Bin nicht sehr schnell reizbar, aber wenn, dann wehre ich mich.
Ok...könntest Du bitte ein detailliertes Beispiel nennen wie etwa eine Situation in einer Bar ?
Genau wie du, ich lasse mich allerdings nicht mehr auf alles ein sondern nur noch auf menschen die mir was bedeuten.
Du meinst mit denen Du vorher schon Kontakt hattest und näher kennengelernt hast?
Habs sie durchgezogen bis der Therapeut gestorben ist, kein witz! Hat mir schon geholfen die dinge richtig zu beurteilen und danach auch zu wissen wieso ich so bin wie ich bin/war.
Ich habe sie abgebrochen, weil ich mich unter Zwang gesetzt gefühlt habe. Genauer gesagt fühlte ich mich wie ein Tiger den man nach seinen Wünschen dressieren wollte. Teilweise so penetrant das ich gnadenlos die Pranken ausgefahren habe, und mich auf den Therapeuten stürzte...
Konnte schon anbandeln aber mehr auch nicht und das wollte ich ja auch nicht, war also kein problem.
Darauf wollte ich hinaus, auf dieses "mehr nicht". Ich habe mich gegenüber anderen immer humorvoll gegeben, auch mal geflirtet das sich die Balken bogen, was ich noch heute gern mache. Natürlich habe ich aber auch klar zu verstehen gegegeben das ich an mehr nicht interessiert war. Leider geriet ich des öfteren auf Frauen der Kategorie "Duckmäuschen" die keine Meinung außer meiner hatten und mich als "starken Partner" haben wollten. Ich bin es aber leid diese Rolle zu spielen und immer nur zu geben. Trotz meiner Klarstellung wollten sie mehr und mehr, und waren dann völlig baff als ich dann nachlegte und noch deutlicher wurde das ich keinerlei Interesse habe. Diesen Typ Frau finde ich aber nicht interessant. Ich brauche eine Herausforderung, die mich in der aktiven "Phase vor der Partnerschaft" weiter hält, auch nachdem wir eine Partnerschaft eingegangen sind. Frauen die den Mund aufmachen und offen, direkt das sagen was sie denken ziehen mich besonders an. Ich hab keine Lust mehr den Gedankenleser zu spielen, alles aus den Augen der Frau ablesen, solche Spielchen sind mir zu langweilig, und ich verlier schnell das Interesse. Kurz gesagt: Ich brauche eine Frau die mir mein Leben lang Handgranaten hinterher schmeißt und mich immer weiter auf trab hält.
Weder noch, ich suche nie, ich finde nur.
Ich frag mal deutlicher. Kamen die Frauen auf Dich zu, ohne das Du aktiv warst, ohne Signale zu setzen das Du fürs Kennenlernen bereit bist?
Wo rührt dieser her? Vllt. durch Deine umsorgung Deiner damaligen mit dem Alkohol Prob.?
Dann flipp ich aus und der andere ergreift die flucht.
Dann ist es bei mir also nicht übertrieben...hmm weiter.
Ich helfe menschen gern aber nicht um schuldgefühle loszuwerden denn die habe ich nicht oder wusste nach der therapie das ich nichts dafür kann für das was passiert ist.
Du hast also erkannt, das Du damals für die Schicksale die Deinen Angehörigen wiederfahren sind nicht schuld bist, da Du es nicht hättest verhindern können. Seh ich das richtig?
Treffe sie für meinen geschmack zu wenig, die mutter ist erschrocken wie sehr sich die kleine an mich gehängt hat und der vater noch viel mehr. Wenn ich dabe bin sind die eltern luft oder beiwerk was mir manchmal sogar peinlich ist aber ich kann ja nichts dafür. Habe allerding eine menge guter langjähriger freunde und freundinnen, z. T. schon seit dreissig jahren dieselben.
Ich denke die Kleine fühlt sich bei Dir wohler als bei ihrem leiblichen Vater weil Du wahrscheinlich diese gewisse Ruhe ausstrahlst. Ist mir auch mal passiert, nur das ich dann auch noch die Mutter ersetzt habe. Die Mutter war ne Katastrophe, hatte Drogenprobs. und umsomehr schmerzte es, als das Kind vom Jugendamt abgeholt wurde. Ich bin dann auch weitergezogen.
Ja das wünsch ich mir auch, bin der guten hoffnung das es mit meiner „traumfau“ bald gut kommt.
Wie hast Du denn festgestellt das sie Deine Traumfrau ist? Hast Du Vergleiche gezogen zwischen ihr und einer vorherigen Liebe? Kommt sie diesem Idealbild am nächsten? Erkläre mir bitte wie du Dir Deine Traumfrau gedanklich gebildet hast.
Hallo Nimriel. Dein Beitrag ist wirklich hilfreich. Danke für Deine Mühen
Zum Thema "Trauma durch Kriegserlebnisse"Hierzu muss ich Folgendes einfach fragen, weil es meiner Ansicht nach schon wichtig ist in dem Zusammenhang: Da Du aus HH kommst und demnach vermutlich Deutscher bist, hast Du zumindest zu einem gewissen Grad selbst die Entscheidung getroffen, Soldat zu werden, richtig? Ich will jetzt nicht einfach platt sagen "also hast Du es entschieden und basta", sondern ich möchte gerne wissen, warum Du das getan hast. Bist Du überzeugt davon? Findest Du es grundsätzlich einfach richtig, "Dienst an der Waffe" oder wie das heißt zu leisten?
Ja, aber wurde ich auch sehr durch unsere Fmilientradition beeinflusst, das auch schon als Kind. Es ist fester bestandteil bei uns seinen Dienst an der Waffe zu leisten, da gehe ich aber nicht drauf weiter ein, da Du sicher Dir denken kannst das bei mir noch eine zweite Mentalität im Spiel ist. Meine persönlichen Gründe lagen darin mal ein wenig Action und Abenteuer zu erleben. In meiner Jugend habe ich mich viel mit militärischen Dingen befasst, darunter auch viel historisches. Und zu guter Letzt war natürlich auch das Geld ein Grund. Der wichtigste Grund aber war, daß ich wissen wollte was nun wirklich dran ist an diesen ganzen Gesabbel und Tricks die man im Fernsehn sah.
Ich denke, so ein Trauma ist für Nicht-Soldaten nicht nachvollziehbar und alles, was man dazu sagen kann, kann nur falsch sein. Was ich persönlich aber - ohne die entsprechende Erfahrung und nur meine persönliche Meinung - finde: Du hast Dich entsprechend entschieden und ich nehme an, Du hattest gute Gründe dazu. Nun ist es Zeit, die Erlebnisse hinter Dir zu lassen und einfach zu akzeptieren, dass diese Erlebnisse und auch die Entscheidung zu Deinem Leben dazu gehören und Dir durchaus auch konstruktiv (und nicht nur destruktiv, wie im Moment) den Weg weisen können.
Natürlich habe ich gewaltige Erfahrungen gesammelt die ich nie gemacht hätte wenn ich nie zum Bund gegangen wäre. Ich habe gelernt unter schwierigen Bedingungen zu leben, besser mit der Natur zu agieren, ohne Technik auszukommen. Doch meine Größte Erfahrung war, dadurch das ich in meiner Meinungsfreiheit und meiner allgemeinen Freiheit als Befehlsempfänger sehr eingeschränkt war, die kleinen Dinge des Lebens mehr zu schätzen und meine Freiheit ohne große Einschränkungen zu genießen. Als Soldat ist man an viele Regeln gebunden und muß stets beachten das man die Flügel gestutzt bekommen hat. Ich kann aber auch nun viel besser als so mancher das Militär und den Krieg kritisieren. Denn ich war live dabei und habe nicht nur vor der Mattscheibe alles mitverfolgt.
Aber noch eine ganz unerklärliche Einstellung hat sich bei mir eingeschlichen. Ich habe angefangen das Leben von Tieren die über eines Menschen zu stellen. Der Grund dafür liegt in meiner Erfahrung als Soldat. Ich habe gesehen was Menschen, Menschen antun können und das aus den niedersten Beweggründen! Ein Tier tötet nur wenn es Hunger hat oder sich bedroht fühlt, aber nie mit voller Absicht. Ich besitze 2 Katzen die ich, seit sie mir in meine Handfläche passten, groß gezogen habe. Sie waren ein geschenk von einer Psycholgin und ehrlich gesagt bin ich auch sehr dankbar für dieses Geschenk. Sie halten mich auf Trab und geben mir einen Sinn, für alles was ich tue. Ich behandele sie wie meine Kinder und würde sie um jeden Preis schützen. Jemand der mich mal besuchte, hatte einer meiner Katzen nen Tritt verpasst, worauf ich ne Kurzschlußreaktion hatte. Ich sah plötzlich rot und stürmte auf denjenigen zu, riß ihn von den Beinen und prügelte auf ihn ein. Nur ein Kollege konnte mich von ihm wegzerren, hätte er es nicht getan... Ich bin mir im unklaren darüber ob ich nicht ebenfalls aus einem niederen Beweggrund gehandelt habe oder nicht.
Die Frage ist, wie. Meiner Ansicht nach ist es eine Frage der Einstellung (ja, doch, ist es ), wie man mit schlimmen Erlebnissen umgeht:
Ganz recht! Das "wie" ist die Frage. Doch wenn man das Rad neu erfinden muß ist das schon ziemlich schwierig. Deshalb habe ich mich auch an ein öffentliches Forum gehalten, um die zu finden die den Weg schon gegangen sind. Einfach gesagt brauche ich eine Bezugsperson bei der ich Ratschläge erhalten kann die auf der Kriegstraumaerfahrung basieren . Viele Therapeuten hatten nicht einmal gedient und konnten sich so auch nicht in mich hineinversetzen, geschweige denn die Schmerzen nachempfinden die in mir brodeln. Ich kann nur von solchen Menschen lernen, die auch eine Art Gemeinsamkeit mit mir haben, zumindest empfinde ich es persönlich so. Ich kann mich nur schwer an Leute wenden die nie gedient haben, weil ihnen eine Sichtweise fehlt aufgrund der mangelnden Erfahrung. Wenn ich einem Menschen mit Gefechtserfahrung berichte wie Kugeln einem um die Ohren fliegen, dann weckt das bei diesem andere Emotionen als bei jemandem der das nie mitgemacht hat.
Akzeptiert man sie als zum Leben zugehörig oder verhärtet man sich? Zieht man aus schlechten Erfahrungen den Schluss, dass man sich besser auf gar nichts mehr einlässt, oder bucht man sie als Erfahrungen ab, aus denen man positiv lernt?
In meinem Fall habe ich mich verhärtet. Diese Entscheidung würde mir leichter fallen wenn ich einmal offen mit jemandem darüber sprechen könnte der dieselbe Erfahrung gemacht hat, und unter demselbigen Trauma litt.
Zur Frage "Verhärtung oder nicht"Ganz ehrlich, beim Lesen Deiner Beiträge bekomme ich persönlich (Küchentisch-Psychologie, sorry) den Eindruck, dass Du a) sehr unausgeglichen bist und
Das hast Du gut erkannt. Meine Hauptbeschäftigung ist die Suche nach Antworten im Netz. Ich gehe kaum vor die Tür, mache keinen Sport mehr, vermeide es mich mit anderen zu treffen.
B) sehr stark dazu neigst, Dich aus der Realität zu flüchten. Und ja, das kann man schon nachvollziehen nach den Erlebnissen der Vergangenheit. Nur: Das ist absolut kein bisschen konstruktiv oder produktiv. Es führt zu nichts, außer, dass Du weiter im Kreis trittst und an der Vergangenheit festhältst.
Wenn Du eine Anspielung auf meine Texte machst kann ich das leicht erklären. Ich habe festgestellt das die Leute in meinen Geschichten mehr Leben finden wenn ich sie in einer poetisch gleichenden Form schreibe. Wenn ichs nicht mache erschrecken viele und ich komm mir wie Frankensteins Monster vor. Das ist ein Weg für mich noch ein wenig Menschlich zu wirken. Solange die Fragen der Vergangenheit noch offen sind, finde ich einfach keine Ruhe und solange werde ich weiter wandern. Die Antworten müssen hier draußen sein, da bin ich mir ganz sicher.
Klar kann man die Entscheidung für sich treffen, dass man sich einfach auf kein Risiko mehr einlässt und fertig. Dann geistert man so vor sich hin, mit Träumen über eine andere, ferne Welt (Japan?) oder über eine andere Zeit oder über das, was hätte sein können.
Hier in europäischen gefilden werde ich nicht glücklich. Die Mentalitäten sind mir einfach zu kalt, und die Menschen und ihre Einstellungen sind...naja. Keiner gibt sich hier mit dem zufrieden was er hat, nein, jeder muß einfach erstmal drauf los mosern, denn das gehört ja einfach zum Leben dazu. Im Osten nehmen die Menschen das Leben so an wie es sich nunmal gestaltet, ob arm oder reich ist nicht so vom belang wie hier. Höflichkeit Respekt und der Umgang miteinander gestaltet sich bei den Menschen im Osten komplett im krassen Gegenteil als hier im Westen. Im Osten wird man als Fremder nicht als "potenziell feindlich" sondern als "willkommener Gast" empfangen. Hier wird man allerhöchstens unten an der Gegensprechanlage "abgefertigt". Im Osten wissen Menschen zu geben, im Westen ist man mehr bedacht zu nehmen. Mich ziehgt es deswegen in den Osten.
Oder aber, man packt das Leben beim Schopf, zieht aus seinen Erfahrungen positive Lehren (wie z.B. "nutze den Tag, es passiert so viel Sch*iß auf der Welt, man kann nie wissen" oder auch "macht Sinn, sich gegen Krieg+Gewalt zu engagieren") und kehrt zurück ins Leben. Sicher, das birgt Risiken. Aber: Wo Du von "männlich und mutig" sprichst in einem anderen Posting - wäre das nicht ein Zeichen von Mut?
Mut allein reicht nicht aus, um allein gegen den Strom zu schwimmen, besonders wenn soviele mit dem Strom shwimmen und diesen noch mehr Schwung verleihen, daß ein gegenanschwimmen nichts bringt.
Mir scheint auch, Du gefällst Dir ein wenig in der Rolle des einsamen Wolfes + durch die nächtliche Welt geisternden Wanderers. Ist ja auch ok - wenn Dir das Spaß macht, sei es Dir gegönnt Aber gefällt Dir das auf Dauer?
Ein Wolf der durch die Wälder streift, wird eines Tages auch ein Rudel finden oder Gründen, wenn die Zeit dafür gekommen ist. Die Nacht ist meine liebste Freundin, denn sie birgt die Stille. Meine Sinne sind viel schärfer zur Nächtlichen Stunde. Am Tage bin ich eher Träge und benebelt.