Lieber Someday1,
vielen Dank für Deine gefühlvollen Worte.
Aber wahr ist auch das ein Mann wenn er 30 Jahre mit eine Frau zusammen lebte in guten und in schlechten Zeiten sich nicht einfach mir nichts dir nichts trennen kann.
Dies sehe ich ohne Frage ein, 30 Jahre verbinden. Ob noch partnerschaftliche/freundschaftliche Gefühle da sind, dies weiß ich nicht. Wenn es so sein sollte, dann sind die beiden im Moment gerade dabei, auch diese noch zu zerstören. Sie behandeln sich ausgesprochen respektlos.
Ich dränge ihn nicht, ich mache alles mit mir und hier aus. Gut, ab und zu rutscht mir schon die ein oder andere Bemerkung heraus, dazu habe ich genug "Feuer unterm Hintern". Es hält sich aber in Grenzen.
Seine Lebenssituation im Moment macht mir zu schaffen. Einerseits geht es mich verdammt noch mal nichts an, ich habe mich da schlichtweg nicht einzumischen. Und noch dazu sollte ich die Füsse hochlegen, mir das Kino anschauen und mich freuen, denn die Zeit spielt für mich. Andererseits sich ich mich als seine Partnerin an (dies macht er umgekehrt auch) und da muss man dem anderen beistehen, wenn es ihm schlecht geht.
Ich suche hier den Mittelweg. Keinesfalls möchte ich Trösterin oder Lebensberaterin sein, hierzu fehlt mir die Eignung. Gestern schrieb er mir z.B., dass es eine eisige und frostige Stimmung sei, nicht gesprochen werde etc. Ich antwortete, er solle einfach durchhalten, morgen (also heute) sehen wir uns ja und da werde ich ihn besonders lange lieb halten. Ich versuche also, auch wenn es nicht immer gelingt, zuzuhören, ihm auch zu zeigen, dass mich seine Probleme interessieren, verlagere aber für mich das Problem, dass ich dagegen steuere, ohne sein Problem zu lösen. Ich hoffe, der Satz ist irgendwie verständlich.
Liebe Anna,
Jetzt ist er am Zug und tut nichts. Warum eigentlich? Die Ehe ist doch nun kaputt....? Glaubst du ihm eigentlich alles, was er sagt?
Ich glaube, er hat schlichtweg Angst. Er weiß nicht, wie er alles geregelt bekommt, er sieht keinen Anfang und kein Ende. Dazu kommt, dass er Angst hat, dass es mit uns nicht funktioniert. Also sagt er sich, lieber dies hier aussitzen, als in 4 Jahren allein dastehen. Man muss dies nicht gut finden, verständlich ist es aber doch. Ich antworte ihm, so die Sprache darauf kommt, dass er sich dies hätte überlegen können, bevor er mir eine gemeinsame Zukunft versprach; zu diesem Zeitpunkt hätte ich vielleicht noch wählen können.
Was ich aber feststelle ist, dass er sich immer mehr von ihr entfernt, dass er -wie er es auch mir schrieb- mit einem halben Schritt vor dem Auszug steht. Solche Worte sind selten bei ihm. Ich denke, er ist im Moment so mit sich und seinem dortigen Leben beschäftigt, dass er gar nicht sieht, dass er schon gegangen ist.
Ja, ich glaube ihm alles. Es gab einmal die Situation Campingplatz, in der er gelogen hat. Dies führte leider zu einem Vertrauensschaden. Wir haben es aber besprochen, das Thema ist erledigt.Und ich kann das, was er an Worten von sich gibt, oftmals in anderen Sachen bestätigt finden. Es ist mir ganz wichtig, dass ich nicht an seinen Worten zweifeln muss. Wenn ich dies nicht mehr habe, dann habe ich gar nichts mehr, woran ich mich festhalten kann.
Liebe Shiloh,
Wenn du sowieso weißt, dass 90% aller Männer sich nicht trennen, kann ich dich umso weniger verstehen! Hoffen und Harren hält manchen zum Narren.
Es gibt ja auch noch die 10%!!!
Mein Allerliebster ist für mich auch dann eine Bereicherung, wenn es keine gemeinsame Zukunft gibt. Ich liebe unsere Gespräche und alles, was mit ihm zu tun hat. Finanzielle Dinge waren und sind mir unwichtig, dies kann aber jeder halten, wie er will. Er ist es, der mich fasziniert und den ich über alles liebe. Als Mann und als Mensch. Er ist einfach wundervoll, ich schrieb es mehrfach und werde auch nicht müde, es wieder und wieder zu schreiben.
Liebe Angi,
In deinem Fall Mädchen, tut er auch nicht viel weil keine von euch beiden ihm genug Druck macht.
Was bringt es mir, Druck zu machen? Den hat er doch ohnehin schon genug von ihr. Druck erzeugt lediglich Gegendruck, schlimmstenfalls kommt er dann zu der Erkenntnis, dass er vom Regen ohne Umwege in die Traufe rennt und bemüht sich, seine Ehe wieder hinzubiegen.
Ich denke, es ist besser, nichts zu tun und zuzusehen. Im Moment erledigt die Gattin alles von allein.
Zudem: wie soll der Druck aussehen? Trenne Dich, sonst gehe ich? Wenn ich dies machen würde, dann müßte ich auch bereit sein, die Konsequenzen zu ziehen. Und dies kann ich nicht, ganz und gar nicht. Ich warte nun erst einmal ab und dann werde ich ja sehen, was passiert.
@all
Vielen Dank für Eure zahlreichen Antworten und Anregungen.