Liebe sita,
was ich schreibe zu deiner Antwort, kann auch Anna helfen, daher mache ich das jetzt doch nicht per PN. Weiterführendes aber sicherlich gerne.
Also los:
Jetzt Jahre danach, sehe ich das aus einem distanzierteren Blickwinkel. Ich sehe mich nicht mehr als Opfer.
Das mag bei einer normalen Affäre, bei der die Affäre an sich das Problem ist, gut und richtig sein. Ich gehe sogar davon aus, dass es das ist. Bei einer Affäre mit einem Narzissten jedoch, WIRD die Frau zum Opfer (emotionaler, verbaler und manchmal auch körperlicher Gewalt) und es ist wichtig, dass sie das sehen und auch glauben darf. Wenn Anna schreibt "Es ist als hätte ich keine andere Wahl.", dann GLAUBE ich ihr das, weil ich es selbst kenne. Frau ist wie vernebelt, er ist doch SO charmant, stellt sie auf SO ein hohes Podest, wenn sie zusammen sind...und solange es bei einer Affäre bleibt, kann das auch so weiter gehen. Erst wenn sie unbequem wird, Forderungen stellt, zeigt er Ansätze seines wahren Gesichts. Dann wird's gemein und weil er doch vorher so bezaubernd war, will frau das nicht wahrhaben! Doch leider ist DAS das wahre Gesicht, nicht das Schöne, das er vorspielen kann (und zwar oskarreif, es ist KEINE Schande, das nicht zu durchschauen!).
In einer vollwertigen Beziehung zeigt er sein wahres Gesicht, denn ewig kann er diese Höhenflüge nicht vorspielen. Ich verwette meinen süßen Hintern darauf, dass S. seine Gemeinheiten kennt!
Dann zur Trennung (A. und S., nicht A. und Anna!): In einer solchen Beziehung sind BEIDE Partner abhängig, der Narzisst oft sogar noch mehr als der Co.-Abhängige. Er KANN S. nicht verlassen, ohne Kontrolle aufzugeben, ohne Machtverlust, ohne eine seiner Machtquellen zu verlieren (und die braucht er!). Erst wenn er es geschafft hat, sich Egomäßig anderweitig komplett zu versorgen, kann er sie von einer Sekunde auf die andere fallen lassen wie eine heisse Kartoffel UND ihr auch noch die Schuld dafür zuschreiben...es ist ein verdammt mieses Spiel. Aber es erklärt, warum er trotz offenkundiger Grundlosigkeit diese S. nicht verlassen kann, egal wie sehr er Anna 'liebt'.
sita, du schreibst:
Ich habe in vollem Bewusstsein mitgespielt, obwohl ich gewusst habe, dass es mir nicht gut tut.
Das ist aus oben genannten Gründen bei Anna tatsächlich anders. Daher hilft es ihr nicht, zu sehr zur Verantwortung für ihr Leid gerufen zu werden. Noch nicht. Erst wenn sich die Momente häufen, in denen er den eigentlichen Vampiranwalt zeigt, kann es ganz langsam beginnen zu dämmern. Angefangen hat es schon. Der Hund, ihr Rauchen...ich meine mich an noch eine typische Vampirkritik zu erinnern, aber es fällt mir gerade nicht ein...dann die Vorwürfe in der Mail. Das ist SO typisch. Das, was er macht, macht der Narzisst seiner Partnerin zum Vorwurf...es wird noch schlimmer kommen, das wage ich zu prophezeien, bei all den Infos, die hier durch die Länge des Threads zur Verfügung stehen.
aber wie siehst du es? Bist du überzeugt, dass der Herr Anwalt sich ändert?
Nicht ohne eine lange, teifgreifende und vor allem EHRLICHE Therapie.
Doch um ihn geht es hier nicht, es geht um Anna und sie kann wirklich jede Hilfe und Unterstützung gebrauchen, ob wir oder sie sich nun als 'Opfer' bezeichnet oder nicht. Noch mal, es ist KEIN Kinderspiel, ich habe vier Jahre gekämpft und am Ende war das Schwerste, einzusehen, dass es eine Trennung mit Respekt und Würde mit einem Vampir genau so wenig geben kann, wie eine gleichartige Beziehung.
Liebe Grüße und ich wünsche Anna immer noch alles, alles Gute und dass ihr die Informationen irgendwann einen Dienst leisten können,