...So verging dann eine Woche, ohne daß sich etwas entscheidendes veränderte, doch S. spürte, daß sie jetzt etwas tun mußte. So entschloß sie sich, nochmal mit außenstehenden über die Situation zu reden. Am darauffolgenden Wochenende sprach sie dann mit Günther und Ni. Günther legte ihr nahe, sich zu entscheiden, da Ha. nicht ewig auf sie warten würde und sie sollte dann auch zu ihrer Entscheidung stehen. Ni. sagte, sie solle einen klaren Schlußstrich ziehen, weil He. sehr darunter leide und sie langsam nicht mehr wisse, was sie noch zu ihm sagen solle. S. Entschluß stand daraufhin fest, obwohl sie sehr verunsichert war, da Ni. ihr prophezeite, daß eine Beziehung mit Ha. nicht lange gut gehen werde.
Am nächsten Tag sagte sie He., daß sie sich für Ha. entschieden hätte. Er war am Ende und sagte, daß er sie seit über 10 Jahren liebe und sich mit ihr verloben wollte. Sie haben noch sehr lange geredet und immer wieder geweint. Sie verbrachten auch die nächsten Tage zusammen und He. sagte ihr, daß er weggehen würde, weil er es nicht ertragen könne, sie mit einem anderen zu sehen. S. war sich ihrer Entscheidung nicht mehr sicher. Sollte sie sich wirklich auf eine ungewisse Zukunft mit Ha. einlassen? Könnte sie ihn vergessen, wenn sie sich nicht mehr sehen und keinen Kontakt mehr haben?
Sie schaffte es in dieser Zeit kaum, sich He. vom Hals zu halten. Er war jeden Tag bei ihr, schrieb ihr, wie schlecht es ihm ging und trieb sie immer weiter von sich weg. S. fühlte sich so schlecht, sie belog He., weil sie Ha. so sehr vermisste, sie belog Ha., der nicht wußte, daß sie es nicht schaffte, sich von He. zu trennen und am meisten belog sie sich selber! Ihr Herz hatte sich längst für Ha. entschieden, aber sie konnte sich nicht vorstellen, daß He. für immer aus ihrem Leben verschwinden sollte.
Schließlich schaffte sie es doch mal, He. abzuwimmeln und endlich wieder etwas Zeit mit Ha. zu verbringen. Sie fühlte sich in seiner Gegenwart so wohl und geborgen, er war so einfühlsam.
So vergingen auch die nächsten Wochen ohne entscheidende Veränderung. S. wußte zwar, daß ihr Herz Ha. gehörte, aber He. war ihr nicht gleichgültig und es tat ihr weh zu sehen wie er litt. Es war ihr auch nicht möglich, den Kontakt zu ihm abzubrechen, sie wollte nicht, daß er ganz aus ihrem Leben verschwindet. Als Helmut sie dann abblitzen ließ, fing sie erneut an zu überlegen, ob sie das Richtige tat. Sie merkte, daß er ihr fehlte, nachdem er aufgehört hatte, ihr ständig nachzulaufen.
Doch Ha. machte es ihr in der Zeit leicht, ihr schlechtes Gewissen He. gegenüber zu verdrängen. Er trug sie buchstäblich auf Händen.
Als schließlich ein paar Monate ins Land gegangen waren und S. schon fast bei Ha. wohnte, beschloßen die beiden, sich zusammen eine größere Wohnung zu suchen. S. wollte daheim raus, weil sie sich die Vorwürfe ihrer Mutter nicht mehr anhören wollte und Ha. schlug dann vor, zusammenzuziehen, da sie eh ihre gesamte Freizeit zusammen verbrachten.
So kündigte er seine Wohnung und sie machten sich auf die Suche nach einer neuen. Bald schon fanden sie eine schöne 3-Zimmer-Wohnung etwas außerhalb der Stadt, die das ideale "Liebesnest" werden sollte...