Hallo Schau,
Wie du siehst: auch wenn du nicht da bist, ist hier was los. Ich werde mal besser, mal schlechter beschäftigt und abgelenkt.
Im Moment bin ich nicht fit.
Wie geht es dir?
Ja, ob Crémant oder Rotwein, oder sonst was Leichtes, ich würde heute tatsächlich gerne was trinken, das mache ich so gut wie nie, weil es ja leere Kalorien sind, die ich nicht gebrauchen kann.
Aber heute wäre es schön.?
solltest dann aber auf andere Badegäste Rücksicht nehmen... und den Mund nicht so weit öffnen!
Ist das dein Ernst, Brutus? Ich bin mir wirklich keiner Schuld bewusst. Vielleicht gestörte Wahrnehmung, dadurch dass ich die Tabletten abgesetzt habe.?
Ich bin unschuldig.
In den Fluß springen, ja, das hätte ich besser machen sollen. Aber irgendjemand hätte mich schon rausgezogen, es wäre alles für die Katz gewesen.
Wieder traurig?
Richtig traurig?
Wer außer Dir kann das beurteilen?
Ich jedenfalls nicht - dennoch behaupte ich:
Es ist mehr als Traurigkeit... und viel mehr als Liebeskummer.
Ja ich bin ziemlich traurig wieder, und ja, du kannst dir nicht vorstellen, wie.
Das ist aber ein ganz gewöhnlicher, 0815-Liebeskummer, nur in der Öffentlichkeit ausgelebt, vielleicht erlebt man so was bei anderen nicht oft. Die meisten schämen sich für ihre Schwächen und Niederlagen. Ich bin auch nicht stolz darauf, aber mache instinktiv, was mir hilft. Ich erlebe es nicht zum ersten Mal, nur das letzte Mal ist recht lange her, ich war es nicht mehr gewöhnt, ich durfte so lange ohne LK -Qualen leben. Deswegen diese Dramatik. Es ist schon mal ein anderes Leben mit LK, anstrengend und aufregend. Und eine Qual ohne Ende?
Aber alles/jeder kann Dir helfen. Selbst etwas, das Dir augenscheinlich nicht gut tut, hilft Dir irgendwie zu erkennen, was stattdessen gut/besser/am besten für Dich ist.
Ja, das ist erstaunlich, das merke ich jeden Tag. Ich lebe jetzt viel bewusster, ich analysiere mich selbst und andere, aber vielleicht hängt es eher mit dem Alter, nicht mit dem Leid zusammen, wer weiß das schon.
Sei zuversichtlich und vor allen Dingen: vertraue Dir selbst!
Ja, ja, natürlich, nichts leichter als das?
Doch Du hast das Gefühl, wie gelähmt am Boden festzukleben...
Oder wie eine Mücke bei 120 kmh an der Windschutzscheibe.?
Ja, der A ist ein A ist A!
Zweifelsohne ein faszinierender Mann.
Na endlich?
Ja, richtig, ein faszinierender Mann, das ist wahr, ich habe große Angst, noch sehr lange an ihn denken zu müssen. Und was, wenn es unheilbar ist? Er ist so plötzlich aus meinem Leben verschwunden, kein Lebenszeichen mehr, was natürlich besser ist, aber so schwer. Gleichzeitig diese Angst, ihm doch noch irgendwo zu begegnen, das wäre uns beiden unangenehm.
Die Nicht-Verfügbarkeit ist mir bekannt, auch als Problem, aber ich habe sie doch selber herbeigeführt und - nur rein theoretisch- könnte ich sie selber wieder beseitigen.
Sie macht mich etwas sauer, aber ich bin nicht gefangen, nicht ganz machtlos dagegen,. Ich habe mal diese Entscheidung getroffen und jetzt lebe ich mit den Konsequenzen.
Eine Abweisung schmerzt viel mehr, das ist eine andere Dimension, das macht dich so machtlos und ratlos, klein, verloren und verzweifelt. Als hätte dich jemand angeschossen und im Wald liegen lassen (Laut Tonton bin ich eine Ente oder Gans, da kommen schnell solche Assoziationen, sorry).
Zu wachsen, bis man ihn bewundert,
braucht er, bedenk' es, ein Jahrhundert.“
Nur ein Jahrhundert habe ich nicht mehr. Eigentlich ist die Zeit abgelaufen.
Ich habe mir heute aus gegebenem Anlass Gedanken gemacht, ob man denn wirklich zwingend sein eigenes Glück anstreben muss. Ist dieser Drang nicht einfach Ausdruck des Überlebensinstinktes, ja, oder? Unser wichtigstes Ziel ist glücklich zu sein. Warum: weil es sich gut anfühlt. Wieso: Weil uns unser Nervensystem für die Bemühungen, ausreichend zu essen, lang zu schlafen, Kräfte zu schonen und für Nachkommen zu sorgen, reichlich mit Glückshormonen belohnt und in einen Rauschzustand versetzt. Das nennen wir Glück und laufen dem ununterbrochen hinterher. Und wenn es nicht gegeben ist, spüren wir deutlich Entzugserscheinungen..Das soll uns ja motivieren, uns besser anzustrengen. Wenn man sich aber den Mechanismus vor Augen führt, kann man daran arbeiten, die Natur auszutricksen. Hoffentlich.
Manche schaffen das z.B. gut mit essen, können den Hunger komplett beherrschen und ausschalten. Ohne Versuchung oder Gelüste.
Ich werde mich damit bald beschäftigen.
Ich muss nur begreifen, dass ich objektiv gesehen weder irgendeinen Menschen brauche, noch zwingend glücklich sein muss. Ganz nüchtern betrachtet hat unser aller Leben gar keinen Sinn, der Zufall hat uns hervorgebracht (gerne auch Gott, sie sind verwandt), hierher geworfen und bald sind wir wieder weg. Wo kann man hier vom Sinn oder Zweck reden? Und wir nehmen uns so wichtig, als würden wir für immer hier bleiben. Ich merke, dass junge Leute bei mir auf der Arbeit nicht einmal den Gedanken zulassen, dass sie irgendwann altern werden und alt sein werden. Sie denken, dass es das zwar natürlich gibt, sie selbst aber nicht betroffen sind. Alles Mechanismen also, (die für den Erfolg des Menschen auf dem Planeten gesorgt haben.) Man sollte immer alles konsequent, gründlich und sauber reduzieren und schon ist alles schön neutral, es ist einfach nur da. Bloß keine ganzheitliche Betrachtung, um sich nicht mit Sinn beschäftigen zu müssen und schon ist die ganze Welt wieder in Ordnung. Ich würde mich dann nicht mehr beklagen müssen, dass mein Leben ohne den A sinnlos ist.
Macht das für dich SINN??