Wir waren Mitte letzter Woche wieder zusammen im Einsatz. Da hat er etwas gesagt (nicht zu mir), was ich wohl falsch verstanden habe, bzw zu viel rein interpretiert habe. Ich habe es so verstanden, dass er sich versetzen lassen möchte. Ich habe nur gedacht: "Gott im Himmel oder wo auch immer du bist: Danke!" und ihm eine freundliche Abschiedsmail geschrieben, woraufhin er das schnell richtig gestellt hat. Peinlich, ich beginne an meinem Verstand zu zweifeln. Jetzt hält er mich für eine Verrückte...Gut, er bleibt wohl in meinem Team und die Qual geht weiter, ich kann nichts machen. Nach meiner Abschiedsmail habe ich mich kurz frei und gut gefühlt, fast glücklich, konnte richtig atmen, ich dachte, dass alles wieder gut sein wird...
Ich habe viel darüber nachgedacht und muss zugeben, dass die ganze Sache auch positive Seiten hat. Es ist mir in den letzten Monaten fast alles völlig egal geworden, Sachen haben gar keine Bedeutung mehr, ich kaufe nichts mehr, lese keine sinnlosen Zeitschriften, schaue keine sinnlosen Filme. Alles, was mich früher gestört, genervt und geärgert hat, ist mir jetzt egal. Ich bin viel nachsichtiger mit Menschen geworden, viel toleranter, finde sofort für jeden eine Entschuldigung. Viele negative Gefühle sind weg, hoffentlich für immer. (Nur mit mir selbst bin ich strenger.) Ich habe mich sogar zu einem Yoga- Kurs angemeldet und werde bald ins Fitnesstudio gehen. Habe jetzt auch mehr Kontakt zu meiner Schwester. Und ich suche jetzt bewusst nette Menschen und freue mich sehr über die, die ich kenne. Mein Leben fühlt sich irgendwie unwirklich an, wie im Traum. Oft natürlich wie ein Alptraum. Aber trotzdem noch lebenswert, keine Ahnung, wieso. Leider werde ich den Druck in der Brust nicht los, hoffentlich ist es nicht gefährlich. Leider sind mir auch Sachen egal geworden, die mich früher glücklich gemacht haben...
Alles in allem hat es mich sehr verändert.
Nur meinen Mann behandle ich schlechter, ich sehe ihn kaum, weil er eine eigene Wohnung im Haus hat, aber wenn ich ihn sehe, bin ich genervt, er gibt sich Mühe, mir aus dem Weg zu gehen..
So eine unglückliche Liebe wünsche ich niemandem, aber wenn es einen erwischt., sollte man erkennen, dass das vielleicht doch keine Strafe ist, sondern vielleicht sogar ein Geschenk.
Es ist schon komisch, dass man sich für viele Monate oder sogar Jahre seines Lebens auf einen Menschen fixiert, einen von vielen Milliarden, der an einen nicht mal eine Sekunde denkt. Das macht wenig Sinn. Wie kann man das überhaupt erklären, vielleicht spielt der liebe Gott uns da einen Streich.
Ich hoffe, die Tabletten wirken bald und betäuben mich ein wenig, damit mir wirklich alles egal wird.
Das war jetzt hoffentlich mein letztes Update.
Ich werde Euch damit nicht mehr quälen, bleibe aber im Forum, um anderen zu schreiben. Liebe Grüße