Mehr als 9 gemeinsame Jahre ...

Hallo alle,

ich bin jetzt zu Hause - und habe in 50 Minuten das erste Gespräch bei der Psychologin ... näheres später.

liebe Grüsse

 
Toi toi toi - ich hoffe, Sie ist eine passene Therapeutin für Dich, bei der Du Dich wohlfühlen kannst.

 
Ich weiss nicht mehr, wer ich bin. Ich sitze ihr gerade wieder gegenüber - und fühle mich so hilflos - so total hilflos. Ich weiss nicht was ich denke, ich weiss nicht, was ich denken soll - meine Gedanken drehen sich im Kreis. Ich hoffe schon seit vorgestern auf ein Zeichen, einen kleinen Hinweis - irgendetwas, was mir ein bisschen Hoffnung machen würde. Jeder Blickkontakt, jedes Wort, jede Geste brennt sich in mir ein.

Aber der Reihe nach:

Ich bin am Donnerstag heimgekommen - habe sie wie versprochen kurz vom Flughafen aus angerufen - war schon am Heimweg (muss sie nicht abholen) - ich bin nach Hause gekommen - sie war noch nicht da - ich habe die Katzen gefüttert und wollte gerade ins Bett gehen. Da ist sie doch noch gekommen.

Wir sind gemeinsam schlafen gegangen. Haben noch 45 im Bett geplaudert (einfach so) - nach 2 Stunden bin ich dann eingeschlafen. Ohne Begrüssungs oder Gutenachtbussi - ohne Berührungen - ich hätte mir so gewünscht sie in die Arme zu nehmen und von ihr in die Arme genommen zu werden.

Am nächsten Tag um 8:00 Reifenwechseltermin (sie ist noch mit mir bis zur Strassenbahnhaltestelle gefahren), Reisekosten und Termin bei der Psychologin - 1 Stunde war geplant, hat mehr als 1 1/2 gedauert (hätte von meiner Seite noch viel länger dauern können). Ich habe alles erzählt, sie hat einige gute Vorschläge gemacht, mir Tips gegeben, hat mich mit einer Frage zum Heulen gebracht (mit mehreren fast) und ich habe mich eigentlich nachher ganz ruhig gefühlt - bin trotzdem wie ferngesteuert in der Stadt herumgefahren.

War dann in der Firma, sie hat angerufen - wir wollten eigentlich Samstag einkaufen - wollte mir sagen, dass Feiertag ist; ich bin dann noch schnell vor Ladenschluss ienkaufen gefahren, bin dann zum Bahnhof & habe mir meine Tickets für den Autoreisezug heute Abend geholt und bin nach Hause. Sie war schon da. Wir sind wieder gemeinsam ins Bett und haben 5 Minuten geplaudert. Sie hat die Heizung fürs Wasserbett geholt. Ich war so erschöpft - trotzdem wieder das Gefühl - die Sehnsucht sie zu berühren, ihr nahe zu sein - ich habe es nicht versucht - als Angst vor Zurückweisung.

Heute - genau so wie letztes Wochenende: aufgestanden, geplaudert, Frühstück mit Fernsehen. Immer wieder das Bedürfnis, sie einfach in die Arme zu nehmen.

Danach habe ich (haben wir) Sex and the City (den Film) eingelegt und angesehen ......... ich hoffe, sie hat meine Tränen nicht gesehen - immer wieder, keine Chance sie aufzuhalten. Ich befürchte, sie hat was mitgekriegt - die psychische Spannung zwischen uns ist schon wieder so stark wie letzten Sonntag - fast noch schlimmer. Ich habe sie ein paar Mal an der Schulter berührt um ihre Reaktion zu testen ... da kam keine Reaktion. Ich möchte mit ihr reden - habe aber Angst davor - will sie nicht unter Druck setzen - befürchte ich halte einem Gespräch nicht Stand und breche zusammen.

Sie hat mir ein paar gebrannte CDs zum Aussortieren gegeben - natürlich bin ich über alte Fotos gestolpert (99/200/2001/2002) - San Diego, Los Angeles, Wir gemeinsam in der kleinen Wohnung, ...) musste wieder heulen - habe es hoffentlich gut genug versteckt.

Momentan ist sie auf der Terasse und räumt Herbstblätter auf (die Kaninchen hat sie schon ausgeputzt - ich habe den Mist dann runtergetragen - und fast 30 Minuten geheult). Ich habe inzwischen den Koffer hergerichtet und einen Anzug ins Auto gehängt. Zu mehr war ich bisher nicht fähig.

Ich liebe diese Frau so sehr, möchte ihr nahe sein, möchte sie spüren, sie festhalten, sie nie wieder auslassen, sie beschützen, sie küssen, von ihr geliebt, gemocht werden - mit ihr gemeinsam Lachen und weinen, mit ihr gemeinsam die Zukunft planen, mit ihr gemeinsam nach vorne sehen - ich habe Angst.

Ich weiss, mir tut es momentan nicht gut, hier MIT IHR in UNSERER Wohnung zu sein - aber in der Schweiz ist es mir auch nicht wirklich gut gegangen - da habe ich genauso das Gefühl gehabt, ich will in ihrer Nähe sein - habe auf ein Lebenszeichen von ihr gewartet - habe mich gezwungen NICHT den ersten Schritt zu tun. Meine Gedanken im wachen Zustand kreisen nur um sie sie sie sie.

Ich werde heute Abend um 2000 Uhr zum Bahnhof fahren - und sie dann fast 14 Tage nicht sehen können. Ich habe das Gefühl, ich schaffe es nicht aus der Wohnung raus - trotz meiner Gefühle und der extremen Anspannung. Ich will die tausendsdel Sekunde nicht verpassen in der ich in meiner Vorstellung etwas tun könnte um noch etwas zu retten. Ich versuche mir einzureden, Abstand ist die einzige Möglichkeit. Ich versuche mir einzureden, es wird nicht schlimmer, wenn ich nicht da bin, ich versuche mir einzureden, in 2 Wochen kommst Du am Samstag früh wieder her - dann bist Du emotional wieder etwas stärker - und dann sag ihr, dass Du (zumindest) ein Paargespräch willst - und wann sie denn Zeit hätte. Und dann sehen wir weiter.

Trotzdem wird es draussen langsam dunkel - und SIE schneidet die Kräuter und die Rosen zurück für den Winter. Ich hab' ihr meine Hilfe angeboten - kam kein nein & kein ja. Ich sollte meine Sachen packen.

Bin einfach nur verzweifelt - und habe das Gefühl, ich kann nichts tun, bin total hilflos.

 
Sie sitzt immer noch mir gegenüber ... und tippt am Handy herum - SMS? an wen? will sie mich provozieren, sie darauf anzusprechen? Will sie mir damit sagen, es gibt jemand anderen, der ihr wichtiger ist?

Mir ist zum heulen - ich sage nichts ... nur Belanglosigkeiten ("hast Du den Tischler angerufen letzte Woche? ...)

Sie sieht müde aus, sie hat mir das auch bestätigt - sie wird früh ins Bett gehen. Kein Lächeln - weder auf ihren Lippen noch in ihren braunen Augen.

Ich weiss, ich mache mich selber fertig - aber ich fühle mich gefangen. Noch 1 1/2 Stunden und ich muss raus - ich fürchte mich schon von der Sekunde - ich will nicht weg - aber so wie jetzt, das halte ich nicht mehr lange durch.

Ich fürchte mich vor der Verabschiedung ... "bis in 2 Wochen" - Umarmen? Bussi? Kuss? Nichts?

ANGST ... habe immer noch nichts eingepackt.

 
Ich weiss langsam nicht was ich dir noch sagen soll.

Du machst überhaupt keine Fortschritte, im Gegenteil fällst du immer weiter zurück und es tut weh (auch wenn ich dich nicht kenne) das mitzuverfolgen.

Ich hoffe wirklich für dich, dass du irgendwann mal einen klärenden Schritt schaffst! Versuche in diesen zwei Wochen Abstand zu kriegen, so dass du dann das Gespräch suchen kannst.

Unternimm Sachen (falls du Zeit hast) welche dich auf andere Gedanken bringen und wirf das Handy und dänn Laptop einfach mal zwei, drei Tage weg und versuche einfach dein eigenes Leben zu leben!

 
hallo zusammen

andreas, so langsam aber sicher frage ich mich ernsthaft, wieso wir hier alle noch schreiben????? bergsee hat schonmal eine gewisse "beratungsrestistenz" erwähnt....

du gehst weder auf einzelne beiträge ein, noch machst du irgendwas von dem, was wir dir raten.....

eine trennung tut immer weh.......eine trennung ist meistens unschön.....

doch das was bei dir abgeht, grenzt schon an eine art "selbst-steinigung".....anstatt deine energien für dich und dein wohlbefinden einzusetzen, setzt du diese für dein selbstmitleid ein.....

was hat sie denn jetzt für einen grund, um sich das ganze zu überlegen?.......du bist ihr momentan kein partner, du bist wie ein kind.......

jeder mensch der liebt ist hilflos in deiner situation, doch "gehen-lassen" sollte man sich nicht.......dafür sollte sich ein jeder zu schade sein......

auch wenn du ein sensibles kerlchen bist, so erwarte ich von einem mann doch eine gewisse stärke...und sei es, dass er mal klarheit will.....und nicht ein kerl, der sich lieber eine halbe stunde zum heulen verkriecht (sorry für diese harte ausdrucksweise, doch langsam aber sicher weiss ich nicht mehr, wie ich dir das noch schreiben soll).....

jetzt pack endlich deine sachen und geh da raus!.......nutze diesen abstand um deine kräfte zu sammeln und endlich mal wieder was für dich zu tun......

mit jammern ist noch keine beziehung gerettet worden........

also jetzt komm in die hufe

gruss

ibr

 
ja, ich weiss - ich habe genau diese Kommentare erwartet - und ja, ihr habt recht. Leider regieren bei mir derzeit die Gefühle - und nicht das Hirn.

Ihr könnt mir alles vorwerfen: Selbstmitleid, Beratungsresistenz, Dummheit, Gefühlsduselei, daß ich ein Sensibelchen bin, Sturheit, Idiotie, Verbohrtheit, daß ich klammere, das ich ein Kind bin (JA ich bin derzeit ein verletztes Kind) ... was immer ihr wollt - ihr habt recht.

Alleine werde ich das Gespräch nicht durchziehen können und wollen. Ich werde mir (uns) hier Hilfe besorgen. Mir ist auch klar, dass sich hier etwas ändern muss - aber ich werde trotzdem alles tun (oder NICHT tun) um die Beziehung zu retten - um aufzugeben, dazu ist mir die Frau und die Beziehung einfach zu wertvoll. Sind mir die fast 10 Jahre zu wertvoll.

Wenn sie trotz meines Kampfes nicht mehr will - glaubt, mit jemand anderen glücklicher zu werden - und sie stur dieses Ziel verfolgt, kann ich nichts tun - aber ich gebe NOCH nicht auf. Ich liebe sie viel zu sehr.

Und: nein - es wird nicht besser.

Und: ich habe gepackt.

Und: ich werde weiterhin hier posten - und wenn es nur darum geht meine Gedanken zu sortieren, fokussieren und zu "leeren". Ich habe mein leben lang viel zu sehr auf mein Hirn gehört. Wollte immer alles mögliche kontrollieren - alles außer diese Beziehung - da habe ich mich zum ersten Mal fallengelassen.

 
Ihr könnt mir alles vorwerfen: Selbstmitleid, Beratungsresistenz, Dummheit, Gefühlsduselei, daß ich ein Sensibelchen bin, Sturheit, Idiotie, Verbohrtheit, daß ich klammere, das ich ein Kind bin (JA ich bin derzeit ein verletztes Kind) ... was immer ihr wollt - ihr habt recht.
sehr richtig. du bist derzeit ein verletztes kind. ich glaube fast jeder hat diesen aspekt in sich, mehr oder weniger. meistens tief in uns verborgen, so tief, dass wir nicht sehen können, wie dieses kleine kind uns das leben schwer macht. in der situation in der du dich befindest hast du zugang dazu. das ist eine grosse chance zu echtem wachstum. das erfordert, dass du dieses kind akzeptierst, ohne ihm die volle kontrolle zu geben. aber genau das tust du gerade!

Alleine werde ich das Gespräch nicht durchziehen können und wollen.
okay. was heißt das konkret? du hast nicht den mut, ihrer deutlichen absage an eine gemeinsame zukunft ins auge zu sehen (die sie ja schon vor wochen formuliert hat) und sie hat nicht den mut diese absage noch deutlicher zu machen, wohl, weil sie angst vor deiner reaktion hat. wer soll dabei sein?

aber ich werde trotzdem alles tun (oder NICHT tun) um die Beziehung zu retten
falls da etwas zu retten ist (was ich mir kaum noch vorstellen kann), kannst du es nicht dadurch kaputt machen, dass du eine klare aussprache erbittest. sehr wohl aber dadurch, dass du in deiner angststarre verharrst.

Wenn sie trotz meines Kampfes nicht mehr will
hallo?!? welcher kampf? meinst du das kaninchen, welches paralysiert vor der schlange sitzt, kämpft gerade?

Ich habe mein leben lang viel zu sehr auf mein Hirn gehört. Wollte immer alles mögliche kontrollieren - alles außer diese Beziehung - da habe ich mich zum ersten Mal fallengelassen.
ja, du hast dich fallengelassen. und zwar in eine sehr starke abhängigkeit. das ist nichts positives. und kontrollieren möchtest du immer noch.
ich halte es nicht für gut für euch, dass ihr jetzt weitere zwei wochen keine klare aussprache haben werdet.

ich wünsche dir glück dabei, mehr unabhänggkeit zu finden.

@ich_bin_ratlos

"wahre worte sind nicht schön, schöne worte sind nicht wahr." -laotse

gruß,

bergsee

 
okay. was heißt das konkret? du hast nicht den mut, ihrer deutlichen absage an eine gemeinsame zukunft ins auge zu sehen (die sie ja schon vor wochen formuliert hat) und sie hat nicht den mut diese absage noch deutlicher zu machen, wohl, weil sie angst vor deiner reaktion hat. wer soll dabei sein?

EIne Therapeutin - eine die weder ich noch sie kennt ... einfach um das Gespräch nicht wieder in einer Sackgasse landen zu lasen (ich heule & sie blockt)

hallo?!? welcher kampf? meinst du das kaninchen, welches paralysiert vor der schlange sitzt, kämpft gerade?

Sag' mir, wie ich konkret kämpfen soll - und ich zeige Dir, WIE ein Kaninchen kämpfen kann ...

ich halte es nicht für gut für euch, dass ihr jetzt weitere zwei wochen keine klare aussprache haben werdet.

ich brauche mehr emotionalen Abstand - sonst heule ich wieder sofort los oder bin tatsächlich paralysiert.

ich wünsche dir glück dabei, mehr unabhänggkeit zu finden.

DANKE!

 
Jetzt sitz ich im Zug. Alleine in meinem Schlafwagenabteil. Fühle mich gar nicht gut. Mein Auto steht am Zug und in 15 Minuten gehts los.

Die Verabschiedung? Ich wollte ihr ein Bussi geben und habe nur die Wangen gekriegt. Hab sie in den Arm genommen - an der Tür - und gefragt "noch nicht anderst / besser geworden?" - Sie schaut mir in die Augen und schüttelt den Kopf - "und glaubst Du, wirds noch mal besser?" - Sie darauf: "ich weiss nicht". Hab' noch gesagt "Ich will ein paargespräch, wenn ich wieder da bin" und "ich liebe Dich" und bin gegangen.

Hab nicht vor, mich bei ihr zu melden in den nächsten 2 Wochen (und hoffe, sie meldet sich bei mir ... ).

Ich liebe sie so sehr - und muß untätig zusehen, wie sie sich immer weiter von mir entfernt.

Jetzt sitze ich im Zug und in 3 Minuten gehts los ... und die Entfernung zu ihr wird auch geografisch grösser ...

 
andreas

Wenn sie trotz meines Kampfes nicht mehr will -
ich muss mich da der frage von bergsee anschliessen: welchen kampf?

verstehe das nun nicht falsch, doch der einzige kampf den du momentan führst ist gegen deine tränen, aber bestimmt nicht um diese frau?

du willst um sie kämpfen?.......ja wie denn, wenn ihr euch schweigend gegenübersitzt? wie denn, wenn du nicht endlich mal redest?.........wie denn? sag mir, wie du dir das vorstellst.......du redest von kämpfen.....doch du machst rein gar nichts......aber auch wirklich gar nichts.....

glaubt, mit jemand anderen glücklicher zu werden - und sie stur dieses Ziel verfolgt, kann ich nichts tun -
eigentlich hat sie dir das ja schon mitgeteilt.......nicht mit diesen worten, sondern indem sie dir sagte "das gefühl fehlt - und das schon seit jahren".......

du kannst nicht kämpfen, wenn sie keine gefühle für dich hat andreas........da ist jeder kampf schon im vorherein verloren......

aber ich gebe NOCH nicht auf. Ich liebe sie viel zu sehr
das ehrt dich einerseits.......andererseits ist es auch sehr uneinsichtig und egoistisch.....auch sie war zehn jahre in der gleichen beziehung und so wie es aussieht, will SIE NICHT MEHR.......jetzt liegt es an dir das zu akzeptieren.....

EIne Therapeutin - eine die weder ich noch sie kennt ... einfach um das Gespräch nicht wieder in einer Sackgasse landen zu lasen (ich heule & sie blockt)
diese therapeutin ist wohl eher für dich als emotionale stütze gedacht, als für euch beide.......sorry, doch für sie ist der fall wohl klar.....

weisst du wie ich das sehe?

du hast einfach eine enorme angst vor ihrer entscheidung und vorallem vor dem moment, wo sie dir das sagt....

das kann ich verstehen, doch da wirst du durchmüssen.....dem kannst du nicht ausweichen und da kann dir auch keine drittperson beim gespräch helfen.......

es liegt an dir ihre entscheidung zu akzeptieren......und auch die konsequenzen daraus zu ziehen......

und das du noch ne schwere zeit vor dir hast, das ist klar...........aber das leben geht weiter, so blöd ich diesen spruch finde........doch auch für dich wird die sonne wieder scheinen......

was ich nicht verstehe ist, dass dir dieser "schwebezustand von ungewissheit" besser gefällt als klarheit........du willst lieber nichts hören, als die wahrheit.........und das kann es doch nicht sein.......

umso eher du gewissheit hast, um so schneller kannst du wieder vorwärts-gehen für dich.......

bergsee: treffender hätte ich es nicht sagen können ;-)

gruss

ibr

 
Hallo ihr,

Danke nochmals für Eure Posts - wie schon gesagr - Hirn kämpft mit Gefühl ... Gefühl gewinnt, will nicht akzeptieren ... und sucht nach Hoffnung ...

lege mich jetzt ins Bett und versuche zu schlafen. Abteiltür ist zugesperrt und ich bin nur noch müde - werde nur noch kurz meine Mutter anrufen ... ich hoffe, morgen früh bin ich etwas besser drauf.

liebe Grüsse,

Andreas

 
Hi Andreas!

In einem meiner letzten Beiträge schrieb ich, dass ich persönlich den Zeitpunkt für gewisse Ratschläge noch nicht für gekommen erachte, aber auf der anderen Seite kann ich auch nachvollziehen, dass Du hier einiges zu lesen bekommst. Jetzt hast Du allerdings eben eine Therapeutin (oder vielmehr eine Mediatorin) erwähnt und damit bei mir das Bedürfnis ausgelöst, auch mal eine Lanze für Dich zu brechen, denn ich finde, dass Du - das Gefühlschaos mal außen vor lassend - ein Höllentempo an den Tag legst.

Schließlich ist Deine Vorstellung einer heilen Welt vor gerade mal zwei Wochen zusammengebrochen, wobei der tatsächliche Zusammenbruch noch auf sich warten lässt. In den letzten Tagen hast Du viele Tränen geweint, unzählige Gespräche geführt und abertausende Gedanken ausgebrütet - daneben aber auch gearbeitet (wenn auch mehr schlecht als recht), Deinen Vorgesetzten die Situation dargelegt, hier Deine Gedanken formuliert und sortiert, einen Termin mit der Psychologin ausgemacht und auch wahrgenommen... und Dir ist bestimmt jeder einzelne Schritt verdammt schwer gefallen, was nach meinem Empfinden alleine schon deshalb den Ausdruck "Kampf" rechtfertigt. Ich möchte nicht auf jedes einzelne Detail eingehen, sondern lieber die Situation insgesamt im Auge behalten... und wenn ich dann noch Parallelen zu anderen "Schadensfällen" (mich eingeschlossen) ziehe, dann kann ich nur sagen: Hut ab und Respekt!

Ich bezeichne jetzt mal diesen Irrsinn zwischen Vernunft und Gefühl einfach als Geschmackssache und halte auch nicht hinterm Berg(see ;-)) ) damit, dass Du für meinen Geschmack zu viel jammerst, aber das sind eben Deine Worte, die vielleicht nicht schön, dafür aber wahr sind.

Ein Gespräch "Wir über uns" wäre meiner Meinung nach verfrüht (die Bombe ist eben erst geplatzt und die Trümmer fliegen noch umher), wobei sich über den Zeitpunkt jedoch diskutieren lässt. Allerdings erübrigt sich diese Diskussion ziemlich schnell, wenn man näher in Betracht zieht, dass es im Moment sowieso unmöglich ist, so wie Du es mit der Sackgasse auch beschrieben hast.

Der Haken dabei (und darüber hast Du Dir bestimmt auch schon einige Gedanken gemacht): wird sie sich daran beteiligen, aktiv beteiligen?

Nun gut, ich habe eben gelesen, dass sie mittlerweile zumindest Bescheid weiß... es bleibt also abzuwarten, wie und ob sie überhaupt darauf reagieren wird... wunder' Dich aber bitte nicht, falls sie sich nicht so mir nichts dir nichts in die "Psychoecke" schubsen lässt.

Weiß sie eigentlich von Deiner gestrigen Sitzung?

Gute Zeit!

 
@schau70

so wie ich deinen beitrag verstehe gehst du davon aus, dass sie die beziehung klar beendet hat. das meinst du doch mit "die bombe ist geplatzt und die trümmer fliegen umher", oder?

wie ich es verstanden habe, hat sie zwar relativ deutliche aussagen gemacht, aber nicht so deutlich, dass es bei andreas wirklich angekommen wäre, dass es aus ist. vielmehr ist er noch in dem glauben, dass sie gerade abstand brauche um sich klarzuwerden was sie will.

ich kann ihr unklares verhalten nicht ganz nachvollziehen. wahrscheinlich schaukeln sich diese unklarheiten gegenseitig auf. ich habe schon häufiger beobachtet, dass diffuses, schwammiges verhalten eines menschen sich im kontakt sehr leicht auf einen anderen menschen überträgt. ich glaube nicht, dass sie sich noch nicht entschieden hat. sie hat nur noch nicht den mut den konsequenzen der entscheidung ins auge zu sehen. darin hat sie viel mit andreas gemein. und damit verhindert sie, dass er anfangen kann die trennung zu verarbeiten. sie will ihn (und sich) schonen und tut das gegenteil.

@ andreas

meine harten worte sind ein versuch dich verbal zu packen und zu schütteln! ich bin überzeugt, dass du das beste tust, was du kannst.

wenn es dir irgendwie gelingt, versuche dich in den nächsten zwei wochen körperlich zu entspannen. gehe in die sauna, ins schwimmbad, zur massage, joggen, was auch immer. versuche nachzuspüren, dass alles wohlbefinden letztlich aus dir selbst kommt...

gruß, bergsee.

 
Auch wenn ich vielleicht noch jünger als du bin und nicht eine so lange Beziehung hatte wie du, bin ich dennoch der Meinung dass ich in Sachen Abhängigkeit ziemlich eine ändliche Verhaltensweise wie du an den Tag lege. Deshalb möchte ich mal versuchen mit einer Geschichte von mir zu helfen und dir vielleicht so die Augen zu öffnen ..

Nach einem Streit zwischen mir und meiner Ex-Freundin, merkte ich dass sie sich immer wie mehr von mir entfernte .. irgendwann kam der Tag an dem Sie ein Gespräch mit mir suchte .. sie meinte, sie sei sich nicht mehr sicher wie ihre Gefühle zu mir sind, sie weiss nicht ob sie sich noch eine Zukunft mit mir vorstellen könne und und und .. ihr Vorschlag war eine Beziehungspause einzulegen, da sie in der die einzige Chance sehen würde wieder klar denken zu können. . Ich fühlte mich während der Beziehungspause wie du, dachte ich müsste kämpfen, ich müsste was tun, ich will sie nicht verlieren und jeder Tag der verging, stürzte mich immer weiter in ein tiefes Loch. Ich merkte wie sie sich immer wie mehr von mir entfernte und ich hatte ebenfalls angst, wie du, vor einer Entscheidung. Ich arbeitete nicht mehr gut, lies alles hängen und konzentrierte mich nur auf sie. Irgendwann merkte ich aber, ich kann so nicht mehr weiterleben (genau das sollte bei dir mal passieren) und suchte eine Entscheidung. Die Entscheidung war negativ aber was positiv ist, ich konnte endlich ein Ziel verfolgen und zwar, dass ich ohne sie weiterleben muss! Ich sage nicht, dass es mir von da an gut geht und es geht mir auch jetzt (fast zwei monate) noch nicht super aber ich komme von Tag zu Tag einen Schritt weiter und es geht mir von Tag zu Tag ein wenig besser, weil ich es nun einfach akzeptieren muss ..

Du solltest keine Angst mehr von dieser Entscheidung haben, freu dich auf das es dir irgendwann wieder gut geht, egal mit ihr oder ohne sie ..

 
so wie ich deinen beitrag verstehe gehst du davon aus, dass sie die beziehung klar beendet hat. das meinst du doch mit "die bombe ist geplatzt und die trümmer fliegen umher", oder?
Nicht ganz... oder: "wie Andreas lernte, die Bombe zu lieben" war lediglich auf seine Vorstellung bezogen. Ansonsten bin ich Deiner Meinung und vermute sogar, dass hinter seinem Rücken einige Minen versteckt wurden, auf die er in naher Zukunft treten wird. Insofern ist sein momentaner Zustand ein kleiner Vorgschmack auf das, was er (wahrscheinlich! hoffentlich nicht!) noch durchmachen muss.

Vor diesem möglichen Hintergrund erscheint mir ihr Verhalten jedoch alles andere als unklar. Eher typisch, relativ angenehm und daher völlig normal. Andreas ist sowieso die meiste Zeit nicht da... und der Rest könnte innerhalb einer Tragikkomödie noch nicht einmal von Shakespeare besser inszeniert werden:

Probleme angehen können - aber der Andere geht zur Psychologin

Sich um den eigenen Mist kümmern können - stattdessen den Kaninchenstall ausmisten

Einen Blick auf die Liebe im eigenen Heim werfen können - aber Sex an the city öffnet das Tor zur großen, weiten Welt.

Wie dem auch sei: jeder geht seinen eigenen, individuellen Weg - und plagt sich dabei u.a. mit den Fragen rum, was man besser machen könnte bzw. was man falsch macht, ohne von einer übergeordneten, ultimativen Instanz eine Antwort zu erhalten. Allerdings kommt der jeweilige Lebenspartner in den meisten Fällen dieser Instanz recht nahe, so dass ein Verlust umso mehr verdeutlicht, wie sehr man letzten Endes auf sich alleine gestellt ist (siehe bergsee "...dass alles wohlbefinden letztlich aus dir selbst kommt...").

Jetzt wird hier von "Augen öffnen" und "wach rütteln" im Zusammenhang mit "Entscheidung akzeptieren" geschrieben... fang' endlich an, die Trennung zu verarbeiten, Du nasser Sack! ;-))

 
ja, da reihe ich mich ein.......auch ich würde andreas am liebsten schütteln......

auch wenn ich seine angst und seinen kummer nachvollziehen kann.....

vielleicht braucht das ganze wirklich seine zeit, bis es bei ihm ankommt......aber das was momentan abläuft, das kann es ja auch nicht sein.....(meine meinung).......

sie hat ihn letztes weekend um ein gespräch gebeten, doch er hat ihr mit der begründung "ich habe momentan die kraft dazu nicht (oder so ähnlich) abgesagt".....

sie wird andreas wohl am besten von uns allen kennen und wenn ich mich in sie hineinversetze, dann wüsste ich ehrlich gesagt jetzt auch nicht recht, was ich tun würde an ihrer stelle........

sie wird ihn kennen und weiss, dass er sehr sensibel ist und vermutlich in eine art depression fallen wird, wenn es endgültig ist.......sie weiss auch, dass sie der grund dafür sein wird........

doch was soll sie nun machen? warten? das gespräch trotzdem suchen?......nicht einfach meiner meinung nach für sie......

der schritt mit der psychologin finde ich gut.......doch frage ich mich, wieso andreas diesen schritt tut?.......sind die hintergedanken dazu als "beziehungsrettung" - oder aber als "selbsthilfe" gedacht?.......für mich macht es den eindruck, als hofft er darauf, dass die psychologin die beziehung retten kann, indem sie mit der freundin spricht.......deshalb auch der wunsch, dass die psychologin als drittperson am gespräch teilnimmt......

das alles sind nur mutmassungen von mir.....und vielleicht tue ich andreas damit enorm unrecht......aber diesen eindruck habe ich von seinem geschriebenen her erhalten.....

ich möchte ihn bestimmt hier nicht zur s-a-u-machen.......aber wachrütteln, das würde ich ihn gerne.....

dies meine worte zum sonntag

gruss

ibr

 
Hallöchen Andreas,

ich finde es gut das du dich hier "ausjammerst". Ich denke damit ist dir schon sehr geholfen. Du darfst jammern und weinen, so eine Trennung nach einer so langen Zeit ist wie ein kleiner Tod. Du wirst auch noch sehr lange trauern, das ist klar. Ich lese jeden Tag wie es Dir geht und warte auf Taten, nun geht das alles nicht über Nacht, auch wegen deinen Job, schon klar. Wir hier als "Zuschauer" wissen auch genau das dich nichts trösten kann was wir dir hier schreiben. Ich drück dich in Gedanken, du schaffst es auch wenn du denkst es geht nicht weiter..... alles Liebe

 
Melde mich als Advocatus Diaboli :evil: zu Wort:

ich kann ihr unklares verhalten ...

sie hat nur noch nicht den mut den konsequenzen der entscheidung ins auge zu sehen. darin hat sie viel mit andreas gemein. und damit verhindert sie, dass er anfangen kann die trennung zu verarbeiten. sie will ihn (und sich) schonen und tut das gegenteil.
Ich halte dies für eine ziemlich gewagte Spekulation/ Unterstellung. Wie übrigens Einiges in diesem Thread, mangels konkreter Information. Wir nehmen den Partner von danares nur über seine postings und seine Mutmassungen wahr.

Eine Aussprache in dieser Situation hat m.E. hohe Priorität, vor Beruf und vor Ferien. Und wird anscheinend von seiner Partnerin gewünscht. Dann wären die Fakten auf dem Tisch.

Ich meine schon, dass diese Aussprache (und ggf. eine zweite ein paar Tage später) längst überfällig ist und habe eher den Eindruck, das danares diese hinaus/vor sich her schiebt. Statt dessen macht danares hier auf Heulsuse. :schief:

Das macht mir, zumindest hier, keinen Eindruck. Die eigenen Gefühle ernst zunehmen heisst für mich nicht, den Kopf nicht mehr zu gebrauchen und sich nur noch den eigenen Gefühlen hinzugeben. :]

Ja ich weiss, war jetzt nicht gerade das Wort zum Sonntag. :D Aber manchmal müssen halt auch unangenehme Dinge in Worte gepackt werden. Alles Gute.