Liebe sages, wovor hast du eigentlich genau angst? Das ihr zusammenzieht? Ihr wie ein altes Ehepaar werdet? ich finde, bei euch entwickelt sich das doch alles super... nur die selbst scheint diese Entwicklung nicht ganz zu passen, warum?
Hallo Läuferin, schön v. dir zu lesen :schmatz:
Ich habe deine Frage schon gestern Nachmittag gelesen u. musste erst einmal genau über eine Antwort nachdenken.
Ich habe nicht um mich Angst. Ich weiß genau, wird mir etwas wirklich viel zu Bunt werde ich sehr deutlich. Ich hätte auch keine Angst davor ihn zu verlieren wenn ich zu deutlich werden sollte oder weil er mit der Aussage die ich in aller Deutlichkeit rüber bringen würde nicht klar kommt. Sicher, es würde mich schmerzen ihn zu verlieren u. eine riesiege Lücke schon jetzt hinter lassen. Aber ich bin mittlerweile in einem Alter in dem ich weiß das mein Leben auch ohne ihn weiter geht, auch noch genauso ausgefüllt ist wie es vor drei Monaten noch ohne ihn war. Das Schöne an unserer Beziehung ist ja eben das ich ihn nicht als Erfüllung meines Lebens empfinde sondern als Sahnehäubchen zusätzlich auf ein schon erfülltes Leben.
Wobei ich leider immer häufiger den Eindruck habe das eben er mich zu seinem Lebensmittelpunkt macht. Für ihn käme es z.B. nicht infrage ohne mich abends in die City zu gehen oder irgendeine Unternehmung ohne mich zu starten. Wir hatten gestern erst mit einer Bekannten das Thema City. Ich hatte ja am WE Frühdienst, er frei. Um mich wohl zu ärgern sagte er gestern im Beisein der Bekannten: Jo, B. setzt sich vor ihren Rechner u. ich gehe in die City.
Und das nur weil ich auf Nachfragen der Bekannten sagte: Also, bei mir läuft heute Abend nichts, habe Frühdienst. Was U. vor hat weiß ich nicht.
Stimmt doch auch. Ich weiß es doch nicht. Kann doch nicht einfach davon ausgehen das er an einem seltenen freien WE mit mir zusammen Daheim bleibt. Würde ich auch niemals erwarten.
Habe also gesagt: Ja, wenn dir danach ist, tu das.
Er schaut mich an u. sagt: Quatsch. Natürlich gehe ich nicht in die City wenn du nicht mit kannst.
Und so etwas in der Art kam schon öfters vor.
Freitag war ich mit zwei Kioskkolleginnen frühstücken obwohl er bei mir schlief. Habe ihm dann bei meiner Heimkehr erzählt das die eine Kollegin fragte ob wir nicht nächstes Weihnachten eine kleine Weihnachtsf. nur unter uns Dreien machen wollen, in B`haven wären die Chippendales. Wir haben unsere Fantasie natürlich spielen lassen u. konnten vor Gelächter nicht mehr allein bei der Frage ob wohl eine v. uns ihren Slip oder BH auf die Bühne werfen soll
Natürlich habe ich auch das erzählt.
Und natürlich habe ich meinen Kolleginnen zugesagt u. eine v. ihnen bestellt nun schon die Karten.
Kam v. ihm: Ja okay, dann werde ich die Männer fragen ob wir an dem Abend zu einer Strip-Show gehen wollen.
Ich weiß zwar das er die beiden Männer niemals fragen wird, er ist einfach nicht der Typ dazu auf fast Fremde zuzugehen, aber mir war auch sofort klar das er versucht mich heraus zu fordern indem ich sage: Ne, das machst du nicht, da gehst du nicht hin.
Er scheint mich aber noch nicht zu kennen denn das kam natürlich nicht von mir weil es mich einfach nicht stören würde.
Ich sagte also nur: Okay, mach das. Tu alles was dir Spass macht.
Ich werde dich mit Sicherheit nicht daran hindern.
Er sah mich nur an u. blieb stumm.
Heute am frühen Abend habe ich ihn nun darauf angesprochen, Aufhänger eben obiges Gespräch v. gestern mit Bekannter.
Ich habe ihm noch einmal gaaanz deutlich gesagt das ich möchte das er das macht wozu er wirklich Lust hat. Ich nicht möchte das er Daheim bleibt nur weil ich nicht mit kann oder will. Ich möchte einfach das er sich auslebt u. das macht wozu ihm der Sinn steht.
Ich habe extra noch einmal nach gefragt ob er wirklich verstanden hat was ich versuche ihm rüber zu bringen.
Er nickte nur u. sagte: Ist ja gut nun.
( Aber das hat er schon einmal im gleichen Zusammenhang gesagt :schief: )
Weißt du, auch wenn mir so einiges nicht passt u. ich mich manchmal frage warum ich mir dies u. jenes antue, ein grosses, sehr grosses Stück meines Herzens gehört schon diesem Mann und daher habe ich Angst genau davor....ihn zu verletzen. Das ist das Letzte was ich möchte.
Aber es wird kein Zusammenziehen geben u. egal was ich für meine Wohnung anschaffe, ich werde es nur in den winzig kleinen Schritten tun in denen ich es selber finanzieren kann. Es freut mich wenn er tapeziert o.ä., aber ich werde mir nichts v. ihm bezahlen lassen u. ich kaufe genau das was ich möchte. Ich höre mir seine Vorschläge an, aber entscheiden tue ich für mich alleine. Ich möchte das er sich bei mir wohl fühlt, aber es ist u. bleibt meine Wohnung alleine.
Ich habe letzte Woche z.B. bemerkt, ich hatte drei Tage frei, er früh...das geht für mich dann gar nicht. Ich bin nachtaktiv, er musste früh zu Bett, absolut verständlich. Bedeutete aber für mich das ich mich ruhig verhalte damit ich ihn nicht störe. Ich liebe aber nachts laute Musik, bügeln, telefonieren mit Ältesten um 0 h 30 wenn er v. Nachtdienst aus anruft usw.
Ältester ruft schon gar nicht mehr später als 22 h an weil auch er ganz natürlich Rücksicht nimmt.
Das geht mir zu weit.
Ich kam mir in meiner eigenen Wohnung total ausgebremst vor.
Bedeutet, ich muss ihm bei bringen das es besser ist, passen unserer Tagesabläufe mal so gar nicht zusammen, er wohl besser in seiner Wohnung aufgehoben ist.
Dann nehme ich lieber die Sehnsucht in Kauf die ich zweifelsohne habe statt dieses Gefühl des Sich-Nicht-Mehr-Wohlfühlens.
Ja, ich habe nicht Angst um mich, ich habe stumpf Angst um ihn, um seine Verletzlichkeit. Die sehr ausgeprägt ist, auch wenn er versucht das zu vertuschen.
Mittlerweile weiß ich auch woher diese Verletzlichkeit stammt, nämlich v. einer prügelnden lieblosen Mutter, einem liebenden Vater der leider, leider viel zu früh verstorben ist u. trotzdem ist er Jahre lang nachts los u. hat seine demente, verwirrte Mutter eingefangen wenn ihre Nachbarn ihn anriefen das sie nackt durch die Gegend rennt usw. usf.
Das ist erst alles 5 Jahre her u. er fragt sich heute noch warum er dieser Frau überhaupt beigestanden hat u. er fragt sich heute noch warum eine Mutter ein Leben lang so bösartig zu ihren drei Kindern gewesen sein kann. Was wohl so schlimm an ihnen war das sie sie nicht lieben konnte.
Dieser Mann ist heute noch verletzt ohne Ende u. ich möchte nicht zusätzlich verletzen. Auch wenn er total emotionslos darüber spricht. Aber er spricht einfach zu oft darüber. Ich merke wie es in ihm arbeitet. Und manchmal wünsche ich mir in solchen Momenten das er einfach mal in Tränen ausbrechen kann. Vielleicht würde es ihn ein wenig erlösen.
Er würde es äußerlich weg stecken ohne mit der Wimper zu zucken, würde mich gehen lassen wenn ich es für richtig halte, würde keinen Finger krümmen um mich zurück zu halten.....dazu ist seine Angst einmal mehr zurück gestossen zu werden viel zu gross.
Ich habe einfach Angst davor ihm weh zu tun. Ich weiß nicht wann er klare Worte v. mir als das auffasst wie ich sie meine, nämlich als simple Aussage, Aussprechen oder als Zurückweisung.
Ich muss immer wieder an die Worte meines Ältesten denken der nach dem zweiten Treffen mit U. damals zu mir sagte: Mama, dir ist bewusst das du in ihm an einen ganz Sensiblen geraten bist?
Begründen konnte Kind mir seine Aussage nicht.
Ich weiß noch wie ich U. davon berichtete u. er zu mir sagte: Was soll das denn heißen? Das ich ein Weichei bin?
LG v.
sages, die heute mal eine Nacht alleine verbringen darf =)