ähm ich tauche gerade auf aus xoff's thread (ich bin auf seite 4 und halte heute nicht mehr bis zur letzten seite durch) und hätte da mal ein paar fragen, an dich @ zitronenfrau und an @ alle (vielleicht gerade auch an @ alle, denn irgendwie benutzt @ zitronenfrau nicht meine worte und spricht in einer weise einfach eine andere sprache als ich, ich würde sie aber gerne verstehen, vielleicht hilft mir jemand, @ zitronenfrau ein wenig zu "übersetzten"?):
ich kann ja als weiteres noch voranstellen, dass ich auch einfach vor neugier platze, was @ zitronenfrau da bloß erzählt, weil es mich irgendwie auch betreffen könnte...
weißt du @ zitronenfrau, dein posting zum thema "gelassenheit" verstehe ich nicht - oder will es nicht verstehen. du sagst, gelassenheit zu erreichen ist das höchste, was man im leben schaffen kann.
da spielen sich bei mir jetzt - leider fast gleichzeitig - auf verschiedenen ebenen ein paar gedankengänge zu ab, und alle führen mich weg davon, dir zuzustimmen. ein gedankengang jedoch würde mich vielleicht doch dazu neigen lassen, dir liebendgerne recht zu geben, nämlich der, dass ich anscheinend schon recht gelassen bin in vielen dingen... und mich aber frage, ob das nicht ein fehler ist.
du sagst, gelassenheit kommt, wenn man alle ängste, stress, besitzdenken usw. loslässt. in meinen beziehungen fällt es mir aber manchmal schwer, mich überhaupt noch zu begeistern für mein gegenüber, eben weil ich so vieles nicht unbedingt voraussetze, so vieles nicht erwarte.
zum beispiel erwarte ich nicht, dass mein partner meine sehnsüchte alle zu stillen vermag. ich erwarte auch nicht, dass er mich versteht in jeder hinsicht. mir ist auch schnurz, wenn er mal was sagt, was mich nicht wirklich immer begeistert. denn ich denke, dass ich halt nur das "konsumieren" möchte, also nur das annehmen muss, was mir guttut. er hat schließlich sein leben und es ist für mich schon das größte, dass unsere beiden leben und ERLEBEN sich überhaupt treffen, wir also auf gefühlsebene miteinander kommunizieren...
ich sehe dann immer wieder, dass meine partner geradezu fassungslos spüren, dass sie machen können, was sie wollen. immer wieder wirkt meine haltung so, als wäre ich "zu mächtig". also einerseits nutzen meine partner meine toleranz gerne aus und trampeln irgendwann auf meinen nerven geradezu absichtlich herum, vielleicht um mehr aufmerksamkeit zu erregen und mich aus meiner gelassenheit unbedingt herauszubringen. andererseits eben fühlen sich meine partner neben mir dummerweise klein, sie sehen nicht, dass sie eine viel größere chance haben, bei mir zu sein und mir recht zu sein, also zu mir zu "passen", weil ich sie nur so will, wie sie nunmal sind, als wenn ich ihnen ein maß und eine schablone anlegen würde. und dann spüren sie irgendeinen minderwertigkeitskomplex, und das allerschlimmste, was dann passiert, ist, dass mich meine partner dann einfach schön im regen stehen lassen und VERlassen. zumeist sicher auch noch in der annahme, das würde mir dann nicht viel ausmachen...
soll heißen: wenn wirklich die große gelassenheit das ziel ist, dann kann diese - zumal in meinem aktuellen gefühls-tief - nur allein gelebt werden, nicht zu zweit. zu zweit nämlich braucht man das glück, dass die gegenseitigen (!) wünsche und vorstellungen zusammen passen. dazu müsste man also vorstellungen und wünsche haben...
hmja.
und dann gibt es da noch eine these von dir in xoff's thread: anerkenne, dass das leben das beste will und lass es geschehen.
ich bin unglaublich schlecht damit, mir namen zu merken, und weiß grad nicht mehr, in wessen thread ich gepostet habe, dass man sich nicht zum spielball des schicksals und des lebens machen sollte. jedenfalls nicht immer. man sollte vielmehr erstmal auf sich selber gucken und prüfen, ob man die kraft hat, die herausforderungen des lebens auch wirklich anzunehmen (man muss zwar nicht 100% energien besitzen, finde ich, aber man sollte nicht nur auf "notstrom" durch's leben hecheln und mit letzter kraft sich alles reinziehen, was grad kommt).
äh
vielleicht habe ich das in diesem, meinem eigenen thread geschrieben, zu @ nordlicht vielleicht...
und dann schreibst du aber auch: "ihr könnt alles erreichen, was ihr für euch wählt". das klingt nicht nach "geschehen lassen", sondern nach konstruktiver auswahl von mehreren alternativen.
jetzt denkst du vielleicht, DAS wäre mein lebensmotto... aber ich bin andererseits auch kein freund davon, sich alles nach einem großen ziel / wunsch einzurichten und nicht ertragen zu wollen, dass das leben uns auch dinge beschert, die nicht dem entsprechen, was wir uns vorgestellt oder gewünscht haben.
für letzteres habe ich ein beispiel: ich habe mal mit 20 eine große liebe gehabt. in dieser zeit habe ich aus jux und etwas aberglaube immer dann, wenn mir eine wimper ausgefallen ist und ich sie gefunden habe, diese mit einem innigen wunsch fortgepustet: bitte, mein freund soll mich immer liebhaben.
im nachhinein bereue ich, dass ich diesen wunsch so innig hatte, und ein bißchen fühle ich mich geradezu schuldig, diesen wunsch auch - vielleicht - zur wirklichkeit werden zu lassen durch meine keine wimpern-wünscherei. denn es war gerade unser unglück, dass mein damaliger freund mich so geliebt hat, dass es für ihn nicht in betracht kam, sich von mir zu trennen. und so hatten wir eine beziehung, die ihn nicht glücklich gemacht hat, weil er weg wollte, aber nicht konnte (vermutlich wegen meiner wimpern-wünscherei...
).
es wäre - so verrückt das auch klingt - besser gewesen, auch für mich, wenn er seinen weg gegangen wäre. so haben wir uns über jahre hinweg gegenseitig psychisch geschädigt, und keiner von uns konnte sich aus dieser zwickmühle herausbegeben, ich zumindest konnte es nicht. ich liebte ihn.
ja. es konnte an vielen dingen gelegen haben, dass wir damals uns so gegenseitig zerfleischt haben, mag sein (also, es muss ja nicht meine wimpern-wünscherei gewesen sein, klar).
aber so ganz grundsätzlich habe ich mir als lehre aus dieser fatalen beziehung, der ich mit 10 jahre (oder ehrlich gesagt: 11 oder 12 jahren) liebeskummer huldigen musste, den schluss gezogen: wünsch dir nichts, was es nicht gibt. am besten, man nimmt nur, was kommt.
tja.
und dann hab ich noch was gelesen bei dir @ zitronenfrau:
nicht der weg ist das ziel (über diesen spruch musste ich auch schon immer lachen, ich finde ihn so schön ironisch), sondern du sagst: "das ziel ist der weg". also, da versteh ich diese anordnung von worten null, gar nicht. häh?
ach so, vielleicht meinst du, man muss überhaupt ein ziel haben... und dann mit blick auf dieses ziel losgehen. hm. das hab ich so auch gemeint, als ich in @ depri's thread gepostet habe.
aber widerspricht das nicht der these, dass man gelassen sein soll und dass "das leben das beste will" und wir es nur "geschehen lassen" müssten?
vermutlich vermenge ich hier einfach ein paar ebenen, auf denen deine sinnsprüche geltung haben.
ups
mein posting ist eben nicht angenommen worden weil zu lang. ich mach hier mal nen cut... und poste gleich nochmal was an dich @ zitronenfrau
gruß
sine