ohne partner besser dran, oder?

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Original von sinewie gesagt, ich hab reichlich minderwertigkeitskomplexe mit meinem "möbel-schocker-traum"
Diesen Minderwertigkeitskomplex kann ich zwar nachvollziehen, aber ich finde, dass Du mächtig stolz auf Dich sein kannst, es hier gepostet zu haben. Wir haben doch alle Träume oder Visionen und die wenigsten stellen sie so offen ins Netz.

Also ich bin stolz auf Dich und freue mich, dass Du so offen und ehrlich bist!

Mach weiter so, sine, das kommt gut! Sei ruhig selbstbewusster, Du hast allen Grund dazu! :schmatz: !

Xoff

 
Original von xoff´(...)
dass auch meine Eltern nur mit Wasser kochen. Da zerfällt die ganze ehrfurcht oder wie man das immer nennen will mit einem grossen RRRummmms zusammen...

Ist aber auch heilsam, finde ich.

(...)
hi ho

ja ist heilsam. kann sogar schön sein, wenn man merkt, man ist AUCH stark und darf jemand anderem vielleicht AUCH mal helfen, weil der eben nicht der übermensch ist...

aber

meiner mutter durfte ich noch nie wirklich helfen

wir gehen miteinander um nach dem motto: leben und lebenlassen.

ist eigentlich nicht per se ne schlechte einstellung, auch wenn ich mir mehr wünsche.

kann nur nicht akzeptieren, dass sie mir so das selbstvertrauen raubt manchmal.

das hat sie ja nicht nur in bezug auf die einrichtung meiner zimmer früher getan, sondern eigentlich in vielerlei hinsicht.

naja

wenn ich kinder hätte, würde ICH da genau hinschauen und versuchen, DIESEN fehler nicht zu machen. dafür würd ich aber vermutlich andere fehler machen...

:)

gruß

sine

 
@sine

Ich habe ein ähnlich - in Bezug auf Seobstbewusstsein - schwieriges Verhältnis zu meinem Vater (gehabt). Er raubte mir in jeglicher Hinsicht das Selbstvertrauen, ich konnte ihm nie genügen. Unter Männern geht das vielleicht mehr auf einer «technischen» Schiene ab, will sagen, es geht da um Beruf (ich Trottel hab denselben gewählt wie er...mittlerweile machich was, das er ganz und gar nicht kann...hihihihi), um Sozialverhalten und Stellung in der Gesellschaft und so weiter.

Mit der zeit merkte ich, dass ich mir mein Selbstvertrauen auch ohne seiin Mitwirken mit den selben Mustern raubte, extrem hohe Ansprüche an mich stellte und nie zufrieden war.

Ich begann dann in relativ hohem Alter erst mit der rebellion, dafür umso heftiger.

Heute kann ich ihm ins Gesicht sagen, dass er sich nicht so aufführen soll, dass er mich nicht bevormunden müsse und mir nicht in den Garten treten darf. das aht das Verhältnis zueiinander sehr verändert und wir können heute recht locker miteinander umgehen.

Ich kann Dir nur empfehlen, Deinen Standpunkt bei der Mutter klar zu machen und diesen ganz natürlich zu vertreten. Das Schöne an den Eltern ist ja, dass sie Dich lieben, egal ob ihnen gefällt, was du tust oder nicht. Das ist - neben den eigenen Kindern - wohl die eiinzige Beziehungsform, die nicht von Verlustängsten belegt sein sollte.

Aber Du bist ja eigentlich schon sehr weit gekommen mit der «Normalisierung» der Beziehung zu Deiner Mutter, wenn sie Dich um Rat fragt und diesen - hoffentlich - auch annimmt.

Was Du zu den Kindern schreibst geht mir etwa ähnlich. Ich habe zwei Mädchen, Zwillinge, die ich immer ernst nehmen will und ihnen immer das Gefühl geben will, dass sie so sein können wie sie sind und dass es gut ist so. Aber da geschehen andere «Fehler». Wobei ich gar nciht unbedingt voon Fehlern reden würde. Es ist doch so, dass das Leben nicht perfekt sein kann, auch wir sinid es nicht. «Wo gearbeitet wird, da fallen Spähne» oderso.

Insofern passieren immer Dinge, die man nach reiflicher Üerlegung anders machen würde. Aber Kinder nehmen vieles so an wie es sich bietet und werten nicht so viel wie wir. Sie können auch sehr viel Verständnis aufbringen, wenn mit ihnen entsprechend kommuniziert wird.

Will sagen, wenn ich zu ihnen komme und sage «tut mir leid, das ist jetzt gar nicht gut gewesen, aber ich war gerade in einer schwierigen Situation», dann meinen sie meistens, sie hätten es gar nicht als so schlimm empfunden oder sie sagen, dass sie das verstehen. Meine beiden Goldschätze sind jetzt 12, ein unendlicher Quell der Freude!

Scheint bei Dir in Berlin auch die Sonne? nach dem Regen heute Morgen scheint sie jetzt auf die nasse Erde und den Asphalt und es glänzt alles so wunderschön. Es ist Frühling!!!

Xoff

 
Original von xoff(...)

Mit der zeit merkte ich, dass ich mir mein Selbstvertrauen auch ohne seiin Mitwirken mit den selben Mustern raubte, extrem hohe Ansprüche an mich stellte und nie zufrieden war.

(...)
hmhm.

:]

ich selbst glaube einfach in jeder hinsicht, kein maß zu haben. auch arbeitsmäßig hatte ich enorme anforderungen an mich gestellt, obwohl ich selbständig bin und niemanden habe, der mich maßregeln oder überhaupt begutachten KÖNNTE.

mein therapeut und ich messen den stand meines selbstbewußtseins immer daran, ob ich meine rechnungen regelmäßig schreibe oder ob ich - wie in den ersten jahren meiner tätigkeit - "irgendwie" keine lust zum rechnungen schreiben habe.

er meint, ich könnte kein lob für meine arbeit ertragen.

und in privater hinsicht sagt er, ich könnte nicht glauben, wenn mir etwas gutes passiert.

natürlich kann ich schon dinge annehmen. aber tatsächlich oft erst beim zweiten versuch, und im geschäftsleben ist dann schon der "zug abgefahren". aber ich konnte und konnte mich nicht überwinden, für diese anfänger-versuche geld zu nehmen.

soo im keller ist mein selbstbewußtsein!

ich erfahre auf der anderen seite oft sehr stürmische zusprache, hier im forum habe ich den eindruck, solche zusprache auch geerntet zu haben mit manchen beiträgen.

ich genieße diese lieben worte, mittlerweile glaub ich sogar, dass sie ernst gemeint sind (sonst - früher - dachte ich, dass ich vielleicht besonders witzig bin, aber sicher nicht ernstzunehmend).

mein selbstbewußtsein ist enorm gestiegen mit meiner berufstätigkeit. das wirkt sich auch im privaten aus, ich bin sehr verändert. dort hat sich auch der zweifel, keine sehr gute arbeit zu leisten, in luft aufgelöst. interessanterweise aber erst, nachdem ich meine scheu vor meinen kollegen verloren hatte und erst nach mehreren jahren berufstätigkeit.

noch immer bin ich zu feige, um mich auf einen angestellten-job zu bewerben.

aber DIESER monat ist bei mir deadline! da muss ich mich wieder um einen nebenjob bemühen, und das ist der erste schritt in ein angestellten-verhältnis!

naja "muss".... müssen muss ich gar nichts.

aber ich selbst stelle mir meine zukunft so vor (vorab mit einem nebenjob, dann mit einer zusatz-ausbildung), also muss ich auch dafür kämpfen, vor allem jedoch gegen meinen inneren schweinehund.

diese "maßlosigkeit" ist ja sicher kein typisches zeichen für einen minderwertigkeitskomplex. aber für mich ist sie aus der absolut ungerechten beurteilung meiner mutter entstanden, wieviel und wie gute arbeit ich leiste, ob ich es wert bin, freunde zu haben oder nicht...

meine kindheit war wirklich grausam (sag ich mal so). mein vater war pastor, ich war das einzige kind und meine mutter sagte mir - die von den schulkameraden gemieden und gehänselt wurde -: "naja, so wie du dich gibst, findest du nie freunde". oder zu meiner schularbeit auch kontraproduktives.

sie selbst vergaß diese dinge und unterstellte mir, wenn ich sie dafür kritisierte (ab dem 14. lebensjahr HABE ich ihr alles ins gesicht gesagt und tue es heute noch!), dass ich mir das nur einbilden würde. oder sie würde es nur gut meinen. jedenfalls hatte SIE nie vor augen, wovon ich redete! sie vergaß es einfach wieder.

so geht es eigentlich bis heute: ich sage: mama, das würde ich nie so machen... und wenn wir etwas gemeinsam unternehmen, dann muss ich mich tatsächlich noch immer ewig wiederholen und immer, immer meine grenzen herausbrüllen, denn sie hört mir einfach nicht zu und sie merkt sich auch NICHTS.

ich versuche das mittlerweile zu leisten mit einer stoischen haltung wie die (ebenfalls schwierige) erziehung meines dackels.

nein, pfui, mama, denkst du das wirklich, ich finde, das kann man auch soundso sehen, und nein, man sagt nicht "neger", mama, und quatsch, der stinkt nicht, und mama, das ist MEINE wohnung und ich möchte sie mir gerne selber einrichten.

tja

ist nicht wirklich der große wurf, das verhältnis zu meiner ma.

:(

rebellion... hm.

ich habe ÜBERALL ein bißchen rebelliert, bei meinen eltern auch.

den durchbruch nr. 1 hab ich im nicht mehr ganz so zarten alter von 26 jahren mit meinem wegzu nach berlin erreicht. der zweite durchbruch gelang mir mit der tatsache, dass ich mich selbständig gemacht habe (o-ton mama: "das hätte ich dir NIE zugetraut, und dass du das schon so lange durchhältst..."). der dritte durchbruch war die wohngemeinschaft, aus der ich zuletzt (im dezember 03) erst wieder ausgezogen bin (ich hatte - allerdings vorher schon - dreadlocks und wohnte nun mit reizenden lesbischen und heterosexuellen frauen zusammen, in manchmal lauter gesellschaft von zumeist polnischen punks und in dreck und hundescheisse watend).

jetzt, dieses jahr, hab ich mir mein leben neu zurecht gelegt. die haare ab, die wg weg, meinen job allerdings hätte ich auch fast aufgegeben (ups)... und meine ma, die sonst an oberflächlichkeit meinem empfinden nach schwer zu überbieten ist, hat nur einmal ganz vorsichtig gesagt, dass meine neue frisur aber "gut" aussehen würde.

noch vor kurzer zeit hätte sie "na endlich!" gerufen und gleich mal einen stapel erniedrigende kommentare über meine wohnform abgelassen und mich als pubertäres verwöhntes ding abgetan.

und es war echt. meine mutter hat sich nicht zurückgehalten. ich glaube, sie kennt das wort "zurückhaltung" gar nicht in seinem sinngehalt und ist jedenfalls völlig unfähig, sich zu beherrschen oder gar zu verstellen.

sie HAT mich anerkannt, sie hat mich auch in meiner schmach nach der trennung von kandidat nr. 1 "geehrt", zu mir gehalten (!), mir ohne mir wie üblich die nerven zu brei zu trampeln bei der einrichtung der wohnung geholfen.

und nun, drei monate später - nach diesem riesenstreß mit kandidat nr. 1 - erzählt sie mir etwas und nimmt sogar noch meine ratschläge entgegen (ja, xoff: genau das fand ich dann endgültig nicht zu glauben!); das ist das ERSTE gespräch auf EINER gemeinsamen ebene.

und dann träum ich, ich würde sie erwürgen...

tststs dieses unterbewußtsein...

:) )

danke xoff

du hast mir die verbindung zwischen problemen mit den eltern und selbstwert-zweifeln gezeigt.

:schmatz:

gruß sine

 
Original von VorbeiOder sagen wir mal aktiver, Kandidat 2 schiebt Sine auf ihrem Selbstfindungsweg son bisschen an. Das hat er gut gemacht. Leider verabschiedet sich Kandidat 2 vorzeitig. Aber das kleine Sinilein kann den Verlust produktiv nutzen. Aber ganz ketzerisch, die Sinngebung hätte er doch weiter unterstützen können. Mit Liebe statt mit Liebesentzug. Aber das ging ja aus den bekannten Gründen leider nicht.
Ach so. Hilfe. Hatte verstanden, dass Kandidat Nr. 2 angesagt hatte, noch ne Weile seine Wunden lecken zu müssen (dabei hätte frau ihm aber auch behilflich sein können :p - . Heute lassen wir aber keine noch so dämliche Zote aus...).

Echt, das würde mich ja in volle Krise stürzen, er nennt dir keinen Grund. Grausam. Hoffen wir, dass das noch kommt. Da du aber inzwischen in einem Familiendrama statt in einem Liebesdrama hängst, ist das vielleicht momentan nicht so wichtig.

:schmatz:

Grüsse nach Berlin

 
tja

genau! ich HÄTTE ihn mit seinen kümmernissen ja angenommen, es auf jeden fall gerne versucht. aber: nöö...

er hat nur gesagt: bin nicht bereit für ne neue beziehung.

nicht bereit für eine beziehung mit MIR, hab ich da mal in meiner egozentrischen art verstanden... :)

im gegensatz zu manch anderen kandidaten hab ich dann allerdings nicht geäußert, dass ich ihn "trotzdem" nehmen würde.

ich hab hingegen jedoch geäußert, dass ich mich in ihn verliebt habe. dass er mir gefällt, dass ich selbst doch auch nicht frei von kümmernissen und problemen gestartet bin, dass ich eine gewisse distanz durchaus bemerkt hatte und es zumindest mit dieser tatsache bereits aufgenommen hatte...

aber nööö...

:rolleyes:

tja

glaub schon, dass ich bestimmt irgendwann mitkriege, was bei ihm phase war. immerhin habe ich eine kleine lauscherin ja als beste freundin, die an dem besten kumpel meines ex' klebt...

da werd ich sicher irgendwann eine vermutung hören, und wenn es nicht von ihm direkt käme, dann aber sicher von meiner freundin...

allerdings hat sie unser beider entscheidung, diese trennung als trennung zu akzeptieren, nie in frage gestellt und wird auch nicht kuppeln. wir beide haben selbst schon die eine oder andere erfahrung hinter uns. und wenn mir einer sagt: es ist schluss, dann IST eben schluss.

der grund ist dann unwesentlich.

ist nur von theoretischem interesse, oder von intellektuellen interesse. für meinen gemütszustand ist nichtwissen vielleicht sogar besser.

tja

und jetzt ist es ne mutti-geschichte...

:p

sine

 
Hi!

Ui, hier ist aber viel los...

:)

Ich versuch mal, der Reihe nach meinen Senf dazuzugeben...

Also:

@Krimis (ich kann´s nicht lassen): Freut mich, wenn ich Buchtippst geben kann :] Mit den Inspektor-Jury-Büchern unbedingt mit dem ersten Band anfangen - es gibt eine Menge herrlich skurriler Nebengestalten, die muss man einfach in der richtigen Reihenfolge kennenlernen....

@Zimmer-/Städtevisonen usw.

Das ist schon abgefahren....Hei Zitronenfrau, witzig, dass Du auch so eine Stadt hast... Also, witzig ist jetzt nicht das richtige Wort, ich finde es den absoluten Hammer!!

Kennt Ihr diese Psychospielchen, bei denen man irgendwelche Gegenden oder einen Spaziergang oder so erzählen muss und dann wird das von geschulten Leuten interpretiert? Eigentlich find ich sowas nicht so prickelnd, aber nachdem wir uns mal auf einer laaangen Busreise (Ruhrgebiet - Budapest, stöhn) damit die Zeit vertrieben haben - uiuiui. Da passte schon so einiges, muss ich sagen. Und der Typ, der die Deutung gemacht hat (ein Pädagoge war´s) kannte uns vorher nicht.

Naja, über sowas kann man natürlich denken, wie man mag (bin eigentlich eher der Skeptiker), aber ich glaube schon, dass im Unterbewusstsein eine Menge Prozesse ablaufen, die einen eben unbewusst zu einem großen Anteil steuern, und vielleicht meldet dieser Teil von uns sich ja von Zeit zu Zeit auf so abgefahrene Weise.

Bin gespannt, was Du noch in Deinem Zimmer entdeckst. Wer weiß? Ist ja auch höchst interessant, dass alles abgedeckt ist... Da gibts noch eine Menge zu erforschen! Es scheint ja so, als hättest Du Dein Leben in letzter Zeit ziemlich umgekrempelt.... vielleicht entdeckst Du dort ja genauso ganz viele neue Dinge wie in Deinem Zimmer.

@Weinen

Mmh... dieses absolut erleichterne Weinen kenne ich wirklich nur aus meiner Kindheit... Wo nach so einem Heulflash an Mamas oder Papas Schulter alle Sorgen weg waren. Weil die Eltern sie abgenommen haben, indem sie einem Lösungswege gezeigt haben. Weinen selbst finde ich irgendwie überhaupt nicht befreiend, ich fühle mich hinterher eher schlechter als vorher.... Weil die Probleme eben trotzdem noch da sind.... Gereinigt fühle ich mich leider auch nicht, obwohl ich weinen absolut nicht als schlimm empfinde (weder bei mir noch bei anderen). Starke Gefühle kommen bei mir irgendwie anders raus.

@Möbel-Schocker-Traum

Ich finde den Traum absolut super!! Und auch, dass Du ihn hier erzählst!! Und wie Du ihn erzählst :)

Mal so ins Blaue hinein: Vielleicht verarbeitest Du damit die Umbrüche in Deinem Leben... ich meine, scheinbar hat sich das Verhältnis zu Deiner Mutter in der letzten Zeit ziemlich gewandelt. Das beschäftigt Dein Unterbewusstsein bestimmt sehr! Kenne von mir, dass ich während meiner "Abnabelung" (blödes Wort :schief: ), als ich ausgezogen bin, ständig geträumt habe, dass mindestens einer meiner Elternteile gestorben ist, das war soo schrecklich. Wenn plötzlich Dein Verhältnis zu Deiner Mutter "gleichberechtigter" wird, könnte ich mir vorstellen, dass Dein Unterbewusstsein noch einiges mit Deiner Mutter zu klären hat ;) , besonders, wenn sie früher schon ab und an mal versucht hat, Dich stark zu beeinflussen.... Sich dann gegen so eine Einmisch-Aktion aufzulehnen, die Mutter zu würgen und hinterher alles zu zerdeppern, finde ich gar nicht mal so unlogisch von Deinem Unterbewusstsein....

Liebe Grüsse,

Nimriel

 
@sine

Jetzt habe ich mir die Antwort auf Deine ausführliche und lange Erzählung aber lange genug aufgespart...!

Is ja krass, wie Du das Verhältnis zu Deiner Mutter so klar auf einen Punkt bringst!

Was mich am meisten berührt hat ist der Satz

Original von sine...oder sie würde es nur gut meinen.
Den bringen Eltern oft, gerade dann, wenn sie ihre Kinder extrem verletzt haben. Ich kenne ihn von meinem Vater. Der Satz tut so weh, das ist oft gar nicht zum Aushalten. Er tut vor allem in der Erinnerung weh, in der Situation selber ist er mir gar nie so schlimm eingefahren.

Ich finde aber, dass Du die Rebellion und das Ablösen von Deiner Mutter (vom Vater schreibst Du nicht viel, der scheint mehr im Hintergrund gewesen zu sein, oder täusche ich mich da?) sehr gut gelöst hast, so gut, dass sie jetzt sogar auf Dich zu kommt. Offenbar hat sie eingesehen, dass auch ein anderer Weg als der Ihre zum Ziel, zu einem nachhaltigen und bewussten Leben führen kann. Vielleicht ist es auch eine Kapitulation vor dem untauglichen Versuch Deiner Mutter, ihr Leben zu führen, dass sie bei ihrer Tochter, die mit Lesben und Heteros, in Hundescheisse und zusammen mit polnischen Punks ein scheinbar erbärmliches Dasein fristete, Rat sucht. Vielleicht ist sie mit ihrem Latein am Ende und sieht, dass es Dir mit Deiner viel grösseren Erfahrung viel besser geht al sihr, die nie zugeben konnte, dass sie sich nach den - wahrscheinlich - nicht gelebten wilden Jahren sehnt, die ihr sehr wahrscheinlich einen Erfahrungsfundament vermittelt hätten, auf das sie heute gerne zurückgreifen können möchte.

Ich finde es aber auch wichtig, dass wir unsere Eltern nicht nur aus dem heutigen Blickwinkel mit unserer schier grenzenlosen Freiheit und Toleranz anschauen, sondern auch mit einbeziehen, dass sie in einer Zeit aufgewachsen sind, in der «so wildes Zeugs» absolut nicht gesellschaftsfähig war. Ich will sie damit nicht verteidigen, aber ich finde es wichtig, das auch zu sehen. Die Fünfziger und Sechziger des letzten Jahrhunderts waren bestimmt wie ein Schlaraffenland im Vergleich zu den Zuständen, den unsere Grosseltern erlebt hatten, aber es war auch eine Zeit der extremen Unterdrückung und der Intoleranz.

Wenn sich da mal jemand (mein Vater, Deine Mutter..) das Leben eingerichtet hat, so blieben sie meistens dabei und hielten ihren Lebensstil für das Mass aller Dinge. Alles und jedes wurde am eigenen Massstab gemessen. Und beurteilt.

Meine Eltern hatten grosse Mühe damit, dass ich so bin wie ich bin. Ich entsprach gar nicht ihren Vorstellungen eines Erstgeborenen, der doch hätte Karriere machen sollen, in die von den Eltern vorgelebten Gesellschaftsstrukturen einfliessen sollte und es ihnen gleich tun sollte.

Aber irgendwannlernen sie es. So wie Deine Mutter.

Dass Du sie im Traum fast erwürgt hättest finde ich nicht schlimm. Das zeigt für mich, dass noch nicht Dein ganzes Ich den Wechsel wahrgenommen hat und in Dir drin Diskrepanzen bestehen im Denken oder Fühlen Deiner Mutter gegenüber. Das kommt auch nicht von Heute auf Morgen. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, sagt man doch. Und genau in solchen Träumen zeigt sich das für mich sehr deutlich.

Original von sinesie HAT mich anerkannt, sie hat mich auch in meiner schmach nach der trennung von kandidat nr. 1 "geehrt", zu mir gehalten (!), mir ohne mir wie üblich die nerven zu brei zu trampeln bei der einrichtung der wohnung geholfen.
du hast erfahren, dass sie zu Dir hält wenn du schwach bist, weil sie das selbe von Dir möchte. und jetzt ist sie offensichtlich schwach und holt bei Dir Rat. Ist doch wunderschön! Nimm es an, denn du bist für sie eine sehr wichtige Person, was sie Dir leider nie richtig zeigen konnte. Du darfst Selbstbewusstsein haben, sine, und das nicht zu knapp! Das sind jetzt die Früchte Deiner langen Suche nach Dir selber!

Ich wünsch Dir die Einsicht, dass Du WIRKLICH GUT bist! :schmatz: :super:

Xoff

 
Original von Nimriel(...) Kennt Ihr diese Psychospielchen, bei denen man irgendwelche Gegenden oder einen Spaziergang oder so erzählen muss und dann wird das von geschulten Leuten interpretiert? Eigentlich find ich sowas nicht so prickelnd, aber (...)

(...)
hi ho nimriel,

danke nochmal für den buch-tipp.

ähm

ich persönlich finde gestalttherapie (soweit ich bei meiner eigenen suche nach einem therapeuten richtig verstanden habe, was das sein soll) auch ne gute sache. und gestalttherapie scheint mir was ähnliches zu sein wie deine spaziergang-deutung...

der vorteil von diesen assoziativen geschichten ist, dass man so schnell mal auf einen anderen blickwinkel rutschen kann.

ich find das prickelnd... ;)

Original von Nimriel(...)

Bin gespannt, was Du noch in Deinem Zimmer entdeckst. Wer weiß? Ist ja auch höchst interessant, dass alles abgedeckt ist...

(...)
ja find ich auch verrückt, dass ich mir bei der zimmer-version die dinge als abgedeckt oder verhängt vorstelle...

rein gefühlsmäßig meine ich das so deuten zu dürfen, also ob ICH die möbel mal abgedeckt hätte - wann, das muss ja vor langer zeit gewesen sein, oder warum erscheint mir alles so fremd und unbekannt?

und warum?

und was sind das überhaupt für möbel und wieso kommt nicht mal langsam eine vision, wo die möbel richtig sichtbar sind... stattdessen meine vision mit dem gang und der tür zu einem anderen zimmer. hmm

ich denke schon eine ziemliche weile über dieses zimmer mit den abgedeckten möbeln nach. und das einzige, was mir dazu gedanklich kommt, ist, dass das zimmer immer heller wird. aber sonst... keine erleuchtung bisher. außer mit meinem möbel-schocker heute morgen :) )

Original von Nimriel(...)

Es scheint ja so, als hättest Du Dein Leben in letzter Zeit ziemlich umgekrempelt....

(...)
ja. kann man sagen.

allerdings tut sich in meinem leben, seitdem mein vater gestorben ist und ich mich beruflich selbständig gemacht habe, dauernd was enormes. ich habe in den letzten jahre recht viele existentielle änderungen meines lebens erfahren.

die erste umwälzung war der tod von meinem daddy.

dann - mindestens einmal pro jahr - kamen immer mal situationen, an denen ich mich beruflich ändern wollte. nach drei jahren selbständigkeit habe ich meiner ma dann auch mal mitgeteilt, dass ich es schmeissen wollte.

das gespräch mit meiner ma war dann für mich der klopper: ich könne es schmeissen, das sei völlig o.k. für sie. aber ich brauchte es nicht zu schmeissen nur wegen des geldes, das sie mir dazugibt.

ich bin ewig vor diesem gespräch gedanklich auf hochtouren rumgerannt, aber danach erst recht: wie, meine ma schämt sich NICHT dafür, dass ihre tochter mit über 30 immer noch am rockzipfel hängt?

dann der einzug bei die punkers. @ xoff: wer sagt, dass dort eine lebenssituation herrscht, bei der es tiefer runter nicht mehr geht!? es ist im gegenteil ein enorm erhebendes gefühl gewesen, so viele stolze und gleichzeitig soziale menschen um sich herum zu haben. ein punk hat eine stolze haltung und hat mich auch - ehrlich gesagt - an einen indianer erinnert.

mein therapeut fand das spannend: ich war großer winnetou-fan gewesen in meiner kindheit und habe bis in meine zwanziger hinein jede nacht zum einschlafen von winnetou geträumt. und mein therapeut ist richtig "hängengeblieben" an der vorstellung, ich hätte mir mit dieser alternativen wg sozusagen einen platz "unter indianern" gesucht...

*gg*

tja

dann eben mein durchbruch in der therapie, wonach ich meine angst vor meiner arbeit ablegen konnte

dann die geschichte mit kandidat nr. 1, wo mein therapeut nur sagte: 'sie suchen sich immer existentielle situationen' - hab ich nicht kapiert, was er damit meinte... (und meine beste freundin in augsburg meint, dass der therapeut ja wohl spinnt...) :) )

insgesamt in berlin bin ich - hmm - 5 mal umgezogen, wenn man die umsetzungen in der letzten wg mitrechnet, sogar 7 mal, zweimal habe ich mein büro neu aufgebaut.

ich war auch krank in der zeit, einmal 2 monate lang mit angina. meine ärztin hat die arme hochgehoben am ende und hat gesagt, mir sei nicht zu helfen und ich müsste meine lebenssituation ändern. stattdessen zogen ratten ein in meiner damaligen wohnung, und ich kam mit meiner damaligen wg plötzlich in totalstress, musste raus und konnte nicht, musste renovieren und umziehen und war eigentlich herzinfarktgefährdend mega-krank...

hm

mehr umbrüche gab's nicht - doch halt: liebeskummer hatte ich in den letzten jahren auch immer wieder und wurde auch immer wieder mit richtig peinlichen beziehungspartnern in richtig peinliche probleme gebracht... der eine wollte sich umbringen (angeblich wegen mir), der andere war ein punk, der mich vor allen mit einer anderen blamiert hat, der letzte war eben kandidat nr. 1...

puh

also da ist - im vergleich - meine jetzige situation ziemlich aufgeräumt!

:]

danke für dein posting

du bringst mich auf neue gedanken

aber die fragen zu dem zimmer kann ich irgendwie auch nicht klären bisher

gruß

sine

 
Original von sine...@ xoff: wer sagt, dass dort eine lebenssituation herrscht, bei der es tiefer runter nicht mehr geht!? es ist im gegenteil ein enorm erhebendes gefühl gewesen, so viele stolze und gleichzeitig soziale menschen um sich herum zu haben. ein punk hat eine stolze haltung und hat mich auch - ehrlich gesagt - an einen indianer erinnert.
Ich weiss wovon Du redest.... Meine sieben Jährchen mehr haben mir eine sehr intensive Zeit in England Ende der 70er beschert.... Und dann die ganzen AJZ-Zeiten in den 80ern, da war ja nur Punk für mich! Deshalb verstehe ich Deine Assoziation zu den Indianern auch sehr gut, das ist zu einem grossen Teil meine «Heimat», meine Seelenheimat, sozusagen. Bei mir sind es die Haida und andere Northwestcoast-Indians der kanadischen Westküste.

 
hm hm :]

das erinnert mich zugleich an ein aktuelles problem, was ich im zusammenhang mit meinen jüngsten lebensumbrüchen, insbesondere mit dem auszug aus meiner wg und meine punk-ex habe...

so fürchterlich FREIWILLIG entscheidet man sich - meiner meinung nach - nicht dafür, punk zu sein. es ist eine tiefe abscheu gegen herrschende meinungen und die große unlust, ein teil dieser "gesellschaft" zu sein, die einen denkenden menschen in den punk treibt...

ich hoffe, das liest hier kein punka... :) )

zugleich aber sind viele in meinem letzten wohnumfeld (viele punks) auch gescheiterte menschen. viel alkoholgebrauch, viel verzweiflung, viel unsicherheit, sich doch mal auf die "andere" seite, also in die gesellschaft hinein zu begeben...

ich bin da für viele eine brücke in die normalität gewesen. es war mir eine ehre und ein spaß, ihnen bei behördengängen beizustehen oder bei aktionen, wo ich ihre hilfe in anspruch genommen habe, ganz "gutbürgerlich" mit einem selbstgebackenen kuchen aufzuwarten oder ihnen mein auto zu leihen...

und DA war das für mich o.k., einen stinkenden und kettenbehängten, nietenverzierten typen mit mir zu haben.

und jetzt aber: ich trau mich nicht, den "punk an sich" in meine spießige regelmäßig gesäuberte, weiß gestrichene neue wohnung zu setzen...

aber

mein punk-ex und auch die anderen punks, mit denen ich vorher mindestens einmal die woche zusammen in unserer kneipe abgehangen bin und mit denen mich auf so mancher ebene durchaus etwas verbindet haben mich gebeten, sie einmal einzuladen!

8o

ICH find die idee ja ganz wunderbar, dass dann auf meinem alten sofa die punkas sitzen und schon beim rauchen und abaschen verkniffen lächeln, weil sie einfach in panik sein werden, kein brandloch irgendwohin zu machen. ICH find die idee, hier mal ne weile abzuhängen, auch nicht dumm...

aber vorstellen kann ich mir beim besten willen nicht, dass ein solches treffen unverkrampft abläuft! und dann tun mir die stolzen punker jetzt schon leid, ich will gar nicht, dass sie hier schwitzen und sich mühen... ich will sie nicht gängeln und ihnen nichts "gesellschaftlich" übliches überbürden...

bin sowieso nicht so die party-queen und drück mich vor jeglichem einweihungsfest...

:rolleyes:

eieiei

was soll ich bloß tun?

jaa, ihr würdet die sicher alle gerne bei mir sehen und mir zureden, sie einzuladen... ne? das wär doch mal was! aber ich meine jetzt ganz im ernst: wie soll ich das bringen? ich selber fürchte mich davor.

ich dachte, ich lad sie mal zum grillen im park ein oder so.

aber das kann ja auch schlecht reinkommen vielleicht...

ähm

???

gruß

sine

 
@sine

Ein Punk würde diese Zeilen, die Du eben geschrieben hast, sehr gut verstehen, denke ich. Sei ehrlich zu ihnen, sag ihnen dass Du Angst hast, sie mit Deiner - in ihren Augen - bestimmt sehr bürgerlichen Lebensform vor den Kopf zu stossen. Stell ihnen riesige Eimer hin für's Abaschen, leg 'ne uralte Decke über das Sofa, in die sie ihre Löcher brennen können, mach's ihnen leicht und vor allem: kommuniziere.

Ich glaube es gibt keine toleranteren Menschen als Punks, wenn sie sich ernst genommen fühlen. Die wissen doch, dass 99% der Menschen in bürgerlichen Verhältnissen leben. Sie bewegen sich doch jeden Tag auch in dieser «fremden» Welt, auch ihre Eltern sind Normalos.

Ich hatte mal vor Jahren zwei Punks aus der Zeit, als ich ein paar Mal in GB war, bei mir. Die haben sich nach anfänglichen Panikattacken, etwas zu zerdeppern, so wohl gefühlt, dass sie am liebsten noch lange geblieben wären. Mal wieder in einer sauberen Dusche duschen, in einem sauberen Bett schlafen und trotzdem mit Ketten und Nieten und Bierflaschen in der Hand (immer!) herumlaufen zu können und keinen Anstoss zu erregen. Gut, es brauchte etwas Zeit, bis sie sich wirklich wohl gefühlt haben.

Aber ich meine, der Punk sitzt in der Seele und im Kopf und nicht im Dreck, der einen umgibt.

Ausserdem: wenn Du lange bei ihnen gewohnt hast, dann kennen sie Dich und wissen wie Du denkst. Und: meinst Du nicht, sie haben sich auch mal gefragt, ob es Dir wohl ist in ihrer Umgebung? Vielleicht haben sie sich analog die selben Fragen gestellt...

 
Original von xoff@sine

Ein Punk würde diese Zeilen, die Du eben geschrieben hast, sehr gut verstehen, denke ich. Sei ehrlich zu ihnen, sag ihnen dass Du Angst hast, sie mit Deiner - in ihren Augen - bestimmt sehr bürgerlichen Lebensform vor den Kopf zu stossen. Stell ihnen riesige Eimer hin für's Abaschen, leg 'ne uralte Decke über das Sofa, in die sie ihre Löcher brennen können, mach's ihnen leicht und vor allem: kommuniziere.

Ich glaube es gibt keine toleranteren Menschen als Punks, wenn sie sich ernst genommen fühlen. Die wissen doch, dass 99% der Menschen in bürgerlichen Verhältnissen leben. Sie bewegen sich doch jeden Tag auch in dieser «fremden» Welt, auch ihre Eltern sind Normalos.

Ich hatte mal vor Jahren zwei Punks aus der Zeit, als ich ein paar Mal in GB war, bei mir. Die haben sich nach anfänglichen Panikattacken, etwas zu zerdeppern, so wohl gefühlt, dass sie am liebsten noch lange geblieben wären. Mal wieder in einer sauberen Dusche duschen, in einem sauberen Bett schlafen und trotzdem mit Ketten und Nieten und Bierflaschen in der Hand (immer!) herumlaufen zu können und keinen Anstoss zu erregen. Gut, es brauchte etwas Zeit, bis sie sich wirklich wohl gefühlt haben.

Aber ich meine, der Punk sitzt in der Seele und im Kopf und nicht im Dreck, der einen umgibt.

Ausserdem: wenn Du lange bei ihnen gewohnt hast, dann kennen sie Dich und wissen wie Du denkst. Und: meinst Du nicht, sie haben sich auch mal gefragt, ob es Dir wohl ist in ihrer Umgebung? Vielleicht haben sie sich analog die selben Fragen gestellt...
Und als editierter Zusatz: ich finde es supersüss (hoffentlichliest das kein Punk...! ;) ) dss sie Dich gefragt haben, ob Du sie einlädst!

 
Ach, jetzt habe ich ein Zitat gemacht, dabei wollte ich nur editieren....

Bin ich schon zu lange online, Fragezeichen?

 
Gute Nacht. liebe sine.

Ich wünsche Dir angenehme, zimmerlose und süsse Träume

:schmatz:

Xoff

 
Original von xoff(...)

Sei ehrlich zu ihnen, sag ihnen dass Du Angst hast, sie mit Deiner - in ihren Augen - bestimmt sehr bürgerlichen Lebensform vor den Kopf zu stossen. Stell ihnen riesige Eimer hin für's Abaschen,

(...)

Aber ich meine, der Punk sitzt in der Seele und im Kopf und nicht im Dreck, der einen umgibt.

Ausserdem: wenn Du lange bei ihnen gewohnt hast, dann kennen sie Dich und wissen wie Du denkst. Und: meinst Du nicht, sie haben sich auch mal gefragt, ob es Dir wohl ist in ihrer Umgebung? Vielleicht haben sie sich analog die selben Fragen gestellt...

morgen xoff!

du hast vermutlich recht... werde meinen neuen teppich (beige, ogott) zusammenrollen und pferdedecke meinem sofa gönnen vielleicht (wobei ich alte, kaputte möbel gerade deshalb liebe, weil man kratzer in die oberfläche machen darf und weil man kaffee u.a. darauf verschütten darf, andererseits hab ich eben auch einen neuen teppich, richtig).

o.k.

stimmt. SIE haben mich gefragt.

letztes bedenken:

mein punk-ex hat mich am samstag abend gefragt, BEVOR ich ihn dann exzessiv angemacht habe an dem abend... :eek:

aber selbst das kennt er ja, und ist auch schon manchmal darauf eingegangen.

mir selbst täte es vielleicht ganz gut, den sex-aspekt aus unserer beziehung rauszunehmen und hier mal kaffee und (veganen) kuchen anzubieten schlicht und einfach...

:)

ich konnte es übrigens nicht ganz fassen, dass mir die mir so lieben hardcore-punks die treue halten...

und der grund IST vermutlich der, dass sie meine gutbürgerlichkeit akzeptieren.

na gut

wieder eine überwindung, die ich diesen monat schaffen muss...

einen punk gibt es in meinem alten wohnumfeld, der sehr lieb ist und der fähig wäre, eine kommunikation hier in meiner wohnung durchzustehen... ich werd versuchen, dass der auf jeden fall auch kommt...

hach je

überwindung, überwindung...

gruß

sine

 
hi ho

ich hab ein wenig bei zitronenfrau in einem "lebenshilfe / tipps"-thread herumgestöbert und habe das kritische "jein" gefunden, was mir glaube ich, am ehesten zu einer entscheidung, die auch meinem gefühl entspricht, verhilft.

mit meinen worten:

so lange ich unsicher bin, wie ich mich verhalten soll (also: die punkas einladen oder nicht), spiegele ich in mir wieder, dass ich da in mir selbst sehr weit entfernt bin.

8o

will sagen:

wenn ich keine einstellung habe, wenn mein gefühl NUR ANGST ist, dann sollte ich mich weder in die eine richtung noch in die andere richtung schubsen. da sollte ich mal lieber die wendeltreppe zu der kammer meines herzens suchen, wo meine gefühle für die punkas drin zu hause sind...

:) )

werd die suche auch sicher nicht aufschieben!

nein, ich drück mich nicht...

muss ich mal kapieren, was da läuft. wie gesagt: bin auch SONST nicht sooo die bereitwilligste, hier massig parties zu fahren und leute einzuladen. das geht schon sehr lange so, liegt also weniger an der neuen wohnung...

wegen dieser kontaktscheu und dass ich EIGENTLICH nur meine besten freundinnen zu hause sehen will, hab ich mich auch in wg's gesetzt. DA hatte ich immer menschen um mich rum und musste mich nicht groß überwinden...

aber irgendwie...

vielleicht traf all diese gesellschaft, die ich mir aufgezwungen hatte, nicht DEN punkt...

ich hab jetzt öfter das gefühl, dass nur, wenn ich auch innerlich motiviert bin (also so richtig frei, wenn ich irgendwas machen möchte, zu mir sagen kann: und DA hab ich jetzt lust drauf, DAS möchte ich auch wirklich), der schleier von den dingen herunter fällt. ich nehme sie endlich nicht mehr nur mit den belastenden und nervigen seiten wahr und warte genervt und angestrengt darauf, dass - unverhofft - vielleicht auch mal was gutes für mich dabei ist. nö! ich habe IMMER was von meinen aktionen, voraussetzung ist allein, dass ich bock auf die sachen habe.

herr tepperwein (oder wie der heißt) hat das bei zitro irgendwie eben so formuliert, dass man von sich selbst so entfernt sein kann, dass man - jetzt mit meinen worten - nur noch ein fähnchen im winde ist. dann stolpert man mal hierhin und mal dahin, aber das hat mit einem selbst eben nur begrenzt was zu tun und birgt eine fast 100%ige gefahr, dass man damit auch nicht glücklich und zufrieden ist.

also: dann nehm ich mal die schippe in die hand und buddel mal nach meiner einstellung zu die punkas.

dass ich zeit habe und es für mich ÜBERHAUPT kein problem ist, ein gebrochenes versprechen (ich hatte hier versprochen, ich würde sie nächste woche einladen... übrigens HATTE ich ihnen gesagt - jedenfalls meinem punk-ex - , dass ich mich schlicht nicht traue, sie einzuladen!) wieder gutzumachen, daran glaube ich. jedenfalls besser, ich fühl mich stark und - ouh, jetzt komm ich langsam mit zitro's slang, fürchte ich - stark und GLÜCKLICH, als dass ich da selbst mit einem schiefen lächeln das unglück nur herbeischreie.

ha

zitro ist die beste

mal sehen, und was hab ich hier noch im zwischenspeicher? das war mir irgendwie besonders einleuchtend erschienen in zitro's lebenstipp-thread:

"Was noch zu mir gehört, kann ich nicht loslassen, auch wenn ich es gern los sein möchte. Wenn ich etwa lieb sein möchte, aber noch aggressiv bin, kann ich meine Aggression nicht loslassen, weil sie ihre Aufgabe noch nicht erfüllt hat, weil sie noch eine Lektion für mich darstellt. Und weil ich lieb sein will, ziehe ich das Gegenteil, die Aggression, noch mehr an.





(Kurt Tepperwein: Krise als Chance)






Was soll man da machen??? > Das "So-Sein" zulassen und abwarten, bis sich das, was ich nicht mehr möchte, von selbst von mir löst.






Schwierig, ich weiß."


ach, herr tepperwein nun wieder... :) )

war so passend zu der these, ich könnte mich nicht angenommen fühlen... und irgendwie glaube ich auch, dass das punka-einladungs-problem mit "nicht-angenommen-fühlen" und einem echten minderwertigkeitskomplex in zusammenhang stehen dürfte...

und das obige zitat traf mich, weil da sooo schön erklärt ist, wie aggressionen entstehen!

meine beste freundin hier in berlin sagt immer: ich sei ja von den dingen, die ich sage - also vom inhalt her, vom WAS her - schon schwer zu ertragen, denn ich sei immer so direkt. andererseits würde ich immer was richtiges sagen. aaaber: WIE ich es sagen würde, das sei manchmal SCHLICHT UNERTRÄGLICH... (!).

alles waschlappen, die anderen.... :) )

oder bin ich vielleicht einfach etwas aggressiv? letzteres könnte ich mir allerdings schon irgendwie denken...

:eek:

gruß

sine

 
Sine, ich kann mich nur wundern - du magst Tepperwein 8o Hätte ich echt nicht geahnt. Dachte eher, du würdest ihn zum k**** finden.

Schön, dass das Zitat dich angesprochen hat. Ich habe aber noch was Anderes zum Thema Entscheidungen und Drückebergertum auf Lager: Keine Entscheidung gibt es nicht. Sie kommt sowieso irgendwann. Und bis dahin hat man halt die Entscheidung getroffen, sich jetzt noch nicht zu entscheiden.

Ich kann xoff nur zustimmen: Rede ruhig offen mit deinen Punks über deine Bedenken und dein neues Leben. Sie werden schon kein Drama draus machen, wenn du zu dem Entschluss kommen solltest, sie nicht einzuladen. Und selbst wenn, dann ist es ihr Problem und nicht deins.

Könnte es nicht sein, dass diese innerliche Beschäftigung mit der Wohnung und den guten Möbeln diesen Albtraum ausgelöst hat, oder?

Oder deine Zimmervision mit den verhangenen Möbeln....vielleicht willst du die Möbel und damit dein Inneres vor den Blicken oder der Zigarettenasche anderer Leute schützen?

 
Original von Zitronenfrau(...)

Könnte es nicht sein, dass diese innerliche Beschäftigung mit der Wohnung und den guten Möbeln diesen Albtraum ausgelöst hat, oder?

Oder deine Zimmervision mit den verhangenen Möbeln....vielleicht willst du die Möbel und damit dein Inneres vor den Blicken oder der Zigarettenasche anderer Leute schützen?
morgen zitro...

nein.. :D

obwohl... mein unterbewußtsein ist mein unterbewußtsein... aber mein bewußtsein fühlt da keine verbindung! wirklich nicht...

andererseits bin ich ja einzelkind und hatte immer keine einstellung zum teilen irgendwie.

will sagen:

entweder ich hänge (oder besser: HING) ganz fürchterlich an meinen sachen oder ich verschenke sie...

aber das zwischending zwischen alleine und voll besitzen und gar nicht mehr besitzen (= teilen), das ist tatsächlich etwas schwierig für mich, stimmt eigentlich...

oh

:eek:

sind wir jetzt doch meinem unterbewußtsein nachgestiegen? ?( ?(

hrgs

so viele zimmertüren, die ich - ehrlich gesagt - nicht wirklich gerne aufmachen möchte in meiner seele

wobei...

die leistung meines therapeuten, mir meine angst vor meiner arbeit zu nehmen, die ging auch relativ einfach... (RELATIV einfach, hatte auch ein klein wenig was mit ausprobieren - üben - zu tun gehabt). jedenfalls sah DAS problem auch erst von aussen aus wie ein hochkomplexer verschachtelter zauberwürfel mit unendlich vielen - leider falschen - möglichkeiten, das rätsel zu lösen zu versuchen. und dann war es ein relativ gerader weg; die eine "tür", die ich dann in meiner seele geöffnet habe, hinter der lag auch der richtige weg.

also

könnte es hier vielleicht auch so sein: eine tür, und mit einem schlag vielleicht viele fragen und probleme auf einmal gelöst...

hm

;)

naja

ich brauch noch ne weile irgendwie

sagt ja auch kotz - ähm, tschuldigung: kurt - tepperwein: eile mit weile (in meinen worten formuliert).

zitro:

sag mal, wo steht bei deinen tollen thesen nochmal, dass man das "unglück" sozusagen "anzieht", wenn man mit sich nicht im reinen ist? hab ich doch auch heute irgendwo in deinem thread gelesen (müsste ich vielleicht auch selbst wiederfinden... hrgs - entweder herrr tepperwein oder herr kirschner oder herr prange war's wohl...)?

ist mir jetzt plötzlich in etwas größerer klarheit ins hirn gedrungen, dass ich eine ganz ähnliche these ja auch schon vertrete: ein unglück kommt selten allein, heißt das bei mir.

und so im rückblick erscheint es mir doch nicht mehr nur schicksal zu sein, dass ich sooo viel scheisse durchgemacht hab die letzten 5 jahre hier in berlin. ich glaub, ich hatte einen "pech-magneten" in mir drin... denn ein bißchen hab ich ja selbst den eindruck, mir mein "unglück" selbst ausgewählt zu haben...

?? ?(

cu

sine

 
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