Total kaputt nach einer Beziehung...!?

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ich weiß, ich bin eine gefahr für ihn, deshalb der kontaktabruch per telefon. aber mal ehrlich, kann man mit so einem menschen glücklich werden. immer angst haben das falsche wort zu sagen. liebe zu bekommen und dann wieder das allerletzte zu sein. sicher kann es passieren das er nochmals auftaucht, aber eins weiß ich , ich könnte auf dauer so nicht leben. ich habe im sep. im krankenhaus gelegen. mir ging es ziemlich schlecht und nach meiner entlassung ist es zur trennung gekommen. ich hatte keine kraft, fühlte mich völlig am ende. er hat nicht eine minute darüber nachgedacht. es ging immer nur um ihn. nein, sowas muss ich nicht haben. da leide ich lieber und weiß, irgendwann wird es besser.

 
hab mal wieder ein bisschen nachgedacht:

ein bl suhlt sich regelrecht in seiner krankheit.

es gibt viele tragische schicksale. kinder werden missbraucht, geschlagen, alleine gelassen......... (leider)

ein bl nimmt sich das recht heraus, in seinem ganzen späteren leben andere dafür zu bestrafen.

wir aber können differenzieren.

ist es das?

lg

thinking

 
hallo thinking,

ich denke er überträgt es auf die person die er "liebt". wenn mein ex etwas getan hat was seiner mutter nicht paßte, hat sie ihn total ignoriert und dann wieder abgöttisch geliebt.so ist es auch heute noch.

hinzu kommt, das seine letzten freundinnen ziemlich dominant waren und sie ihm alle in verletzender weise den laufpaß gaben. ich mußte wahrscheinlich für alles leid in seinem leben büßen.

irgendwo tut er mir schon leid, denn durch den alkohol und das maßlose geldausgebeben ist er ziemlich weit unten. eigentlich ist er ein sehr liebevoller mensch, aber er verliert mehr und mehr den boden unter sich.

ich laße mich nicht mit runterziehen, denn er sieht den absturz ja selbst. er weiß wie schlimm das alles für mich ist. wie sehr er mich verletzt hat. er würde es immer wieder tun und helfen laßen wird er sich nie.

ich kann nichts für seine kindheit, alles was ich wollte, war ein mensch der mich liebt und was ich bekam war hass, verachtung und die hölle auf erden.

 
Hallo Sabsi,

das was du schreibst, erinnert mich sehr deutlich an meine Frau.

Lass dir gesagt sein, auch wenn das kein Trost ist, man<n> liebt und

kann ohne den Anderen eigentlich nicht sein. Aufarbeiten ist nicht leicht und

wurde lange verdrängt, bei ihm hilft angeblich der Alkohol.

Grübel, ich würd den Weg nicht mitgehen, er muss sein Leben auf die Reihe bekommen

und seine extremen Probleme klären, eher kann er nicht einem anderen Menschen das

geben, was er wohl gern geben würde und vor allem sich selber kann er erst dann akzeptieren.

Allerdings bezweifle ich den Hass und die Verachtung, die Hölle auf Erden kann ich nachvollziehen, meine Frau war gestern sehr offen und ich bekam einen Einblick in das,

was sie fühlte

René

 
hallo xantumaster,

dann hattest du ja ein "tolles weihnachtsfest". ihre gefühle auf andere zu übertragen, darin sind sie ziemlich gut.

ich werde seinen weg in den abgrund nicht mitgehen
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. er hat mich innerlich total verdrängt, aber aus erfahrung weiß ich, dass irgendwann der punkt kommt wo ein verdrängen nicht mehr möglich ist.

klar warte ich das mein handy klingelt, allerdings wäre eine chance für uns nur eine therapie und der verzicht auf alkohl. das wird nieeee passieren!

ich brauche einen menschen, mit dem ich reden kann, dem ich vertraue, mit dem ich streiten kann ohne das ich abgewertet werde, der konstant liebt.

ich kann ihn ja nicht ständig betrunken machen damit er liebenswert ist.

wenn du noch kontakt hast, ist es sicher schlimm für dich, dass kenne ich vom ende unserer beziehung, da ziehe ich den kontaktabbruch vor.

lg

sabsi

 
@reisender,thinking and all,

was ist der preis dafür, das ich in das spiegelbild meiner seele schaute?
Hast du nicht. Dir wurde vorgespielt, so wie du bist, was du fühlst, wie du lebst , absolut angenommen zu sein.Allerdings war das wahrscheinlich für einen kurzen Augenblick auch wirklich so.

Aber eben nur für einen kurzen Augenblick.

Kann ich jemals wieder solche gefühle für eine frau empfinden - diese liebe spüren?
Willst du das wirklich?Diese "Liebe" wird immer sprunghaft sein - und dir nach und nach immer um dich zu manipulieren entzogen.

Die Ausmaße wenn dann das Spiel mit der Eifersucht hinzukommt kannst du dir (jetzt noch) nicht vorstellen.

ist das der preis den der ex-partner zahlt - genau so wie der bl seinen preis zahlt.
Der bl hat für kurz bekommen was er brauchte. Welchen Preis hat er gezahlt?Jetzt holt er sich das für "kurz" woanders.

Den Preis zahlt er hoffentlich irgendwann, wenns um die Abrechnung geht.

die erfahrung mit dem bl hat einen anderen menschen aus mir gemacht.
JA klar.Er hat genutzt, dass du dich absolut geöffnet hast.

So konnte er deine Narben auf deiner Seele sehen und diese für seine Zwecke benutzen.

Sie/Er hat dich benutzt. (sorry, ich kenne die hintergründe ja nicht wirklich)

Wir sind schon sowas wie Vergewaltigt worden.

Wünsche uns Kraft, Mut und Weisheit.

Liebe Grüße

Magnus

 
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Hallo Sabsi,

wenn es nicht 2 Kinder geben würde, wäre auch die Situation anders.

Vielleicht hätt ich Sie dann aus der Wohnung geschmissen, als Sie mit dem

Kerl stundenlang telefonierte, wer weiß. Sie ist die Mutter meiner Kinder,

das kann man nicht wegwischen. Die Kinder sind mein Halt und irgendwann ein Druckmittel für sie, das ist mir klar. Ob damit meine Wenigkeit bzw. irgendwann eine

andere Frau klarkommen wird ist eine andere Frage

René

 
Nur wer dem Anderen in die Augen schaut, kann die Wahrheit der Worte vielleicht erkennen...
Suche nicht mit den Augen nach Bestätigung,für das,

was dein Herz längst spürt...!

Die Augen sind das Tor zur Seele.

Schau tief hinein und der Manipulator hat dich von Jetzt auf gleich im Griff.

Eine Lüge,

zerstört tausend Wahrheiten.

Sie ist deshalb so schlimm,

weil man seiner eigenen Intuition nicht mehr traut.

 
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@xantumaster,

habe eben erst gelesen, dass du kinder hast.

sicher, dann kann man den kontakt nicht vermeiden.

kinder brauchen einen vater, dass sehe ich an meinem sohn der ohne aufgewachsen ist.

ich habe immer die hoffnung, dass es irgendwann leichter wird.

ich habe immer nur die "kleinen" positiven dinge in erinnerung. das negative große ist meistens ausgeblendet. ich denke oft, was wäre wenn..

..wir zusammen gezogen wären. ich bin sensibel, nicht schwach, glaube an das gute im menschen, ich tue alles für den menschen den ich liebe, (alles was möglich ist).

er hätte mich ständig manipuliert und mich irgendwann mit nach unten gezogen.

sieh auch das positive an der situation. ist schwer, aber willst du so den rest deines lebens verbringen, nie wissen was kommt, nicht vertrauen können?

ich war vor der bl beziehung 9 Jahre verheiratet mit einem mann der ständig fremdgegangen ist.

wir haben es versucht, aber es war die hölle für mich in der ständigen ungewißheit zu leben wenn er später nach hause kam, alleine weggegangen ist usw.

ich hätte genug möglichkeiten wieder mit jemanden zusammen zu sein, aber ich habe überhaupt kein interesse. jetzt sind freunde wichtig.

es wird schwer sein mit einer anderen frau oder mann, weil die angst bleibt, aber wenn er / sie die richtige ist werden die probleme verblassen.

denk an dich, dass es dir gutgeht und deinen kindern.

manchal glaube ich, es ist schicksal, man soll daraus etwas lernen.

hoffe es geht uns allen bald besser!!

lg sabsi

 
Was kann man als Mann seinem Kind mit auf den Weg geben?

Halt das aus?

Wenn du in einer zerstörerischen Beziehung steckst bleib da?

Sorge dich und mach, damit das alles kein Ende findet?

Zeige das Lüge eine Berechtigung hat?

 
@magnus

danke für deine worte. du hast mit vielen recht. ich möchte auch keine bl-beziehung mehr - ich mach mir eben gerade gedanken, wie es in einer normalen beziehung ist und das kann ich mir im moment nicht vorstellen.

aber ich denke mitlerweile, das es für diese gedanken einfach zu früh ist, jetzt sind freunde wichtig.

weißt du, ich denke der bl zahlt sehr wohl seinen preis und das tag für tag. auch wenn das keiner sieht, tief in seinem inneren lebt er jeden tag in der hölle. da bin ich für mich jedenfalls sicher - aber eigentlich ist es ja egal.

danke nochmals für deine worte - sie haben mir geholfen.

viel kraft uns allen

 
ich habe gestern aus purem frust meinem ex bl eine sms gesendet, mit ich liebe dich noch. könnte mich selbst in den a.... treten. wie immer keine antwort.

irgendwie verstehe ich das mit abwertung und spaltung nicht.

existiere ich bei der spaltung nicht mehr? ist die spaltung der endpunkt?

ist abwertung, wenn ich in der beziehung etwas "falsches" gesagt habe und er dann gemein zu mir war?

 
@ sabsi 1212 ein tip geh mal auf borderlinezone und lies dort die hauptseiten,das beantwortet dir sicher die meisten fragen. l.g.totila

 
@sabsi

kann dich total verstehen - du stehst erst am anfang deiner reise (so nenne ich es jedenfalls). sei stark - ich weiß das das unglaublich schwer ist - aber sei stark - lass dich nicht mehr abwerten. es vergeht bei mir nach beinahe vier monaten kein tag, an dem ich nicht irgendwann an den bl denke - aber inzwischen gibt es auch vermehrt momente, wo ich mir denke, gott sei dank hab ich diesen ganzen mist nicht mehr am hals.

wenn es dir hilft - ich schick dir viel kraft.

 
@reisender und @totila,

danke euch beiden, da hab ich ja noch was vor mir. zumindest weiß ich jetzt wie es ist einen bl ge-liebt zu haben. das ist die schwerste zeit die ich erlebt habe.

lg sabsi1212

 
Hallo alle zusammen,

ich bin froh, dass ich dieses Thema hier gefunden habe. Und war sofort berührt von der Einleitung von iratlos, hab geheult, weil das genau meine Gefühle sind, die da beschrieben werden. Weils mir auch so gegangen ist. Obwohl ich nicht weiß, ob ich einen BL-Partner hatte oder es einfach nur etwas anderes ist, was da vorgegangen ist. Es ist eigentlich auch egal, wie man "es" nennt, Fakt sind eben die Fakten.

Ich habe iratlos' Vorschlag verfolgt, nach Manipulationen zu suchen in den Mails und SMS, die ich noch habe. Aber ich weiß teilweise nicht, wie ich Manipulation von ernst gemeinten Aussagen unterscheiden soll.

Ich möchte einfach mal meine Geschichte schildern und hoffe, es wird nicht zu lang. Und ich hoffe, dass sich vielleicht jemand mit mir austauschen mag, denn ich bin jetzt nach dem Ende sehr verwirrt und kann momentan nichts mehr einschätzen. Bei mir wechselt es zwischen Heulen und rationalem Erkennen, dass ich vielleicht doch an einen Menschen geraten bin, der mich mal eben so wegschmeissen kann. Und das will ich nicht für mich.

Ich habe vor bald 5 Monaten einen Mann kennengelernt, den ich vorher bereits als guten Bekannten meiner besten Freundin flüchtig kannte. Wir haben uns sehr langsam kennengelernt, sind spazierengegangen, haben uns unterhalten und dann darüber gesprochen, dass wir uns mögen. Er hat dann den Kontakt gesucht, hat mich angeschrieben über Mail, hat mir mitgeteilt, wie schön er die Gespräche mit mir findet und über die Zeit ist mehr daraus geworden, mehr Kennenlernen, dann Verlieben, dann auch schon Liebe. Alles vorsichtig und respektvoll.

Nach einigen Wochen habe ich gespürt, dass er sehr empfindlich ist, alles als gegen sich gerichtet versteht. Aus jeder Mücke einen Elefanten gemacht hat. Dass es in jedem Streit-Nachverarbeitungsgespräch erst mal um seine Gefühle ging. Er hat nach jedem Streit die Beziehung entweder beendet oder existentiell werden lassen. Ich muss dazu sagen, dass ich jemand bin, der sehr reflektiert ist, ich grundsätzlich darüber nachdenke, welche Anteile ich habe. Meine Anteile bestanden aber nur aus rein menschlichem Verhalten. Ich habe mit Streit nie angefangen. Bin nicht laut geworden. Streit war immer etwas, was in Ordnung war und es waren auch nicht viele. Die Gründe waren immer nichtig, zu Streit ist es dann gekommen, weil er das, was ich sagte, nur gegen sich verwendet hat. Wenn ich das dann aufklären wollte, sagen wollte, dass ich etwas so gar nicht gemeint hatte, hieß es "Ja, du kannst immer nur Wenn und Aber sagen, oder du drehst was herum oder du blockst ab und dann bist du aus dem Schneider und ich habe Schuld". Habe ihm mehrfach gesagt, dass die "Schuldfrage" in einer Beziehung für mich nicht existiert. Aber dass es um Verantwortung für eigenes Handeln und eigene Worte gehe.

Dachte damals, wir müssten uns mit unseren menschlichen

E I G E N arten erstmal kennenlernen. Mir war immer wichtig, ihn mit seiner Empfindlichkeit auch wahrzunehmen. Ich aber durfte über Dinge, die ich merkwürdig fand, nie wirklich sprechen. Da hat er schnell abgeblockt. In den Gesprächen nach den Streitereien ging es immer nur um ihn, seine Gefühle, die er wahrgenommen haben möchte. Ich hatte oft das Gefühl, ein Kind da stehen zu sehen, dass nach Liebe schreit. Um meine Gefühle ging es aber scheinbar nie.

Jetzt ist es so, dass er sich nach dem letzten Streit 4 Tage in Klausur begeben hat. Ich konnte ihn nicht erreichen, habe ihm aber auf seine Mailbox gesprochen, wie wichtig er für mich ist. Am 5. Tag folgte eine etwas zerknirscht klingende Aussage, dass sein Rückzug nicht richtig war. Am 6. und 7. Tag hörte ich von ihm nichts, ich konnte ihn nicht erreichen. Am 8. Tag ging er dann kalt ans Telefon und stellte sofort die Beziehung in Frage. Auf mein "Warum" folgten "Grundsätzlichkeiten", die alle nur in meiner Person lagen. Ich ginge immer in die Opposition, etc. (Hierzu: Ich bin erst dann in die Opposition gegangen, wenn ich mich in die Enge getrieben gefühlt habe. Mir ist es leider nicht IMMER gelungen auf die Meta-Ebene zu gehen und dann zu sagen: Ich fühle mich verletzt. Und das macht mir jetzt auch Schuldgefühle. Die Opposition bei mir waren aber nie Vorwürfe, keine Anschuldigungen, sondern ein "Aber das war nicht so gemeint", "Ich habe so reagiert, weil ich mich unter Druck gesetzt fühle".)

Parallel zu den "Grundsätzlichkeiten", dem, was mit mir alles nicht stimmte, einige Minuten später konnte er mir aber sagen, dass er mich liebt. Ich hatte aber das Gefühl, dass alles nicht mehr vereinbaren zu können. So wie er mit und über mich geredet hat und dann ein "Ich liebe dich, Süße" passt für mich nicht zusammen. Daher habe ich ihm gesagt, dass ich das so nicht schaffe, dass es zuviele Grundsätzlichkeiten gebe für ihn, die mit mir zu tun haben und die Beziehung dadurch nicht wirklich beendet. Es hat von mir nie den klaren Satz "Es geht nicht mehr" gegeben. Ich habe ihn gebraucht in der Hinsicht, dass ich getroffen bin durch seinen Rückzug und seine kalten Äußerungen. Als ich ihn gebraucht habe, war er weg. Ich habe ihn sooft heulend in meinem Schoß liegen gehabt, wo er mir gesagt hat, er hätte Angst, dass wir es nicht schaffen. Und ich habe ihm immer das Vertrauen gegeben.

Einige Tage später unternahm ich einen Kontaktversuch, weil ich Fragen hatte und natürlich auch, weil ich ihn nach wie vor liebte. Es immer noch tue. Ich habe ihn angemailt, ihm das mitgeteilt und um ein Gespräch gebeten. Daraufhin kam von ihm eine kalte Mail zurück, dass wir das Gespräch gerne führen könnten, er mir aber jetzt schon mal sagen wollte, dass er die Beziehung nicht mehr könne und wolle. Es seien Gefühle nach jedem Streit gestorben. Wenn ich das Gespräch trotzdem noch wolle, solle ich ihn ruhig anrufen.

Das mit den gestorbenen Gefühlen hat mich tief getroffen. Bis zu seiner Mail wußte ich nichts davon. Er hat nie was gesagt. Ich bin total verletzt, weil ich immer das Gefühl hatte, wir seien glücklich miteinander. Noch ein paar Tage vor unserem letzten Stress hat er mit gesagt, wie glücklich er mit mir ist. Am Tag unseres abendlichen Streits kam morgens eine SMS, dass er mich vermisst, wenn er nicht neben mir aufwachen kann. Und jetzt sind plötzlich Gefühle gestorben, er hat mir aber nie etwas gesagt.

Jetzt weiß ich gar nicht mehr, was echt und wahr war. Er gibt mir keine Antworten ausser "Ich liebe dich, aber es wird nicht funktionieren" und zuletzt "Die Gefühle sind gestorben". Mein "Warum wird es nicht funktionieren" beantwortet er mit "Das ist so ein Gefühl". Von meiner Freundin, die ja auch seine Bekannte ist, höre ich jetzt, wie er über mich spricht. All die Dinge, die er ihr sagt, treffen auf IHN zu. Dass es mir nur um meine Bedürfnisse ginge, dass ich, egal was er sagt, hochgehe. Er macht alles schlecht und war bis vor ein paar Wochen der Mann, mit dem ich mich harmonisch und glücklich gefühlt habe. Und dass es ihm genauso geht, habe ich ihm angehört, angesehen und angespürt. Mit tut das alles so weh!

Es hat so vorsichtig mit uns angefangen, ich habe immer bei mir geguckt, ob das, was ich denke zu diesem Menschen, dem entsprach, was ich fühle. Ich habe auf Authentizität hin "überprüft". Ob das, was er sagte zu dem passte, was er tat. Bin ich da ahnungslos an einen Menschen geraten, der einfach mal eben umschalten kann? Ahnungslos, obwohl ich mir das genau angeguckt habe? Ist es falsch, sich zu öffnen nach und nach, zu sehen, dass sich Vertrauen entwickelt und dann auch zuzulassen?

Ich komme mit 2 Dingen nicht klar. Seiner Kälte, dass plötzlich Gefühle gestorben seien, wo ich gegenteilige Signale von ihm empfangen habe auch noch kurz nach dem Streit. Und mit meinen Schuldgefühlen nicht, irgendwas übersehen zu haben, doch irgendwas falsch gemacht zu haben. Obwohl ich im Hirn weiß, dass ich immer geredet, nicht gestritten habe, aber dann irgendwann unter Druck auch aufgeregt wurde. Wenn er da stand und immer nur sagte "Ich will, dass du jetzt meine Gefühle siehst". Ich nie geschrieen habe, nie beleidigt habe. Aber im letzten Streit sagte, es ginge auch um mich.

Dazu kommt, dass ich Sätze gesagt haben soll, die ich nie gesagt habe. Bspw., dass er sich mal überlegen solle, wie er auf Menschen wirke. Ich weiß, dass ich diesen Satz nie gesagt habe. Und darauf reagiert er mit "Ich fasse das immer noch nicht, dass du einfach abstreitest, diesen Satz gesagt zu haben".

Das Schlimme ist, dass ich diesen Menschen liebe. Immer noch, obwohl er mich weggeschmissen hat. Weil ich dieses durch irgendwas verunsicherte Kind in ihm erkannt habe, das so ein tiefes Bedürfnis nach Liebe und Verständnis hat. Und ich wollte ihm das immer geben, aber wollte eben auch für mich Liebe und Verständnis.

Als ich es aber nicht mehr schaffte, die widersprüchlichen Signale unter einen Hut zu bekommen, ihm das gesagt habe, da war's vorbei. Da konnte er nur sagen "Ich liebe dich, ich will es versuchen", war aber schon beleidigt, als ich nach dem Warum fragte. Und Warum habe ich gefragt, weil ich vorher bald eine Woche weggeschoben wurde, er mich dann in dem Telefonat niedermachte.

Wobei ich hier sagen muss, dass er nie richtig gebrüllt hatte oder irgendwas gegen die Wand geschleudert hatte. Aber er ist in allen 3 Konfliktsituationen wütend gegangen und hat dann einen Tag später entweder die Beziehung beendet oder als gefährdet dargestellt.

Was mache ich jetzt mit dem Gefühl, ihn so lieb zu haben. Was mache ich mit dem Gefühl, dass wir beide eine glückliche Beziehung geführt haben, so eine, wie ich sie mir auch wünsche. Harmonisch, nur plötzlich knallt es, weil ich was sage, was er persönlich nimmt und alles ist von jetzt auf gleich vorbei. Was mache ich mit dem Gefühl, mich zu fragen, ob sein "Ich bin so glücklich mit dir" einige Tage vor unserem letzten Stress eigentlich echt wahr. Wie soll ich daran glauben, irgendwann mal wieder, was echt ist und was nicht?

Und wenn er mir in seiner letzten Mail so unpersönlich schreibt, er wolle und könne die Beziehung nicht mehr fortsetzen, aber wenn ich das Gespräch noch wolle, solle ich doch anrufen...ist das eine Einladung zu einem Spiel? Guckt er da, ob er noch erträglich für mich ist, wie weit er gehen kann?

Was soll ich tun? Ich kann doch nicht immer auf die Meta-Ebene hüpfen, ich habe doch auch Gefühle, die verletzt werden können und auch sind.

Ich hoffe irgendwie immer noch, dass er "zur Besinnung" kommt, sich meldet. Verantwortung für seine Anteile übernimmt. Wenn ich wüßte, dass er ein BL ist, wüßte ich, dass er nie Verantwortung übernehmen wird. Ich weiß es aber nicht. Und so weiß ich dann auch nicht, ob es Sinn macht, mich doch noch mal bei ihm zu melden.

Wann hört dieses Gefühl auf für einen anderen Menschen? Vor allem dann, wenn man keine Antworten bekommt? Alles nicht mehr zusammenpasst, unterschiedliche Signale gesendet werden, zeitgleich, und man nicht mehr weiß, was der andere eigentlich wirklich empfindet und für einen fühlt?

So, lange Geschichte. Die mich wieder nur zum Heulen bringt, wenn ich das so lese hier.

Viele Grüße an Euch alle!

Ahnungslos

 
Hast du dir schon einmal überlegt, dass du - wegen deiner einfühlsamen Art - in eine Therapeutenrolle schlüpfst ?

Das ist verständlich, wird aber auf einer Beziehungsebene nicht funktionieren.

Du kannst reflektieren für ihn, du kannst seine Gefühlswelt bis ins Detail analysieren - aber dir wird das nicht helfen, im Gegenteil.

Solche Menschen saugen dich aus, nehmen deine Energie, um selbst wieder ein Stück weiterleben zu können. Das tun sie sicher nicht immer bewußt und auch nicht berechnend - aber sie tun das nun einmal.

Nur ein objektiv außenstehender Mensch kann das aushalten, aber niemals die Person, die liebt.

Denk an dich - sei egoistisch, zieh dich zurück.

 
@carpediem

Hallo carpediem,

ja, du hast Recht. Ich kam mir teilweise vor wie die Mama oder die Therapeutin. Habe mich auch schon damit beschäftigt, ob ich solche Co-Abhängigen-Anteile in mir habe. Sehe das aber nicht so, weil der Mensch am Anfang nicht bei mir das Bedürfnis auslöste "Ah, den muss ich retten". Der kam schon gut mit sich klar. Und nach einigen Wochen dann eben spürte ich, dass er sehr empfindlich ist. Da tut man jemanden aber ja auch beim ersten Stress und Anzeichen, dass da jemand ein Problem haben könnte, nicht "weg". Man erkennt das ja auch noch nicht als Problem, sondern als menschliche E I G E N art. Liebe ist ja auch Verständnis, den anderen Auffangen-Wollen. Mir ist klar, dass jeder zu 50% seine "Leistung" in eine Beziehung miteinbringen muss. Aber ich kann ja auch mal Vorschuss geben. Oder ist das falsch?

Beim dritten Stress habe ich dann gesagt, dass ich es so nicht schaffe, weil ich es erkannt habe, dass es auf meine Kappe gehen wird weiterhin.

Jetzt hoffe ich irgendwie darauf, dass entweder mein Gefühl für ihn weggeht oder denke manchmal eben, dass er vielleicht auf mich zukommt und es erkennt. Erkennt, dass er da was nicht richtig gemacht hat. Dass er wg. Kleinigkeiten was wegschmeisst, nicht arbeitet daran. Man konnte in guten Zeiten ja auch reden, in guten Zeiten war er so verständnisvoll, reflektiert. Deswegen kann ich einfach nicht begreifen, dass er in schlechten Zeiten so sein kann, für nichts Verantwortung übernimmt. Aber alles auf mich projiziert, überhaupt nichts reflektiert.

Ich glaube, das Problem ist: Wenn ich wüßte, er ist emotional instabil, dann könnte ich eher aufhören mit dem Warten, dann wäre mir was klar. Dann ging es mir eher wieder besser. Obwohl ich eigentlich immer ein Problem damit habe, jemanden "in eine Schublade zu stecken", würde mir das in diesem Fall helfen. Ich habe soviel darüber gelesen, dass ich weiß, dass da unsere Welten nicht übereinstimmen und dann könnte ich diese Hoffnung aufgeben. Eigentlich ist das auch doof, denke ich gerade: Egal wie man es nennt, was der Mensch getan hat ist nicht richtig, ist völlig daneben und paradox. Da braucht man keine Bezeichnung dafür. Aber ich merke trotzdem, dass ich es dann leichter sortiert kriegen würde in meinem Hirn.

Oh, habe die

Lieben Grüße

Ahnungslos

vergessen!

 
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Hallo ahnungslos.

Wie du schon sagst: Man braucht eigentlich keine Bezeichnung dafür.

Das Spektrum für psychische Störungen ist so enorm groß, da wirklich mit Sicherheit eine Diagnose zu erhalten

ist verdammt schwer.

Wichtig ist wie du dich in dieser Beziehung fühlst, ob du mit den "schlechten Zeiten" umgehen kannst.

Es gibt nur wenige die so was ohne selbst Schaden zu nehmen leben können.

Ein erwachsener Mensch wird sich nicht auf die Schnelle ändern können.

Ein psychisch Kranker schon gar nicht.

Dazu muß er das auch erst einmal wollen.

Dann braucht das Jahre, wenn überhaupt.

Wenn du diese Zeit ausgehalten hast, kann es dir passieren , das dein Partner nun seine Vergangenheit

hinter sich lässt um "neu" zu beginnen.

Und du bist dann ein Teil dieser Vergangenheit.

das mit dem vermissen liegt vielleicht daran, dass man einen menschen vermisst, den es de facto gar nicht gibt... den man sich nur wünschte.wenn dann das billige "plagiat" dieses wunsch-partners da ist, erkennt man, dass er es ja gar nicht ist.... und wenn er weg ist, sehnt man sich wieder nach dem wunschbild.
Liebe GrüßeMagnus

 
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Vergebung bedeutet nicht: "Ich bin einverstanden mit dem, was Du getan hast."

Es bedeutet lediglich: "Ich bin nicht länger bereit, aufgrund Deiner Taten Schmerzen zu erleiden."

Ich erlaube mir "weil Weihnachten" war und das Jahr zu Ende geht

ein "Gedankenspiel" über die Vergebung und das Verzeihen. ( Texte sind aus dem Internet )

Weil:

Wer das letztendlich ( nach erleben der hier beschriebenen Beziehungsdramen "manche nennen es Liebeskummer" )

nicht für sich auf die Reihe kriegt , ernsthaft Gefahr läuft, schwer krank zu werden.

Vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen.

Verschiedene Bedeutungen des Wortes „Vergebung"

1. „Vergebung" bedeutet zunächst das Überwinden von Groll- und Hassgefühlen

gegenüber einem anderen, der mir und meinen Interessen geschadet und meine

Rechte verletzt hat.

Vergebung wird hier gegenüber einer Person geübt, die nicht mehr das Ziel

von negativen Energien ist.

Es gibt kein Gedankenkreisen mehr,das sich nur noch mit der Verletzung beschäftigt.

Der Blick wird wieder nach vorn gewandt.

Derjenige, der das Unrecht verübt hat, kann wieder als ganze Person

wahrgenommen werden.

Der Wunsch, ihm zu schaden, ist überwunden.

In der christlichen Botschaft ist diese Form der Vergebung mit der Feindesliebe

verbunden.

2. „Vergebung" kann auch die Bedeutung von „Verzeihen" haben.

In „verzeihen" steckt das Wort „Verzicht".

Vergeben heißt dann, darauf verzichten, eine Wiedergutmachung

oder einen Ausgleich für erfahrenes Unrecht zu erhalten.

Die Wörter Verzeihen und Vergeben werden allerdings auch leicht unterschiedlich gebraucht.

Im Gegensatz zu Verzeihen setzt Vergeben immer Schuld voraus.

Ich kann eine Tat verzeihen, indem ich sie nicht als Schuld anrechne,

z.B. bei kleinen Verstössen gegen gutes Benehmen oder bei nicht wissentlichem Handeln.

Ich bin nachsichtig, das heißt, ich trage dem anderen seine Tat nicht nach.

Ich verzichte dann auf einen Ausgleich, weil ich die Tat nicht als eine Beeinträchtigung

der beiderseitigen Beziehungen sehe.

Wenn allerdings eine Handlung mit Schuld verbunden war,

weil ich dem anderen etwas schuldig geblieben bin, was ihm aufgrund unserer

Beziehung oder seiner Rechte als Mensch zugekommen wäre, dann hat der

Verzicht auf eine Wiedergutmachung einen anderen Hintergrund.

Diese Art des Vergebens setzt voraus, dass soweit Heilung des geschehenen Unrechts passiert

ist, dass ein Ausgleich für das Unrecht nicht mehr notwendig ist, z.B. weil eine

Form von Wiedergutmachung stattgefunden hat, oder weil die zugefügte Wunde

auf andere Art verheilt ist, so dass kein Ausgleich mehr nötig ist

3. „Vergeben" in der dritten Bedeutung bezieht sich nicht auf die Person, sondern auf die Tat.

Ich vergebe eine Tat, wenn ich ihr in der Fortsetzung der Beziehung keine Bedeutsamkeit mehr zumesse.

Das heißt, die Beziehung ist für mich durch die Tat nicht mehr beeinträchtigt.

Der andere hat keine Schulden mehr bei mir, die er in der Beziehung in irgendeiner Form abtragen muss.

(Beispiel: Außenbeziehung in einer Ehe).

Im theologischen Bereich ist dies gemeint, wenn von der Sündenvergebung durch Gott die Rede ist.

Die Beziehung des Sünders zu Gott wird damit wieder hergestellt.

Gott rechnet die Sünden im Verhältnis zum Menschen nicht mehr an.

In der ersten Bedeutung kann Vergebung ein einseitiger Akt sein, der sich nur im

Inneren der verletzten Person abspielt.

In der zweiten Bedeutung des Verzichtens kann die Beziehung zum Täter bereits

eine große Rolle spielen, da sie durch Wiedergutmachung gefördert wird.

In der letzten Bedeutung ist Vergebung ein zweiseitiger Akt,

der Reue und den Willen zur Umkehr auf der Seite des Täters voraussetzt.

Die Schwierigkeiten und Gefahren für traumatisierte Menschen, die in den verschiedenen

Formen der Vergebung liegen, sind zum einen in den Besonderheiten der psychischen Bewältigung

traumatischer Erfahrungen begründet und zum zweiten in den spezifischen Beziehungen zwischen Opfern und Tätern.

Ein traumatisches Ereignis wird nach ICD 10 definiert als:

„ein belastendes Ereignis oder eine Situation außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophenartigen Ausmaßes

(kurz- oder lang anhaltend), die bei fast jedem eine tiefe Verstörung hervorrufen würde."

Schon diese Definition zeigt, dass wir es mit einer ungewöhnlich hohen psychischen Belastung zu tun haben.

Dies spricht dafür, zu überprüfen,

ob das was für die Vergebung gewöhnlicher zwischenmenschlicher Verletzungen gilt,

auch bei traumatischen Verletzungen gelten kann.

Es gibt eine Reihe von Merkmalen, in denen sich die Verarbeitung psychischer Traumata von der Verarbeitung

anderer psychischer Verletzungen unterscheidet.

Eine große Rolle bei der Bewältigung psychischer Traumata spielen verschiedene Formen der Verdrängung,

der Dissoziation und der Amnesie.

Dies ist vor allem bei Kindheitstraumen im Elternhaus eine sehr verständliche und überlebenswichtige Reaktionsweise.

Das Kind ist von den Personen, die es verletzen, abhängig.

Es kann nicht in einem dauernden Zustand der Wut und des Hasses zu seinen wichtigsten Bezugpersonen leben.

Also verdrängt es die nicht zu ertragende Realität. Ein Beispiel für diesen Vorgang wäre ein Kind,

das gerade geschlagen wurde und unter Tränen stammelt „Papa ist gut".

Statt der Wahrnehmung der Realität entwickeln sich je nach Grad der zugefügten Verletzung und dem Vorhandensein

äußerer Schutzfaktoren verschiedene Formen einer psychischen Symptomatik.

Diese kann sich über die ganze Bandbreite psychischer Erkrankungen

von Ängsten, Depressionen, Süchten, psychosomatischen Beschwerden bis hin zu Psychosen ziehen.

Bedeutsam für das Thema der Vergebung ist die mehr oder weniger ausgeprägte Form von Verdrängung,

die in diesem Stadium noch vorhanden ist.

Es kann die Tatsache erinnert werden, dass körperliche, psychische oder sexuelle Gewalt angewandt wurde,

aber es wird noch nicht verstanden, wie sehr diese Gewalt der eigenen Person geschadet hat.

Die Symptomatik kann noch nicht mit der eigenen Kindheitsgeschichte in Verbindung gebracht werden.

Vergebung beruht in diesem Stadium häufig auf der Verleugnung der Realität.

Sie wird oft gewährt, weil das Opfer noch sehr stark vom Täter abhängig ist und Autonomie vom Täter

noch gar nicht in Betracht kommt.

Diese Form der falschen und verfrühten Vergebung kann bei allen Formen der häuslichen Gewalt vorkommen,

also bei Gewalt von Eltern gegenüber Kindern und auch bei Gewalt zwischen Ehepartnern.

Sie bedeutet eine Gefahr für das Opfer, weil die bestehenden Strukturen dadurch gefestigt werden.

Ich selbst kenne eine sehr tragischen Fall dieser verfrühten Vergebung, bei der eine Frau,

die von ihrem Vater sexuell missbraucht wurde, es als erwachsene Frau nicht schaffte,

ihrem Vater den Umgang mit seiner Enkelin zu verweigern.

So wurde auch ihre Tochter missbraucht.

Diese Tochter kämpft heute als jugendliche mit Suizidgedanken und Ängsten.

Leider ist diese Form der falschen Vergebung nicht selten.

Ein zweiter Aspekt bei der Verarbeitung psychischer Traumata ist neben der Verdrängung das TäterIntrojekt.

Je enger die psychische Nähe zum Täter oder je größer die Abhängigkeit vom Täter in der traumatischen Situation ist,

desto stärker besteht die Gefahr, dass das Bild des Täters vom Opfer zu dessen Selbstbild wird.

Täter rechtfertigen Gewalt häufig damit, dass sie dem Opfer bestimmte Eigenschaften oder Absichten zuschreiben.

Das fünfjährige Mädchen wird schon als Verführerin gesehen, der Sohn, der geschlagen wird, ist aufsässig und ungezogen.

Der Ausländer, der zusammengeschlagen wird, ist ein Schmarotzer, der den Staat ruiniert.

Auf jeden Fall hat aus der Sicht der Täter das Opfer sein Leiden in irgendeiner Form verdient.

Bei großer psychischer Abhängigkeit bildet sich im Opfer ein Täter-Introjekt,

d.h. ein Selbstbild, das dem des Täters entspricht.

Das Opfer fühlt sich wertlos, klein und vor allem selbst schuldig.

Die Schuldzuschreibung für das Geschehen kann für das Opfer auch die Funktion haben, sich wenigstens noch

einen Teil von Macht über das Geschehen zubilligen zu wollen, denn es scheint

immer noch leichter zu ertragen zu sein, schuldig zu sein als völlig ohnmächtig.

Doch der Preis dieser Bewältigungsstrategie besteht in einem hohem Scham- und

Schuldgefühl, aber sehr geringem Selbstwertgefühl.

Die therapeutischen Interventionen müssen in dieser Phase vor allem auch darauf gerichtet sein,

das falsche Schuldgefühl des Opfers zu verringern.

Vergebung kann in dieser Phase bedeuten, dass die Verletzung der eigenen Rechte

nicht in ihrem vollen Umfang wahrgenommen wird.

Vergebung geschieht dann aus einer mangelnden Wertschätzung der eigenen Person und ihrer Würde.

Auch diese Form der Vergebung entspricht natürlich nicht dem, was mit dem christlichen Vergebungsgebot gemeint ist.

Ich für meinen teil würde einen unterschied machen, zwischen vergeben und verzeihen -

es gibt dinge auf der welt, die jemanden angetan wurden (ermordung von kindern z.b.)

von denen ich mir schwer vorstellen kann, ob man die jemals "verzeihen" kann... das wäre doch arg simpel.

aber dem mörder (oder unfallfahrer...) vergeben für seine unfähigkeit anders zu handeln, ist schon eher vorstellbar,

aber verzeihen kann man so etwas wohl nie (mit dem gefühl, daß dann alles "wieder gut" ist..., das geht einfach nicht)

also es ist schon eine frage von bedrohlichkeit und der konsequenzen für das gesamte eigene leben,

was verzeihen möglich macht oder nicht

und insofern denke ich, kann ein mensch auch ein recht darauf haben, nicht verzeihen zu können / müssen ..

ob das gut für ihn ist, ist eine andere frage

aber für viele menschen ist die aufforderung "zu verzeihen" auch mit dem gefühl von verrat verbunden

(z.b. an dem getöteten kind)

deshalb können viele mit der aufforderung "zu verzeichen" auch schlecht umgehen...

wenn man sie fragen würde, ob sie vergeben würden, aber nicht verzeihen müssen, geht das oft schon eher...

(und ist auch mit entlastung beim betroffenen verbunden)

dann gibt es allerdings noch menschen, die ihre kränkungen (auch nicht so ganz dramatischer natur)

bis ans lebensende pflegen und nicht loslassen können, die holen ihren schmerz immer wieder hoch,

der wird dann irgendwie zum lebensinhalt..

menschen, die weder vergeben noch verzeihen können, werden oft entweder immer empfindlicher

oder noch unzufriedener

(bis zu erhöhten gereiztheiten und aggressivitäten, nicht selten auch depressiv);

insofern ist es für einen selbst schon wichtig mit einer sache auf irgendeine weise seinen frieden zu machen -

weil kränkungen und schmerz etwas selbstzerstörerisches haben, sie richten sich gegen einen selbst...

Ein frohes, neues Jahr

und danke an euch ,

Magnus

 
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