Der Umgang mit unmöglichen Leuten
Wir kennen alle unmögliche Leute. Sie neigen dazu, drei Hauptkennzeichen zu teilen:
Man kann nicht vernünftig mit ihnen reden;
sie glauben, daß sie keine Fehler machen können und
sie sind davon überzeugt, daß alles die Schuld anderer ist.
Falls Sie keine Erfahrung im Umgang mit solchen Leuten aus erster Hand gemacht haben,
kann schon eine kurze Unterhaltung Ihren Blutdruck durch die Decke jagen.
Diese Menschen sind einigen auch als „Narzisten“ bekannt.
Hier sind einige Schritte und Einsichten zum Umgang mit diesen sehr schwierigen Menschen:
Schritte
1. Erkennen Sie an, daß unmögliche Leute existieren: Sie werden Ihnen schließlich begegnen.
Es gibt nichts, was Sie daran ändern können. Es geht hierbei darum, den Tatsachen in ihr Gesicht zu schauen:
Wenn Sie denken, daß Sie es mit einer unmöglichen Person zu tun haben, dann haben Sie wahrscheinlich recht.
Im Zweifel verhalten Sie sich so, wie im folgenden empfohlen. Das wird Ihnen manche Bauchschmerzen ersparen.
2. Seien Sie sich darüber ihm klaren, daß manche Leute einfach nicht zusammenpassen.
Manchmal ist eine Person, die mit jedem anderen ganz gut klarkommt, nur eine unmögliche Person für Sie persönlich.
Die meisten Beziehungen zwischen Menschen enthalten viele Grautöne, aber einige Leute verhalten sich einfach zueinander
wie Öl und Wasser.
Es kommt oft vor, daß man Ihre unmögliche Person verkünden hört „jeder andere mag mich.“
Dies ist ein Versuch, Ihnen die Schuld in die Schuhe zu schieben, also sollten Sie sich nicht danach richten.
Es spielt keine Rolle, wie diese Person mit anderen kommuniziert.
Es ist eine Tatsache, daß die Art, wie sie mit Ihnen persönlich kommuniziert, unerträglich ist.
Erinnern Sie sich daran, daß Schuldzuweisungen nie die Tatsachen ändern.
Um dem etwas zu entgegnen, sagen Sie ihr also, daß dies ein logischer Trugschluß ist,
oder – genau gesagt – ein Ad-hominem.
3. Begreifen Sie, daß nicht Sie es sind; sie ist es.
Das kann überraschend schwierig sein, wenn man bedenkt,
daß unmögliche Leute die perfekte Meisterschaft in Schuldzuweisungsfähigkeit erlangt haben.
Wenn Sie mit unmöglichen Leuten zu tun haben, wird Ihnen wahrscheinlich regelmäßig gesagt,
daß alle möglichen Dinge Ihre Schuld seien. Sie sind es nicht.
Wie man so schön sagt, „Es gehören immer zwei dazu.“
Es besteht die Möglichkeit, daß sie in Wirklichkeit um so mehr selber schuld ist, wie sie Ihnen die Schuld gibt.
Denken Sie daran, daß es hier nicht darum geht, Ihnen ein Mittel zu geben, ihr die Schuld zuzuweisen.
Schuldzuweisungen sind das, was unmögliche Leute tun, und sie tun es gekonnt.
Statt dessen sehe Sie nur die Tatsachen – Ihnen selbst zuliebe.
Nachdem dies gesagt wurde, sei hier eine einfache Möglichkeit des Erkennens gegeben:
Wenn Sie die Verantwortung für Ihre eigenen Fehler übernehmen und entschlossen sind, sich zu verbessern,
dann sind Sie es wahrscheinlich nicht.
Erinnern Sie sich: unmögliche Leute können nichts verkehrt machen.
4. Begreifen Sie, daß Sie mit unmöglichen Leuten nicht so umgehen können, wie Sie mit jedem anderen umgehen.
In gewisser Hinsicht, muß man sie wie Kinder behandeln.
Lassen Sie alle Hoffnung fahren, diese Leuten in irgendeine Art sinnvoller Unterhaltung zu verwickeln.
Diese wird es nie geben, jedenfalls nicht mit Ihnen.
Erinnern sie sich, was die letzten fünfzig Mal passiert ist, als Sie versuchten, ein zivilisiertes Gespräche über den Zustand
ihrer Beziehung mit dieser Person zu führen.
Es ist denkbar, daß jeder dieser Versuche damit geendet hat, daß Ihnen die Schuld für alles gegeben wurde.
Entscheiden Sie sich jetzt, damit aufzuhören, mit ihren Kopf gegen eine Mauer zu schlagen.
5. Schützen Sie Ihre Selbstachtung.
Wenn Sie regelmäßig mit jemandem umgehen, der versucht, Sie als die Ursachen allen Übels zu portraitieren,
müssen Sie aktiv Schritte einleiten, um ein günstiges Selbstbild aufrechtzuerhalten.
Rufen Sie sich ins Gedächtnis, daß die Meinung dieser Person nicht notwendigerweise die Wahrheit ist.
Begreifen Sie, daß unmögliche Leute oft in besonderem Maße „tatsachenbehindert“ sind.
Wenn die Angriffe wenig durch Tatsachen fundiert sind, dann nehmen Sie sie nicht an.
Sie können wahrscheinlich nicht wirklich so schlimm sein, wie diese Person Sie glauben machen möchte.
Verteidigen Sie sich jedoch nicht laut, dies würde die unmögliche Person nur zu einer weiteren Tirade verleiten.
6. Wappnen Sie sich gegen Wut.
Wenn es hilft, berücksichtigen Sie die Tatsache, daß Ihre Wut eigentlich ein wertvolles Geschenk für die unmögliche
Person ist.
Alles, was Sie tun oder sagen, während Sie wütend sind, wird wieder und wieder gegen Sie verwendet werden.
Unmögliche Leute neigen dazu, ein erstaunliches Gedächtnis zu haben, und sie werden nicht zögern, eine nahezu
endlose Wäscheliste von Beschwerden aus der Vergangenheit gegen Sie zu verwenden.
In fünf Jahren könnten Sie von der wütenden Bemerkung hören, die Sie heute machen
(und die Sie von Anfang an nicht einmal so gemeint hatten).
Unmögliche Leute werden alles in Beschlag nehmen, das Ihnen Gelegenheit verschafft, jemandem die Schuld
in die Schuhe zu schieben, als sei es Gold.
7. Bleiben Sie gelassen.
Wenn die unmögliche Person hysterisch wird (und das wird sie wahrscheinlich, wie dies typisch für unmögliche Personen ist),
geben Sie sofort jede ernsthafte, ihr bisher gewährte Berücksichtigung ihrer Äußerungen auf.
Was sie sagt, sollte von diesem Moment an als sinnloses Zeug angesehen werden.
Wie man sagt „zum einen Ohr rein, zum anderen Ohr raus.“
Wenn irgend möglich, bleiben Sie einfach während der ganzen Tirade still.
Falls das zuviel Disziplin auf Ihrer Seite verlangt, stellen Sie sicher, daß Sie ihr mit allem, was Sie sagen, zustimmen.
Lassen Sie ihr ihren Willen.
Verlangen Sie nicht, daß sie sich beruhigen soll, denn damit erregen Sie nur weiteren Redeschwall
(wie „Warum sollte ich mich beruhigen?! Schau, was Du diesmal getan hast!
Du hast Glück, daß ich nicht noch wütender bin als ich es jetzt bin!“).
8. Verzichten Sie auf Selbstverteidigung.
Begreifen Sie ganz deutlich, daß Sie gegen diese Menschen nicht gewinnen können;
es gibt ja einen Grund dafür, daß sie „unmöglich“ genannt werden.
In ihren Augen, sind Sie die Quelle aller Missetaten, und nichts, das Sie sagen könnten, kann sie dazu bringen,
Ihre Seite der Geschichte zu berücksichtigen.
Ihre Meinung ist wirkungslos, denn Sie sind bereits schuldig, was auch immer Sie noch sagen.
Wenn Sie erklären, daß Sie eine Million für wohltätige Zwecke gespendet haben, dann wird sie sagen,
daß Sie dies taten, weil Sie ein schlechtes Gewissen haben.
Wenn Sie sagen, daß Sie ein Heilmittel für eine schwere Krankheit entdeckt haben, dann wird man ihnen sagen,
daß sie dies nur taten, um im Mittelpunkt zu stehen.
Es gibt kein Gewinnen.
Nichts, das Sie tun, wird gut genug sein.
Alles Günstige, das Sie über sich selbst sagen, wird als rüpelhafte Angeberei oder Selbstrechtfertigung verstanden werden,
und Sie werden unverzüglich durch eine Litanei negativer Kommentare und Anschuldigungen „auf normale Größe zurückgeführt“.
Unmögliche Leute sehen es als ihre heilige Pflicht an sicherzustellen, daß Sie nicht auf die Idee kommen,
Sie seien irgend etwas wert, und sie werden sich entsprechend verhalten.
9. Begreifen Sie, daß Sie und die unmögliche Person schließlich getrennte Wege gehen müssen.
Ob sie ein Freund, ein Vorgesetzter, ein Eltern oder sogar ein Ehepartner ist, die Zeit zum Gehen wird kommen.
Eine Beziehung mit einer unmöglichen Person aufrechtzuerhalten ist, im wörtlichen Sinne, unmöglich.
Wenn Sie im Moment noch keinen körperlichen Abschied vollziehen können (oder wollen),
vollziehen Sie einen geistigen Abschied.
In Ihrem Verstand haben Sie die Beziehung schon verlassen.
Das einzige, was zu tun bleibt, ist es zu warten, bis die physikalische Wirklichkeit diese Tatsache wiedergibt.
10. Lassen Sie sich von der unmöglichen Person nicht in ihren „Klon“ verwandeln.
Wenn Sie nicht aufpassen, könnten Sie sich darin wiederfinden, daß Sie viel vom Verhalten des Täters übernehmen,
selbst wenn Sie bewußt versuchen, dieses nicht zu tun.
Vermeiden Sie Schuldzuweisungen vollständig, indem Sie sich klar machen,
daß dies gerade die Vorgehensweise Ihres Gegenübers ist.
Die Natur hat es durch Umwelt, Erziehung und Lebenserfahrungen so werden lassen.
Es hat keine andere Wahl, es selbst zu sein, genausowenig wie Sie in so einer Beziehung die Wahl haben, Sie selbst zu sein.
11. Bestimmen Sie das Geschehen bewußt mit.
Bis es vorbei ist, besteht Ihre Aufgabe in der Beziehung darin, so mit der unmögliche Person umzugehen,
daß sie Ihnen weniger Schaden zufügt.
Dabei ist Ruhe Ihr vornehmstes Mittel (sie ist in Fällen wie diesem wirklich das Mittel der Wahl).
Lassen Sie ihrem Gegenüber seinem Willen und geben Sie alle Hoffnung auf, die unmögliche Person zu „bessern“.
Eine unmögliche Person hört nicht auf Argumente.
Sie kann es nicht (und selbst, wenn sie es könnte, wollte sie es nicht).
Sie können sie nicht davon überzeugen, daß sie irgendeine Verantwortung für die Probleme zwischen Ihnen hat.
Sie erkennt ihre Mängel nicht, und zwar aus einem sehr logischen Grund: Sie hat keine Mängel.
(Selbst wenn sie ihre Mängel erkennte, würde sie diese nicht beheben wollen.)
Sie müssen das verstehen und mit dieser Geisteshaltung umgehen, ohne Schuld zuzuweisen und ohne in Wut zu geraten.
Es ist viel einfacher gesagt als getan, und Sie werden von Zeit zu Zeit ausrutschen, aber im Laufe der Zeit werden Sie
besser im Umgang damit werden.
12. Seien Sie sich bewußt, daß unmögliche Leute in Projektionen verstrickt sind.
Verstehen Sie, daß Sie selber diesen ganzen Verhaltens wegen angeklagt werden werden.
Wenn Ihre unmögliche Person einen Blick auf diesen Text wirft, dann wird er für sie wie ein Text über Sie aussehen.
Bereiten Sie sich darauf vor, daß die Mängel und Verfehlungen der unmöglichen Person Ihnen zugeschrieben werden werden.
Erinnern Sie sich: In der Vorstellung der unmöglichen Person, sind Sie schuld an allem!
Die unmögliche Person wird einen endlosen Vorrat an Argumenten dafür haben, und wenn Sie den Fehler begehen,
sie zu ermuntern, wird sie mehr als froh sein, Ihnen zu erklären, warum Sie die unmögliche Person sind, und wie ironisch
es ist, daß Sie unter dem irrtümlichen Eindruck stehen, daß sie es sei.
13. Seien sie eine „mögliche“ Person.
Das Verhalten der Menschen ändert sich durch gute Vorbilder.
Eine alte Redensart sagt, „Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu.“
Leben Sie als ein Beispiel der Toleranz, Geduld, Freundlichkeit und Liebe.
Wir werden alle von Menschen aus unserer Umgebung beeinflußt.
Sie müssen gütig geben, um gütig zu erhalten. Zollen Sie Achtung und erhalten Sie Achtung.
Geben Sie Verständnis und erhalten Sie Verständnis.
Selbst, wenn Ihr Gegenüber nicht entsprechend vergilt, so wird das doch auf die meisten Menschen zutreffen,
denen Sie in Ihrem Leben begegnen werden.
Wichtig:
Menschen mit Persönlichkeitsstörungen, besonders mit Borderline-Störung, könnten die meisten der verdrehten Ansichten zeigen,
die oben beschrieben wurden.
Wenn Sie feststellen, daß Sie mit einem Freund, Angehörigem, Vorgesetzten oder Kollegen zu tun haben,
der die besagten Attribute besitzt, lassen Sie sich nicht davon abhalten, so gut wie möglich auf Abstand zu gehen.
Wenn nicht, wird die Streiterei nie aufhören!
Es gibt keine „Lösung“, solange die betroffene Person nicht selbst nach Hilfe sucht.
Aber oft kommt es nicht dazu, weil die Person keine genaue Einsicht in ihre Sache hat.
Der Rest der Gesellschaft muß die Last und die Verletzung durch lächerliche, unangebrachte und willkürliche Verhaltensweisen ertragen.
Persönlichkeitsstörungen haben gefährliche Konsequenzen, derer sich jeder bewußt sein sollte.
Halten Sie sich von solchen Leuten fern
oder nehmen Sie möglicherweise folgenschwere schädliche Konsequenzen in Kauf!
Beste Grüße
Magnus