Hallo,
nein, es gibt keine Diagnose, und vielleicht ist es ja auch zu einfach, das alles in die Schublade „Borderline“ zu stecken, zu verlockend, weil es so viele Übereinstimmungen mit Euren Geschichten hat, zu reizvoll, um sich selbst wenigstens ein bisschen zu erklären, was passiert ist. Ich will nicht noch eine Geschichte erzählen – nur ein paar Beispiele, welche Anforderungen gestellt wurden und wie ich reagiert habe
Ich habe im Zweifelsfall darauf verzichtet, meine eigene Meinung zu sagen, wenn ich damit Gefahr gelaufen wäre, damit möglicherweise einen Wutausbruch zu provozieren
Ich habe akzeptiert, dass Gespräche mit dem Satz begannen: „Du sollst nur zuhören, eine Meinung brauche ich nicht, einschätzen kann ich das schon selbst“
Ich bin nervös geworden – wann kommt irgendeine Belanglosigkeit, ein Nichts, und sie explodiert, steht auf und zieht wieder für ein paar Tage ins Gästezimmer?
Ich habe aufgehört, bestimmte Bücher zu lesen und bestimmte Musik zu hören, weil mich das ja sicher an meine Ex erinnert oder die mich draufgebracht hat
Ich bin zu Tode erschrocken, wenn ich das Lächeln der Kassiererin im Supermarkt erwidert habe, wenn Freunde oder Kollegen angerufen haben, habe ich ihr haarklein erklärt, warum ausgerechnet jetzt
Ich habe sie nach acht Wochen mit Entschuldigungen wieder aus dem Gästezimmer rausge-kämpft, weil es egoistisch war, dass ich zu einer Feier gegangen bin, zu der sie nicht eingeladen war
Ich habe mich geehrt gefühlt, wenn ich „der Mann ihres Lebens war“, und habe zwei Tage später Besserung versprochen, wenn ich „kompletter Versager im Leben“ genannt wurde
Ich habe die Passwörter meiner Computer und Mailboxen entfernt, damit sie sehen kann, dass ich nichts verheimliche
Und trotzdem hat sie mich jetzt verlassen – weil ich den Kontakt zu seit 20 Jahren engsten Freunden nicht abgebrochen habe, wie sie es verlangt hat, weil die sich angeblich in unsere Beziehung eingemischt haben
Klingt wie die Knöpfe drückende Ratte aus dem Post #1, fühlt sich aber nicht so an. Mit einigen Dingen war es einfacher zu leben, mit anderen schwieriger. Stattdessen bleibt der Zweifel, nicht genug oder nicht das Richtige getan zu haben, nicht genügend Anerkennung und Sicherheit vermittelt zu haben. Oder ist das wirklich Borderline und damit ein Fass ohne Boden? Und wenn ja: Wie konsequent sind die, wenn sie sich getrennt haben? (Worauf es sicher keine pauschale Antwort gibt). Ist eine Kontaktsperre in solchen Fällen sinnvoll, oder wird damit nur noch die letzte Tür zugeschlagen? Ich hoffe, diese Fragen werfen den Thread nicht um Jahre zurück......
Danke,
MGLN
nein, es gibt keine Diagnose, und vielleicht ist es ja auch zu einfach, das alles in die Schublade „Borderline“ zu stecken, zu verlockend, weil es so viele Übereinstimmungen mit Euren Geschichten hat, zu reizvoll, um sich selbst wenigstens ein bisschen zu erklären, was passiert ist. Ich will nicht noch eine Geschichte erzählen – nur ein paar Beispiele, welche Anforderungen gestellt wurden und wie ich reagiert habe
Ich habe im Zweifelsfall darauf verzichtet, meine eigene Meinung zu sagen, wenn ich damit Gefahr gelaufen wäre, damit möglicherweise einen Wutausbruch zu provozieren
Ich habe akzeptiert, dass Gespräche mit dem Satz begannen: „Du sollst nur zuhören, eine Meinung brauche ich nicht, einschätzen kann ich das schon selbst“
Ich bin nervös geworden – wann kommt irgendeine Belanglosigkeit, ein Nichts, und sie explodiert, steht auf und zieht wieder für ein paar Tage ins Gästezimmer?
Ich habe aufgehört, bestimmte Bücher zu lesen und bestimmte Musik zu hören, weil mich das ja sicher an meine Ex erinnert oder die mich draufgebracht hat
Ich bin zu Tode erschrocken, wenn ich das Lächeln der Kassiererin im Supermarkt erwidert habe, wenn Freunde oder Kollegen angerufen haben, habe ich ihr haarklein erklärt, warum ausgerechnet jetzt
Ich habe sie nach acht Wochen mit Entschuldigungen wieder aus dem Gästezimmer rausge-kämpft, weil es egoistisch war, dass ich zu einer Feier gegangen bin, zu der sie nicht eingeladen war
Ich habe mich geehrt gefühlt, wenn ich „der Mann ihres Lebens war“, und habe zwei Tage später Besserung versprochen, wenn ich „kompletter Versager im Leben“ genannt wurde
Ich habe die Passwörter meiner Computer und Mailboxen entfernt, damit sie sehen kann, dass ich nichts verheimliche
Und trotzdem hat sie mich jetzt verlassen – weil ich den Kontakt zu seit 20 Jahren engsten Freunden nicht abgebrochen habe, wie sie es verlangt hat, weil die sich angeblich in unsere Beziehung eingemischt haben
Klingt wie die Knöpfe drückende Ratte aus dem Post #1, fühlt sich aber nicht so an. Mit einigen Dingen war es einfacher zu leben, mit anderen schwieriger. Stattdessen bleibt der Zweifel, nicht genug oder nicht das Richtige getan zu haben, nicht genügend Anerkennung und Sicherheit vermittelt zu haben. Oder ist das wirklich Borderline und damit ein Fass ohne Boden? Und wenn ja: Wie konsequent sind die, wenn sie sich getrennt haben? (Worauf es sicher keine pauschale Antwort gibt). Ist eine Kontaktsperre in solchen Fällen sinnvoll, oder wird damit nur noch die letzte Tür zugeschlagen? Ich hoffe, diese Fragen werfen den Thread nicht um Jahre zurück......
Danke,
MGLN