@all
Ich habe diese Seite nachfolgend im Internet gefunden, ein kleiner Einblick von einem diagnostizierten Borderliner, wie er in einer Beziehung behandelt werden will.....ich musste doch schon grinsen, als ich das las, ich dachte ich setze es hier mal rein...
In diesem Bereich möchte ich beschreiben, wie ich als Borderlinerin behandelt werden möchte. Damit sage ich jedoch nicht, daß das therapeutisch korrekte Verhaltensweisen sind, sondern nur, daß es mir persönlich im jeweiligen Moment besser gehen würde, wenn mich jemand so behandelt, daher schreibe ich auch in der "Ich-Form"...
Du hast erfahren, daß ich an der Borderlinestörung leide. Was sollst Du jetzt tun, wie sollst Du Dich verhalten? Erkenne bitte an, daß es eine Krankheit ist! Es gibt für mich kaum Schlimmeres, als nicht ernst genommen zu werden. Mit "Ach, die spinnt sich schon wieder aus" isses da nicht getan. Und mit Absicht tue ich das auch nicht, und bestimmt nicht um Dich zu ärgern. Informiere Dich! Wühle Dich durch Internet-Seiten, kauf' ein gutes Buch zu dem Thema - ich erkläre es Dir auch gerne, wenn Du willst. Zum einen ist es für mich wichtig zu wissen, daß Du Dich für das Thema (und damit für mich) interessierst, zum anderen wirst Du mich, meine Probleme und mein Verhalten viel besser verstehen, wenn Du das Alles gelesen hast. Reiß' Dich zusammen, wenn ich sauer bin! Wie oft wurde mir gesagt "Bleib auf'm Teppich", "Reg' Dich nicht so auf" oder "Meine Güte, wegen so 'ner Kleinigkeit machste hier son Terz". Tja, bei "Gesunden" mag das helfen, aber so einfach ist das für mich nunmal nicht. Wenn Du mir mit solchen Sätzen kommst, machst Du Alles noch schlimmer, und ich werde mich heftigst verteidigen - wenn ich mich aufrege habe ich auch einen Grund, auch wenn er für Dich noch so klein und nichtig erscheinen mag, für mich ist er das nicht! Meine Reaktionen mögen Dir übertrieben vorkommen, das ist nunmal so bei Borderline. Bitte mecker' mich deswegen aber nicht an. Versuche lieber ruhig zu bleiben und mach Dich bloß nicht über meinen Gefühlsausbruch lächerlich. Nochmal: Nimm' mich ernst! Hör mir zu und antworte dann überlegt und nicht impulsiv. Das gilt übrigens auch, wenn Du selbst mal der Grund bist, warum ich mich aufrege... Sei für mich da, wenn es mir schlecht geht! Ich sitze in der Ecke, heule mir die Augen aus, füge mir evtl. sogar Verletzungen zu? Dann kümmere Dich um mich! Ignorieren ist das letzte, was dann hilft, und es funktioniert auch nicht als "erzieherische Maßnahme". Ich weiß, mir geht es oft schlecht, vielleicht nervt Dich die ganze Sache auch fürchterlich. Aber ich mache das nicht, um Dich zu ärgern und normalerweise auch nicht, um Deine Aufmerksamkeit zu bekommen - letzteres geschieht meistens erst, wenn ich merke, daß Du Dich nicht kümmerst. Komm dem zuvor, komm zu mir - verlange nicht von mir, daß ich zu Dir komme. Hör' mir dann zu, sei verständnisvoll, zeige Interesse, so lange wie nötig, jedesmal wieder. Auch wenn Du kurzfristig keine Besserung merken solltest - nach einer Weile weiß ich einfach, daß ich mich auf Dich verlassen kann, und das zu wissen hilft mir mehr, als Du Dir vorstellen kannst... Beschäftige mich, wenn mir langweilig ist! Ja, ich weiß, für meine persönliche Unterhaltung bist Du eigentlich nicht zuständig. Dennoch, wenn Du merkst, daß es mit schlechter geht, wenn ich nichts zu tun habe, dann versuche es wenigstens! Ich selbst kann es dann einfach nicht, ich brauche dabei Deine Hilfe, sonst falle ich in ein Loch... Es muß doch nichts Großartiges sein, ein Spaziergang vielleicht; manchmal weiß ich auch, was ich gerne machen würde, aber das sind oft Dinge, die ich nicht allein tun möchte / tun kann, z.B. unter Menschen gehen, spazierenfahren, jemanden besuchen... Frag' mich einfach, was ich gerne tun möchte und unterstütze mich dann dabei. Danach hast Du dann auch wieder Deine Ruhe
Zeige mir, daß Du mich magst/liebst! Mein Selbstwertgefühl ist nicht das Beste. Ich brauche das Gefühl, akzeptiert, gemocht, geliebt zu werden, da ich diese Dinge für mich selbst nicht leisten kann. Das ist auch wichtig, wenn ich mich mal wieder "merkwürdig" Verhalten habe - damit ich weiß, daß Du mich deswegen nicht hasst und damit ich lernen kann, mich deswegen nicht selbst zu hassen. Setze mich nicht unter Druck! Ich versuche ja, an mir zu arbeiten. Du hilfst mir nicht, wenn Du mir z.B. drohst, wegzugehen / mich zu verlassen / nicht mehr mit mir zu sprechen, wenn ich dieses oder jenes Verhaltensmuster nicht prompt ändere. Ich habe über Jahre hinweg dieses Verhalten "erlernt", und es dauert, bis man es abstellen/ändern kann, und es dauert noch viel länger, wenn Du mich dazu drängeln willst... und es bringt auch nichts, wenn Du mir ständig vorhältst, ich solle einen Psychologen/Psychiater aufsuchen - ich weiß selbst, wann der richtige Zeitpunkt dafür ist... Spiele nicht den Therapeuten! Nur, weil Du jetzt ganz gut Bescheid weißt, bist Du noch lange nicht zum geschulten Psychiater mutiert...
lieben Gruss
Engelsschmerz