Warum fällt mir das Loslassen nur so schwer?

Gibt es das überhaupt? Männer zwischen 35 und 45, die mit sich im reinen sind? In diesem Alter haben alle schon Beziehungen hinter sich, die auf die eine oder andere Art zerbrochen sind.
Na klar gibts die. Viele. Ein zerbrochene Beziehung kann man verarbeiten. Rückstandslos, es bleibt nur Erfahrung, kein Kummer. Du findest schon einen. Nimm Dir erstmal Zeit für Dich. Bevor Du irgendwann eine neue Beziehung beginnst, solltest Du wieder lachen können :)

 
Gibt es das überhaupt? Männer zwischen 35 und 45, die mit sich im reinen sind?
Pass auf, dass du keinen Geschiedenen bekommst, alles andere ist zu ertragen. ;)

Als ich daran dachte, sträubte sich doch noch was in mir. Aber warum?
Warum? Es hat nix mehr mit ihm zu tun. Du hast Angst, dass du die Erinnerungen an ihn löschst, an die vielen schönen Momente, in denen du dich wohlgefühlt hast. DAS verbindest du mit der Geste des Löschens. Du empfindest es als "Verrat" an dir selbst, da du dich zwar von diesem Mann trennen willst, aber deswegen die Erinnerungen nicht loslassen willst/kannst.

 
Pass auf, dass du keinen Geschiedenen bekommst, alles andere ist zu ertragen.
Es gibt aber viele Geschiedene... Habe eben auch schon schlechte Erfahrungen mit einem Geschiedenen gemacht.

@medeor

Du machst mir Mut. Ja, ich schau schon erst für mich und sehe, dass ich das alles verarbeiten kann.

 
Du hast doch auch eine Vorgeschichte, die Du noch nicht einmal angefangen hast zu verdauen.

Und Du hast auch Hoffnung, dass Du unbeschwert jemanden kennen lernen kannst.

Warum soll das mit dem Mann nicht auch so sein?

Und ganz ehrlich, ein Mann der 45 ist und noch keine Beziehung hinter sich gebracht hat (geschieden oder nicht) kann einen sehr verborgenen Fehler haben.

Dein Gedanke ist nachvollziehbar aber hat was vom Stachel im Auge des anderen und selber den Stamm im eigenen nicht sehen.

Das was Du für Dich in Anspruch nehmen solltest, es gut zu verdauen und danach wieder glücklich zu werden, dass darfst Du einem Mann gerne auch zugestehen!

 
Ja, ich werde diese Hoffnung nun in mir tragen, dass es eines Tages mit einem Mann wirklich klappt. Bisher habe ich nur Enttäuschungen hinter mir.

Wisst Ihr, ich frage mich, ob ich je wirklich geliebt habe. Wie kann ich das denn wissen? Vielleicht bin ich einfach eine Bindung eingegangen, weil ich dachte, ich liebe jemanden, dabei standen andere Gründe dahinter. Diese Gedanken kommen und machen mir etwas Angst. Was, wenn ich nicht fähig bin zu lieben?

Ich bin sicher, dass ich schon verliebt war. Doch ist jemals bei mir daraus Liebe geworden? Ich hatte 3 Beziehungen, wovon die letzte die Affäre war. Alle drei waren eher speziell. Der erste hatte ein Bindungsproblem und liess mich gar nie wirklich nahe an sich heran. Für den zweiten bin ich ausgewandert und habe mich im Ausland so schlecht gefühlt, dass die Gefühle verloren gegangen sind. Und nun halt D.

Ach, ich bin 35 Jahre alt und frage mich, ob ich je geliebt habe. Komische Sache.

 
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Randa! Ich bin wirklich froh über diesen Beitrag!

Das erste Mal beschäftigst Du Dich mal wirklich mit Dir und Deinen Gefühlen und zwar mit den Gefühlen, die aus Dir selber entstammen und nicht von anderen ausgelöst wurden.

Bleib da dran. Die Lösung wirst Du für Dich selber finden. Liebe hat viele Gesichter auch die Intensität ist anders. Und die Liebe reicht vielleicht einfach nicht, aber Deine Gedankengänge sind auf dem richtigen Weg zu dem alles entscheidenden:

"Was brauche ich?"

 
Hallo Randa,

Du hast bestimmt geliebt, hattest natürlich auch Gründe dafür, Gründe, die bei jedem andere sind.

Schau mal, auch ich mache eine sehr schwere Zeit durch. Mich beschäftigen auch viele Fragen, aber ich weiß, dass ich geliebt habe. Wir sind nur an Männer geraten, die mit unserer Liebe nicht umgehen konnten. Und ich bin mir sicher, dass sowohl Du als auch ich irgendwann Männer kennen lernen, die diese Liebe, so wie wir sie geben klar kommen.

Mir gehts wirklich nicht gut, aber trotzdem verliere ich nicht die Hoffnung, dass der Richtige kommen wird.

lg

Troja

 
Ich hatte heute Testprüfungen und als wir zu viert zurückfuhren, überkam mich ein Gefühl der Einsamkeit. Alle drei anderen kehrten nach dem harten Tag zu ihren Partnern zurück und freuten sich, weil sie von denen nun ein bisschen verwöhnt werden würden. Nur ich war auf dem Weg zu einer leeren Wohnung.

Ich weiss, dass ich mit mir alleine glücklich sein sollte. Aber ist es nicht ein menschliches Bedürfnis, soziale Bindungen einzugehen? Und wenn dies nicht erfüllt ist, fühlt man einen Mangel? Ja, soziale Bedürfnisse sind menschliche Bedürfnisse. Hier im Forum wurde mir schon oft gesagt, ich müsse lernen, mit mir selber glücklich zu sein. Doch ich bn ein soziales Wesen, ein Mensch. Ich kann mir nicht immer selbst genug sein. Oft, aber eben nicht immer.

Die Sehnsuch nach einem Menschen, der da ist, den ich lieben kann und der mir Liebe entgegenbringt, die verspüre ich einfach. Hat das nicht jeder Mensch, der nicht Probleme mit Beziehungen zu anderen Menschen hat?

Mein Abend war ok. Ich habe mir eine Pizza gemacht, habe meine Lieblingsserie geschaut und mich entspannt. Ich kann zu mir selbst schauen und ich behandle mich gut. Doch manchmal fehtl dennoch etwas.

 
Liebe Randa

Ich kann Dich sehr gut verstehen. Mir ergeht es ähnlich. Auch ich schaue zu mir, unternehme öfters kleinere Reisen, besuche verschiedene Veranstaltungen - meist alleine - und kann im Prinzip gut mit mir selbst auskommen. Doch die Sehnsucht nach einem Gegenüber, das einfach da ist, Sehnsucht nach einem Menschen, der einen versteht, akzeptiert und annimmt- und natürlich liebt, die bleibt trotzdem bestehen. Auch noch so gute Freunde können dieses Loch nur teilweise ausfüllen.

Manchmal frage ich mich auch: es gibt so viele einsame Menschen - Frauen und Männer - warum finden die nicht zueinander? Der Spruch - auf jeden Topf passt ein Deckel- der hilft einem da auch nicht weiter. Also werden wir weiter machen müssen liebe Randa, offen sein für Neues, manchmal vielleicht auch ungewöhnliche Wege gehen - und irgendwann, dies hoffe ich für Dich und für mich, wird uns die grosse Liebe begegnen.

Ich drück Dich einmal ganz lieb :trost: , ein kleiner Trost ist es für mich hin und wieder, dass ich weiss, dass ich nicht alleine diese Gefühle und dieses Empfinden habe.

Alles liebe Ditta

 
Hallo Randa,

ich kann Dich auch gut verstehen. Wenn mir Menschen sagen, ich muss lernen allein zu sein und auch allein glücklich zu werden,dann denke ich zu ERst auch, ja ich muss das lernen. Ich zwinge mich dann oft allein glücklich zu werden. Vorgestern habe ich mir einen netten Abend gemacht: Badewanne, Film, Chips. Aber nach einigen Stunden fehlt mir doch etwas: jemand der bei mir sein sollte.

Auch wenn uns alle sagen, wir müssen allein glücklich werden, es sit ja nett gemeint, aber der Mensch braucht einen anderen Menschen! Sonst gäbe es keine Partnerschaften. Sonst müsste doch jeder allein leben, oder?

Ich beneide z.B. meine Schwester, die einen Ehemann und zwei Kinder hat. Gestern war ich kurz bei ihr und in der Wohnung roch es nach Essen. Die hatten grad zu Abend geggessen. Sowas habe ich nicht. Ich muss allein essen.

Du hörst Dich nach einer klugen, emotionalen,sensiblen Frau an, die sonst eigentlich das Leben genießen kann. Die Wunde, die Du jetzt hast, wird heilen. Und dann kannst Du wieder lachen und dann findest Du wieder einen netten Mann, der alle Deine Eigenschaften zu schätzen weiß und Dich verdient. Ich glaube, Männer spüren, ob eine Frau frei von Lasten ist oder nicht. Frauen strahlen das aus. Und wenn Du bald frei von der Last bist, dann wird sich ein Mann in Deine Richtung bewegen. Ich wünsche es uns allen.

lg

troja

 
Ich weiss, dass ich mit mir alleine glücklich sein sollte. Aber ist es nicht ein menschliches Bedürfnis, soziale Bindungen einzugehen?
Irgendwie scheinst du die Formulierung mit dem "alleine glücklich sein" nicht zu verstehen. Es geht doch nicht darum, als Eremit alleine im Wald zu leben. Es kann aber nicht sein, dass man sich so von einem Menschen abhängig macht, dass man es als den totalen Mangel empfindet, wenn man mal alleine ist.

Und Mangel wirst du im Leben immer mal wieder empfinden. Du wirst z.B. mit deinem Bildungsstand immer wieder an Grenzen stoßen, an denen du nicht mehr weiter weißt und das Gefühl hast, dass dir das nötige Wissen fehlt. Seltsamerweise wird mangelndes Wissen gaaaanz selten als wirklicher Mangel empfunden. Aber warum? Eigentlich sollten unsere Bestrebungen nur daraus hinauslaufen. Denn dann würden wir uns auch besser verstehen. Daran besteht aber offenbar nur sehr wenig Interesse.

Du wirst auch irgendwann in deinem Leben schon einen Mangel an Nahrung empfunden haben. Nämlich dann, wenn weit und breit nix zu essen da war und du mittlerweile einen Riesenhunger hattest.

Du wirst auch schon den Mangel an Schlaf erlebt haben. Nämlich dann, wenn du wie verrückt gearbeitet hattest und am nächsten Tag wieder zeitig raus musstest. Dieser Mangel wird ebenfalls sehr unterschätzt. Und darüber rumgejammert wird noch weniger.

Das alles ist völlig normal. Unsere Selbstzufriedenheit sollte doch nicht so weit gehen, dass wir nun danach streben, wirklich JEDEN Mangel zu JEDEM Zeitpunkt zu beseitige. Muss es wirklich so weit kommen, dass wir immer nur den totalen Wohlstand wollen? Oder geht es nicht auch mal eine Zeit lang ohne die Rundum-Befriedigung aller Bedürfnisse?

Und wenn du schon mit Bedürfnissen und Mangelerscheinung anfängst, solltest du dir auch mal die Maslowsche Bedürfnispyramide anschauen, auf die du dich ja sicherlich beziehst. Was da ganz oben steht... :rolleyes:

Es ist aber logisch, wenn du dich sooo in dein Alleinsein hineinsteigerst, dass du dich alleine fühlst. Du musst doch mal akzeptieren, dass es im Moment in deiner Wohnung ziemlich einsam zugeht. Ja und? Dein Problem scheint mehr darin zu liegen, dass du dich nicht an den kleinen Sachen erfreuen kannst.

Ich kenne auch das "Problem", dass ich von irgendeiner Feier etc. alleine nach Hause komme. Aber dann freue ich mich darüber, dass ich so einen schönen Abend erleben konnte - und jammere nicht rum, dass ich nun wieder alleine zu Hause sitze.
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So etwas nennt man auch "Selbstzufriedenheit". Scheint aber Menschen, die krampfhaft einen Partner suchen, total abzugehen. :rolleyes:

Im übrigen weiß ich auch, dass es sehr viele Ehepaare gibt, die zusammen nach Hause kommen und danach auch alleine herumsitzen - obwohl sie sich zusammen in einem Raum aufhalten. Es ist ein rosarotes Denken, wenn man glaubt, dass der Partner nun dafür zuständig ist, dass irgendwelche "Mangelerscheinungen" befriedigt werden.
bang.gif


Und eine heile Beziehungswelt garantiert dir auch noch keine Zufriedenheit. Das erinnert mich immer sehr an Weihnachten und wie da Familien nach außen hin auf heile Welt machen - in im "Inneren" gibt es Streit ohne Ende. In solchen Momenten bin ich unendlich dankbar, dass ich alleine lebe.

@Troja

Ich beneide z.B. meine Schwester, die einen Ehemann und zwei Kinder hat.
Und deine Schwester beneidet dich um dein Single-Leben. ;) Nur sehen Paare gaaaanz selten, dass das Single-Leben mit zunehmenden Alter immer schwieriger wird. :rolleyes:

@Randa & Troja

Kann euer "Mangelempfinden" vielleicht damit zusammenhängen, weil euch über längere Zeit vorgegaukelt wurde, dass ihr ja eine Beziehung hättet, obwohl es in Wirklichkeit keine war und ihr jetzt der verlorenen Zeit nachtrauert und dadurch das Gefühl habt, dass ihr schon ewig alleine seid?

 
So werden wir durch das Leben auf uns selbst zugeworfen. Gegenfrage, wie würdest du dich fühlen, - wenn man dies mit dir macht, Mfg Merlin:rolleyes:

 
Merlin gilt Deine Frage Tylli oder Randa? Ich hoffe Tylli, denn ich bin auch sprachlos über ihren Post. Ich will gar nicht näher darauf eingehen, denn der Beitrag strotz nur so von Unverständnis, dass sich jemand zwischendurch einsam fühlen kann. Leider habe ich keine Zeit mehr, Dir Randa noch mehr Trost zu spenden. Aber sei ganz lieb gedrückt von mir. :trost:

Ditta

 
Zum ersten Mal kommt hier Bewegung rein. Eine Trennung bewirkt manchmal wahre Wunder.

Randa, zum ersten Mal in dem gesamten Thread setzt Du Dich mit Dir selbst auseinander, mit Deinen Gefühlen, Deiner Einsamkeit, Deinen ungestillten Bedürfnissen. Zum ersten Mal fragst Du Dich wo die herkommen. Du wirst die Antworten mit der Zeit finden und dadurch irgendwann auch die Liebe. Ich hoffe für Dich, daß Du dran bleibst und nicht den gefühlten Mangel wieder durch irgendwen stillen lässt.

Wir alle sind soziale Wesen. Der eine braucht mehr andere Menschen um sich rum, der andere weniger. Verwechsel Deinen unstillbaren Hunger nach lieben und geliebt werden aber bitte nicht mit den urmenschlichen sozialen Bedürfnissen.

Dein Hunger nach Liebe entsteht in diesem Ausmaß, weil Dir etwas fehlt, die Liebe zu Dir selbst. Jeder Mensch hat das Bedürfnis nach lieben und geliebt werden, der eine mehr, der andere weniger. Doch für Deine Bedürfnisse und das stillen Deiner Bedürfnisse bist in erster Linie Du selbst verantwortlich. Schenk Dir selbst Deine Liebe und Deine Bedürftigkeit wird enorm schwinden und Dein Wohlbefinden steigen. Denn dann bist Du nicht mehr auf die dauernde Bestätigung durch Andere angewiesen und musst nicht mehr halbverhungert Dich an Jeden ketten der Dir einen Krümel hinwirft.

Dann erst, wenn Du bereit bist, Dir selbst Liebe zu geben, wirst Du überhaupt erst in der Lage sein, Liebe von Anderen annehmen und diese auch geben zu können.

Die Fragen, die Du Dir jetzt stellst, können Dich dorthin führen.

 
denn der Beitrag strotz nur so von Unverständnis
Schreib ich echt so unverständlich? Es ging um diesen einen Satz. „Ich weiss, das ich mit mir alleine glücklich sein sollte.“ – der stößt nämlich bei MIR auf Unverständnis.

dass sich jemand zwischendurch einsam fühlen kann
Hier geht´s nicht mehr um das „Zwischendurch“ sondern um ein grundlegenderes Problem, was nicht alleine eine Partnerschaft betrifft. Hab ich aber schon mal einige Postings vorher geschrieben. Bitte also alles lesen, ehe hier von irgendwelchem „Unverständnis“ geschrieben wird.

Auch wenn mein Posting schwer zu verstehen ist, aber mir geht es darum, die Realität zu sehen, den Ist-Zustand. Erst wenn man den erkannt hat, wird auch alles andere kommen. Aber einen Wunsch zu nehmen und danach die Realität ausrichten zu wollen, ist schlicht und einfach unrealistisch.

Aber Entschuldigung, wenn es nicht jeder versteht…

 
@Randa

Wenn du dich mal von deinen Erwartungen im Leben loslösen kannst wirst du das was Tylli und Charlies_Berta schreiben auch verstehen und daraus viel für sich gewinnen können.

 
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Dein Hunger nach Liebe entsteht in diesem Ausmaß, weil Dir etwas fehlt, die Liebe zu Dir selbst.
Ich denke aber schon, dass ich mich selber lieb habe. Vielleicht nicht genug? Ich weiss es nicht. Hat den jemand, der sich selbst liebt, gar kein Bedürfnis nach der Liebe von jemanden anderem? Das kann aber auch kippen und in Narzissmus ausarten.

Irgendwie scheinst du die Formulierung mit dem "alleine glücklich sein" nicht zu verstehen. Es geht doch nicht darum, als Eremit alleine im Wald zu leben. Es kann aber nicht sein, dass man sich so von einem Menschen abhängig macht, dass man es als den totalen Mangel empfindet, wenn man mal alleine ist.
Klar geht es nicht darum, völlig alleine zu leben. Das meinte ich auch nie. Ich fühl mich ja auch nicht permanent allein, aber halt doch immer mal wieder. Das hatte ich aber auch schon zu anderen Zeiten, als ich Single war. Da gibt's dann einfach Momente, wo es schwerer ist, zu akzeptieren, dass man keinen Partner hat. Und ich rede hier auch nicht von irgendeinem Partner, irgendeiner Person, mit der man zusammen ist, nur um nicht allein zu sein, sondern von einem Partner, mit dem man es wirklich gut hat. Es ist ja nicht der totale Mangel, den ich verspüre, sondern einfach einen Mangel. Ich denke auch, dass ich diesen Mangel jetzt, nach der Trennung noch mehr empfinde, als nach einiger Zeit. Denn schliesslich habe ich ja doch ziemlich viel Zeit mit ihm verbracht und das hat sich nun grundlegend geändert.

Dein Problem scheint mehr darin zu liegen, dass du dich nicht an den kleinen Sachen erfreuen kannst.
Doch, das kann ich schon. Ich habe ja gesagt, ich bin gut zu mir und geniesse meine Wohnung, wenn ich zuhause bin, koch mir sogar manchmal was gutes, obwohl ich es schon immer gehasst habe, für mich alleine zu kochen. Ich glaube nicht, dass da das Hauptproblem liegt.

Kann euer "Mangelempfinden" vielleicht damit zusammenhängen, weil euch über längere Zeit vorgegaukelt wurde, dass ihr ja eine Beziehung hättet, obwohl es in Wirklichkeit keine war und ihr jetzt der verlorenen Zeit nachtrauert und dadurch das Gefühl habt, dass ihr schon ewig alleine seid?
Während der "Beziehung" hatte ich nicht immer das Gefühl, alleine zu sein. Wir haben uns regelmässig gesehen und vom zeitlichen Apekt her, war ich nicht allein. Ich war halt allein, weil er nicht zu mir gehörte. Doch ich lebte ja so lange Zeit in der Hoffnung, bestärkt durch seine Versprechungen, dass dies nur eine vorübergehende Zeitspanne sei. Also hab ich nicht das Gefühl, schon ewig alleine zu sein. Die Zeit ist sicher vergangen und ich hätte vielleich jemanden anderen kennengelernt oder auch nicht. Aber dem traure ich nicht nach. So ist mein Leben nun mal verlaufen und ich kann meine Entscheidungen nicht mehr ändern.

Schenk Dir selbst Deine Liebe und Deine Bedürftigkeit wird enorm schwinden und Dein Wohlbefinden steigen. Denn dann bist Du nicht mehr auf die dauernde Bestätigung durch Andere angewiesen und musst nicht mehr halbverhungert Dich an Jeden ketten der Dir einen Krümel hinwirft.
Dies ist ein sehr interessanter Einwurf und ich habe echt darüber nachgedacht. Habe ich das vielleicht nicht schon immer ein wenig getan? War das mein Muster? Oder ist Muster jetzt doch etwas zuviel gesagt? Jedenfalls frage ich mich das bezüglich meinem vorherigen Ex auch. Der hat sich dermassen ins Zeug gelegt für mich, dass ich mich in ihn verliebt habe. Zusätzlich war die Situation wie wir uns kennengelernt haben sehr speziell und hatte fast was Schicksalhaftes an sich. Dadurch war ich überzeugt, dass er es sein müsse.

Auch bei anderen Männern war ich oft schnell hin und weg, einfach weil sie sich um mich bemüht haben. Ist ja auch schön, aber meine Reaktion, dann sofort die grosse Liebe dahinter zu sehen, ist falsch. Zum Glück habe ich bei diesen Männern relativ schnell gemerkt, dass es nicht passt.

D. hat mir ebenfalls Krümel hingeworfen und ich habe diese eifrig aufgepickt. Er hat beim ersten Treffen, nachdem wir uns kennengelernt haben, festgestellt, dass ich "ein Bedürfnis nach Liebe" hätte. Tja, ich habe es also ausgestrahlt. Und genau da muss ich ansetzen! Aber wie? Wie gibt man sich selbst genügend Liebe?

 
Ich denke aber schon, dass ich mich selber lieb habe.
Ich denke, das hast Du nicht. Achtung. Es ist das was ich denke. Es geht mir nicht darum Recht zu haben, davon kann ich mir nämlich nichts kaufen.

Hat den jemand, der sich selbst liebt, gar kein Bedürfnis nach der Liebe von jemanden anderem?
Doch, absolut. Aber er braucht es nicht und das ist ein massiver Unterschied. Die Liebe eines anderen nicht zu brauchen, weil die eigne für das Leben ausreicht führt erst dazu, daß man die Liebe eines anderen genießen kann. Selbst dann, wenn es nur wenig ist.

Das kann aber auch kippen und in Narzissmus ausarten.
Kann es nicht, aber es ist die perfekte Ausrede um sich nicht selbst lieben zu müssen. Narzissmus ist die Kompensation mangelnder Liebe zu sich selbst durch ein omnipotentes Selbstbild. Steigert man sein Ego also ohne sich tatsächlich zu lieben, dann verfällt man in Narzissmus. Ich hab nicht gesagt, daß Du Dein Ego steigern sollst.
Narziss liebte nicht sich selbst. Er liebte sein Spiegelbild. Das was er nach außen darstellt. Das wird heute oft vergessen.

Tja, ich habe es also ausgestrahlt.
Selbst gemachte Erkenntisse sind genau das was Dich am Weitesten bringen kann. Man erhält immer das, was man ausstrahlt und wie man sich gibt. Das eigene Leben ist immer der perfekte Spiegel der eigenen Überzeugungen.

Wie gibt man sich selbst genügend Liebe?
Indem Du Dich liebst.Es klingt furchtbar schwierig und jeder kann da nur seinen eigenen Weg finden.

Ich finde bis heute eine perfekte Frage, die mir mal jemand gestellt hat, wenn Du Dich ansiehst, so wie Du insgesamt bist, vom Verhalten, charakterlich, vom Aussehen, würdest Du Dich selbst vom Fleck weg heiraten ohne drüber nachzudenken?

 
Ich finde bis heute eine perfekte Frage, die mir mal jemand gestellt hat, wenn Du Dich ansiehst, so wie Du insgesamt bist, vom Verhalten, charakterlich, vom Aussehen, würdest Du Dich selbst vom Fleck weg heiraten ohne drüber nachzudenken?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Frau auf diese Frage mit "Nein" antwortet.

Aber...wenn man sich sehl liebt, dann bekommt man auch Vorwürfe. Es heißt dann, man wäre selbstverliebt und würde nur an sich denken???

Ich finde, in solchen Trennungsphasen gehört das doch einfach dazu, dass man sich nicht lieb hat... Das ändert sich schrittweise. Bei mir ist das auch nicht anders. Grundsätzlich liebt man sich.Aber ist eben eine schwere Zeit und dann gehts rauf und runter...es gibt Phasen da zweifelt man an sich selbst und sucht die Schuld am Scheitern der Beziehung an sich selbst und dann ist die Selbstliebe auch nicht so stark.

Abwarten....mit viel Leiden...bald geht alles vorbei....wir brauchen Zeit, Zeit, Zeit.

lg

troja

 
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Auf meine Frage, ob ein Mensch, der sich selbst liebt, kein Bedürfnis nach Liebe hat, hast Du folgendes geschrieben:

Doch, absolut. Aber er braucht es nicht und das ist ein massiver Unterschied.
Diese Person hat zwar ein Bedürfnis, aber braucht es dennoch nicht? Ich empfinde dies als Widerspruch. Könntest Du mir das nochmals erklären? Für mich ist es so, wenn ein Bedürfnis nach etwas besteht, dass man dieses Etwas dann eben braucht. Oder sehe ich das zu eng? Wahrscheinlich. Man hat zwar ein Bedürfnis, dieses ist aber nicht so gross und deshalb geht es auch gut ohne. So in etwa?

Was aber, wenn das Bedürfnis echt gross ist? Ja, ich weiss, dann fehlt es an Eigenliebe. Aber ich selbst kann mir ja doch nie das geben, was mir ein Partner geben kann. Eigenliebe ist doch immer anders als die Liebe, die einem jemand anderes schenkt. Und wie sieht es mit der Sexualität aus? Die ist ja auch ein Grundbedürfnis von uns Menschen.

Ich finde bis heute eine perfekte Frage, die mir mal jemand gestellt hat, wenn Du Dich ansiehst, so wie Du insgesamt bist, vom Verhalten, charakterlich, vom Aussehen, würdest Du Dich selbst vom Fleck weg heiraten ohne drüber nachzudenken?
Hmm.... Ich glaube nicht. Ich weiss nicht. Muss darüber nachdenken. Also eben doch nicht so ganz vom Fleck weg. Naja, ich bin nicht so einfach. Bei mir muss man einige Kompromisse eingehen müssen. Das ist eine schwierige Frage...

Ich anerkenne, dass ich manchmal ein bisschen schwierig sein kann. Und dass ich ein paar Sachen nicht bieten kann, was vielleicht einem Mann wichtig sein könnte. Vielleicht ist es dann aber nicht matchentscheidend.

Ich liebe mich also nicht genug. Ich weiss aber nicht, wie ich das ändern soll...