Und worin besteht diese Gerechtigkeit?
Ist Liebe - und selbst in einer Affäre, wo man schnell den Verstand verliert, weil alles so ausserordentlich besser und aufregender ist, als in der festgefahrenen Ehe, die man führt, weswegen man sich ja auch erst auf eine Affäre einlässt - ist also Liebe so ein Konstrukt wie quasi wirtschaftliches Verhältnis letztlich? wird da genau abgerechnet, wer was getan hat und nachgerechnet, ob da eine Differenz besteht?
Und was willst du mit Gerechtigkeit in solchen Dingen? ist es gerecht, wenn einer dem andern die Liebste wegschnappt? Weil er gezögert hat und die Angebetete einfach nicht warten konnte, geehelicht und schwanger zu werden, vielleicht gedankenlos, vielleicht auch wohlüberlegt?
Es ist, wie es ist. Da hat doch Gerechtigkeit nichts verloren. Und der Wunsch nach einem Dankeschön für eine 2 jährige Affäre: Redest du dir die Sache nicht etwas schön?
Andererseits: Wa nur er der Profitierende und du das arme Opfer?
Es gibt da nichts mit ihm auszukämpfen.
Du musst mit dir selber ins Reine kommen. Und das bist du nicht, sonst hättest du nicht die Flucht in eine Affäre gemacht, dich aufgegeben und dein ganzes Glück in seine Hände gelegt.
Teil 1:
Ich bin mir sicher, dass genau SO viele in Affären stürzen. Meine Geschichte ist eine andere. Ich schreibe sie jetzt hier auf. Einfach für mich. Muss keiner kommentieren oder lesen.
Es war im Jahre 2004.
Ich, Anfang 20, fing in einer neuen Stadt eine Stelle an. Ich war frisch getrennt von meinem ersten Freund, voller Optimismus, dass ich all meine lebensvisionen umsetzen werde.
in den Mittagspausen und nach Feierabend ging ich gerne noch ein paar Schritte spazieren. Wieder mal lief ich an einem Handwerksbetrieb vorbei. Da stand ein junger Mann im Hof. Er wurde auf mich aufmerksam und, ich werde das nie vergessen, es traf ihn wie ein Blitz. Wir sahen uns an. Aufrecht wie vom Blitz getroffen sah er zu mir. Ein freundliches hallo. Mein Herz pochte. Ich lief tief erfüllt weiter. Und ab dann sehr oft an diesem Handwerksbetrieb vorbei, aber ich traf ihn nie wieder. Er saß auch nie in einem dieser Fahrzeuge. und irgendwann vergaß ich ihn. Ich war jung, auf der ganzen Welt zu Hause, reiste viel.
2005 dann gab es ein weiteres Schlüsselerlebnis. Die Kollegen unterhielten sich über den neusten Tratsch. Meist hat er mich nicht interessiert, weil ich die Menschen dazu nicht kannte. Aber dieser Tratsch hat mich so lang beschäftigt, obwohl es um mir fremde Leute ging: sie redeten, dass der XY mit der YX, gerade mal alle Anfang 20, ein Kind bekommt. Das sei so früh. Wo da der Verstand sei… Blabla … mich hatte diese Geschichte beschäftigt. Das ging mir irgendwie so ans Herz. Es hat mir etwas Kummer bereitet. Ich konnte mir das gar nicht erklären, weil ich keinen Schimmer hatte, um wen es sich da überhaupt handelt.
2006 lernte ich meinen jetzigen Mann kennen. 2009 heirateten wir und 2010 kam unser 1. Kind zur Welt.2012 unser 2. es war eine echt stressige Zeit.
2013 bauten wir unser Haus um und ich musste die Handwerker aktivieren.
so fuhr ich spontan bei einem vorbei, um ein erstgespröch zu vereinbaren. Der stand da. Und mit dem „hallo“ fing mein Herz wieder an zu pochen wie noch selten im Leben. Diese Stimme! Diese Augen! Mein Herz explodierte! Ich saß danach im auto, weiche knie, quäkende Kleinkinder … und ich weiß noch zu gut diese Euphorie in mir. Es war ein Moment des „nach Hause kommens“! Es war der junge Mann von 2004, gereift. Erwachsen. Toll.
ich freute mich auf jeden Kontakt mit ihm schon Tage zuvor.konnte teils nicht schlafen. War nervös. Als er im Haus arbeitete, gabs die besten Kekse.
Wir kamen immer schnell ins Gespräch. Lachten.
und wenn er weg war, war’s, als hätte er ein Stück von mir mitgenommen.
natürlich wusste ich inzwischen mehr über ihn. Verheiratet, 2 Kinder, damals nicht lange mit der Frau zusammen gewesen, als sie mit dem ersten schwanger wurde und 2006 gebar.
und ich wusste, dass meine Kollegen damals über die beiden geredet hatten.
das 2. Kind so jung wie unser 2.
Jeden Tag, wenn ich unterwegs war, beseelte mich die Hoffnung, ihn zufällig in der Stadt über den Weg zu laufen. Ich war heimlich verliebt. Beflügelt.aus der Seele heraus. Das hatte ich noch nie erlebt. Icv träumte viel von ihm.
wir sahen uns hin und wieder auch bei festen, weil die Kinder den selben Kindergarten besuchten. Und jedesmal ging in mir die Sonne auf. Und in ihm auch.
2016 trafen wir uns auf dem Karneval. Ich, als mystische Schamanin. Ich hatte so sehr gehofft, dass ich ihn sehe. Wir quatschten 2 Stunden, Gespräch mit Tiefgang und Humor. Wir hatten’s einfach gut miteinander. keine Berührungen. Kein aktives flirten. Einfach nur ein Verschmelzen der Seelen. Als er mit großem Bedauern gehen musste, war es, als wenn er wieder ein Teil von mit mitgenommen hätte. Augenblicklich fühlte ich mich einsam und leer.
Ich wurde in diesen Monaten Innerlich immer nervöser. Immer auf der Suche nach ihm. Immer in der Hoffnung.
kurz danach hatten wir ein kleines Gespräch am Kindergarten. Strahlend wie Kometen standen wir uns gegenüber. Aber wir sagten beide, dass wir in aktiven Familien sind.
er meinte damals: wenn die Kinder aus dem gröbsten sind, dann treffen wir uns mal.
Ich hatte in dem Jahr einen Unfall, verlor dabei ein Kind in der frühen Schwangerschaft und wusste aber: du lebst nur im hier und heute! Steh zu allem, was du bist und fühlst. So schnell ändert sich das Leben!
Irgendwann lief mir der Spruch „ich liebe dich ganz still und leise, einfach nur für mich. Tausend mal seit heute morgen, tausend mal bis morgen früh“ über den Weg. Ich las und Notierte mir den Spruch und dachte von ganzen Herzen an XY.
ich wollte weder etwas mit ihm anfangen, noch seine Familie was antun noch meiner. Es war völlig unrealistisch, ihm jemals körperlich näher zu sein. diese Gefühle waren fest in mir verankert. Ich war allein schon mit etwas reden und beisammen stehen glücklich!
am Karneval 2017 suchte ich heimlich nach ihm. Vorfreude. Wiedersehensfreude. Ich war den ganzen Abend wie elektrisiert. Ich hatte einen Plan. Aber er war nirgends. Kurz vorm Gehen trafen wir uns. mein Herz zersprang vor Aufregung. Wir gingen an die bar.
Ich überreichte ich ihm, in einem gespielten schamanidchen Ritual , diesen Spruch.
er lachte: ist das ein Liebesbrief? Ich war wie weggetreten vor Nervosität: „ja, sowas in der Art“.
Und bin augenblicklich gegangen
von ihm hörte ich nichts. Er grüsste wie immer. Jedes Mal verriss es mich innerlich.
Aber Er sprach mich nie auf den Zettel an. Eine Form von Enttäuschung und scham wuchsen in mir. Auf der anderen Seite war ich überzeugt: wenn ich nicht mehr leben darf, dann habe ich wenigstens gesagt, dass er mich mitten ins Herz trifft.
Ende 2017 gabs eine Feierlichkeit im Ort. Icv war eingeladen und schluckte, als auch er plötzlich auftauchte. Damit hatte ich nicht gerechnet. Wir schlichen ne Weile um uns herum. Er suchte immer meine Nähe ind irgendwann standen wir bei einander.
“hast du dir schon mal vorgestellt, wie dein Leben hätte anders laufen können?“ war sein erster Satz
und wie verfielen augenblicklich in eins der tiefgreifendsten Gespräche meines Lebens. Über Fügung und Schicksal. Über mein Zettel. Darüber, dass man positives ausstrahlen muss, um positives zu erleben. Er sagte, am liebsten würde er MICH entführen, nach las Vegas, blitzhochzeit
dass er seit Jahren von einer blonden Frau träumt, die er sucht und sucht ind er wüsste schon lange, dass ich das bin. Aber unsere Kinder und unsere Leben stünden dazwischen. Wir hätten unseren Partnern große Versprechen gegeben ..,