Wieso klappt es nicht?Was mach ich falsch?

Liebe B52, du solltest dich einfach mal mit DEINEM LEBEN beschäftigen. Was du kannst, was du hast, was dir Spaß macht und so weiter... Und das schriftlich. Das wird dir nämlich auch in jedem Buch empfohlen. ;) Und wenn du das durchgezogen hast (was Wochen dauern kann!), wirst du dich auch mal besser fühlen. Du hast dich ein ganzes Stück besser kennengelernt und weißt, was du für Potential hat.

Und such mal ein bissel in deiner Kindheit... Ich weiß, dass ist Psycho-Kram, aber ich hab den Grund in meiner Kindheit gefunden, warum ich mich für Architektur interessiere...

 
... und dann bekomm ich panik---und denke immer gleich die angstattaken gehn wieder los, obwohl ich sie jetzt schon fast zwei jahre nicht mehr hatte...
wart mal, also das ist mir neu. hattest du das schon irgendwo erwähnt? diese panikattaken sind - soweit ich weiß - ein effektives problem, ein krankheitssymptom, das unbedingt behandelt gehört, denn die gehen nicht von allein weg!

du schleppst seit jahren ein psychisches problem mit rum und machts nichts dagegen? und nimmst in kauf, dass noch andere dazukommen? wieso machst du das, B.? das schnall ich jetzt nicht...

willst du warten, bis die depressionen so massiv werden, das eine stationäre behandlung notwendig wird. denn sowas kann passieren, rascher als man glauben möchte...

es ist dir doch hoffentlich endlich klar, dass du keineswegs gesund bist, und dennoch machst du nichts dagegen. wartest auf die "initialzündung", damit sich etwas zum positiven in deinem leben ändert? das kannst doch nur du tun!

ich weiß nicht, ob es dir hilft, tausend ratschläge zu bekommen und tausend bücher zu lesen, ehe du endlich in die gänge kommst. aber mit einer krankheit herumzulaufen und warten, bis es unerträglich wird, ist meiner meinung nach verantwortungslos, B.!

du hast die verantwortung für deine gesundheit und die verpflichtung, alles dafür zu tun. allein schon, weil du eine gesunde mutter sein sollst und ein vorbild für deine tochter. jetzt geh endlich und such dir einen therapeuten für die panikattacken! alles weitere wird sich zeigen, bestimmt!

alles wird gut :trost:

Isabel

 
Also liebe B, da muss ich Dich jetzt auch mal "hart anfassen"...

Panikattacken haben eine Ursache. Und sowas ist ernst zu nehmen. Wenn Du Dir der Ursache nicht bewusst bist, dann geht's Dir nämlich nur gut, weil Du Glück hattest und Dir in den letzten Jahren keine Auslöser für die Panikattacken begegenet sind.

Das passt übrigens enorm zusammen - wie lang bist Du jetzt Single? Und wie lang hattest Du schon keine Panikattacken mehr? Der Zusammenhang sollte Dir da vielleicht deutlich werden... Und jetzt bist Du auf der Suche nach einem Partner und zeitgleich wehrst Du Dich gegen eine Partnerschaft bzw. den Beginn der selben. Merkst Du was?

Ich unterstelle da mal ganz frech unbewusste Selbstschutzmechanismen.

Ganz ehrlich, ich leg Dir wirklich nahe, therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen, das ganze ist durchaus ernst zu nehmen, auch wenn Dir das im Augenblick gar nicht so bewusst ist, einfach weil es zeitlich in den Hintergrund getreten ist.

Ausserdem ist es doch der beste Zeitpunkt dafür. Du kannst Dich ohne Rücksichtnahme auf einen evntl. Partner um Dich selbst kümmern. Du kannst nach einem Erstgespräch immer noch sagen, nö, ist alles ok, brauch ich nicht.

Und wenn Du eine Zündung brauchst, na dann lies einfach nochmal in Deinem eigenen Thread Deine letzten Tage nach und betrachte es mal unter den von mir oben genannten Zusammenhängen. Zündets dann vielleicht? ;)

Hau rein B, was der kleine Kaleu kann, das kannst Du schon lange. Es ist Dein Leben und Dein Glück. Sollte es Dir das nicht wert sein? :)

 
danke für eure "harten " worte !

Ich weiss das alles, allerdings weiss ich, dass angstattacken nicht wirklich heilbar sind- sie sind nur eindämmbar, man kann lernen damit umzugehen, und das kann ich ja nun teilweise schon-

Kaleu, dass das mit dem single sein und der angstfreien zeit zusammenhängt , ist mir schon klar- und ich wehre mich innerlich gegen eine partnerschaft, aber nicht wegen der partnerschaft ansich sondern wegen der "verlustangst" wenns schief gehen sollte..., diese angst habe ich schon von beginn einer beziehung- aber erst seit der liebe 2000-2003- hat mich ziemlich gebeutelt damals-

Und klar liegt einiges in meiner kindheit begraben, mein vater ist gestorben als ich 12 war- er hatte krebs - ich habe es zu hause mit angesehen- meine mutter hat danach nach nem halben wieder geheiratet- und welch wunder- mit ihrem mann kam und komme ich bis heute nicht klar...

Allerdings bin ich der meinung, dass man ab einem gewissen alter nicht mehr alles auf seine kindheit schieben kann- ich müsste doch mein leben alleine in ordnung bringen, ohne die schuld auf meine kindheit, meine mutter zu schieben, oder?

Klar kann mir dabei ein therapeut helfen- und ich glaube auch, dass zur zeit der richtige zeitpunkt ist, vor allem, weil es mir so im groben ganz gut geht zur zeit..

B.

 
liebe B., ich denke, es geht nicht darum, die schuld auf jemand oder etwas zu schieben, sondern darum, die ursachen zu erkennen. man kann nur etwas in seinem leben ändern, wenn man die ursachen erkennt, zumindest kann man so verhindern, fehler zu wiederholen.

du weißt also, dass deine verlustängste daher kommen, dass du als kind jemanden verloren hast ohne darüber hinwegzukommen. ein guter ansatz für eine gesprächstherapie.

da geht es gar nicht darum, dass jetzt der papa, die mama oder die umstände schuld hatten. es geht gar nicht um schuld, es geht darum, dass etwas gerichtet werden muss, was in der kindheit versäumt wurde.

wir haben alle schon manches verloren und niemand von uns ist unter den idealsten bedingungen groß geworden. die gibt es doch kaum. das zu erkennen und damit umgehen zu lernen ist doch jener reifeprozess, der uns ein unbeschwertes leben erst ermöglicht.

man kann nichts ungeschehen machen und es hat keinen sinn schuldzuweisungen auszuteilen. es ist nur wichtig, den umgang damit zu lernen. erlebnisse der kindheit prägen sehr und unwiderruflich, man kann diese prägung nicht rückgängig machen. man kann – wie gesagt – nur sein auskommen damit finden und sich den ängsten stellen. und damit auch die eigene mitte, die balance und die innere ruhe (wieder)finden.

dass deine verlustängste dich vor einer partnerschaft bewahren, weil du immer gleich das haar in der suppe, die negativen seiten suchst, sobald du jemand neues kennenlernst, liegt auf der hand. wahrscheinlich würdest du bei jedem neuen partner gleich von beginn an davon ausgehen, dass er dich ohnehin nach einer bestimmten zeit wieder verlassen wird und ihn dann unbewusst – durch ablehnendes verhalten, durch misstrauen – dazu bringen, die verbindung zu dir tatsächlich zu überdenken.

soll heißen: du kannst nie verhindern, was ein anderer mensch für sich selbst entscheidet, was dir nicht gefällt. wenn du soweit bist, dass dir das keine kopfzerbrechen mehr bereitet, was vll später einmal sein kann, sein wird, sondern nur den jetzigen zeitpunkt genießen kannst, komme was wolle, dann bis du überm berg.

mich hat mein ehemann übrigens nach 15 jahren ehe von einem moment zum anderen verlassen. ohne ein wort, ohne eine erklärung. natürlich sah ich das ende kommen, natürlich wollte ich es nicht wahrhaben … ich war verlassen und finanziell ruiniert, lange zeit schockiert, fühlte mich gedemütigt, ignoriert und wie das allerletzte auf dieser welt, das man im stich lässt und das nicht einmal eine erklärung wert ist … es ging mir hundeelend.

heute bin ich froh darüber, dass er mich verlassen hat. ich hätte niemals den mut gehabt, diese ehe, die schon am ende war, zu beenden. viel zu sehr fühlte ich mich verantwortlich für ihn und unsere gemeinsame zeit, in der wir viel aufgebaut hatten.

wenn er es nicht beendet hätte, wäre ich heute eine frustrierte ehefrau, die sich in einem dilemma befindet, statt dessen hab ich die große liebe meines lebens kennen gelernt …

alles was passiert, hat seinen grund und auch sein gutes! davon bin ich überzeugt.

wünsch dir alles liebe,

Isabel

 
Und klar liegt einiges in meiner kindheit begraben, mein vater ist gestorben als ich 12 war- er hatte krebs - ich habe es zu hause mit angesehen- meine mutter hat danach nach nem halben wieder geheiratet- und welch wunder- mit ihrem mann kam und komme ich bis heute nicht klar...

Allerdings bin ich der meinung, dass man ab einem gewissen alter nicht mehr alles auf seine kindheit schieben kann- ich müsste doch mein leben alleine in ordnung bringen, ohne die schuld auf meine kindheit, meine mutter zu schieben, oder?
Hehe, als meine Therapeutin mit meiner Kindheit anfing, da hab ich genau den gleichen Kram erzählt, dass ich meine Kindheit kenne und weiss, dass da einiges schief lief und wir uns gar nicht damit beschäftigen brauchen.

Denkste. Genau da drückt der Schuh. Das "Wissen" darüber, dass in meiner Kindheit was schief lief, das war ein Abwehrmechanismus. Das hat mir nicht die Therapeutin gesagt, sondern ich hab's gemerkt.

Alles, mein gesamtes heutiges Verhalten, ganz besonders die Fehler in die ich immer wieder schlitter, hab ich alles aus der Kindheit mitgebracht.

Der Augenöffner war für mich, als es zum ersten mal um meine Mutter ging in der Therapie und meine Therapeutin meine Mutter "spielte" und zu mir sagte - naja, aber Du warst ja auch ein schwieriges Kind und ich das mit einem eindeutigen, überzeugten Ja beantwortete. Und da drückt mein Schuh! Ich bin der Überzeugung, dass es meine Schuld ist wie meine Kindheit ablief. Ich bin der Ansicht, dass meine Mutter nur auf mich "schwieriges Kind" reagierte.

In der Therapie geht es jetzt aber gar nicht darum, dass ich die Schuld meiner Mutter gebe, sondern es geht darum, dass ich meine Schuld ablege. Denn ich war ein Kind! Meine Mum erwartete von mir mich wie ein Erwachsener zu verhalten. Und das seit ich auf die Welt kam! Ich war aber ein Kind und konnte das nicht leisten und deswegen trifft mich auch keine Schuld!

Ich merke jetzt überhaupt erst wieviel von meinem verhalten ich aus der Kindheit unabgeschlossen mit in meine Gegenwart gebracht habe. Bspw. hab ich doch geschrieben, dass meine Nachbarin mir Angst macht. Aber das ist nur halbrichtig. Es ist nicht sie - sondern es ist ein verhalten von ihr, welches eine Kindheitsangst von mir auslöst. Sprich, meine Nachbarin ist nicht die ursache dieser Angst sondern der Auslöser. Aber die ursache muss weg, damit ich auf das verhalten meiner Nachbarin angstfrei - und damit angemessen reagieren kann.

Ich hab durch all das gemerkt, wiviel tatsächlich in der Kindheit verborgen liegt, ob man das nun glauben will oder nicht. Und ich kann Dir x-Beispiele dieser Art geben. Das Bewusstsein, dass es so ist, wird auch jetzt erst in mir wach. Vor der Therapie dachte ich auch, dass ich mit meiner Kindheit abgeschlossen und die Probleme verarbeitet hätte - jetzt merke ich, genau das Gegenteil ist der fall. Dieses Denken damit abgeschlossen zu haben, war nur ein Mechanismus um das nicht verarbeiten zu müssen.

Hätte ich übrigens das hier, was ich gerade geschrieben habe, vor 4 Wochen gelesen, hätte es mir keinen Meter geholfen. Weil mir komplett der Zugang dazu fehlte einen inneren Zusammenhang zu mir dazu herzustellen. Das ging tatsächlich erst durch die Therapie. Und das zieht sich erschreckend durch mein ganzes Leben, ja durch mein ganzes sein.

Beispiele:

Bin ja immer gleich an die Decke gegangen. Früher hab ich gesagt, naja, ich bin halt aufbrausend. Stimmt gar nicht. Bin ich gar nicht. Ich bin eigentlich 'n ruhiger Typ. Der Punkt ist, meine Mum hat mich laufend kritisiert. Ich war immer irgendwie falsch - natüüüüürlich meinte sie das nur gut. Warum ich heute an die Decke gehe liegt genau darin verborgen, ich fühl mich sofort kritisiert und natüüüürlich meint der Andere es nur gut. Und ich such sofort die Schuld bei mir (weil ich ja überzeugt bin, dass ich schwierig bin) und gifte den Anderen an, rechtfertige, verteidige mich. Völlig unangemessens verhalten, was gar nicht ich bin.

Oder ich rede und quassel gern und viel über mich. Manchmal lehrerhaft. Grund: So hat's mir Mum vorgelebt, also ist das "richtiges" verhalten. Denn Mama hat ja Recht. Ausserdem kommt noch dazu, dass ich gehört werden will, weil Mama mir ja nie zugehört hat.

Oder ich komm nur schwer damit klar, wenn ein mensch den ich liebe, mal Zeit für sich braucht. Zwar bin ich nicht blöde und weiss, dass jeder das braucht, aber mir fällt es schwer Distanz zu ertragen. Auch ein Mitbringsel aus der Kindheit, weil meine Mum nie emotional für mich da war, da lief alles nur nach Verstand. Emotionale Distanz ist deswgen für mich unerträglich und ich werde zum Klammeraffen.

Um all das aufzulösen, damit ich angemessen auf andere menschen reagieren kann ohne, dass es mir selbst weh tut, müssen aber die Ursachen aufgelöst werden. Und die liegen in der Kindheit verborgen. Alle. Mein leben danach war nur eine Reihe von Wiederholungstaten. Merk ich auch jetzt erst :D

Jaja, der olle freud war gar nicht so doof :D

 
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In der Therapie geht es jetzt aber gar nicht darum, dass ich die Schuld meiner Mutter gebe, sondern es geht darum, dass ich meine Schuld ablege
Lieber Kaleu! Sag mal, machen es sich nicht immer alle zu einfach, wenn sie ein Problem haben, dass sie gleich zum Therapeuten rennen?

Ich hab auch in meiner Jugend von meiner Mutter einen Satz an den Kopf geknallt bekommen (ich schreib jetzt nicht, was es war), von dem ich jahrelang geglaubt habe, dass er stimmen würde. Es war zu meiner tiefsten Überzeugung geworden. Naja, wie du das halt so schreibst (siehe Zitat). Er hat auch sehr mein Leben in den letzten 20 Jahren beeinflusst.

Bis ich vor einigen Jahren gemerkt habe, dass das alles nicht stimmte und dass ICH es eigentlich bin, die sich noch mit dem Satz beschäftigt. Und so weiter...

Aber dafür habe ich keinen Therapeuten gebraucht. Ich hab mich einfach mal hingesetzt und mich mit meinem Leben auseinander gesetzt. Das mache ich mittlerweile auch regelmäßig. Aber kann das nicht jeder selber? Kann DAS nicht auch B52? Es mag vielleicht ganz cool klingen: "Ich geh heute zu meinem Therapeuten.", aber es gibt auch viele Leute, die dadurch in eine Abhängigkeit geraten. Auch deswegen bin ich so strikt dagegen, jemanden gleich eine Therapie zu empfehlen.

 
@B: Zu dem, was Kaleu und Isabel schreiben, habe ich nicht viel hinzuzufügen. Persönlich würde ich nicht so stark die "Pflicht" betonen. Kranksein, Krankbleiben oder Ablehnung von Hilfsangeboten ist kein Verbrechen, sondern eine mögliche Entscheidung, wenn man die Freiheit jedes einzelnen respektiert, über sein Leben zu bestimmen.

Hattest du denn therapeutische Hilfe, oder bist du ganz allein mit den Panikattacken fertiggeworden?

@Tylli: Meines Erachtens verrennst du dich da völlig:

machen es sich nicht immer alle zu einfach, wenn sie ein Problem haben, dass sie gleich zum Therapeuten rennen?
Die entscheidende Veränderung in einer Therapie kommt nur durch Eigenaktivität des Betroffenen zustande. Der Therapeut kann bestenfalls eine Art Geburtshelfer spielen. Ein solcher Prozess ist aber alles andere als einfach!!!

Ich hab auch in meiner Jugend (...) Aber dafür habe ich keinen Therapeuten gebraucht. Ich hab mich einfach mal hingesetzt und mich mit meinem Leben auseinander gesetzt.
Alle Achtung, Tylli! Aber müssen's denn deswegen alle gleich machen wie du?

Aber kann das nicht jeder selber?
Was heisst hier das??? Die Problemlage ist eben nicht bei allen die selbe.

Es mag vielleicht ganz cool klingen: "Ich geh heute zu meinem Therapeuten."
Du spielst auf eine Realität an, wie wir sie von Woody Allen und einigen v.a. amerikanischen Fernsehserien her kennen. Ausserhalb von NY und LA und vor allem auch hier in Europa geht nach wie vor eine kleine Minderheit zum Psychotherapeuten, und wer öffentlich zu seiner Psychiatrieerfahurng steht, riskiert sogar handfeste Diskriminierungen.

Ganz nebenbei trägt das verzögerte Aufsuchen psychologischer oder psychiatrischer Hilfe in ganz erheblichem Ausmass zu den hohen Gesundheitskosten bei. So hat etwa Prof. Klaus Grawe errechnet, dass Leute mit Depressionen im Durchschnitt sieben Jahre lang durch verschiedenste Arzt- bzw. Spezialistenpraxen tingeln, bevor sie endlich zu jemandem finden, der ihre Depression behandelt.

aber es gibt auch viele Leute, die dadurch in eine Abhängigkeit geraten.
Das kann zum Problem werden. Wenn die Lösung no therapy wäre, dann aber bitte auch no smoke, no drinks, no holidays, no sex ........ :eek:

... dagegen, jemanden gleich eine Therapie zu empfehlen.
Was heisst hier gleich? Wir sind jetzt immerhin bei Post >130, wie lange müsste man denn deiner Ansicht nach noch zuwarten?

 
@nuthello,

gehst du nicht etwas zu streng mit tylli um?

wer möchte und es zuwege bringt soll versuchen allein sein leben und seine vergangenheit zu reflektieren - wer das aber nicht schafft (und da bin ich nun bei bei dir tylli)

@tylli ,wer jemanden neutralen ,aussenstehenden benötigt, der sollte sich mit ihm gemeinsam auseinandersetzen.

und an euch beide:

ich lebe in einer grossen stadt, hier gehen viele menschen zu therapeuten-also in meinem freundeskreis jedenfalls.es ist oft hilfreich ,sich unterstützung von "aussen" zu holen und altlasten oder hinderliche programmierungen aufzuarbeiten.

@b52 ,ich wünsch dir ,von ganzem herzen ,dass du bald aus deinem inneren stress rausfindest. ich denke fest an dich und umarme dich

ali

 
Lieber Kaleu! Sag mal, machen es sich nicht immer alle zu einfach, wenn sie ein Problem haben, dass sie gleich zum Therapeuten rennen?
Wer sagt eigentlich, dass eine Therapie einfach ist? Sorry Tylli, ich halte grosse Stücke auf Dich, ich glaube auch, dass Du das weisst, aber ein Urteil an der Stelle kannst Du Dir nicht erlauben. Gerade weil ich selbst eine Therapie mache, habe ich heute mehr Respekt denn je vor jedem der eine Therapie macht! Für mcuibist es so schon hart genug, aber meine Probleme sind nur Kindergarten im Gegenatz zu Leuten die echte Probleme haben.

Es ist ein absolutes fehl denken, dass man sich hinsetzt und der Threapeut "richtet" irgendwas. Sondern das Gegenteil ist der Fall. Der Therapeut zwingt Dich auf eine grausame Art Dich mit Dir selbst zu beschäftigen. Glaub mir Tylli, da machst Du in der Sitzung die Hölle auf Erden durch. Und wäre es nicht so, würde ich das sofort aufgeben!

Es geht nicht darum, sich irgendwie die Arbeit an sich selbst abnehmen zu lassen, denn das würde nicht funktionieren. Jeder Therapeut, der was taugt, weiss das. Und jeder gute Therpaeut zwingt Dich nur dazu, dass selbst in die hand zu nehmen. Ich habe keine einzige Verhaltensweise von meinerTherpaeutin gelernt, nichts dergleichen, sie tut nicht mehr als durch gezielte Fragen mich selbst dazu zu zwingen, mich mit mir selbst zu beschäftigen! Und eins weiss ich auch so, jeder, und auch dazu gehörst Du Tylli, jeder kann da Sachen über sich lernen, die erallein nciht schafft. Und ob es Dir jetzt rechtist oder nicht, ich habe da eine Erfahrung voraus, die Du nicht hast, ich erlebe es gerade! Und deswegen kann ich mir auch das recht herausnehmen das besser beurteilen zu können als Du. Und deswegen kann ich mkir aus das Recht herausnehmen, jedem der das durchmacht einen hauch höhreren Respekt zu zollen, als jedem der meint, er hätte das nicht nötig.

Und ganz besonderen Respekt ringe ich jedem menschen ab, der in seiner Vergangenheit wirklich die Höllre aufErden durchmachen musste und deswegen eine Persönlichkeitsstörung hat und der trotzdem heute eine Therpaie durchzieht und das damit alles nochmal durchlebt!

Sorry Tylli, hier hast Du schlicht kein Recht zu urteilen, nichtmal zu beurteilen.

 
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Nö, nö, Nuthello ist nicht hart mir gegenüber... Er sagt seine Meinung und die ist okay.

Was heisst hier gleich? Wir sind jetzt immerhin bei Post >130, wie lange müsste man denn deiner Ansicht nach noch zuwarten?
Ich beziehe das nicht alleine auf dieses Posting. Aber mir wird hier zu schnell von Therapien gesprochen. Das ist kein Allheilmittel. Und deswegen muss derjenige auch danach nicht seine Persönlichkeit finden.

Sorry Tylli, hier hast Du schlicht kein Recht zu urteilen, nichtmal zu beurteilen.
Ich denk schon, lieber Kaleu. Ich hab vor 2 Jahren eine Trauma-Therapie mit anschließender Gesprächstherapie durch. Ich weiß also, wie so etwas ist. Ob mir es was gebracht hat, kann ich nicht sagen, denn dafür hab ich mich in den letzten 10-15 Jahren einfach zu viel mit mir beschäftigt, um nicht zu wissen, wo welche Punkte bei mir liegen.

Ich halte es zum einen aus versicherungsrechtlichen Gründen für falsch, jedem gleich eine Therapie anzuraten. Okay, gehört nicht hierher. Und die andere Seite ist die, dass ABSOLUT JEDER irgendwo in seinem Leben Dinge erlebt hat, die schlimm waren. Vielleicht solltest du dich mal an dem Satz orientieren: Wo kein Leid ist, da ist auch keine Freude. Du wirst immer beide Seiten erleben. D.h. du müsstest auch deine positiven Seiten aufarbeiten lassen, um wieder in ein Gleichgewicht zu kommen.

Und ich HABE Leute erlebt, die in eine Abhängigkeit zum Therapeuten/Therapie geraten sind. Sobald ein Problem auftauchte (und mag es noch so klein gewesen sein), sind sie zum Therapeuten gerannt. Einen Therapeuten interessiert das nicht. Er setzt sich mit den Leuten hin und redet. Und erzähl mir jetzt nicht, dass ein Therapeut sagen würde: "Nein, das löst du jetzt ganz allein.". Auch Therapeuten wollen leben...

Ich denke, es ist einfach die Bequemlichkeit der Menschen, sich mal INTENSIV mit sich selber zu beschäftigen. Die Angst, man könne nicht in die 0815-Schablone der Menschheit passen. Die Angst, das Anderssein an sich zu entdecken und dann auch noch dazu stehen müssen. Die Angst, VERANTWORTUNG für sein Leben zu übernehmen. Ja, dafür muss dann freilich eine helfende Hand her...

 
Achsoooo....sorry, da hab ich Dich völlig missverstanden Tylli. Ich denke ich weiss was Du meinst mit Abhängigkeit vom Therapeuten. Tja, an der Stelle kommts halt wirklich drauf an, ein guter Therpaeut der seinen Job macht, weil er ihn gerne macht, der würde sagen, sorry, Unselbständigkeit unterstütze ich nicht.

Naja, da kommen wir jetzt aber in eine Grundsatzdiskussion die den Rahmen sprengen würde.

Versteh jetzt aber besser worauf Du ursprünglich hinaus wolltest, ich hatte das missverstanden.

 
hallo ihr lieben,

danke für eure ausführlichen beiträge..

Eigentlich kann ich aus allen meinungen ein stück "wahrheit" abgewinnen.

@isabel

es geht nicht darum,die schuld auf jemand oder etwas zu schieben, sondern darum, die ursachen zu erkennen.
Und wenn man der meinung ist, dass die ursache eben ein bestimmtes "falsches" handeln einer person ist- dann gibt man schuld

Und ich gebe meiner mutter schuld und zwar gravierende (diese erkenntnis kam mir aber erst in den letzten jahren...) Und es geht mir wohl darum, dass sie sich bei mir entschuldigt, aber das wird sie nie tun, da sie sich keiner schuld bewusst ist- sie ist der ansicht, dass ich das thema abschliessen muss- ich erwachsen sei und die kindheit/jugend ja nun vorbei sei und ich selbst mein leben in die hand nehmen muss-(das tue ich ja auch!)sie ist ihrer verantwortung jetzt enthoben- sie hat damit nichts mehr zu tun-so ein glück für sie-so sieht sie das-aber mir reicht es eben nicht für meinen seelnefrieden, das alles so hinzunehmen, zu akzeptieren- mir würde ja schon eine gewisse einsicht ihrerseits genügen...

Nunja, das wort zum muttertag ! :)

@kaleu

Vor der Therapie dachte ich auch, dass ich mit meiner Kindheit abgeschlossen und die Probleme verarbeitet hätte
Das denke ich bei mir ja nicht, nur glaube ich, dass es ohne SIE nicht gehen wird-- aber schaun wir mal-

@nuthello

Hattest du denn therapeutische Hilfe, oder bist du ganz allein mit den Panikattacken fertiggeworden?
Bin damit alleine fertig geworden-bis jetzt- durch viel lesen, schreiben, denken...tun..

habe die angst bewusst angenommen- mich damit beschäftigt, dass sie kommt, aber eben auch wieder geht- und damit wurde es von mal zu mal besser- wichtig war auch kein alkohol, viel schlaf, viel frische luft...:)- aber das alles ist nicht besonders "gesellschaftsfähig", dass heisst, man zieht sich zurück, beschäftigt sich viel mit sich selbst und das führt zu vernachlässigung von freunden, sozialen kontakt etc.., das verständnis der mitmenschen ist hier nur begrenzt..

Das muss man dann wieder nach und nach aufbauen- nicht einfach- bis heute...

Ganz nebenbei trägt das verzögerte Aufsuchen psychologischer oder psychiatrischer Hilfe in ganz erheblichem Ausmass zu den hohen Gesundheitskosten bei.
Sorry, aber wen interessiert denn in diesem zusammenhang GELD??? Das ist mir so wurscht!!

@all

ich bin nicht gegen therapien- nie gewesen, habe mich immer wieder mal damit beschäftigt- und mir ist auch klar, dass ein therapeut es nicht alleine richten kann- dass das nur mit meiner hilfe bzw. nur durch mich geschehen kann-

Anderer hinsicht sehe ich es auch wie tylli- ich gehe nicht wegen jedem pups zum arzt, dass mach ich auch bei körperlichen störungen nicht...im grunde muss jeder mensch alleine mit sich fertig werden...

da machst Du in der Sitzung die Hölle auf Erden durch.
Denke mal,dass geht aber hauptsächlich menschen so, die sich nicht gerne mit sich selbst beschäftigen. ich bin so nicht- glaube nicht, dass es für mich die hölle wäre- bei mir wäre es eher skepsis, ob das denn alles so richtig ist, was der sagt-

Du lieber kaleu saugst ja alles auf wie ein nasser schwamm, ich wäre da 100pro kritischer..auch weil ich doch schon viel weiss über mich..

B.

 
liebe B., zu drei stichworten möchte ich mich gern melden:

verantwortung: ich finde sehr wohl, dass man anders agieren muss und soll, wenn man die verantwortung für kinder trägt. wenn man alleinstehend ist und gern krank ist und bleibt (und nur das gesundheitssystem belasten würde), dann bleibt es in der eigenen verantwortung, wie man mit sich und seinen körper und seine psyche pflegt oder eben nicht. das ist der vorteil des single-lebens, dass man nur für sich die verantwortung trägt und für niemanden sonst (die verantwortung für das kollektiv mal ausklammernd).

aber ich gebe zu bedenken, dass du deine tochter mit deinem verhalten genauso nachhaltig prägst, wie es deine mutter bei dir gemacht hat. du entscheidest indirekt, wie das kind im späteren leben mit diesen situationen umgeht. und vermutlich auch, wie man sich krankheitssymptomen gegenüber verhält. das ist eine große verantwortung meiner meinung nach …

therapie: es ist ein großes unding meiner meinung nach, therapien als modeerscheinung zu diskriminieren. denn das hält wirklich kranke menschen möglicherweise davon ab, hilfe zu suchen, wenn sie diese brauchen. psychisch zu erkranken ist genauso möglich und häufig, wie physisch zu erkranken. es kann keine schande sein, sich untersuchen zu lassen und abzuklären, ob hilfe notwendig ist oder ob man sich selber therapieren kann. panikattacken sind doch kein schnupfen!

schuldzuweisungen: jetzt weiß ich natürlich nicht, was dich im speziellen quält im verhältnis zu deiner mutter. doch denke ich, wenn es dir noch immer wichtig ist, dass sie einsichtig ist und sich bei dir entschuldigt, obwohl sie ein völlig anderes bild hat, dass dein verhältnis zu ihr auch eine große psychische belastung für dich darstellen muss.

meiner meinung nach hast du viel aufzuarbeiten, B. es liegt in deiner entscheidung, ob du es lieber verdrängst und als „pups“ bezeichnest, oder ob du den tatsachen ins auge sehen willst und etwas unternimmst …

denkt die

Isabel

 
dass du deine tochter mit deinem verhalten genauso nachhaltig prägst, wie es deine mutter bei dir gemacht hat.
Genau das ist auch der punkt, warum ich mir so viele gedanken mache- das ist mir sehr wohl bewusst..

meiner meinung nach hast du viel aufzuarbeiten, B. es liegt in deiner entscheidung, ob du es lieber verdrängst und als „pups“ bezeichnest, oder ob du den tatsachen ins auge sehen willst und etwas unternimmst …
Das stimmt sehr wohl und ich verdränge es nicht- ich beschäftige mich sehr häufig damit- und trage mich wie gesagt seit einiger zeit mit dem gedanken professionelle hilfe in anspruch zu nehmen- es fehlt vielleicht einfach noch der letzte (oder erste:)) schritt dazu...

Vielen dank isabel- du hilfst mir irgendwie immer sehr...

B.

 
verantwortung: ich finde sehr wohl, dass man anders agieren muss und soll, wenn man die verantwortung für kinder trägt. wenn man alleinstehend ist und gern krank ist und bleibt (und nur das gesundheitssystem belasten würde), dann bleibt es in der eigenen verantwortung, wie man mit sich und seinen körper und seine psyche pflegt oder eben nicht. das ist der vorteil des single-lebens, dass man nur für sich die verantwortung trägt und für niemanden sonst (die verantwortung für das kollektiv mal ausklammernd).
Ich weiß nicht, wie du auf solche Sätze kommst. Meist entspringen solche Behauptungen irgendwelchen Hausfrauenhirnen, die es gar nicht erfassen, dass auch ein Single sehr viel Verantwortung trägt. Ich geb dir gerne mal meine - SEHR GERNE... Da würdest du dran kaputt gehen, da bin ich mir sicher!

Also bitte nicht solche pauschalen Verurteilungen, wenn man nicht mit beiden Beinen im Leben steht.

@Kaleu: Aber mal ein Therapiebeispiel:

Bei mir wird es immer wieder gern auseinandergenommen, warum ich keine Kinder will und auch nicht kriegen kann. Selbst von Therapeuten wird man da in eine Rechtfertigungsposition getrieben. Auch von Ärzen, obwohl die die Gründe kennen.

Aber NOCH NIEMAND hat auf den Satz reagiert, mit dem ich das begründe. Er ist sehr menschenverachtend.... scheint aber zu stimmen, denn sonst kämen mal Reaktionen. Sooo wird also

"behandelt" und "therapiert"... Der Gesellschaft zum Nutzen, aber nicht zum Nutzen des einzelnen Individuums.

@B52: Nicht das du mich jetzt verhaust: Ich sehe bei dir nicht, dass du ein Mensch wärst, der in so eine Therapeuten-Abhängigkeit geraten könnte. Du erscheinst mir sehr selbständig - und sorry, auch als eine Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht. Auch wenn du vielleicht nicht selber den Eindruck hast, wenn du von Verunsicherungen schreibst.

 
@B52: Nicht das du mich jetzt verhaust: Ich sehe bei dir nicht, dass du ein Mensch wärst, der in so eine Therapeuten-Abhängigkeit geraten könnte. Du erscheinst mir sehr selbständig - und sorry, auch als eine Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht. Auch wenn du vielleicht nicht selber den Eindruck hast, wenn du von Verunsicherungen schreibst.
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Also ich sehe das übrigens bei mir auch nicht als gefahr-

Hab eben einen termin für ein "erstgespräch" ausgemacht-- allerdings bekommt man ja am telefon gleich um die ohren gehauen, dass wenn ich eine therapie machen möchte- es sehr lange wartezeiten gibt... na toll- da rafft man sich schon mal auf-

und wie hat das mein guter kaleu gemacht??? Dass er so schnell dran kam?

Naja, ich schau mal, was sie mir so rät...

B.

 
und wie hat das mein guter kaleu gemacht??? Dass er so schnell dran kam?
Selbstzahler.

Mir hätte eine Kasse auch nie eine Therapie genehmigt, es sei denn der Therapeut hätte eine ernst zu nehmende Störung phantasievoll zusammendiagnostiziert :D

 
Also auch wenn ich da keinen unterschied sehe, allein von den terminen her- werden selbstzahler bevorzugt behandelt, warum? Also ich könnte das auch selbst zahlen- aber ich seh da keinen sinn drin- und da soll man nicht wütend werden !!!

B.

 
Nee, ich bin bei einer Therapeutin die nur Selbstzahler nimmt. Da sind die Wartezeiten nicht länger als eine Woche.

Es hat doch nicht wirklich jemand geglaubt, wir hätten ein gerechtes Gesundheitssystem in Deutschland, oder? Ich bekomm gerade Kontakt mit dem Kassensystem... meine Nachbarin hat mich doch gebeten ihr bei der Therapeutensuche zu helfen und da muss ich einen Kassenzugelassenen Therapeuten suchen der

a) tiefenpsychologie und kognitive Verhaltenstherapie kann

B) möglichst EMDR kann

c) Erfahrung mit Borderlinern hat

d) möglichst noch DBT und/oder TFP kann

e) nicht weit weg vom Heimatort praktiziert.

Ich hab ungefähr 4 gefunden die privat abrechnen und keinen einzigen die übe Kasse abrechnen...

Suuuuuuuuper, da wird man schon bei der Therapeutensuche depressiv. An die Wartezeite will ich gar nicht denken. Einer (der sowieso nicht in Frage kam) faselte was von 2 Jahren Warteliste. Ist doch völlig für die Füsse, echt...