Wird's besser?

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Hallo lieber xoff,

ich machte ihr am Sonntag (ich habe bewusst mit meiner Antwort gewartet, wolte nicht gleich wieder schreiben, sondern alles ruhig angehen) einen Vorschlag, auf welchen sie gestern Abend geantwortet hat.
...wie hat sie denn auf Deinen Vorschlag geantwortet?

Darf ich ganz ehrlich sein? Du schreibst:

Dass es nicht funktioniert, so wie wir's hatten, mit Zusammenwohnen und praktisch die ganze Freizeit miteinander verbringen, das habe ich eingesehen und möchte es auch gar nicht mehr.
und erwartest andererseits, bereits jetzt im zarten Anfangsstadium der Wieder-Annäherung an Deine Exfreundin, einen intensiven Austausch mit ihr, eventuell in Form von mails!

Aber: Vielleicht ist mailen einfach nicht so ihr Ding??? Vielleicht ist ihr eine andere Kommunikationsform lieber, z.B. telefonieren?

Oder, was noch viel wichtiger ist: Vielleicht braucht sie nichts weiter als Luft zum Atmen, um sich wieder auf Dich einlassen zu können.





Die Liebe ist ein Kind der Freiheit,
das sollten wir alle hier nie vergessen!

Liebster xoff, ich bin auch nägelkauend, weinsüffelnd und heulend tagelang zuhause gesessen und habe auf einen Anruf meines Liebsten gewartet. Habe ihn aber niemals bedrängt, keine einzige mail geschrieben, keine sms, keinen Anruf.

Inzwischen ruft er mich wieder dreimal täglich an...

Ich denke, ihr habt gute Chancen, xoff, wenn Du jetzt besonnen reagierst und Deine Wünsche nach Nähe zu Deiner Exfreundin in den Griff bekommst und zurückstellen kannst.

Laß ihr einfach ein bißchen Zeit, bitte; ich denke, das ist alles, was sie braucht. Überschütte sie jetzt nicht mit mails oder anderen Kontaktversuchen; laß sie kommen... sie wird es Dir danken!

Ihr könnt in Zukunft noch viel wunderbaren Austausch miteinander haben, wenn Du ihr jetzt ein bißchen Zeit gibst.

Liebste Grüße

Sterntalerin

 
@Sterntalerin

Sie hat geantwortet, dass sie auch will. das ist ja auch gut so und ich beklage mich nicht im Geringsten darüber.

Aber kannst du Dir vorstellen wie's mir geht: der Frühling ist da, die Sonne scheint und ich habe die schönsten Gefühle in mir. Und ich möchte diese Gefühle - wenn ich sie schon nicht ausleben kann - ihr zumindest mitteilen können! In mir sprudelt es nur so, ich laufe fast über vor Liebe und würde soooo gerne mit ihr darüber kommunizieren.

Mag sein, dass das Schreiben nicht ihr Ding ist (auf der anderen Seite weiss ich, dass sie sehr viel schreibt, in «ihrem» Forum, wo sie - so wie sie erzählt - einen sehr regen Austausch hat. ausserdem hat sie erzöhlt, dass sie sehr intensiven Emailverkehr hat mit Menschen, die sie in diesem Forum kennen gelernt hat), aber sie ruft mich ja auch nicht an. Überhaupt geschieht nichts, wenn ich nicht schreibe oder anrufe...

Ich weiss, ich sollte das alles ganz gelassen nehmen und es wird mir auch wieder gelingen, aber im Moment habe ich wieder so grosse Lust auf Kommunikation, dass es mich wirklich fast zerreisst!

Irgendwie denke ich auch, dass sie Schwierigkeiten hat, sich selber dann nicht gleich wieder verpflichtet zu fühlen, einen superengen Kontakt zu haben, wenn sie mir viel und intensiv schreibt (oder telefoniert). Dabei könnte ich wunderbar leben mit der Situation, sich nur einmal pro Woche oder alle zwei Wochen zu sehen. Aber ich möchte ihr Liebesbriefe schreben und von ihr in irgendeiner Form auch solche erhalten. Das ist doch Liebe: der Austausch miteinander, die Kommunikation, das den-andern-am-Leben-teilhaben-lassen, die Gefühle und Gedanken.

Ich habe ja auch nicht jeden Tag und jede Stunde Zeit und Lust, an sie zu denken und will meine Zeit nicht nur mit Gedanken an sie verbringen, will mich emotional nicht nur auf sie fixieren, aber ab und zu sollte das doch möglich sein.

Es ist auch nicht so, dass ich es erwarte, ich wünsche es mir. Deshalb verzweifle ich nicht, aber ich suche nach Wegen, meine Emotionalität mit ihr leben zu können ohne dass einer von uns etwas aufgeben muss.

Und ich kann schlicht nicht nur diese drei, vier Stunden in zwei Wochen voll bei ihr sein und dann wieder 14 Tage nicht an sie denken, ihr nichts sagen von meinen Gefühlen...

Ich bin nun mal so und fühle mich eigentlich auch wohl dabei, emotional zu sein. Vielleicht muss ich akzeptieren, dass sie nicht so ist und daraus meine Konsequenzen ziehen. Vielleicht sind wir wirklich nicht füreinander geschaffen und gehen besser getrennte Wege, denn ich möchte von meiner Partnerin spüren, dass sie Lust darauf hat, mit mir zu teilen, mich zu sehen, mir zusagen, was in ihr vorgeht und auch mit mir Sex zu haben. Gerade wenn man sich nur relativ selten sieht, sollte meiner Meinung nach der Kontakt mit modernen Kommunikationsmitteln umso intensiver sein.

Weisst Du, das zu intensive, klammermässige, wie ich es mit der Neuen Bekanntschaft erlebt habe, geht mir ja auch auf den Wecker, ist mir zu viel. (da habe ich übrigens heute Abend die undankbare Aufgabe, die seit 10 Tagen eingefrorene «Beziehung» defiinitv zu beenden, es geht so einfach icht mehr, da spüre ich einen enormen Druck auf mir und ich kann damit sehr schlecht umgehen...)

Was soll ich nur machen?!?

 
Hallo xoff,

ich bin auch ein sehr emotionaler Mensch. Habe aber gerade durch meine jüngste Geschichte gelernt, daß es oftmals viel besser ist, meine Gefühle nicht in jedem Fall dem "Auslöser" mitzuteilen, sondern sie anderweitig auszudrücken und auszuleben, z.B. in Gesprächen mit Freunden etc.

Meines Erachtens können gerade Liebesbriefe oder Liebesmails vom anderen als totales Druckmittel empfunden werden und jedes aufkommende positive Gefühl im Keim ersticken!

Erinnere Dich einfach daran, was Dein jüngster Flirt in der Beziehung zu Dir falsch gemacht hat und mach`das Gegenteil davon...dann liegst Du bestimmt richtig!

Liebe Grüße

Sterntalerin

 
Sterntalerin, genau diese Überlegung habe ich mir auch gemacht, als ich vorhin Dein Post nochmals gelesen habe und meine Antwort darauf. Im Grunde kann ich der neuen Bekannten nur dankbar sein, dass sie sich so verhalten hat!

Die Gefühle, die mir gestern und heute so unter den Nägeln gebrannt haben, sind im Begriff, sich zu relativieren, ich werde immer ruhiger und gelassener. Das tut so gut! Ich schreibe meiner (Ex)Freundin einen Brief, den ich vielleicht nie abschicken werde, in dem ich aber vor allem für mich Klarheit finden will. So kann ich meine Gedanken ordnen und die Emotionen ausleben. Ich habe ehrlich gesagt nicht so Lust, einem meiner Freunde von der Ex vorzuschwärmen und meine doch sehr intensiven Liebesgefühle zu schildern. Und einer Frau will ich das schon gar nicht zumuten. So schreibe ich's für mich auf und kann dann immer noch entscheiden, den Brief irgendwann abzuschicken...

Danke für Dein Feedback, es hat wieder einmal sehr viel bewegt!

glg :schmatz:

Xoff

 
YEEAH, xoff,

das mit dem Brief ist eine super Idee! Nur: schick`ihn bitte auf keinen Fall ab...denn das könnte bedrängend wirken und evtl. ganz viel kaputt machen!

Liebe Grüße

Sterntalerin

 
Hey xoff, du redest wohl nicht mehr mit mir? Hast du meinen Eintrag von heute Vormittag übersehen? ;)

Freut mich auf jeden Fall, dass du inzwischen einen Gang runtergeschaltet hast. Ich schließe mich Sterntalerin an: Schick den Brief auf keinen Fall ab!

 
Original von ZitronenfrauHey xoff, du redest wohl nicht mehr mit mir? Hast du meinen Eintrag von heute Vormittag übersehen? ;)

Freut mich auf jeden Fall, dass du inzwischen einen Gang runtergeschaltet hast. Ich schließe mich Sterntalerin an: Schick den Brief auf keinen Fall ab!
SCHANDE!!!

Ja, ich hab' ihn übersehen, wurde verdeckt durch den langen Beitrag von Sterntalerin. Hoffe, das ist nicht allzu schlimm... Danke, dass Du mich darauf hingewiesen hast.

Du schreibst sehr richtig, dass ich genau die «Fehler» zu machen geneigt bin, wie ich sie von der neuen Bekanntenn nicht mochte. Das ist mir mittlerweile wie Schuppen von den Augen gefallen. gut so!

Wie ich mit der «erhöhten Mitteilfreudigkeit» (Superformulierung!!!) umgehen soll, weiss ich noch nicht. Irgendwie möchte ich mich nicht zurückhalten müssen, denn diese vielleicht sehr intensive Kommunikationslust, die ich habe, ist definitv ein Teil von mir. Ich bin so und werde wohl eher einen Weg finden müssen, es einmal mit ihr zu thematisieren.

Auf der anderen Seite hast Du natürlich recht, wenn Du sagst, dass ich diese Liebesenergie für mich und in mir nutzen kann. Das spüre ich ja auch, jeden Tag, wenn mir die Liebe, die ich spüre - auch ohne eine Geliebte zu haben - für mich als Lebensenergie nutzen kann. Ich glaube, dass ich vieles von dem, was ich tue, nur deshalb so gut kann und so ausdauernd, weil ich eine grosse Liebe in mir spüre, eine Liebe vor allem für mich selber. Wenn ich diese Liebesgefühle, die mich jetzt so sehr erhitzen, auf andere Bereiche des Lebens anwende, so kann das bestimmt sehr gut sein und mir auch sehr viel bringen. Meine Umwelt wird mich bestimmt noch besser und umfassender wahrnehmen.

Aber die Gefühle sind für SIE! Ich kann doch nicht über längere Zeit Gefühle, die ich für jemanden habe, einfach an andere Orte ableiten. Wobei ich das auch gar nicht so verstanden habe. Wenn ich Dich richtig verstehe, dann verstehst Du das als temporäre Lösung des Mitteilfreudigkeitsproblems, oder?!?

Weisst Du, ich bin nur als emotionaler Mann zu haben, mit all meinen Gefühlen, mit allen Ecken und Kanten. Aber ich kann nicht einfach draufloskommunizieren, ohne mit ihr - und mit meiner ganzen Umwelt, im Grunde - ein Agreement gefunden zu haben. Deshalb denke ich, dass ich mit ihr mal über meine Kommunikationslust reden möchte, ihr auch einmal klarlegen sollte, was das für mich bedeutet. Vor allem sollte sie auch wissen, dass sie ihre eigene Art, die Gefühle zu kommunizieren, leben kann und soll. wir sind verschieden (zum glück!!) und das sollten zwei Menschen, wenn sie sich denn lieben, irgendwie auf die Reihe bringen, oder?

Ich bin nicht ganz einverstanden mit Deiner Annahme, ich hätte eine Torschlusspanik. Zumindest nicht generell auf Beziehungen bezogen. Bei ihr: ja! Aber grundsätzlich: nein!

Warum ja bei ihr? Nun, ich denke, dass wir im Moment an einem Punkt sind, wo sich die Wege gabeln. Nehmen wir einen gemeinsamen oder einen getrennten Weg unter die Füsse? Unter dem gemeinsamen verstehe ich aber nicht eine Beziehung, so wie ich sie bisher immer und die meisten Menschen grundsätzlich führen, sondern für mich bedeutete das, dass wir uns zueinander bekennen, aber jeder sein eigenes Leben leben könnte. So eher im Stil einer Weekend-Beziehung, was die Intervalle angeht. Ich will sie gar nicht mehr jeden Tag um mich haben und ich will auch nicht jeden Tag stundenlang Telefonieren oder Emailen. nein. Aber ich möchte sie als Liebespartnerin und ich möchte das auch für sie sein.

Eigentlich möchte ich gar keine Beziehung im Moment. Wäre da nicht SIE, so würde ich mich auf mein Leben, auf meine Kinder und die Freunde und Freundinnen konzentrieren. Ich habe eigentlich gar keine Lust, die grosse Freiheit, die ich im Moment habe, mit einer Frau zu teilen und je nach dem wieder von neuem gegen Besitzansprüche zu kämpfen anfangen. Ich war - bevor ich die neue Bekannte kennen gelernt hatte und dann auch wieder zu der Exfreundin eine nähere Beziehung zuliess - im Grunde sehr zufreiden mit dem Alleinsein und begann gerade die Vorteile zu erkennen und damit leben zu lernen. Eigentlich habe ich den Hals gestrichen voll von Beziehungen und hätte jetzt die Chance, mich mal so richtig um meine eigenen Bedürfnisse zu kümmern.

Aber es kommt ja eh immer anders als man denkt, oder?

So werde ich jetzt mal den Brief weiterschreiben, heut' Abend. Vorher will ich aber der neuen Bekannten noch erklären, was sich in mir tut und warum ich auf sie nicht so eingehen kann, wie sie das - wahrscheinlich - gerne hätte. Das wird bestimmt kein einfaches Gespräch, aber ich freue mich irgendwie darauf, denn es geht darum, ihr und mir die Täuschung wegzunehmen (zu ent-täuschen...!) und ein Fundament für die Zukunft zu legen. Das wird schon gut kommen, darauf vertraue ich!

So, biste nun zufrieden mit meiner Antwort? ;)

mit einem ganz lieben Gruss und :schmatz:

Xoff

 
Schon klar, dass du nur ganz zu haben bist - mit allen Gefühlen und ihren Auswüchsen. Deshalb finde ich deinen Gedanken, ihr das so zu erklären (dass das ein Teil von dir ist, aber sie so bleiben kann, wie sie ist), sehr gut.

Wenn ich Dich richtig verstehe, dann verstehst Du das als temporäre Lösung des Mitteilfreudigkeitsproblems, oder?!?
:] Genau, denn die Liebe braucht keine Lösungen oder Rezepte. Nur der Mangel an Gelassenheit muss "therapiert" werden. Dazu kannst du dreimal täglich Briefe schreiben oder Ähnliches. Und natürlich Liebe beamen :) )

 
Hallo liebe Zitronenfrau,

sorry, wenn ich nun einfach xoff`s thread dazu mißbrauche, um Dir meinen Dank auszusprechen! Deine Anregungen geben mir immer sooo viel Stoff zum Nachdenken und ganz viel positiven Input!

DANKE.

Ganz liebe Grüße an Dich und natürlich auch an xoff und an alle anderen hier.

Sterntalerin

 
Ich konzentriere mich beim Beamen mal vorerst auf «neutralere» Inhalte... Aber Beamen ist schon was Gutes!!!

E guete Oobe

Xoff

 
Sterntalerin, das ist doch kein Missbrauch...! Fühl Dich einfach herzlich willkommen (solange Du nicht shredderst... ;) )

 
@Fruehling

Vielen Dank für Deinen langen Beitrag! Du schreibst viele wahre Dinge, ich kann das gut nachvollziehen.

Ich denke nicht, dass ich mich unfrei fühle, aber ich habe mir Fragen gestellt im Zusammenhang mit meiner Art zu kommunizieren und im Zusammenhang mit der für mich ganz neuen Beziehungssituation mit meiner (ex)freundin. Diese Fragen habe ich gestern mit ihr zum Teil klären können, dazu mehr im nächsten Post...

Weisst Du, ich möchte nicht mehr mit einer Frau zusammenwohnen, weil ich für mich merke, dass ich in Beziehungen mich selber sehr oft unter Druck setze und so, auf Distanz, mich viel wohler fühle.

Du schreibst, dass ich mich selber verpflichte zu ellenlangen Emails oder langen Telefonaten. Das ist aber nicht der Fall, sondern ich habe Lust, das zu tun und fragte mich, wie das wohl bei ihr ankommen mag, weil ich 1. noch nie so richtig nachgefragt hatte und 2. selten ein Feedback erhalten habe. Ich bin, im Gegensatz zu vielen Menschen die ich kenne, ein sehr kommunikativer Mensch und habe ein wenig Angst, die anderen mit meiner Flut an Worten zu erdrücken. Ich weiss, das sollte ich nicht haben, sonden einfach drauflos schreiben.

Ich bin in einem Prozess des mich selber Kennenlernens und Ausprobierens neuer Muster. Da fühle ich mich manchmal ein wenig unsicher und muss durch Fragen und Ausprobieren einen Weg finden, damit umzugehen. Mittlerweile fühle ich mich sehr wohl darin und merke, dass ich so viel besser mich selber sein kann, als früher.

Wie Du schreibst, macht der Besitz von Dingen oft unglücklich und gleichgültig. Deshalb möchte ich ja gerade nicht mehr das Gefühl haben, meine Partnerin zu «besitzen» und wähle deshalb bewusst diese Beziehungsform auf Distanz, die mir enerseits mehr Freiraum gibt und andrerseits auch ein Gefühl des Nichtbesitzens. Du hast recht, wenn Du schreibst, das sollte man auch in einer klassischen Beziehung können, wenn man zusammenwohnt und sich sehr oft sieht. Ich kann das bisher nicht und werde es vielleicht auch nie können. Aber so, mit einer Art Beziehung auf Distanz, mit meinen Töchtern, die sehr viel bei mir sind und mit ein paar wirklich guten Freunden habe ich eine Art Familie, die zwar nicht unter einem Dach wohnt, aber trotzdem sehr wirksam ist und funtkioniert. Mir ist sher, sehr wohl in meiner Lebenssituation im Moment und ich denke, dass ich auf einem guten Weg bin.

Natürlich wäre mir auch wohl, wenn ich mit einer Frau zusammenwohnen könnte und trotzdem noch diese Freiheit spüren und leben könnte. Das ist vielleicht ein Idealzustand. auf der anderen Seite finde ich es sehr ehrlich, wenn ich meine Unfähigkeit (und die meiner Umwelt), diesen Freiraum auch im Zusammenwohnen zu ermöglichen, zugebe und mich entsprechend verhalte. Ich habe grössten Respekt vor Paaren, die eine so freie Beziehung führen wie das Paar, das Du beschreibst!

Ich finde es schön, was Du alles an Einsichten schreibst, frage mich aber, ob Du das alles auch für Dich selber umsetzen kannst.Vielleicht machst Du es Dir verständlich, indem Du es z.B. mir schreibst. Und das ist gut so!

vielen Dank nochmals und einen sonnigen, schönen Tag

glg

Xoff

 
Ich laufe Gefahr, als Kampfposter abgestempelt zu werden, ich weiss, aber ich muss noch ein paar Dinge loswerden, die ich gestern erlebt habe und das mache ich am liebsten in separaten Posts. Es gibt also was zu lesen heute, liebe Leute!

Gestern Abend ist die neue Bekannte, die ich vor ein paar Wochen kennen gelernt hatte, zu mir gekommen, weil ich ein Gespräch mit ihr wollte. Dieses Gespräch war für mich nicht einfach, denn ich musste ihr klarmachen, dass ich keine Beziehung mit ihr will. Sie hat sich fast schon in etwas hineingesteigert, fühlte sich in einer festen Beziehung und hat mich mit Besitzansprüchen belegt, die ich nicht erwidern konnte. Ich habe das als sehr belastend erlebt und fühlte mich seit zwei Wochen nicht mehr sehr wohl mit ihr. Angefangen hatte es an dem Abend, als wir alle zusammen, sie, meine Kinder (die Geburtstag hatten) und meine Exfreundin (und natürlich viele andere Menschen, die ich aus den Tanzkursen kenne) an einer Tanzveranstaltung waren. Dort beklagte sie sich darüber, dass ich ihr nicht genug Aufmerksamkeit habe zukommen lassen, obwohl ich in erster Linie mit meinen Girls da war und deren Geburtstag feierte. Sie hatte auch grosse Mühe damit, dass meine Exfreundin da war (es war ein öffenlticher Anlass, jeder war willkommen...) und in der Dolge hatten wir diverse Gespräche, in denen ich merkte, dass sie einen sehr gorssen Stress hatte mit allem, was mich ihr vermeintlich «wegnahm». Ich fühlte mich eingesperrt und mit Beschlag belegt. Irgendwie hatte die sehr neue und frische Freundschaft sehr rasch eine unangenehme Schwere erreicht, die mir gar icht gefiel. Ich habe sie dann um Distanz gebeten, habe mich zurückgezogen und ihr kommuniziert, dass ich mir über meine gefühle klar werden müsse. Ich war zerissen und fühlte mich nicht mehr wohl.

Über das vergangene Weekend habe ich mir viele Gedanken gemacht über diese «Beziehung» und meine Rolle darin und bin zum Schluss gekommen, dass ich das nicht mehr möchte, sondern mich zurückziehen will. Das musste ich ihr gestern sagen und erklären.

Ich war sehr offen zu ihr und sagte ihr, dass ich mit ihr keine Beziehung möchte, weil ich mich dazu nicht bereit fühlte, mich nicht darin verlieren möchte. Das hat ihr sehr weh getan, denn für sie war das der «magic match», sie wollte sich an mich klammern, hatte sich in mich verliebt und für sie war klar, dass sie mich als festen Freund wollte. Sie hätte sich den Rest des Lebens mit mir vorstellen können, obwohl wir nie gesagt hatten, dass wir eine feste Beziehung hätten. Ich war ein wenig geschockt darüber, dass für sie alles so klar und fest gewesen zu sein schien. Sie fragte mich, was sie denn falsch gemacht habe. Sie übernahm Verantwortung für etwas, das sie gar nicht getan hatte. Ich versicherte ihr, dass es nicht an ihrem Verhalten gelegen habe, sondern dass ich mich nicht auf so eine fixe und «betonierte» Beziehung einlassen will, dass ich mich nicht bereit fühlte, eine feste Beziehung einzugehen.

Es hat mir irgendwie schon weh getan, sie so verletzt zu sehen, habe ihr das auch gesagt. Aber ich konnte nicht anders, denn mein Herz sprach eine andere Sprache, wollte sich nicht auf sie einlassen. Ich glaube, die hat es im Grunde begriffen, auch wenn's weh tat.

Mir wurde in dem Gespräch bewusst, dass ich solche Situationen schon mehrmals erlebt hatte, dass mir bei ein paar meiner Freundinnen schon nach ein paar Wochen klar geworden war, dass ich mich nicht sonderlich wohl gefühlt hatte. Das war das erste Mal, dass ich es fertig gebracht hatte, diese Bedenken auch zu äussern. Bisher sagte ich nichts, aus Angst zu verletzen, und gab mich dann in eine Beziehung ein, für mich eigentlich nicht stimmte. Das kam dann auch immer nicht gut heraus. Deshalb fühlte ich mich, obwohl sie sehr verletzt war nach dem Gespräch, nicht schlecht, denn ich war ihr gegenüber ehrlich und konnte zum ersten Mal dazu stehen, dass ich mich nicht wohl gefühlt hatte. Ich wollte ihr nichts vorspielen und das ist mir gestern gelungen.

Manchmal empfinde ich es als sehr schwierig, zu dem zu stehen, was ich empfinde und ehrlich zu meiner Umwelt zu sein, aber es bedeutet auch eine grosse Erleichterung, wenn's dann raus ist. Deshalb geht es mir heute, wenn ich auf den Abend gestern zurückblicke, eigentlich sehr gut.

 
Und schon wieder ich, wie angekündigt....

Nach dem Gespräch von oben meldete sich meine Exfreundin. Sie wolle mir nicht eine komplizierte Email schreiben, sondern lieber telefonieren....

Ich habe ihr von dem Gespräch davor erzählt und ihr auch gesagt, dass sie bestimmt nicht der Grund für mein Zurückziehen gewesen sei. Wir stellten gemeinsam klar, dass wir zwar sehr viel füreinander empfinden, dass diese Gefühle aber keinerlei Besitzansprüche implizierten, sondern dass jeder sich frei fühlen sollte.

Ich war sehr foh darüber, dass wir endlich einmal über sehr vieles reden konnten, was mir nicht klar war und was mich beschäftigte. In diesem Gespräch wurde mir klar, dass die Annäherung, die wir zugelassen hatte, eine sehr gute und auch sehr freie Sache war. Ich habe hier schon ein paarmal von «Beziehung» zu meiner Exfreundin gesprochen und muss das vielleicht ein wenig erklären...

Die Gefühle, die ich für sie empfinde, sind sehr stark, aber sie sind auch sehr frei. Frei in einem für mich ganz neuen Sinn. Ich weiss, dass es Liebe ist, die ich für meine Exfreundin empfinde, Liebe in einer für mich völlig neuen Form. Das erste Mal in meinem Leben habe ich jemanden so gern, ohne sie an mich binden zu wollen, ohne Exklusivitätsansprüche zu stellen, ohne besitzen zu wollen. Ich empfinde für sie eine Liebe, die weit über das hinausgeht, was ich bisher erlebt und empfunden habe. Wir werden wahrscheinlich nie mehr ein Paar sein, so wie man sich's landläufig vorstellt. Aber wir werden vielleicht immer einen sehr engen und herzlichen Kontakt haben, der eine grosse Nähe zulässt und von Freude und Zuneigung geprägt ist. Ich liebe sie in einem sehr freien Sinn, wünsche mir, dass es ihr gut gehe und beziehe diesen Wunsch nicht auf mich. Ich übernehme keine Verantwortung für ihr Wohlbefinden, sondern möchte diese freiwillige und schöne Freundschaft geniessen und ihr und mir aber neben der Nähe auch ein grosses Mass an Freiheit lassen, zu tun und lassen, was jeder von uns für richtig hält.

Wir haben gestern Nacht lange miteinander telefoniert und konnten wahrscheinlich noch nie so offen und erhlich miteinander reden. Das hat so ungemein gut getan!

Einerseits war es wie ein Gespräch mit dem besten Freund, so offen und ehrlich. Wir mussten einander nichts vormachen und nichts schön verpacken, damit es der andere auch bestimmt richtig versteht. Ich konnte ihr sagen, dass ich sie wahnsinnig gern habe, dass ich sie auf eine Art liebe, die mir ganz neu ist.

Andrerseits war es wie flirten, so prickelnd und frisch, wie wenn ich sie erst gerade kennen gelernt hätte. Durch die grosse Distanz zwischen uns und dadurch, dass wir uns selten sehen und hören, erleben wir jeder für sich viele Dinge, die uns einander auf eine gewisse Art fremd machen, die uns einander neu kennen lernen lassen.

Ich habe sie dann gegen Ende des Gesprächs auf die Fragen angesprochen, die mir unter der Haut brannten. Das war so schön!

Ich konnte ihr sagen, dass ich manchmal ungemein Lust habe, ihr meine tiefsten Gefühle zu schreiben, konnte sie fragen, ob es in Ordnung sei, wenn ich das auch tue und fragte sie auch, ob ihr das Freude mache, wenn ich so offen und manchmal überschwänglich schreibe. Ob es sie nicht bedränge wollte ich wissen. Dass sie sich auf keinen Fall verpflichtet fühlen solle, so schnell wie möglich zurückzuschreiben, aber auch nicht, überhaupt eine Antwort zu geben, dass sie mich auch gerne anrufen kann, wenn ihr wohler ist beim Telefonieren als beim Schreiben, sagte ich ihr auch.

Sie antwortete, dass sie absolut nichts dagegen habe, wenn ich ihr von meinen Gefühlen schreibe, nur dass sie nicht immer gleich eine Antwort parat habe und auch nicht immer zurückschreiben mag. Sie sagte auch, dass ihr meine Emails meist eine grosse Freude machten und dass sie es oft geniesse, von meinen Gefühlen zu lesen.

Ich forderte sie dann auf, mir doch einfach offen und ehrlich mitzuteilen, wenn ihr meine Intensität zu viel würde, wenn sie sich bedrängt fühlen würde und ihr nicht wohl sei. Das hat sie mit Freude angenommen und ich hoffe, wir können das alles auch umsetzen.

Nach diesem Gespräch war mir unglaublich wohl, ich hatte endlich so viele Dinge klären können und war mir bewusst, was für eine wunderbare Freundschaft ich mit ihr zusammen am Entwickeln bin. Diese Freundschaft lässt so vieles zu, ist offen für Entwicklung in jede Richtung und ist vor allem nicht belegt mit unausgesprochenen Erwartungen und Wünschen.

Ich weiss nicht recht, wie ich Euch das sagen soll, aber das ist für mich die ehrlichste und offenste Liebe, die ich je erlebt hatte! Wir haben keine Beziehung miteinander und stellen keine Ansprüche an den anderen, sind vollkommen frei und trotzdem ist eine unglaubliche Nähe vorhanden, eine Nachhaltigkeit, die wunderschön ist. Wir werden uns noch viele Male sehen und viele schöne Augenblicke zusammen erleben, aber jeder kann für sich seinen Weg gehen und den anderen daran teilhaben lassen. Ich weiss, dass ich mich sogar darüber freuen würde, wenn sie zu mir käme und mir sagte «Du, ich habe da einen Mann kennen gelernt, der mir den Atem raubt, mit dem ich zusammen sein will und den Rest meines Lebens mit ihm verbringen möchte». Ich hätte eine ehrlich und liebe Freude daran. Ich weiss, das tönt jetzt komisch und passt nicht unbedingt in die landläufige Vorstellung davon, wie Liebe sein sollte, aber für mich stimmt das so gut, wie es noch nie gestimmt hat!

Ich habe gestern zwar eigentlich zwei Frauen «verloren» im Sinn einer besitzorientierten Beziehung, aber ich habe gleichzeitig auch mindestens eines der grössten Geschenke erhalten: eine freie und freiwillige Freundschaft/Liebe mit einer wunderbaren Frau.

Aus dieser Freundschaft kann sich alles entwickeln und sie lässt so vieles zu.

Hoch lebe die Gelassenheit!

Ich fühle mich heute sehr, sehr glücklich und zentriert in mir!

Danke Dir, dass Du all das gelesen hast. Verzeih, dass ich mich nicht kürzer gefasst habe, aber es ging irgendwie nicht.....

;)

Xoff

 
hi xoff!

ich freue mich ungemein für dich, gerade weil aus deinen beiden letzten postings für dich soviel positives hervorgeht und du wirklich sehr sehr glücklich zu sein scheinst!

mach weiter so ...

alles liebe

venice

 
Danke, venice, für Deine ehrliche Freude! Ja, Du hast recht, ich bin im Moment wirklich sehr glücklich und fühle mich ehrlich gut.

Wie viel doch offene und direkte Kommunikation bewirken kann! Ich kann heute gar nicht mehr begreifen, das ich solche Angst hatte davor... Manchmal muss ich wohl einfach den Sprung ins kalte Wasser wagen um dann zu sehen, dass es gar nicht so kalt ist und dass ich wunderbar darin schwimmen kann, dass es herrlich erfrischend ist und mir gut tut.

Das Leben ist so schön, ich merke es immer wieder auf's Neue!

 
Deine Beiträge erschlagen einen echt! Ich glaube ich bekomme eine Ahnung davon, wie deine Mails sein müssen :D

Schön, dass du endlich alles mit den Frauen geklärt hast. Ich weiß, welche Wohlgefühle es auslöst, das für einen selbst Richtige getan zu haben. Also genieße es!

 
Original von Zitronenfrau...Ich glaube ich bekomme eine Ahnung davon, wie deine Mails sein müssen :D
Ja, eben, das will ich doch schon lange sagen! Ist eben sehr intensiv, mit mir in Kontakt zu sein....

Aber ich krieg's langsam auf die Reihe und fühle mich im Moment sehr im Einklang mit meiner Umwelt. Und das geniesse ich wirklich!

Danke für Deine Unterstützung :schmatz:

Xoff

 
Hallo xoff,

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH zur Geburt des "Kindes ohne Namen", das weder Beziehung noch Freundschaft heißt; das einfach werden darf, was es will...

Genauso hat die Wiederannäherung bei meinem Liebsten und mir auch angefangen. Ohne Ansprüche, ohne formulierte Endziele. Menschliche Beziehungen lassen sich nun mal nicht in Schablonen und Schubladen pressen! Letzendlich ist es immer ein experimentieren, jonglieren und ausprobieren von verschiedenen Möglichkeiten. Je früher man das erkennt, desto weniger Druck und Streß macht man sich und dem anderen!

Und genau das macht die Freiheit der Liebe aus. Und die Freude daran. Und das Glück...

Meiner Meinung nach läßt sich das Wissen und die Wahrheit zum Thema Beziehugen in zwei winzigkleine, kurze Kernsätze fassen:

Was gut ist, wird bleiben und:

Die Liebe ist ein Kind der Freiheit.

Wer das weiß und verinnerlicht hat, der leidet nicht mehr, sondern hebt ab, fliegt und genießt... zusammen mit dem anderen!

Liebste Grüße

Sterntalerin

 
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