Wird's besser?

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Xoff, vielen Dank für die Blumen, aber ich gebe eigentlich nur weiter, was ich bei meiner Therapeutin, die eine Diplom-Lebensberaterin ist, gelernt habe :) )

was? wir sind wo???? in einem lebensbe... !!!! 8o 8o 8o 8o
gruß

die für das wort "lebensberatung" überhaupt nicht empfängliche

sine

Das kann sich ändern. Hier ein Auszug aus meinem Tagebuch, datiert 9. und 10. April 2003.

Lebensberaterin K. D. überzeugte (?) mich heute zu einer Rückführungstherapie. Äh. Dass ich nämlich nicht mit dem Leben klarkomme und bad vibrations ausstrahle, liegt schon in der Zeit vor meiner Geburt und erst recht in der Kindheit begründet. Mh. Teuer das ganze. Aber wenn's der letzte Weg ist, muss ich ihn gehen.





...






Nachdem ich eine Nacht drüber geschlafen habe, betrachte ich die Therapie zwar als Schwachsinn, will sie aber trotzdem ausprobieren. Die Atmosphäre gefiel mir schon (Räucherkerzen, Musik). Vielleicht bewirkt es ja tatsächlich was.


Ja, ja, so kann es gehen im Leben....

 
@Zitronenfrau

Es ist ja mehr die Schwellenangst oder das Unwissen oder das vermeintliche Wissen, das einen wie mich daran hindert, bedenkenlos auf eine «Lebensberatung» einzugehen. Ich habe allerdings auch schon einiges an Erfahrungen mit Therapeuten gemacht, und nicht nur schlechte!

Für mich war es eine Hilfe, die ich in einer Krisenphase sehr gerne in Anspruch genommen habe, aber heute meine ich, bringen mir Gespräche, real oder hier im Forum, für meine aktuelle Situation viel mehr. Da ich mich nicht als in einer Krise stehend anschaue, sondern mich so gut und wohl fühle wie noch selten in meinem Leben, gedenke ich auch nicht, wieder in eine Therapie zu gehen. Zum einen fühle ich mich erstmals für mich so gut, was eine ganz neue Erfahrung ist für mich. Zum anderen habe ich einen Hausarzt, der mir auf eine mir sehr nahe Art ab und an die richtigen Fragen stellen kann und mich auf verborgene Tatsachen hinweisen kann. Und dann sind da noch ein paar wirklich gute Freunde, mit denen ich tiefgreifende Gespräche führen kann, die sich nicht jeden Bären aufbinden lassen, sondern kritisch und wertvoll zuhören und einwenden.

Für mich sind es diese guten privaten kontakte, die auf ihre lebensnahe und natürliche Art mir sehr viel unmittelbarer und direkter, aber auch persönlicher und praxisbezogener Hilfe bieten. die kann ich auch mal nachts um drei anrufen.

Ich denke aber, dass eine Therrapie je nach sozialen Kontakten und auch nach psychologischer Reife eine oder vielleicht auch die einzige Möglichkeit ist, sich Hilfe zu organisieren. Deshalb würde ich nie jemandem abraten, eine Therapie zu machen, im Gegenteil! Ein Profi kann sich selber natürlich aus der ganzen Sache herausnehmen und ist nicht betroffen, wohl aber involviert. Auch das Forum ist eine sehr gute Quelle von Hilfe, aber ich denke, dass es schon noch was anderes ist, ob man sich gegenüber sitzt oder jeder vor seinem Bildschirm...

ausserdem haben nicht viele Menschen das Glück, so gute Freunde zu haben, die für alles ein Gehör haben und wirklich erhlich und offen zu einem sind. Sehr oft kommt es mir so vor, als seien Therapeuten hauptsächlich vonnöten wegen der grassierenden Einsamkeit in unserer Gesellschaft. Viele Menschen wissen doch gar nicht, wo sie anklopfen sollen, wenn ihnen der Himmel auf'n Kopf fällt.

Eine Therapie kann einem aber nur helfen, wenn man den Zugang zu sich selber sucht und nicht locker lässt. Kein Therapeut kann meine Probleme lösen, er kann mich allenfalls auf die Lösung bringen, aber selbst die muss ich noch selber finden. Aber er (oder sie, natürlich!) hat vor allem den Vorteil, dass er ohne Ressentiments nachfragen und auf einem Punkt beharren kann.

So viel im Moment zu meiner Meinung zu Therapien...

Xoff

 
Ich wollte dich mit diesem Posting nicht zu einer Therapie bequatschen, sondern bloß sine ein bisschen aufziehen :) ) , über deren "igitt" - Posting ich mich köstlich amüsiert habe.

 
hi ihr

hab ich schon irgendwie (deutlich) gemerkt, dass zitronenfrau mich hier aufziehen will

na schön, ich brauch kontra... :D

tja

dieses forum IST auch mir eine hilfe. andererseits würde ich, glaube ich, nicht sofort einer freundin oder einem freund raten, sich hier einzuklinken... warum nicht?

hmm

erstens: das gespräch in echter anwesenheit eines anderen menschen ist TATSÄCHLICH etwas ganz anderes und unverzichtbar, denke ich. das liegt auch daran, dass man dann nicht ausweichen kann und auch gefühle, die dann hochkommen, mehr oder minder deutlich zeigt und ein bißchen möchte man sich dann vielleicht eher fragen oder sich eher vorstellen, wie man wirkt... hier im forum hingegen kann ich "die hosen runterlassen" und das ist ein aspekt, der zwar auch einen wert hat, der aber nicht so unmittelbar den zwang hat, sich mal mit einem problem auseinanderzusetzen..

zweitens: die zufällig gefundenen edelsteine glitzern irgendwie schöner als die beim juwelier... deshalb wahrscheinlich möchte ich mich nicht so rasig gerne auf die bekannten lebensratgeber (literatur, allerdings auch: therapeuten) einlassen. wer hingegen "hineinstolpert" in eine hilfreiche geschichte, der kann sich auch unvoreingenommener dort öffnen, find ich jedenfalls.

drittens: jeder braucht etwas anderes. jeder steckt auch in einem anderen stadium seiner entwicklung. und das WIR so auf das forum abfahren, muss ja nicht auf jeden anderen auch zutreffen.

bei mir jedoch ist das forum ein enormer türöffner.

und: mein therapeut hat mir auch "grünes licht" zu diesem forum gegeben, dem hab ich in meiner letzten therapie-stunde davon ja erzählt...

ich für meinen teil hab keine lust, stunden und stunden bei meinem therapeuten rumzusitzen. ich gehe da nur alle 14 tage hin. andererseits reichen mir die therapie-stunden auch in einer gewissen weise nicht... und dieses forum ist für meine laber-flashs sehr sehr günstig.

tja

ich bin immer hin- und hergerissen, jedenfalls in vielen dingen. die eigenschaft, die ich bei mir zu sehen meine, dass ich dinge von verschiedenen seiten beleuchte, der liegt dieses hin- und hergerissensein zugrunde.

ich kann immer wunderbar bei anderen viele - manchmal auch neue - seiten ein und derselben medaille aufzeigen. ich selbst aber muss manchmal ganz schön keulen und mich sehr anstrengen, um meine eigenen probleme auch möglichst unvoreingenommen mal so und mal anders zu beleuchten.

dieses forum bietet mir eine schöne verbindung zwischen "souveräner" beleuchtung von problemen anderer und "tunnelblickartiger" und zwischen glauben und hoffnung hin- und hergerissener betrachtung meiner eigenen dinge.

jaja

das forum an sich...

:rolleyes:

dollet dingens

aber:

wie alle dinge lebt es von den menschen, die daran teilnehmen.

darf ich also darauf hinweisen, dass ihr beide es vornehmlich seid, dir mir hier das forum so gut und förderlich erscheinen lassen?

:schmatz: xoff und :schmatz: zitro

gruß

sine

 
Original von ZitronenfrauIch wollte dich mit diesem Posting nicht zu einer Therapie bequatschen, sondern bloß sine ein bisschen aufziehen :) ) , über deren "igitt" - Posting ich mich köstlich amüsiert habe.
Das habe ich eigentlich auch so verstanden, aber es war mir gerade drum, meine Meinung mal aufzuschreiben, mir beim Schreiben Gedanken zu machen und so...

Und @sine schreibt wirklich so erfrischend, ich muss auch immer wieder herzhaft lachen!

 
Original von sinedarf ich also darauf hinweisen, dass ihr beide es vornehmlich seid, dir mir hier das forum so gut und förderlich erscheinen lassen?

:schmatz: xoff und :schmatz: zitro

gruß

sine
Das darf ich doch gleich mal zurückgeben! Und weiterleiten an @zitro (find diese Abkürzung übrigens spitze!)

:schmatz: sine

 
Und das ist mein 700. Post! Yipiiiiiiie-ei-yeeeeeeaaaaaaaah!

 
Und dann hab ich mal den ganzen Thread als pdf gesichert. Das sind 231 A4-Seiten!

 
Der Kampfposter geht jetzt schlafen.....

Gute Nacht

:schmatz:

Xoff

PS: Nicht vergessen: das Lächeln am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen!

 
Hallo an alle!

So, jetzt bin ich endlich dazu gekommen, in eine Buchhandlung zu gehen und mir mal ein wenig Stoff für's Hirn zu holen!

Habe mich für die Ostertage eingedeckt mit Lesestoff:

«Bestellungen beim Universum» von Bärbel Mohr, das hat mir @Zitronenfrau empfohlen, freu mich!

«Gelassenheit beginnt im Kopf» von Thomas Hohensee, das ist mir irgendwie in die Augen gesprungen, das Thema interessiert mich brennend und ich werd's mir mal zu Gemüte Führen...

«Krise als Chance» von Kurt Tepperwein, da ist mir aus dem Forum (danke @Zirtonenfrau und @sine!) der Autor irgendwie bekannt ;) und obwohl nicht in einer aktuellen Krise möchte ich ein wenig Prophylaxe betreiben :) )

Ostern....

Ich werde wegfahren, Morgen früh, mit meinen Töchtern eine kleine Tour de France machen. Freu mich ja so! 10 Tage vivre la France, quel bonheur! In Nantes, einer wunderbaren Stadt!, werd ich einen Surf-Freund besuchen, von wo aus wir Ausflüge machen werden, bestimmt im eiskalten Atlantik surfen, Strandspaziergänge, Wind und Wetter erleben, Salzluft atmen, Blumenwiesen bestaunen, Wolken nachschauen, gut essen (!) und einfach das Leben geniessen. Vivre comme un roi, simplement!

Natürlich nehm ich als Forums-Junkie den Compi mit und werd' mich ab und an melden, vielleichht auch mal ne längere Session. Aber grundsätzlich wird wohl das Reallife (la vie réelle...) dominieren.

Ach ja, und da ist doch meine Geschichte mit IHR! Davon habe ich nun schoneinpaar Tage nichts mehr erzählt...

Sie (die Geschichte) entwickelt sich sehr schön und ich fühle mich sehr, sehr wohl im Moment. Wir haben immer noch diesen sporadischen Kontakt, relativ selten (für meine Verhältnisse), aber herzlich. Ich merke beim Schreiben, dass es mir schwer fällt, genau zu beschreiben ohne viele Worte zu machen, meine Gefühle zu vermitteln ohne falsche «infos» zu geben, zu erzählen ohne «aus dem Nähkästchen zu paludern». Deshalb lasse ich die Erzählungen, Beschreibungen und das Vermitteln von Gefühlen, sondern sage einfach:

Ja, mir geht es gut!

Ich bin gelassen, zufrieden, emotional glücklich und habe einen Schwarm Schmetterlinge im Bauch, die manchmal ruhen, manchmal wie wild umher fliegen. Und ich übe das Abrufen von Erinnerungen, von Gefühlen, von Gemütszuständen in verschiendensten Lebenssituationen.

Das will nicht heissen, dass es mir immer gut geht, dazu bin ich ein viel zu emotionaler Mensch und kann meine depressive Veranlagung nicht einfach so über Bord werfen, aber ich kann sehr gut damit umgehen im Moment und kann das Leben einfach nur geniesssen. Interessanterweise bin ich viel glücklicher und zufriedener, obwohl sich an meinem Leben gar nicht viel geändert hat. Die Umstände sind nach wie vor etwa die selben.

Aber es gelingt mir, wenn mal wieder die Traurigkeit an die Tür klopft, sie herein zu bitten, ihr einen Platz anzubieten und mir sie ganz genau anzuschauen. Ihre Runzeln und Falten, die Narben und die eingefallenen Augen, die verhärmten Lippen und vom Zusammenbeissen abgewetzten Zähne können mich nicht mehr beunruhigen. Sie lassen mir die Angst vor ihr kleiner und kleiner werden.

Ich merke jetzt auch ganz genau, wie sich die Stimmungsschwankungen entwickeln und kann mit ein wenig Aufmerksamkeit früh genug positiv auf sie einwirken. Auf keinen Fall will ich sie bekämpfen, denn sie bescheren mir nicht nur schweirige Zeiten, sondern auch all die Höhenflüge und Freuden, die ich jeden Tag erleben darf. Ausserdem sind die eher schwierigen Zeiten für mich deshalb so wertvoll geworden, weil in ihnen meine Entwicklung so grosse Fortschritte macht, weil ich dann gezwungen bin, mich selber genau anzuschauen und etwas zu verändern, um auf der anderen Seite des Tales wieder den Berg raufklettern zu können.

Immer noch sehr, sehr wichtig sind mir die Blumen am Wegrand, besonders die kleinen, unscheinbaren. Ja, ich kann sogar schon die kleinen sehen! Da sind nicht nur die Sonnenblumen, Margritten und wie sie alle heissen, sondern auch ganz kleine, fast unsichtbar kleine. Aber die sind besonders schön! Ich pflücke sie übrigens NIE, denn so würden sie ihre ganze Kraft verlieren und ihre Schönheit einbüssen, ihren Reiz verlieren. Es kommen ja weiter vorne noch viele Blumenwiesen auf mich zu, wozu sollte ich also pflücken?

Und jetzt geht's mal ans Packen. Das wird eine ganze Menge, mit all dem Surfzeugs für die Girlz und mich...

C U later, aligators

Xoff, das bunte Osterei;)

 
Interessanterweise bin ich viel glücklicher und zufriedener, obwohl sich an meinem Leben gar nicht viel geändert hat. Die Umstände sind nach wie vor etwa die selben.Aber es gelingt mir, wenn mal wieder die Traurigkeit an die Tür klopft, sie herein zu bitten, ihr einen Platz anzubieten und mir sie ganz genau anzuschauen. ...

Ich merke jetzt auch ganz genau, wie sich die Stimmungsschwankungen entwickeln und kann mit ein wenig Aufmerksamkeit früh genug positiv auf sie einwirken.
Das habe ich mal zitiert, weil du haargenau zu beschreiben scheinst, wie es in meinem Leben aussieht.

Bin mal gespannt, was du zu den Büchern meinst.

Viel Spßa beim Surfen...im Wasser und im Leben :klatsch:

 
@Zitronenfrau

Vielen Dank für die Ermutigung. Ja, ich bin auch gespannt, nicht nur, was ich in den Büchern finde, sondern auch, was mir mein Leben überhaupt so zu bieten hat. Ich möchte so gerne auf die grossartigen Angebote des Lebens eingehen und sie mir genau anschauen!

Ich bin gestern Abend hier in Nantes angekommen und war nach 12 Stunden Reise ziemlich müde. Wir (meine Grils und ich) habe auf dem Weg ein paar Sehenswürdigkeiten angeschaut (Kirchen, Burgen, Schlösser, zum Teil nur von Aussen, zum Teil inkl. Bwsteigng des Turms..) und sind sonst relativ zügig zugefahren.

Hier ist es schlicht genial! Nantes ist eine richtige französiche Stadt, mit wunderschönen Häusern, sympathischen Fussgängerzonen, netten, offenen Leuten und einem erstaunlich intensivern Kulturleben. Hier gefällt's mir! Und dann ist natürlich die Meerluft, die wir riechen!

Morgen gehen wir zum ersten Mal ans Meer, es scheint 12 Grad warm (?) zu sein. Mal schauen, ob ich's hinein schaffe... Wenn die Wellen entsprechend sind werd' ich's wohl nicht lassen können...

Ich hoffe, Ihr habt alle auch gute Tage und könnt die Zeit geniessen!

glg

Xoff

 
Hallo @alle

Da bin ich wieder! Ich will ein wenig erzählen, war etwa eine Woche in (vive la!) France.

Erst jezt wird mir langsam bewusst, was für geniale Tage ich hatte! Irgendwie schon komisch, dass oft erst im Nachhinein das ganze Ausmass an Glück bewusst wird... aber das kann man sicher ändern, gell Herr Tepperwein.

Zuerst zum Surfen:

Ich ging nicht, obwohl am letzen Tag und am Abend davor gute Verhältnisse geherrscht hätten: saubere, recht schnelle 1,50 bis 2m Wellen. Wär so etwa nach meinem Geschmack, wenn ich meinen Mut zusammen nehmen könnte... Aber da kam noch der Faktor Umwelt dazu: Wasser 11 Grad kalt, kühler, kräftiger Wind. Und meine Ausrüstung ist auch nicht wirklich wintertauglich: nur einen dünnen Wetsuit mit langen Ärmeln und Beinen, aber keine Neoprensocken , -Haube und -Handschuhe. Das hiesse: 5 Miinuten im Wasser und schon schlottere ich wie ein Schlosshund. Und dann maht's auch keinen Spass. Fand mit der Einstellung auch rege Unterstützung bei ben «Profis», die mir abrieten, es zu versuchen ohne wirklich taugliche Ausrüstung.

So habe ich vernünftiges Weichei den Pros zugeschaut. Es war eine Riesenfreude!

Und ich habe bei Rodolphe mein Brett bestellt! Judihui! (Bezahlt habe ich's schon, als ich noch Geld hatte...) So eine Bestellung müsst Ihr Euch so vorstellen: Der Rod macht nur Surfbretter auf Mass. D.h. Du musst zu ihm, mit ihm reden (französisch, da geht nichts anderes!), mit iihm besprechen, vielleicht sieht er Dich mal auf'm Brett, dann wird erörtert, wie man surft und wie man surfen will, also wozu das Brett einen befähigen sollte, Das geht hin bis zum Design der Bemalung und Plazierung seines Logos. So ist jedes Brett ein persönliches Einzelstück/Kunstwerk. Das ist nicht so aussergewöhnlich, übrigens. Und vor allem stimmt das Preis/Leistungs-Verhältnis um einiges besser. Für einen minim grösseren Preis bekomme ich etwas auf mich Zugeschnittenes und für mich Hergestelltes!

Aber in diesem Urlaub war ja noch ganz viel anderes!

Zuerst waren da meine beiden Töchter. Mit ihnen ging's so gut, ich bin - glaub' ich - der glücklichste Vater auf der Welt! Da stimmte einfach von Anfang bis zum (vorläufigen) Schluss alles. Mit meinen Girls wachsen zwei sehr schöne Persönlichkeiten heran. So habe ich auch diesbezüglich meine Woche «off» sehr genossen. Diese Zeit wollte ich mir für sie nehmen und liess sie mir auch nicht nehmen!

Und die Freundschaft mit Thierry, meinem Surffreund aus Nantes, hat sich auch zu etwas sehr Schönem und Normalem entwickelt. Wir haben sehr locker mit und nebeneinander gelebt während 5 Tagen. Er mit seinen beiden Töchtern, ich mit meinen. Natürlich waren die Mädchen viel zusammen!

Thierry ist aufgrund seiner Arbeitssituation in der Lage, sich jeden Tag Zeit zu nehmen, ausführlich auf den Markt zu gehen, etwas, das ich so aus der Schweiz nicht kenne. Er kauft praktisch nur dort ein (ausser dem üblichen Haushaltsgerümpel...) und kennt logischerweise für jedes Produkt den besten Verkäufer. Für den Käse da, aber für den Ziegenkäse dort, Das Gemüse ist am besten bei dem, aber den Salat hole ich immer dort... Und dann natürlich den obligaten Café im Strassenkaffee, da sitzt noch der Metzger dazu. Und das in einer Stadt mit 800'000 EinwohnerInnen. Mir hat's gefallen, habe mich so richtig wohlgefühlt.

Dann kam noch der oben erwähnte Besuch beim «Shaper», dem Surfbrett-Kreateur, der verbunden war mit einer Nacht und einem Tag in meinem Lieblingsdorf. Es ist so schön, wenn ich ein- zweimal im Jahr dort hin gehen kann und Menschen treffe, die jedes Jahr einen grossen Teil meiner Ferienzeit mit mir verbringen und sich etwas wie eine Freundschaft entwickelt. Diese Menschen sind an mir als Mensch oft mehr interessiert als viele, die mich oft sehen. Schön und traurig zugleich...

Und emotional habe ich - natürlich - auch gearbeitet. Gelassenheit und kosmische Bestellungen waren auf dem Menueplan. Für die Gelassenheit wendete ich sehr viel Energie auf, sie fiel mir nicht immer leicht, diese Gelassenheit. Mir war wichtig, dass ich die Gelassenheit auf mich zukommen liess und sie nicht in ein Korsett zu zwingen suchte. Wie beim Autofahren so üblich hatte ich viel Zeit zum Denken, was mich zuerst mal in den Strudel riss der Emotionen, bezogen auf mein Liebes- und Gefühlsleben. Wollte ich eine Beziehung? Hatte ich schon wieder eine? Oder wie soll ich all das interpretieren, was auf mich zukommt? Will ich das alles so, wie es ist oder ist es mir zuwider? Sehnsucht und auch ein wenig Traurigkeit waren auch dabei.

Die Wellen haben es mir gezeigt und das Wissen aus Studienzeiten kommt durch die Kruste des Vergessens gequollen: alles ist eine Wellenbewegung. Alles Teilchen, die schwingen. So muss auch das Leben sein, denke ich. Eine Wellenbewegung...

Mal sind die Wellen schwach, mal sind sie kräftig, mal auch stürmisch. Weder die schwachen noch die stürmischen sich Idealkonditionen zum Surfen. Mit viel Übung geht's und auch mit entsprechend vielen «Patzern». Am einfachsten geht's auf den kräftigen Wellen.

Und da fragt sich doch der Leser: ist's im Leben nicht genauso?

Sag ich doch! :) )

Und deshalb ändere ich jetzt auch nicht meinen - ach so - weisen Spruch unten, sondern lasse ihn langweiligerweise und aus aktuellem Anlass noch stehen.

Ich will Dich jetzt auch nicht mehr länger mit meinen überschwänglichen Schilderungen meines Urlaubs, sondern mache mich mal ans Auspacken und Wäschewaschen. Es gibt viel zu tun... Oder wie der Osterhase sagt «allef wird beffer!». (irgendwie steh ich auf diese Hauruck-Sprüche - huch , da kommen ganz neue Seiten an mir hoch!)

ächämmmm

Muss wohl an der durchwachten Nacht liegen...

:schmatz:

Xoff

 
hallo nochmals

wie schön!

was du über thierry und nantes geschrieben hast, muss ja toll gewesen sein. ich finde an frankreich sowieso ungeheuerlich, welche vielfalt es essens- und überhaupt genuss-mäßig gibt und mit welcher selbstverständlichen ernsthaftigkeit (anscheinend) die franzosen sich mit themen hierzu auseinandersetzen... und dann mit einem "waschechten" franzosen die kleinstkleinsten geheimnisse des einkaufens und eben auch des pause-machens im café erleben zu können, stell ich mir ja nun als ein ziemliches non-plus-ultra für frankophile vor!

und die wellen

schön, so groß!

übrigens wußte ich gar nicht, dass die schlosshunde in der schweiz - oder in frankreich? - auch schlottern... vermutlich freud'scher versprecher? ist wirklich ein starker reiz, wenn man die anderen surfen sieht, oder? könnte mir vorstellen, dass dir (auch) nach der hier in germanien bekannten eigenschaft von schlosshunden zumute war, weil du da nicht mitmachen konntest...

:trost: man kann ja nicht immer alles haben. und manchmal ist verzicht sogar förderlich... aber nun ja :rolleyes: *räusper* was weiß ich...

das mit deinen surf-freunden - und dass sie dich so besonders anerkennen (stärker als deine engeren bekannten zu hause, schreibst du...) -, das finde ich auch paradox. ich persönlich mache oft die erfahrung, dass ich manchmal in einer anderen umgebung aber eben auch eine andere ausstrahlung zu haben scheine...

und dann IST es eben etwas anderes, ob man sich nur eine weile sieht oder nicht - wobei dann zum beispiel auch kein grund gegeben ist, sich mit seinen emotionen zu verstecken oder zumindest damit hauszuhalten... ist also alles echt und ungefiltert, was man da so im urlaub entgegengebracht bekommt. und doch ist es nicht so GANZ real.

oder? :)

das mit deinen girlz ist ja ein glück. zum glück weiß ich nicht genau, was es bedeutet... sonst würde mir sicher etwas in meinem leben fehlen! ich merke ganz deutlich, wie du von deinen kindern profitierst und das ist toll.

oh: ich merke gerade, dass mein vokabular in gefühlssachen aber auch wirklich etwas aus der geschäftswelt entrissen ist offensichtlich... "profitieren", "investieren" (erinnerst du dich noch?)... :eek:

worte sind nur schall und rauch

setz eine andere vokabel für "profitieren" ein, wenn du möchtest (und sag mir, welche, ich möchte gerne lernen...).

tja

autofahren ist tatsächlich gut zum nachdenken. mein radio ist doch geklaut und so habe ich keine musik mehr seit dezember in meiner kleinen karosse. find ich mittlerweile gar nicht mal so schlecht. nicht immer diese reizüberflutung.

willkommen zu hause

:schmatz:

cu

sine

 
Original von xoff(...) Wie beim Autofahren so üblich hatte ich viel Zeit zum Denken, was mich zuerst mal in den Strudel riss der Emotionen, bezogen auf mein Liebes- und Gefühlsleben. Wollte ich eine Beziehung? Hatte ich schon wieder eine? Oder wie soll ich all das interpretieren, was auf mich zukommt? Will ich das alles so, wie es ist oder ist es mir zuwider? Sehnsucht und auch ein wenig Traurigkeit waren auch dabei.

(...)
morgen xoff

ich sehe das mit geteilten gefühlen, dass du dir gedanken machst über deine beziehung.

einerseits hätte ich nicht gedacht von dir, dass du überhaupt einen weg akzeptieren und dann auch noch finden und gehen würdest, um deine beziehung ein wenig von aussen zu betrachten, hut ab...

andererseits frage ich mich, ob dich dieses "von-aussen-betrachten" nicht geradezu fernhält und insofern ein wenig täuscht...

wenn du kraft hast und bereit bist, dann geh doch mit allen deinen gedanken und erwägungen einfach hin zu ihr. stell dich dann einfach vor sie hin und frag dich, was du fühlst.

dieses distanz, die du hast, ist immer mal eine gute sache. finde ich! und nichts ist leichter, als die distanz aufzugeben und einfach mal wieder die gefühle fließen zu lassen, als dass man einfach wieder "weitermacht" mit der eigentlichen "geschichte". du bist nicht nur regisseur, du bist auch protagonist in dieser geschichte. nimm es wieder in die hand!

und wegen der these hier:

Original von xoffIrgendwie schon komisch, dass oft erst im Nachhinein das ganze Ausmass an Glück bewusst wird...
hab ich noch ne weile nachgedacht... glück nur im rückblick erkennen, ja, das erscheint mir auch ziemlich oft so. ich glaube auch, dass es mit glück nunmal so ist: in echtzeit kommt mir selten der klare gedanke: 'jetzt bin ich richtig glücklich'.

ah, vielleicht, weil der gedanke 'ich bin glücklich' bewußt ist, eine echte ÜBERLEGUNG eben. und das gefühl, 'ich bin glücklich', das kann viele gründe haben und schnell vorbei sein... (ach herr selbstzweifel heute wieder... - klappe, halt die luft an, herr selbstzweifel! - sorry...).

hier hab ich was im angebot zu dem thema, hab ich gerade gelesen bei @ moby:

Sterne sind das Gegenteil von Liebe,


das Licht der Sterne, das wir sehen,


kommt aus der Vergangenheit,


kreuzt unsere Gegenwart


und entschwindet in die Zukunft,


Liebe wird aus der Hoffnung auf Zukunft begonnen,


kreuzt die Gegenwart,


und ist irgendwann Vergangenheit...

 
@sine

Danke für die Antwort! Du hast mich zum Nachdenken gebracht. Aber das war gut und notwendig!

Original von sineich sehe das mit geteilten gefühlen, dass du dir gedanken machst über deine beziehung.
Ja, ich sehe das auch mit geteilten Gefühlen, anders geteilt jedoch... ;)

Aber zuerst zu Deiner «Teilung»:

Wie, Du hättest das nicht von mir gedacht? Dass ich hingehe und mir meine Situation von Aussen anschaue? Doch, doch, das mach ich manchmal... :) ) Aber, wie Du meinst:

Es hindert manchmal auch. Das ist mir bewusst, resp. ich bin mir im Vonaussenbetrachten bewusst, dass ich dann meine Gefühlswelt nicht so einbeziehen kann, wie das der Fall ist, wenn ich voll in die jeweilige Sache involviert bin und «von Innen» schaue.

Diese Zweiteilung verstehe ich sehr gut und suche gerade deshalb den Schritt neben mich und aus der Sache heraus, um mir auch eine Meinung «von Aussen» machen kann.

Original von sine....du bist nicht nur regisseur, du bist auch protagonist in dieser geschichte. nimm es wieder in die hand!
Genau!

Das muss ich mir aber noch einmal durch den Kopf gehen lassen (habe eben einen längeren Teil gelöscht, der hier gestanden hat, weil ich merkte, dass ich mich wieder einmal iin meinen Gedanken verstrickt hatte...)

Gehe jetzt mal an ein Konzert mit den Kids und schau danach noch mal rein...

Dir und Euch allen einen guten Abend wünsche ich!

:schmatz:

Xoff, etwas verwirrt und so, aber ok. ;)

 
Hallo xoff

war länger nicht hier und merke, dass sich einiges getan hat. Schön von dir zu lesen, dass es dir gut geht und die beschreibungen deines urlaubs lassen mich echt neidisch werden- ich liebe frankreich!!!

Da ich ja von natur aus neugierig bin, würde mich schon interessiern wies mit deiner Ex so läuft- oder auch nicht oder wie oder was??Habt ihr euch nach dem urlaub schon gesprochen?

Liebe grüße

B.

 
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