@ Snoopy
Vielen Dank für die aufbauenden Worte, davon kann man gar nicht genug hören :super: :] Auch wenn ich noch Meilen von 'Ich bin über ihn hinewg' entfernt bin, bin ich schon jetzt stolz ihn gekannt und geliebt zu haben. Es gibt Menschen, die können solche starken Gefühle erst gar nicht entwickeln.
@ Diva20
Wie du wahrscheinlich schon ahnst, kann ich dir da gar keine Antwort geben, da ich ja selbst so ratlos bin. Für meinen Teil kann ich sagen, dass ich froh bin, ihn getroffen zu haben. Aber wer weiß, wie es sonst weiter gegangen wäre? Womöglich hätte ich meine Gefühle verdrängt und mich einfach in das Neue gestürzt. Vielleicht wäre ich sogar irgendwann damit glücklich geworden. Ich weiß es jetzt nicht und werde es auch nie wissen... Ich wünsche dir, dass du die richtige Entscheidung für dich triffst.
@ Rose
Liebe Rose, ich erwarte von dir auch keine ultimative Lösung, wenn es die gäbe, wären wohl die meisten von uns nicht in diesem Forum :]
Es fällt mir nicht leicht, die ganze Beziehung nochmal zu überdenken, erstens weil es natürlich Erinnerungen wieder bringt, zweitens weil ich doch weiß, dass ich viele bewusste und unbewusste Fehler gemacht habe...
Vor ein paar Tagen meinte eine Freundin zu mir, dass sie sich freut, dass ich so schnell drüber hinweg gekommen bin... Ich konnte sie nur müde anlächeln und hab mir gedacht, nur weil ich es mittlerweile verstecken und verdrängen kann und größtenteils mein 'happy face' aufsetze, heißt das noch lange nicht, dass ich über ihn hinweg bin. Vergessen? Hast du noch nie geliebt?! Ich frage mich oft, ob es gut oder schlecht ist, dass sie keine Ahnung hat, was wir durchmachen..
Du hast recht, ich bin auch sehr froh, dass ich jetzt zumindest weiß, was ich will. Bis Silvester war mir das so überhaupt nicht klar. Neuer oder Alter oder Allein? Teilweise wusste ich nicht, ob ich die Kraft oder den Willen hätte, es nochmal mit meinem Ex zu probieren...das weiß ich ja jetzt...
Mit dem Studium bin ich auch deiner Meinung... Genau deshalb möchte ich es ja nochmal probieren, weil ich denke, wir haben nicht alle Möglichkeiten in Betracht gezogen und einfach aufgegeben, bevor wir alles versucht haben...
Und dabei sind meine Eltern das lebende Beispiel dafür, dass es sehr wohl klappen kann...
Sie lebten ganze 10 Jahre in verschiedenen Ländern, es gab noch nicht mal SMS oder Email. Sie wussten aber beide, dass sie es wollten. Irgendwann sind sie dann endlich zusammen gezogen...naja und jetzt immernoch glücklich verheiratet.
Wo will ich studieren? Ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung. Ich würde auch im Norden studieren, da es keine Uni gibt, die mich irgendwie besonders reizt. Ich bin mir noch nicht mal ganz sicher WAS ich studieren möchte.
Das mit dem eigenen Leben war für uns auch immer sehr wichtig. Viele konnten das nicht nachvollziehen, weil es einfach ein so großes Vertrauen vorraussetzt. Wenn wir uns am Wochenende (was ja oft vorkam...) nicht sahen und beide mit unseren Freunden weggingen, war klar, dass da nie irgendwas passieren würde. Ich hätte meine Hand für ihn ins Feuer gelegt...
Rein theoretisch...angenommen ich würde in Hamburg studieren, ich hätte Angst davor. Ich habe von vielen gehört, dass der Studienbeginn abgesehen vom Einstieg ins Berufsleben der größte Einschnitt, die größte Veränderung mit sich bringt. In Hamburg kenne ich außer ihm niemanden. Es könnte sehr problematisch werden...
Aber gut, das liegt (WENN ÜBERHAUPT) in ferner Zukunft, es bringt wohl gar nichts, sich auch darüber noch Gedanken zu machen.
Weißt du Rose, es macht mir Angst, ich steigere mich schon wieder viel zu sehr in diese Hoffnung rein, ich stelle mir vor, wie es wäre, wenn wir es nochmal probieren würden, ich male mir aus, was wir alles machen könnten, was wir noch vor uns haben... Ich spiele mit dem Feuer und kann doch nichts dagegen machen...
Eine meiner besten Freundinnen wird in der nächsten Zeit wohl mal mit ihm telefonieren, da wird dann wohl oder übel auch rauskommen, wie die Chancen stehen...
Mir wird übel, wenn ich nur daran denke... nicht nocheinmal so ein Tief wie am Anfang...hätte ich dei Kraft, das nochmal durchzustehen? Wenn die Hoffnung nicht mehr da ist?
Ok, die letzen Wochen vor unserer Trennung...es fällt mir wirklich schwer, darüber zu schreiben, da ich mir im Nachhinein zu wenig Aufmerksamkeit und Verständnis vorwerfe...
Also es fing an mit seinem Studienbeginn. Er studiert an einer Privatuni und davor ein Jahr lockeres Zivi Jahr, nur feiern gehen, es war eine sehr krasse Umstellung. Zunächst mal hatte er KEINE Zeit mehr, ich fühlte sich von den Anforderungen und allem überfordert. Neue Stadt, neue Uni, neues Zimmer, neue Leute. Dazu noch die Erwartungen seiner Family, die ihm dieses Studium finanzieren.
Ich glaube ich kann erst jetzt realisieren, wie schwer das für ihn gewesen sein muss...
Damals konnte/wollte ich es nicht sehen. Ich ging zur Schule, hatte mehr oder weniger nichts zu tun. Er saß bis 1 Uhr morgens in der Uni, musste um 6 aufstehen und hatte trotzdem nicht einmal die Hälfte von dem geschafft, was er musste. Hinzu kommt, dass er ein sehr extrovertierter Mensch ist, sein 'soziales' Leben, seine Freunde bedeuten ihm alles. Am Anfang versuchte er, die Freiheiten des Zivi Jahres mit den unmenschlichen Ansprüchen dieser Uni zu verbinden...was ihm natürlich nicht gelang. Bis in die Nacht lernen, dann noch feieren gehen und kaum schlafen, morgens wieder in eine Vorlesung...auf die Dauer hält das niemand durch.
In dem Punkt haben wir uns schon immer unterschieden. Nicht, dass ich ein Stubenhocker wäre, aber ich brauche doch sehr oft Zeit für mich, für mein Tagebuch, für meine Gedanken...Ich konnte nicht mit ansehen, wie er sich so kaputt macht, anstatt ihn zu unterstützen, machte ich es ihm zum Vorwurf...obwohl ich auch weiß, warum er es vermied zu viel allein zu sein (hatte sehr schwere Kindheit, kann sich mit vielem immernoch nicht auseinander setzen)
Er versuchte trotzdem immernoch jeden Abend anzurufen, um mich 'ins Bett zu bringen'. Ich erwartete von ihm das Unmögliche, mehr Zeit, mehr Aufmerksamkeit. Wenn du nicht noch jede Nacht durchfeiern würdest, könnten wir länger telefonieren...und solche Sachen halt.
Er war ständig übermüdet, ich war genervt, frustriert, es gab viel Streit. Manchmal wollte ich ihn auch bewusst provozieren, rief ihn nicht an, wenn ich sicher zu Hause war, weil ich wusste, er könnte nicht richtig einschlafen, bis er nicht wusste, es geht mir gut.
Ich frage mich heute noch, warum ich das gemacht habe. Es ist schmerzhaft, dass hier so 'zuzugeben', ich würde es lieber verdrängen. Vielleicht wollte ich testen, wieviel unsere Beziehung aushalten würde...vielleicht wollte ich sehen, wieviel ich ihm bedeute...oder mich interessant machen? Ich weiß es einfach nicht. Oft war ich mir dessen auch bewusst,dachte mir, warum machst du das, du weiß doch, dass er nicht mehr KANN, dass es ihn verletzt...und trotzdem...das ganze hat sich hochgeschaukelt, jedes Telefonat endete in Tränen, wir fühlten uns schlecht, er sagte, er habe das Gefühl, er mache mich nur noch unglücklich... Es war so schwer... Wir redeten, erkannten das Problem und konnten doch nichts ändern... Hätten wir uns nicht ab und zu gesehen, wäre es viel früher in die Brüche gegangen... Doch die Zeit, die wir dann zusammen hatten, hat alles wieder 'gut' gemacht, gab uns Kraft...
Irgendwann hat auch das nicht mehr gereicht...er fühlte sich vom Studium überfordert, hatte keine Zeit mehr für seine Freunde, Sport, alles was ihm so viel bedeutet...
Er fühlte sich als Versager, er kann es nicht ertragen der Schwächere in einer Beziehung zu sein. Jahrelang hat er NIE Schwächen zu gegeben, ich bin die erste Freundin, vor der er geweint hat...er war gewöhnt, immer alles ohne viel Unterstützung allein zu schaffen und das auch immer mit großem Erfolg...
Naja er stieß zum ersten Mal in seinem Leben an seine Grenzen und konnte damit nicht umgehen...
Nach einer besonders schrecklichen Telefonier-Nacht sagte er, er könne das nicht mehr - Auszeit. Die Wochen danach waren furchtbar, dieses Bangen, die Angst, was passiert?
Und doch war ich mir sicher, dass er uns nicht aufgeben würde...
Wir hatten ein Datum bestimmt, wo wir uns treffen wollten, er wollte hierher kommen und da dann den Neuanfang starten...
Ich hatte nie gezweifelt, dass er sich daran hält...
In den Wochen machte ich mir Tag und Nacht Gedanken, wie wir besser mit dem Druck, der Entfernung, allem umgehen könnten...ich wollte es schaffen...
Einige Tage vor dem Treffen rief er dann an...er könne nicht mehr, er kommt nicht, wenn er mich sehen würde, könnte er die Trennung nicht durchziehen, deswegen kommt er erst gar nicht, aber ES IST AUS!
So unerwartet...was danach mit mir los war, steht hier am Anfang des Threads...
Er hat sich mir gegenüber nie fies, unfair oder feige verhalten, er hat es sich auch nicht leicht gemacht, dass weiß ich jetzt.
Irgendwo muss ich mir auch eingestehen, dass ich weiß, dass die Trennung nötig war, wir hätten uns sonst gegenseitig kaputt gemacht...
Seitdem sind nun einige Wochen/Monate vergangen. Er hat sein Leben wieder in den Griff bekommen, schlägt sich an der Uni durch, nimmt sich die Zeit, die er nicht hat!!!, für Sport, für seine Freunde... Es geht ihm besser und mir auch.
Ich bin so stolz auf ihn, dass er es geschafft hat und doch denke ich immer, wir hätten das doch gemeinsam schaffen müssen...
Oje...liebe Rose und alle anderen, jetzt habt ihr einiges zu lesen...war echt nicht leicht, dass alles nochmal ins Gedächtnis zurück zu holen, hatte vieles schon verdrängt...
Was meinst du dazu?
Ich muss mich jetzt erstmal etwas ablenken gehen, schaue dann aber nochmal vorbei. Danke schonmal im Voraus für's Lesen...
Euer Kleines