Liebes Forum,
mal wieder trete ich mit einem Problem an euch, das sich im Prinzip aus zwei meiner Threads zusammensetzt. Ich hoffe, es ist in Ordnung, dass ich ein neues Thema starte, da dieser Beitrag nur entfernt mit den beiden besagten Threads zusammenhängt.
Ich stecke in der Zwickmühle und weiß überhaupt nicht, was ich machen soll. Aber wirklich gar nicht. Weder Herz noch Verstand können mir scheinbar einen Tipp geben. Deswegen hoffe ich auf euch und versuche, mich kurzzufassen.
Vor vier Jahren hatte mich mein Exfreund, mit dem ich knapp ein jahr zusammengewesen war, von heute auf morgen verlassen. Im Grunde kommentarlos. Er war einfach weg. Probleme hatten wir während der Beziehung so einige. Das Hauptproblem war, dass ich mich nicht geliebt fühlte, weil er wohl seine Zuneigung anders ausdrückte als ich es gewohnt war oder gern gehabt hätte. Nachdem ich anfangs sehr betrübt war und ihn mit Telefonanrufen bombardiert hatte, auf die er sich nie meldete, akzeptierte ich irgendwann seine Entscheidung und die Welt begann sich wieder zu drehen.
Ich lebte mein Leben, lernte Männer kennen, hatte die ein oder andere Beziehung. Und blieb dann eine ganze Zeit alleine, bis ich im August 2009 meinen Freund kennenlernte.
Mit ihm bin ich immer noch zusammen. Die Beziehung ist/war prinzipiell glücklich, doch auch hier hatte ich anfangs Angst, nicht ausreichend geliebt zu werden, weil auch er seine Gefühle anders zeigte als ich. Wir hatten viele Auseinandersetzungen, ich war oft eifersüchtig - dcoh wir rauften uns immer wieder zusammen und gerade in letzter Zeit begann es wirklich "zu laufen".
Im Februar, als ich eine Woche "Urlaub" (um es mal etwas euphemistisch auszudrücken) von meinem Freund hatte, meldete sich mein Exfreund wieder. Einfach so. Auch er hat in den vergangenen Jahren sein Leben gelebt (allerdings ohne Beziehungen oder auch nur ansatzweise irgendein Verhältnis zu einer Frau), hatte jedoch im November einen Zusammenbruch, so dass er seit November wegen Depressionen in der Psychiatrie war - von dort aus rief er mich auch an.
Ein paar Wochen später trafen wir uns - nicht weil ich an altes anknüpfen wollte, sondern weil ich dachte, dass er vielelicht doch etwas abschließen wollte und weil ich natürlich auch neugierig war.
Ende März trafen wir uns, unterhielten uns 10 Stunden, ich erfuhr, warum er sich wirklich getrennt hatte damals (nein, nicht weil er mich nicht mehr geliebt hatte, sondern weil er nicht mehr konnte! Jetzt erst habe ich begriffen, dass er damals in einer depressiven Phase war).
Eine Woche später kam ein riesiger Strauß roter Rosen - der ließ mich noch kalt.
An Ostern kam eine siebenseitige Mail -Kontemplationen über das Leben und uns.
Die ließen mich schon nicht mehr ganz so kalt, aber ich wusste, wohin ich gehöre-zu meinem Freund!
Mein Ex und ich trafen uns nochmal. Und dieses Treffen ließ mich nicht mehr ganz so kalt.
Die aktuelle Situation ist die, dass ich hin-und hergerissen bin. Irgendwie hab ich Gefühle zu meinem Ex entwickelt und gleichzeitig liebe ich meinen Freund. Ich fühle mich so schäbig und illoyal und weiß nicht, was ich tun soll, da gerade ICH immer der Moralapostel war, der genau SO eine Situation SOFORT verurteilt hätte!
Mein Ex will wieder eine Beziehung mit mir-eine neue, anders als vor vier Jahren.
Mein Freund weiß von der Geschichte mit meinem Ex nur ansatzweise. Er weiß von den Rosen, aber er weiß nicht, dass wir uns noch einmal getroffen haben und dass ich Gefühle entwickelt habe.
Ich verurteile mich selbst, es plagen mich Gewissensbisse, obgleich zwischen meinem Ex und mir nichts gelaufen ist.
Hat jemand eine Idee, wie ich weitermachen soll? Ich finde diese Situation so schrecklich, bin zum Täter geworden, obwohl ich das nicht wollte und hasse mich gleichzeitig für meine Schwäche!!
Alles LIebe Juli