Das ist keine Bewerbung, bei welcher jemand verliert. Ich wähle ja nicht bewusst aus, in wen ich mich verliebe. Andere Menschen auch nicht
Natürlich, das sehe ich auch so. Und dennoch gibt es diese Gefühle. Klar wünscht man dem anderen Glück. Erst recht, wenn man weiß, dass er mit mir nicht glücklich wäre. Und trotzdem hat man eigene Träume und Gefühle, es tut trotzdem weh, egal wie unlogisch es ist. Man versucht sich das mit der Vernunft auszureden, aber es funktioniert nicht, ich konnte es zumindest nicht, obwohl ich mir Mühe gegeben habe. Vermutlich, weil der Mensch durch Egoismus getrieben wird, alles was wir tun, machen wir in erster Linie für uns. Wenn wir was für andere tun, dann nur, weil wir dieses Bedürfnis haben, weil es uns gut tut. Liebe ist egoistisch. Deswegen landen so viele hier, statt sich für Menschen zu freuen, die sie abgewiesen oder verlassen haben.
Anders kann ich mir das nicht erklären.
Was ich empfinde, kann ich schwer beeinflussen. Ich empfand es als Demütigend. Wenn er meinte, dass ich es erfahren musste,,hätte er mir das per WhatsApp mitteilen können. Uns spätestens, wenn man merkt, der andere ist zu schwach, zu egoistisch, zu enttäuscht oder verletzt, oder was auch immer, um sich für mich zu freuen, kann man sich doch beherrschen, dieser einer Person gegenüber, es gibt noch Milliarden andere, mit denen man sein Glück teilen kann, wozu jemanden quälen, der schon ohnehin leidet. Mir hat es nicht geholfen, mich zu entlieben. Weil meine Gefühle nicht von Gegenliebe abhängig sind. Es geht nicht um Hoffnung machen, die hatte ich nicht und es wäre tatsächlich kontraproduktiv. Nur nicht jemandem direkt ins Gesicht sagen, was er nicht hören will und schauen, wie gut er sich beherrschen kann, das ist etwas sadistisch und so unnötig. Aber wie gesagt, man weiß nicht, was andere dazu treibt, vielleicht sind die Motive nachvollziehbar, deswegen habe ich mir schon fast abgewöhnt, voreilig Urteile zu fällen, Erwartungen zu haben ist ohnehin dumm, verstehen zu wollen, ist menschlich, aber wenn man zu feige ist, zu fragen (ich meine mich, nicht den TE), darf man zumindest keine (ggf. falschen) Schlüsse ziehen, das wäre ungerecht. Ich muss es akzeptieren: dass er nicht anders konnte, als mir davon zu erzählen und ich konnte auch nicht anders, als in Selbstmitleid zu versinken, statt mich mit ihm zu freuen. Beides ist ok, es ging einfach nicht anders.